Die echten, wirklich wahren kuriosen Ereignisse 2
22.06.2017 um 21:06Ach ja, und ich ergänze das noch um ein unerwartetes Wiedersehen mit Anlaufschwierigkeiten:
Während des Studiums lernte ich ein sehr nettes Mädel kennen, mit der ich damals einige Zeit verbrachte und mit der ich einiges gemeinsam hatte, was Wahrnehmung, Sicht- und Denkweisen betrifft, vielleicht auch ein gutes Stück des Seelenlebens. Sonst verband uns nichts; gleiche Interessen im Real Life gab es nicht und zum Verlieben hat es auch nicht gereicht. Sie hat das Studium nach kurzer Zeit hingeschmissen und etwas ganz anderes gemacht, ich wechselte die Fachrichtung, aber wir sind uns doch in sehr unregelmäßigen Abständen immer wieder begegnet und haben etwas Zeit zusammen verbracht - meistens unangekündigt und doch nicht überraschend. Ihr ging es damals eine Zeitlang nicht so gut und ich hatte dafür keine Lösung anzubieten (nur Verständnis); irgendwann vor ca. 15 Jahren haben wir uns dann völlig aus den Augen verloren und ich habe mich immer wieder mal gefragt, wie es ihr wohl zwischenzeitlich geht und was aus ihr geworden ist.
Vor einigen Wochen wurde dann bei meinem Arbeitgeber eine neue Kollegin in leitender Funktion angekündigt, mit deren Namen ich allerdings nichts anfangen konnte. Um so überraschter war ich dann, als Personalchefin und neue Kollegin grinsend in mein Büro kamen und die mir auf den ersten Blick Unbekannte mich begrüßte mit "Und wir kennen uns ja schon!". Hmm. Ratlosigkeit. Irgendwas war vertraut, ja, stimmt schon. Aber was?!? Und woher?
"Na, du bist doch der Architekt!"
"Ach sooo! Haha, nee, das ist mein Bruder! Der sieht aber auch so aus, nur ein bisschen älter."
Ratlosigkeit und Verunsicherung auf der anderen Seite: "Seid ihr Zwillinge?"
"Nee, nur recht ähnlich vom Aussehen her, Sprechen, lachen usw. (und außerdem kennen IMMER alle meinen Bruder) Ich bin Grafiker und hab das auch studiert."
"Könnten wir dann irgendwelche Zeichenkurse zusammen gehabt haben?"
"Ja, das kann schon sein."
Völlige Verunsicherung bei beiden.
Auf ihrem Weg auf die andere Seite des Büros zu den anderen Kollegen drehen wir uns beide immer wieder um und schauen.
Irgendwas ist vertraut.
Aber die strenge Brille? Der Nachname? Der Job? Das gesamte Auftreten? Nee.
Ich meine zu einer Kollegin, dass ich meinen Bruder jetzt einfach anrufe und frage, ob er eine ... kennt und wer das bitte ist, als der Groschen endlich fällt und mich völlig fassungslos macht. Da war sie aber schon gegangen.
Leise murmle ich nur den Namen, den damaligen Nachnamen.
Natürlich.
...
Die Brille gab es früher nicht und sie verändert das Gesicht vollkommen (beim üblichen Fototermin trägt sie sie dann auch nicht).
Mittlerweile ist sie nicht mehr ganz so dünn und wirkt dadurch auch nicht so klein, wie damals. Die ganze Art und Weise ist auch offener, lustiger geworden. Den Fachrichtungswechsel hatte ich beinahe schon vergessen, und selbstverständlich stimmt es, dass mein Bruder "der Architekt" ist. Und ich hatte nicht damit gerechnet, sie jemals wiederzusehen.
Den Abend verbringe ich auf einer regelrechten Zeitreise, bis in kleinste Details, mit allen Namen und Gesichtern aus dieser für mich kurzen, unwesentlichen Zeit. Meine Freundin fragt mich zwischendurch, wo ich eigentlich gerade bin - und ich bin glücklich.
Am nächsten Morgen, ganz früh in ihrem Büro, berüße ich sie mit ihrem "richtigen" Namen und entschuldige mich für die Verwirrung. Natürlich bin ich ich. Und natürlich hat sie "doch keinen an der Marmel". Die wichtige Frage muss ich nicht stellen: "Es geht mir gut. Wirklich gut."
Die Antwort auf eine lange Zeit offene Frage. Noch etwas Blabla, und für einen kurzen, langen Moment ist alles einfach nur wunderschön.
Gemeinsam haben wir heute wohl nicht mehr viel, und die Vergangenheit darf jetzt ruhig vergangen bleiben.
Lustig: Gerade, bevor die neue Kollegin ins Büro kam und vorgestellt wurde, hatten wir anderen uns darüber unterhalten, ob man Dinge oder Geschehnisse richtig beschreiben und einordnen kann, wenn man in einer bestimmten Situation nicht mit ihnen rechnet - bzw. wie sehr die jeweilige Situation oder Umgebung unsere Wahrnehmung beeinflusst.
