Der Dyatlov-Pass-Vorfall

...vor was?

subhuman schrieb:Indem sie ihr Zelt zerstörten, waren sie schon dem Tode geweiht, es muss also irgendetwas unmittelbar ihr Leben bedroht haben und so ihr rationales Denken ausgeschaltet haben...

Meine Theorie ist dass sich Schnee bewegt hat - langsam, aber unaufhaltsam und eben eine Seite und den Eingang des Zeltes eingedrückt hat - vielleicht ist dadurch auch bereits Flüssigkeit eingedrungen. In dieser Situation scheint es vernünftig, ein Feuer zu planen - und dazu begibt man sich eben am besten an einen Ort an dem Bäume stehen.

@KonradTönz1

Flüssigkeit bei minus 25 bis - 30 Grad ??

-15 Grad steht auf der einen Seite.

Stimmt dann keine Flüssigkeit.

KonradTönz1 schrieb: Meine Theorie ist dass sich Schnee bewegt hat - langsam, aber unaufhaltsam und eben eine Seite und den Eingang des Zeltes eingedrückt hat - vielleicht ist dadurch auch bereits Flüssigkeit eingedrungen. In dieser Situation scheint es vernünftig, ein Feuer zu planen - und dazu begibt man sich eben am besten an einen Ort an dem Bäume stehen.

Dann wäre doch Zeit gewesen, sich anzuziehen oder die Sachen zumindest aus dem Zelt zu schaffen

Vielleicht war die Flucht aus dem Zelt auch garnicht so überstürzt? Dann müssten man allerdings erklären warum einige fast nix anhatten. Wurden deren Klamotten denn im Zelt gefunden?

stupormundi schrieb:Dann wäre doch Zeit gewesen, sich anzuziehen oder die Sachen zumindest aus dem Zelt zu schaffen

Sie mussten möglichst schnell ein Feuer machen, da das Zelt nicht mehr benutzbar war. Warum sie Ausrüstung zurückließen lässt sich allerdings schwer erklären...

@KonradTönz1

Nein, nein, wer bei dieser Eiseskälte fast nackt flieht, der handelt definitiv überstürzt und panisch...

TNein, nein, wer bei dieser Eiseskälte fast nackt flieht, der handelt definitiv überstürzt und panisch...

Stimmt - wurden die Klamotten der Halbnackten im Zelt gefunden?

@KonradTönz1

Damit bin ich gerade überfragt, keine Ahnung...

meine irgentwo ist ein Hinweis, dass die Sachen im Zelt waren und der Überlebende (der sich vorher von der Gruppe trennte) auch einige Teile indentifiziert hat.

Jedenfalls gibt es keinen Hinweis, dass die Sachen verschwunden waren oder andreswo als im Zelt.

Das Aufschlitzen des Zeltes muss ja auch schon ein bisschen gedauert haben - erstmal muss man ein Messer finden, dann muss man schlitzen - das alles in einer hochchaotischen, panischen Situation.

@KonradTönz1

Ich denke in der Wildnis haben erfahrene Personen ein Messer stets griffbereit neben sich liegen...

mit einem guten Messer keine wirklich große Sache, zumal: ohne Panik / Hast hätte man ja auch ganz normal aus dem Zelt raus gekonnt.

macht euch bitte mal die muehe und lasst euch von google diese seite uebersetzen http://murders.ru/Dyatloff_group_1.html leider ist die uebersetzung ziemlich duerftig und muehevoll zu lesen, aber sehr umfassend. der autor geht davon aus, dass es in der gruppe "maulwuerfe" gab, die die expedition zu einem geheimen treffen "missbrauchten" um hochbrisantes beweismaterial (radioaktiv verseuchte kleidung) zu uebergeben, doch dann lief alles schief..
hört sich an wie ein schlechter agenten thriller im kalten krieg, aber der autor argumentiert sehr schluessig und liefert viel original material. mir bleiben trotzdem etliche fragen ( auch aufgrund der schlechten uebersetzung), die ich gerne diskutieren wuerde, aber dafuer muss man den text gelesen haben..

