Hexenringe
19.10.2004 um 14:40
Tammi und Tommi
Das Märchen vom Zauberpilz
Tammi und Tomi sind echte Lese-Bären, Bücherhelden
und grosse Abenteurer. Wenn die beiden
nicht gerade selber Abenteuer erleben, lesen sie
gern eines ihrer vielen Bücher.
Tomi liest gern Märchen aus aller Welt mit Hexen,
Zwergen und anderen zauberhaften Wesen.
Tomi sucht das Buch von den kleinen Brummbären,
doch das hat Tammi schon längst aufgeschlagen.
Er räuspert sich und fängt laut zu lesen an: Die drei
kleinen Brummbären räumen in ihrer Vorratskammer
auf. «Wir haben keine Pilze mehr!», brummeln sie
enttäuscht.
«Wir müssen in den Wald auf Pilzsuche gehen!»,
rufen sie im Chor und machen sich marschbereit.
Endlich sind sie unterwegs, die Wiese ist noch nass
vom Tau. «Feucht sieht Strubbel viel ordentlicher
aus ...», denkt Petz. Sie geniessen den Weg durch
die duftenden Blumen und erreichen langsam
den Waldrand.
Stolpernd, kichernd und brummelnd klettern
Strubbel, Petz und Brummel durch den Buchenwald.
Manchmal knackst es im Gehölz oder die Blätter
rascheln. Doch die drei machen einen solchen Lärm,
dass sie nichts und niemanden bemerken.
Plötzlich rutscht Strubbel auf einem moosbewachsenen
Stein aus und fällt mitten in eine Pilzgruppe.
Da muss sogar der missmutige Brummel lachen.
Glücklich legen sie die gesammelten Pilze in ihre
Körbe.
Als sie beim Hexenhaus ankommen, hat die Waldhexe
Schrumpel schon den Tisch gedeckt. Von den
Mooszwergen weiss sie so einiges über ihre drei
Besucher!
«Na, ihr kleinen Brummbären, was macht ihr
solchen Lärm im Wald?!», begrüsst sie Strubbel,
Petz und Brummel.
«Habt ihr die Sprache verloren? Das trifft sich gut,
dann kann ich umso mehr reden. Ich hab viele
Neuigkeiten für euch, hört nur zu!» So schwatzt
die Hexe Schrumpel drauflos, während sie ihre
Gäste an den reich gedeckten Tisch lockt. Während
die Brummbären sich mit Honigmilch, Hexenbrot
und Waldfrüchten stärken, erzählt die Hexe
Schrumpel vom Zauberpilz.
«Nur alle hundert Jahre wächst der grosse Zauberpilz,
doch niemand weiss, wo! Sein Wurzelgeflecht
ist über alle Berge verzweigt. Nicht einmal die
Wurzelbären wissen, wo er diesmal wachsen wird.
Und stellt euch vor, genau heute ist der spezielle
Tag!»
Die kleinen Brummbären vergessen weiterzuessen,
und die Hexe Schrumpel muss kurz Luft holen.
Bevor sie aber weiter erzählen kann, wird sie mit
Fragen bestürmt.
«Kann der Pilz wirklich zaubern? Hast du vor hundert
Jahren den Zauberpilz gesehen? Wächst er hier
im Wald?» Strubbel, Petz und Brummel rutschen
aufgeregt auf ihren Stühlen hin und her.
«Still habt ihr mir besser gefallen!», lacht die Hexe
Schrumpel und erzählt weiter:
«Ja, der grosse Zauberpilz kann Wünsche erfüllen.
Ich fand ihn vor hundert Jahren und wünschte mir,
eine Waldhexe zu werden. Doch wo er dieses Mal
wächst – das weiss ich nicht!»
Noch lange erzählt die Hexe Schrumpel vom
Zauberpilz, wie schön und gross er ist, und sie versucht,
alle Fragen von Strubbel, Petz und Brummel
zu beantworten.
So vergessen auch die Mooszwerglein ihre Scheu
und machen sich mit den Brummbären bekannt.