Haha.
Während des Studiums lernte ich ein sehr nettes Mädel kennen, mit der ich damals einige Zeit verbrachte und mit der ich einiges gemeinsam hatte, was Wahrnehmung, Sicht- und Denkweisen betrifft, vielleicht auch ein gutes Stück des Seelenlebens. Sonst verband uns nichts; gleiche Interessen im Real Life gab es nicht und zum Verlieben hat es auch nicht gereicht. Sie hat das Studium nach kurzer Zeit hingeschmissen und etwas ganz anderes gemacht, ich wechselte die Fachrichtung, aber wir sind uns doch in sehr unregelmäßigen Abständen immer wieder begegnet und haben etwas Zeit zusammen verbracht - meistens unangekündigt und doch nicht überraschend. Ihr ging es damals eine Zeitlang nicht so gut und ich hatte dafür keine Lösung anzubieten (nur Verständnis); irgendwann vor ca. 15 Jahren haben wir uns dann völlig aus den Augen verloren und ich habe mich immer wieder mal gefragt, wie es ihr wohl zwischenzeitlich geht und was aus ihr geworden ist.
Vor einigen Wochen wurde dann bei meinem Arbeitgeber eine neue Kollegin in leitender Funktion angekündigt, mit deren Namen ich allerdings nichts anfangen konnte. Um so überraschter war ich dann, als Personalchefin und neue Kollegin grinsend in mein Büro kamen und die mir auf den ersten Blick Unbekannte mich begrüßte mit "Und wir kennen uns ja schon!". Hmm. Ratlosigkeit. Irgendwas war vertraut, ja, stimmt schon. Aber was?!? Und woher?
"Na, du bist doch der Architekt!"
"Ach sooo! Haha, nee, das ist mein Bruder! Der sieht aber auch so aus, nur ein bisschen älter."
Ratlosigkeit und Verunsicherung auf der anderen Seite: "Seid ihr Zwillinge?"
"Nee, nur recht ähnlich vom Aussehen her, Sprechen, lachen usw. (und außerdem kennen IMMER alle meinen Bruder) Ich bin Grafiker und hab das auch studiert."
"Könnten wir dann irgendwelche Zeichenkurse zusammen gehabt haben?"
"Ja, das kann schon sein."
Völlige Verunsicherung bei beiden.
Auf ihrem Weg auf die andere Seite des Büros zu den anderen Kollegen drehen wir uns beide immer wieder um und schauen.
Irgendwas ist vertraut.
Aber die strenge Brille? Der Nachname? Der Job? Das gesamte Auftreten? Nee.
Ich meine zu einer Kollegin, dass ich meinen Bruder jetzt einfach anrufe und frage, ob er eine ... kennt und wer das bitte ist, als der Groschen endlich fällt und mich völlig fassungslos macht. Da war sie aber schon gegangen.
Leise murmle ich nur den Namen, den damaligen Nachnamen.
Natürlich.
...
Die Brille gab es früher nicht und sie verändert das Gesicht vollkommen (beim üblichen Fototermin trägt sie sie dann auch nicht).
Mittlerweile ist sie nicht mehr ganz so dünn und wirkt dadurch auch nicht so klein, wie damals. Die ganze Art und Weise ist auch offener, lustiger geworden. Den Fachrichtungswechsel hatte ich beinahe schon vergessen, und selbstverständlich stimmt es, dass mein Bruder "der Architekt" ist. Und ich hatte nicht damit gerechnet, sie jemals wiederzusehen.
Den Abend verbringe ich auf einer regelrechten Zeitreise, bis in kleinste Details, mit allen Namen und Gesichtern aus dieser für mich kurzen, unwesentlichen Zeit. Meine Freundin fragt mich zwischendurch, wo ich eigentlich gerade bin - und ich bin glücklich.
Am nächsten Morgen, ganz früh in ihrem Büro, berüße ich sie mit ihrem "richtigen" Namen und entschuldige mich für die Verwirrung. Natürlich bin ich ich. Und natürlich hat sie "doch keinen an der Marmel". Die wichtige Frage muss ich nicht stellen: "Es geht mir gut. Wirklich gut."
Die Antwort auf eine lange Zeit offene Frage. Noch etwas Blabla, und für einen kurzen, langen Moment ist alles einfach nur wunderschön.
Gemeinsam haben wir heute wohl nicht mehr viel, und die Vergangenheit darf jetzt ruhig vergangen bleiben.
Lustig: Gerade, bevor die neue Kollegin ins Büro kam und vorgestellt wurde, hatten wir anderen uns darüber unterhalten, ob man Dinge oder Geschehnisse richtig beschreiben und einordnen kann, wenn man in einer bestimmten Situation nicht mit ihnen rechnet - bzw. wie sehr die jeweilige Situation oder Umgebung unsere Wahrnehmung beeinflusst.
Haha.