Da pickt sich einer aus einem komplexen Fall ein vernachlässigbares Detail heraus und baut darauf eine ganze Theorie auf.
Eine geringe Strahlungskontamination kann man sich auch holen, wenn man durch ein Gebiet läuft in dem Uranerze vorkommen. Im Schwarzwald gibt es z.B. Gegenden in denen eine erhöhte natürliche Strahlung gemessen werden kann. Vermutlich wurden die Klamotten zuvor auf einer Expedition getragen die durch ein solches Gebiet führte.

@KonradTönz1 magst ja recht haben. ich finde seine theorie auch ziemlich abenteuerlich, möchte sie aber auch nicht ausschliessen, weil sie wirklich viele scheinbar unpassende puzzlestueckchen erklären kann. und die seite ist einfach auch deshalb interessant, weil er sehr viel recherchiert hat und sehr viele informationen (obduktion, lebensläufe, spuren, fotos, angaben zur örtlichen beschaffenheit, etc.) enthalten sind, die man als ausgangspunkt nehmen kann um sich selber eine theorie zusammenzuspinnen.

Eine gute Verschwörungstheorie erfindet keine Fakten, sondern arrangiert und gewichtet die vorhandenen Fakten in einer Art und Weise, dass sie ein schlüssiges Gesamtbild ergeben - insofern ist die Radioaktivgeschichte vielleicht eine gute Verschwörungstheorie, aber mit einiger Wahrscheinlichkeit keine Lösung des Falles.

subhuman schrieb:Das Zelt ist von Schnee bedeckt, weil es erst Wochen später entdeckt wurde und es in der Zwischenzeit geschneit hatte...

Man findet leider gar keine Fotos von dem schneebedeckten, plattgedrückten Zelt. Als das Zelt gefunden wurde, hat man sich natürlich erst versichert, dass niemand mehr im Zelt ist. Erst anschliessend wurden Fotos gemacht, die heute den Anschein erwecken, dass das Zelt (bis auf die Schnitte) völlig unversehrt wäre.

Emodul

stupormundi schrieb:Mir fällt nur eines ein: Bewaffnete Menschen!

Folgendes Szenario: Die Gruppe wird von Angreifern überrascht und aus dem Zelt gescheucht, manche können noch etwas Kleidung mitnehmen oder waren noch nicht ausgezogen. Man flieht zum Wald oder wird dorthin getrieben.
Diejenigen mit Aurüstung versuchen zum letzten Lager zu fliehen, die ohne ausreichende Kleidung wissen, das schaffen sie nicht und bleiben. Man macht das Feuer und einer klettert auf den Baum um Ausschau zu halten.

Gibt hier ein paar Punkte, die gegen dieses Szenario sprechen:

1. Die Spuren im Schnee konnten eindeutig der Gruppe zugeordnet werden. Es war offenbar trotz der verstrichenen Zeit sogar noch möglich, die Anzahl der Gruppenmitglieder anhand dieser Spuren zu bestimmen. Es müsste aber eigentlich zusätzliche Fussspuren geben, sonst funktioniert diese Theorie mit den bewaffneten Menschen nicht.

2. Ein Zeltüberfall bei Nacht und im Schneesturm, das scheint mir doch recht weit hergeholt. Es handelte sich um ein Gruppe von Studenten, da gab es wohl kaum viel zu holen. Ausserdem hätten nach einem Überfall dann ja eigentlich (die wenigen) Wertgegenstände fehlen sollen, was nicht der Fall war.

3. Die Mansis (sozusagen die Ureinwohner in dieser Gegend) hätten so eine Gruppe Bewaffneter auf jeden Fall gesehen und später von denen berichtet. In dieser Hinsicht ist aber nichts bekannt.

Jeder der Punkte allein ist eigentlich schon ein Killerkriterium für die Theorie mit den bewaffneten Menschen.

Emodul