Doch die drei haben kein Sitzleder mehr, sie packen
ihre Siebensachen und verabschieden sich.
«Auf Wiedersehen, Hexe Schrumpel, und vielen
Dank! Bis bald liebe Mooszwerglein!»
Nach einem letzten freundlichen Gebrummel
drehen sich die drei Freunde um und verschwinden
im Wald.
Aufgeregt schwatzend klettern sie über Wurzeln und kriechen
durch den Farn. Plötzlich regnet es Haselnüsse und Eicheln.
«Was soll denn das!», brummt Brummel und zieht seine
Schleife wieder gerade.
Petz steht noch verträumt da, während Strubbel die Angreifer
sucht. «Hab einen!», ruft Strubbel erfreut und zieht einen
kleinen Wurzelbären aus dem Farn.
Brummel hat sich auch je einen unter die Arme geklemmt.
«Lasst uns bitte wieder frei!», jammern die Gefangenen.
«Ja, wir zeigen euch dafür einen Hexenring!», heult ein
anderer Wurzelbär.
Über Stock und Stein geht es steil bergauf, dann erreichen sie
eine Lichtung. In einem grossen Kreis wachsen Fliegenpilze in
jeder Grösse. Petz setzt sich ins Moos und staunt. «Das ist aber
ein riesiger Glückskreis!», flüstert er den Wurzelbären zu.
«Ja, das ist bärenstark!», ruft Strubbel. «Nun haben wir viel
Glück und finden den Zauberpilz!»
Brummels Freude ist nicht so gross, denn die Fliegenpilze sind
giftig. So lässt er seinen Wurzelbären auch endlich frei, er hatte
ihn immer noch fest unter den Arm geklemmt.
Fast lautlos schleichen sich die Wurzelbären davon. Sie haben
schon neue Ideen, um Unfug zu treiben.
Als Strubbel, Petz und Brummel weitergehen, kommen sie auf
eine schöne Alpwiese. Strubbel läuft mit grossem Abstand
voraus und winkt Richtung Alphütte. «Hallo Vreni, Peter,
juhuu!», schreit Strubbel über die Wiese und winkt mit beiden
Tatzen.
Peter, der Alpbär arbeitet vor der Hütte, er winkt den drei
Brummbären zu.
«Kommt in die Hütte, Vreni hat eine feine Pilzsuppe gekocht.
Ihr kommt gerade rechtzeitig!», lacht Peter und zwinkert den
Brummbären zu.
Aus der Hüttentür schweben Duftwolken in die Nasen von
Petz, Strubbel und Brummel.
«Hmm, das ist ein Empfang!», meint Strubbel, und alle drängeln
in die Hütte.
Am Tisch beim Suppelöffeln lauscht Vreni den mehrstimmigen
«Hmmm-Geräuschen!», dann hört sie
ausser Schmatzen lange nichts mehr. Strubbel
erzählt von den Wurzelbären, den Mooszwerglein
und der Hexe Schrumpel. Nur einmal wird er von
Brummel unterbrochen, wegen dem Pilzsammler,
dann erzählt Strubbel weiter. Fast so schnell und viel
wie die Hexe Schrumpel. «Peter, kennst du den
Zauberpilz?» Strubbel schaut seinen Freund hoffnungsvoll
an. «Ja, ich kenne die Geschichte vom
Zauberpilz, er kann Wünsche erfüllen. Aber ich
weiss nicht, wo und wann er wächst!», antwortet
der Alpbär.
Strubbel ruft: «Ich wünsche mir ...»
«Halt!», unterbricht ihn Peter, «deine Wünsche
darfst du nie verraten, sonst gehen sie nicht in
Erfüllung!»
Nach diesem gemütlichen Schwatz mit Vreni und
Peter wandern die drei Freunde weiter. Diesmal
läuft Brummel mit grossen Schritten voraus, denn er
hat einen grossen Pilz entdeckt. Könnte das der
Zauberpilz sein? Die Pilze sind zwar so gross wie
Sonnenschirme, aber kein Zauberpilz weit und breit.
