whatsgoinon schrieb:wie sieht die zukünftige entwicklung denn in euren augen aus @dirkduisburg @geeky ? kann oder wird es denn so weitergehen? im raum stehen neben subjektiv empfundenen und immer schlimmer werdenden naturkatastrophen ein finanzsystem, welches aus seinen fehlern rein gar nichts gelernt hat. politik nicht fürs volk, sondern für seine eigene selbstinszenierung und sein ego. ausbeutung vieler für den reichtum weniger... was ihr davon haltet und wie ihr die zukunft seht - oder gestalten würdet - das würde mich interessieren! und bitte nicht: 2012 wird die welt nicht untergehen, ihr seid alles idioten...
Du hast Recht, dass ist gestern etwas abgedriftet und war auch nicht mehr ganz sachlich. Aber wenn Leute über 50 Seiten und mehr Unfug fabrizieren, den am eigentlichen Thema Wissensinteressierte lesen, dann wird mir einfach anders.
Die ganze Ecke driftet dann in Untergangsspinner, Sekten etc. ab. Das machen Endgame und Co. ( davon gibts ja etliche auf der Welt ) in hohem Masse. Willst Du aber ein Thema seriös bearbeiten und machst dies seit Jahren, dann ist es sehr sehr bitter, durch ein solchen Thread soviel Unsinn in das Medium Internet lesen zu dürfen. Das dazu. Jeder kann seine eigene Meinung haben, aber bei mir hört der Spass auf, wenn man das geschriebene Wort schon fast mit denen vergleichen kann, die sich zum 2000er Wechsel alle umgebracht haben. Sowas geht einfach nicht. Da setz ich jetzt einfach mal nen Punkt.
Die Entwicklung des Menschen, wie sieht sie aus hast Du gefragt. Wenn ich das wüsste, wäre ich mehrfach Milliardär. Das kann man so genau nicht sagen. Fest steht aber, dass technischer Fortschritt, die Globalisierung und die Weltwirtschaft nicht immer nur positiv auf uns wirkt. Gerade in Zeiten wie Diesen. Aber wieso ist das so? Dazu braucht man vielleicht etwas historischen Hintergrund.
Ein System wird brüchiger, je grösser es wird. Je grösser, desto mehr Angriffsfläche für eventuelle Fehler. Der Mensch möchte perfekt sein, gerade dort, wo "entschieden wird". Funktioniert aber genausowenig wie bei "einfachen Dingen", immer wieder werden Dir im laufe Deines Lebens Fehler passieren, es ist eine menschliche Eigenschaft, die niemand abstellen wird.
Warum werden Fehler gemacht? GENAU - weil NIEMAND in die Zukunft sehen kann. Könnte man dies, würden Fehler vermieden werden. Wobei wir jetzt zum eigentlichen Thema zurückkehren können. 2012 ist ein Jahr, dass am Ende einer langen wirschaftlichen Fehlerkette stehen wird.
Die "Neuordnung" der Welt, von der hier viele gesprochen haben, ist doch seit Anfang der 90er Jahre in vollem Gange. Aus der UdssR wurden viele einzelne Staaten, die alle souverän sind und immer noch auf dem Weg der Findung sind.
Wir haben wieder ein geeintes Deutschland, alles Neuordnungen der Welt, weil dies politsche und wirtschaftliche Auswirkungen auf dem ganzen Globus hatte. Europa wächst zusammen, so wie es noch nie gewesen ist. Moralisch hat das ganze einen ganz grossen Stellenwert, denn so will man unter anderem die jahrhundertlangen Kriege in Europa um Geld und Macht aus der Welt schaffen. Und das ist genau das, was Du eigentlich sagst, der Mensch lernt nicht aus seinen Fehlern: Hier in Europa sieht man es eigentlich ganz genau, der Mensch tut aktiv etwas dagegen. Nur ist dieses System zu gross. Hinzu kommen Staatsinteressen, die noch nicht abgestellt werden konnten innerhalb der EU etc. Aber das Prinzip ist doch genau das, was Du sagst: Der Europäer hat erkannt, so kann es nicht weitergehen, wir müssen zusammenarbeiten, nicht gegeneinander arbeiten.
Das Finanzsystem selbst ist ein System, was historisch gesehen immer wieder an die Wand gefahren ist ( wurde ), um aus dem Dilemma zu kommen, welches durch das Geld fabriziert wurde.
Es ist eine logische Folgerung, dass dieses Geldsystem, in dem wir derzeit leben, auch nicht fortwährend bestand haben kann. Es ist ausgerichtet, einige Generationen zu "überleben", doch auch das wird wieder an die Wand fahren. Wie es schon zig mal passiert ist auf der ganzen Welt und da gab es weder einen 1.1.2000 noch einen 21.12.2012. Das sind Gesetzmässigkeiten, mit denen man leben muss. Wenn Du über den Geldfluss nicht genau bescheid weisst, lese Dich etwas in die Materie ein, Du wirst erstaunt sein, wie genau selbst Bundesbanken das System beschreiben und aus diesen Beschreibungen gehen Dir diese Dinge direkt durch den Kopf wie: Wie lange soll das gut gehen?
Was wäre die Alternative? Gütertausch? Gabs auch schonmal und aufgrund grosser Probleme hat man ja dann das Geld eingeführt. Daher: Es gibt wenig bis gar keine Möglichkeiten in unserer Gesellschaft, auf das derzeitige Finanzsystem zu "vertrauen", auch wenn es mir ehrlich gesagt sehr schwer fällt. Das System ist für mich ein System, in dem man manipulieren kann. Und zwar immer dann, wenn der Satz nicht mehr geht: Wird schon gut gehen.... Das ist jetzt sehr vereinfacht ausgedrückt, da ich den Wissenstand derer nicht kenne, die das Finanzsystem kennen.
