Die echten, wirklich wahren kuriosen Ereignisse 2
30.11.2021 um 16:24
Hallo ihr Lieben.
Ich möchte euch auch gerne etwas seltsames erzählen, was ich erlebt habe. Es ist nichts schlimmes, aber einen leichten gruseligen Beigeschmack hat es schon...
Zur Info vorab muss ich folgendes sagen:
Mein Mann und ich haben 2 Hunde, Wauwi 1 (13 Jahre alt) und Wauwi 2 (15 Jahre alt) bzw. jetzt leider nur noch Wauwi 1, wohnen zur Miete und haben einen ca. 1m hohen, fünfarmigen Kerzenständer im Schlafzimmer stehen.
Nun zum eigentlichen Thema.
Der oben erwähnte Kerzenständer steht schon seit mehreren Jahren an seinem Platz. Bis vor kurzem standen immer 3 goldene und 2 rote Kerzen darin. Unsere Hunde (beides Weibchen) hat das Ding nie wirklich interessiert, auch wenn sie es ab und zu mal beschnüffelt haben. Mehr aber nicht.
Ich bemerkte im vergangenen Oktober an einem kühlen Morgen beim Betten machen, dass die mittlere Kerze in besagtem Kerzenhalter schief stand. Ich rückte sie wieder gerade und vergaß die Sache. Wauwi 2 kam ins Schlafzimmer gehumpelt.
"Nanu, was ist denn mit dir los?" fragte ich, als ich sie sah und wollte sie streicheln, aber sie zuckte zurück. Das hatte sie vorher noch nie getan. Also gingen wir zum Tierarzt. Der fand nichts, verschrieb Vitamine und schickte uns wieder weg. Am Abend rückte ich die Kerze erneut gerade. Als wir am nächsten Morgen aufstanden, stand die Kerze schon wieder schief! Sie neigte sich offensichtlich jeden Tag etwas mehr.
Wauwi 2 ging es immer schlechter... Wir besuchten mehrere andere Tierärzte...ohne Erfolg. Keiner konnte sagen, was sie hat oder wie man ihr helfen kann. Einer verschrieb Aktivkohle (warum auch immer...) , ein anderer gab ihr eine Aufbauspritze... Keine Besserung...
Plötzlich bekam Wauwi 2 Koordinationsstörungen, konnte nicht mehr stehen ohne immer wieder wie ein nasser Sack um zu fallen, nicht mehr gehen und nicht mehr sitzen. Sie wackelte ständig mit dem Kopf und bekam eines Abends epileptische Anfälle. Auch der Nottierarzt zu dem wir rasten, konnte nicht helfen. Er machte allerdings einige Untersuchungen, die die anderen nicht gemacht hatten und erklärte uns sehr einfühlsam, dass unsere Süße einen Tumor im Kopf hat, der auf das Stammhirn und noch andere Hirnareale drückt. Daher auch die Anfälle... Für eine OP sei Wauwi 2 aber zu alt und der Tumor außerdem zu groß. Er gab ihr Schmerzmittel hochdosiert und sagte, er sei immer für uns da und wir sollten uns fragen, ob es nicht besser wäre, Wauwi 2 zu erlösen... Wir sollten bis zum nächsten Tag abwarten und uns dann erneut melden.
An diesem Abend fiel mir auf, dass die Kerze so schräg stand, dass ich mich wunderte, warum sie nicht umfiel. Ich hatte mich mittlerweile daran gewöhnt, sie immer wieder richtig hin zu stellen und maß dem nicht wirklich Bedeutung bei.
Wauwi 2 lag an diesem Abend in ihrem Körbchen und winselte leise.... Mein Mann und ich sahen uns nur traurig an. Ich ging zu ihr, setzte mich auf den Boden und zog sachte ihren Kopf auf meine Beine. Sie kuschelte sich an mich, leckte mir über die Hand und starrte mich mit forderndem Blick an. Ich wusste irgendwie, dass sie auch Herrchen bei sich haben wollte und rief nach ihm. Als er sich zu uns gesetzt hatte, wurde Wauwi 2 ganz ruhig. Sie atmete zwar sehr schwer, aber sie entspannte sich zusehends. Dann, um 22:42 Uhr, bewegte sie ihren Kopf, sah erst mich an und dann Herrchen...und ging...
In dieser Sekunde fiel auch die Kerze aus dem Halter...
Wir versuchten in den nächsten 3 Tagen bis zur Beerdigung von Wauwi 2, immer mal wieder die Kerze wieder in den Halter zu stellen, aber sie hielt nicht, egal was wir versuchten. Nicht mal als ich den unteren Teil heiß machte und das Wachs in den Halter Tropfen ließ, blieb die Kerze stehen. Selbst als mein Mann eine andere Kerze hinein stellte, kippte auch die wieder heraus.
Erst als Wauwi 2 eine würdige Beerdigung bekommen hatte, blieb wieder eine Kerze im Halter stecken.
Mittlerweile ist es so, dass mein Mann und ich hin und wieder im Flur ein - für Wauwi 2 - sehr typisches Geräusch hören. Ein sogenanntes Wauwi-Niesen. Sie hatte eine sehr individuelle Art zu niesen, die sie von anderen Hunden immer unterschied. Man erkannte sie quasi daran.
Wir haben tagelang um unsere Wauwi 2 geweint wie kleine Kinder...
Wenn wir jetzt dieses Geräusch im Flur hören, lächeln wir.