«Diese Pilze füllen unsere Vorratskammer!», lächelt
Strubbel zufrieden. Nur Brummel ist etwas
enttäuscht und schimpft über das schwere Gepäck.
Petz liegt verträumt im Farn und schaut einem
Eichhörnchen zu, während Strubbel und Brummel
noch mehr Pilze sammeln.
Die Pilztaschen stehen prall gefüllt im Schatten. Zu
spät bemerken sie den Dieb, der nun flink die Flucht
ergreift. Ein Baumgnom hat sich das ganze Gepäck
geschnappt und klettert hoch hinauf auf seinen
Lieblingsbaum.
«He, was soll das?!», ruft Strubbel ihm wütend
hinterher. Mit wildem Gebrumm verfolgen die drei
Bestohlenen den Pilzdieb.
Bei diesem Lärm wird ein Felsenwichtel bei seiner
Arbeit gestört. «Was seid ihr für eine wilde Bande?
Warum dieser Lärm?»
«Ein Pilzdieb hat sich im Baum versteckt!»,
brummt Strubbel und versucht, auf den Baum zu
klettern. Der Felsenwichtel hilft Strubbel. So klettern
sie zu zweit auf den Baum. Doch der
Baumgnom hat sich gut versteckt und bewirft die
Kletterer mit Tannenzapfen. Es ist aber auch für
einen Baumgnom schwierig, die Pilztaschen festzuhalten,
mit Zapfen auf andere zu zielen und
selber nicht vom Baum zu fallen. Fast wäre er
gestürzt, im letzten Moment lässt er die Taschen
los.
Strubbel und der Felsenwichtel können wieder
umkehren. Petz und Brummel verstauen die verstreuten
Pilze. «Das war Glück, ein Baumgnom ist
schwierig zu fangen!», meint der Felsenwichtel
und hilft beim Einpacken der Pilze.
Noch ein letztes Winken, und schon ist der
Felsenwichtel verschwunden.
Brummel gähnt. «Ich bin so müde, ich könnte im
Stehen einschlafen!» Auch Strubbel und Petz sind
schläfrig. So schläft ein Bär nach dem anderen ein,
das Gepäck fest in den Armen haltend. Vom Wasser
ziehen Nebelfetzen hoch, und die Nebelfee bestaunt
die schlafenden Freunde.
Lächelnd deckt sie die Brummbären mit dickem
Nebel zu. Als Strubbel, Petz und Brummel aufwachen,
finden sie gerade noch ihre eigenen
Nasenspitzen in den Nebelschwaden.
Ängstlich irren sie im Nebel umher, bis sie ein
geheimnisvolles Licht entdecken. Magisch angezogen
von dem Leuchten, gehen sie direkt darauf zu.
Der Nebel löst sich auf, und die drei Brummbären
stehen staunend vor dem Zauberpilz.
Schmetterlinge und Waldelfen tanzen um sie
herum, doch die kleinen Bären sehen nur den
wunderschönen Zauberpilz!
Tammi klappt leise das Buch zu. Wie die kleinen Brummbären am plätschernden
Bergbach ist auch Tomi eingeschlafen. Plötzlich klopft es. Als Tammi die Tür öffnet,
ist die Überraschung riesig: Die drei kleinen Brummbären stehen vor ihm.
Petz wünschte sich mit seiner Zauberperle einen Besuch bei den berühmten
Teddybären Tammi und Tomi.
«Nun wird aber gefeiert!», ruft Tomi noch gähnend. Durcheinander brummelnd
laufen alle in die Küche. Tammi und Tomi decken den Tisch, während Strubbel,
Petz und Brummel von ihren Abenteuern erzählen. Lange sitzen Tammi und Tomi
mit ihren neuen kleinen Freunden am Tisch und machen Pläne für weitere und
gemeinsame Abenteuer.
Die beiden Teddybären Tammi und Tomi wurden von Atlantic-Bears,
exklusiv by www.beas-teddy-bears.ch hergestellt
Text und Illustrationen: Inge Moser
NICHTS lebt ewig !