@soulbreakerSpätestens ab dem Höhepunkt der Hexenverbrennungen (Inquisition) gab es natürlich sehr viele Menschen, welche das Vorgehen der Kirche für falsch erachteten. Es kann nicht im Sinne Gottes sein, Menschen hinzurichten, auch keine "Sünder". Man wußte, daß auch Unschuldige hingerichtet werden. Darüber waren auch etliche Kirchenleuten erbost über diese brutale Vorgangsweise, welche der Papst für gut erachtete.
Die Katholische Kirche des Mittelalters bis in das 19. Jahrhundert kann man mit heute nicht vergleichen. Sie waren die mächtigste und auch reichste Institution in Europa und sie war unfehlbar. Wer damals in der Öffentlichkeit die "Heilige Inquisition" kritisierte, stellte sich gegen den Papast (also gegen Gott) und der war bereits dem Tod geweiht.
Ab dem 11. Jahrhundert fürchtete die Kirche Kritiker, welche ihre Macht schwächen könnten, das war der Grund für die brutale Vorgangsweise. Jeder, der die Bibel oder die Kirche kritisierte, mußte entfernt werden. Es gab schon Gruppen in Frankreich des 11.Jhdts, die Waldenser, welche den Reichtum der Kirche kritisierten, denn das stand im Gegensatz zur Lehre Christi. Die Gruppe der Waldenser in Frankreich und Spanien fanden immer mehr Anhänger. Das mußte die Kirche bekämpfen, sonst hätten sie bald abertausende kirchenkritische Menschen um sich und sie würden ihre Macht verlieren. Das war der Grund, weshalb man mit der Heiligen Inquisition begann. Jeder der nur im leisesten verdächtigt wurde, dessen Tod war bereits besiegelt. Das ist klar, daß nach 300 Jahre "Scheiterhaufen-Brennen" alle Menschen vor der Kirche Angst hatten.
(Luther hatte zu seiner Zeit um 1520-40 viel Glück, viele Unterstützer und er war sehr klug. So gelang es ihm den Vatikan zu kritisieren und die Reformation durchzuboxen. Glück, mächtige Untersützter und seine Klugheit bewahrten ihm vor dem Scheiterhaufen.)
Napoleon war der erste Herrscher nach vielen Hundert Jahren, welcher der Kirche die Stirn bot. Er haßte die Geschäftemacherei mit dem Glauben und die Heuchelei und ihren Reichtum, den die Kirche auf brutale Weise den Menschen weggenommen hatte. Die französische Revolution richtete sich auch gegen den reichen Klerus, nicht nur gegen den reichen Adel und das Königshaus.
Napoleon war der erste, den die Kirche nicht kaufen, darüber war der Papst sehr verärgert. Seit dem frühen Mittelalter machte die Kirche Geschäfte mit den Königshäusern um ihre Macht und ihren Reichtum auszuweiten.
Während der Französischen Revolution und den Napoleonischen Kriegen verlor die Kirche sehr viele Gebäude und Wertanlagen. Napoleon wollte Kaiser von ganz Europa werden, dazu brauchte er jedoch den Vatikan. (Die Kirche von damals kann man mit der heutigen nicht vergleichen. Sie hatten noch immer ihre Verbündeten. Denn die Feinde Napoleons waren die Unterstützer der Kirche. Sie war noch immer sehr mächtig und sie hatte die besten Beziehungen).
So schloß er Frieden mit dem Kirchenstaat, doch nur unter einer Bedingung. Zum Beispiel, daß der Staat ein Mitspracherecht in der Kirche hat. Napoleon wollte bei der Vergabe hoher Kirchenämter, ebenfalls mitreden. Die Kirche willigte ein, man brauchte sich gegenseitig.
So erhielten die Kirchenleute zum ersten Mal einen Beamtenstatus - damit man sie besser kontrollieren konnte. Die geraubten Prozess-Unterlagen der Inquisition erhielten der Vatikan wieder zurück und die verschwanden wieder im Heiligen Offizium.
Man kann sagen, die französische Revolution und Napoleon hat der Kirche einen Teil der Macht genommen.
Nach dem Tod Napoleons holte sich die Kirche vieles ihrer verlorenen Macht zurück, doch sie wurden nie mehr so mächtig wie in der Zeit zwischen 1100-1700. Die Kirche hatte noch immer viele Unterstützer, wie Österreich, Spanien, Bayern....
Ab 1850 verlor die Kirche immer mehr an Einfluß, Macht, Autorität. Geblieben ist ihnen der immense Reichtum und Ländereinin Italien. Ab 1900 verloren sie auch das mit der Zeit.
Die Inquisition gab es bis 1850 und die Liste der "verbotenen Bücher" wurde erste 1963 aufgehoben. Die letzten 200 Jahre gab es nicht mehr so viele Opfer, welche im Namen der Kirche hingerichtet wurden. Angeblich brannte der letzte Scheiterhaufen um 1790. Innoffiziell wurden Hexen, Häretiker bis 1880-1900 im Namen der Kirche hingerichtet. Das war nicht mehr offiziell, denn die letzten 200 Jahre stellten sich viele Staaten gegen den Papst und gegen die willkürliche Machtausübung der Röm.Kath.Kirche.
Wenn Du genauer darüber bescheid wissen willst, so findest Du im Web einige gute Webseiten darüber.
Google: "Napoleon - Vatikan - geheime Archive - Inquisition".
Tschüss!