Wo liegen unsere Chancen? Wenn wir jetzt ins Jahr 2012 schauen, darf man durchaus optimistisch sein. Durch meinem Job in der Wirtschaft behaupte ich mal, nicht komplett fernab dessen zu sein, wovon ich rede. Wenn ich zukunftsorientiert denke, wird in den nächsten 5 Jahren ( da schliesse ich 2012 jetzt mit ein ) die Arbeitslosigkeit, die Motor jedes Abschwungs und Finanzsystems ist, langsam aber auch ganz sicher zurückgehen. Dazu muss man auch kein Prophet sein. Das hat etwas mit der Alterspyramide in Deutschland zu tun, um jetzt mal bei uns anzusetzen. Ich gehe sogar noch weiter und wenn ich historische Daten zugrunde lege, dann müssten wir um 2025 - 2035 den Dreh wieder in der Vollbeschäftigung stehen. Das kann ich gerne, wenn gewünscht, etwas darlegen.
whatsgoinon schrieb: ausbeutung vieler für den reichtum weniger
Diesen Satz von Dir finde ich ganz interessant. Beschäftigst Du Dich mit Geschichte weisst Du, dass es zwar oftmals so gewesen ist, es durchaus aber auch Zeiten gab, wo es anders war. In der derzeigen Situation auf der Welt ist dieser Satz aber subjektiv gesehen stärker ins Gleichgewicht geraten, da die Spanne zwischen Arm und Reich wieder grösser wird. Das ist aber geschichtlich gesehen auch wie eine Schere, die Du öffnest und wieder schliesst. Eine Klinge sind die Armen, eine die Reichen. Der leere Zwischenraum ist die Mittelschicht. Je weiter die Klingen auseinandergehen, desto grösser wird die Mittelschicht. Aber Reich und Arm haben sich geschichtlich gesehen immer wieder automatisch angenähert, das hat mit wirtschaftlichem Wachstum oder Abschwung zu tun.
Zum Thema Naturkatastrophen:
Das hat doch rein gar nichts mit 2012 zu tun. Gerne mal hier eine Auflistung einiger naturkatastrophischer Ereignisse, die ebenfalls mit 2012 nie was zu tun gehabt haben:
- 1887 werden bei einer Flut in Huanghe/ China 1.000.000 Menschen getötet
- 1556 werden bei einem Erdbeben in Shanxi/ China 830 000 Menschen getötet
- 1737 werden bei einem Erdbeben in Kalkutta/ Indien 300 000 Menschen getötet
- 1970 werden bei einem Wirbelsturm in Pakistan u. Bangaldesch 300 000 Menschen getötet
- 2004 werden bei einem Tsunami in Südasien 280 000 Menschen getötet
- 1976 werden bei einem Erdbeben in Tangshan/ China 255 000 Menschen getötet
- 1138 werden bei einem Erdbeben in Aleppo/ Syrien 230 000 Menschen getötet
- 1920 werden bei einem Erdbeben in Gansu/ China 200 000 Menschen getötet
- 893 werden bei einem Erdbeben in Ardabil/ Iran 150 000 Menschen getötet
- 1923 werden bei einem Erdbeben in Kanto/ Japan 143 000 Menschen getötet
- 1991 werden bei einem Wirbelsturm in Banladesch 138 000 Menschen getötet
- 1948 werden bei einem Erdbeben in Turkmenistan 110 000 Menschen getötet
- 1908 werden bei einem Erdbeben und der daraus resultieren Flut in Messina/ Italien bis zu 100 000 Menschen getötet
- 1815 werden bei einem Vulkanausbruch in Tamboravulkan/ Indonesien 92 000 Menschen getötet
- 2005 werden bei einem Erdbeben in Pakistan und Afghanistan 40 000 Menschen getötet
- 1902 werden bei einem Vulkanausbruch des Mount Pelee/ Martinique 39 000 Menschen getötet
- 1883 werden bei einem Vulkanausbruch in Krakatau/ Indonesien 36 000 Menschen getötet
- 2003 werden bei einem Erdbeben in Bam/ Iran 31 000 Menschen getötet.
Das nur ein paar Daten, aus der gesamten Historie um zu zeigen, dass es Naturkatastrophen immer schon gegeben hat, und diese auch fortwährend wiederkommen. Das hat nichts mit dem Datum 2012 zu tun, oder kannst Du diese oben aufgeführten Naturkatastrophen irgendwie mit 2012 in Verbindung bringen?
Wenn ich dann in grosser (Verzeihung) Klugscheissermanier hier breittrete, Leute glaubt mir, es wird demnächst ein schweres Erdbeben in San Francisco geben, dann ist das eben nicht die zukunftsorientierte Weissagung, sondern genau das Gegenteil. Historische Belege gepaart mit der Wissenschaft Geologie sagen Dir dies zuverlässig heraus. Sich damit hier zu brüsten, wenn andere Argumente nicht mehr ziehen, macht mich ebenfalls sauer.
Das hat nichts mit Untergangstheorien zu tun, sondern auf wissenschaftliche Nachforschung. Gerne kann ich Dir gerade zu San Fransicso ausreichend Material zur Verfügung stellen. Das in SF ein schweres Erdbeben bevorsteht, ist so sicher wie das Amen in der Kirche.