@open-mindopen-mind schrieb:Wow...auf Gott (bzw. einer höheren Macht) vertrauen ist also elend.
Gott hat dieses Vertrauen nicht verdient ohne hier die Theodizee in ihrer Gesamtheit auszuführen möchte ich doch einige Aspekte zur Begründung meiner Meinung nennen:
Es wird gerne postuliert dass Leid ohne Glück nicht existieren kann, dass Leid das Nichtvorhandensein von Glück sei und dass die Erfahrung dieses Zustandes notwendig sei um Glück im Kontrast dazu überhaupt wahrnehmen zu können. Ok nehmen wir das mal so an.
Was ist nun mit jenen bei denen das Leid stetig steigt, die nichts als unendliches leid erfahren?
Hier wird mit der Unzulänglichkeit der Menschheit als Gesamtheit argumentiert. Die Ursache dafür dass der Zustand einer harmonischen Gesellschaft nicht realisiert wird, liege im Freien Willen des Menschen begründet.
Eine gängige Annahme dazu ist Gott in seiner Weisheit habe die best mögliche aller Welten erschaffen, die ohne sein eingreifen gerecht, dem Menschen die besten Möglichkeiten bietet, allerdings unter Berücksichtigung des Handelns der Menschheit als Gesamtheit, welches vom Freien Willen Jedes einzelnen beeinflusst ist.
Allein dieser Umstand verstößt schon gegen mein Gerechtigkeitsempfinden; Unschuldige für die Verfehlungen Anderer büßen zu lassen. Allerdings kann dies durch das Zurechtlegen eines Konstruktes einer Übergeordneten Gerechtigkeit z.B. Wiedergeburt Umgangen werden.
Jetzt behaupte ich aber, der Umstand dass das Leid in der Welt nicht auf seine Notwendigkeit beschränkt ist, ist nicht Ergebnis der Unzulänglichkeit des Menschen sondern die Umstände zwingen den Menschen in das Dilemma, dass eigenes Glück das Leid Anderer bedingt.
Dass Dilemma liegt also in der Natur der Schöpfung! Das soll nicht die Rechtfertigung für Egoismus sein oder den Menschen von seiner Verantwortung befreien sondern soll verdeutlichen vor welchem Hintergrund diese meine Aussage zu verstehen ist:
Glück ist nur in begrenztem Maße verfügbar und der Kampf ums Glück in der ach so tollen Schöpfung somit inklusive. Von dem Schöpfergott können wir keine Hilfe erwarten, eine Welt in der Glück für Jeden verfügbar ist ( ich schreibe nicht: in der Jeder glücklich ist) verweigert er uns.
Wie heißt es so schön „Die einzige Entschuldigung Gottes ist, dass er nicht existiert.“
Der Mensch hat also selber das anzustreben was Gott uns verweigert. Natürlich ist dazu ein Bewusstseinswandel begrüßenswert doch nicht im Sinne einer Hinwendung zu Gott sondern im Sinne luziferischer Erkenntnis.
open-mind schrieb:Woher weisst du das? Ich denke wenn alles gerecht augeteilt wäre, könnten die Grundbedürfnisse (!!!) aller Meschen auf dieser Welt abgedeckt werden
Wie gesagt mir ist schon klar dass Macht- und Geldgier der Eliten zur Verschärfung der Ungerechtigkeit beiträgt. Aber Jene die hier immer darüber klagen verkennen glaube ich ihre eigene Rolle in diesem System.
open-mind schrieb:Woher weisst du das? Ich denke wenn alles gerecht augeteilt wäre, könnten die Grundbedürfnisse (!!!) aller Meschen auf dieser Welt abgedeckt werden.
Dann müsste man Klären was denn die Grundbedürfnisse sind. Der Mensch ist eben auch ein physisches Wesen und existiert nicht durch Luft und Liebe allein. Grade für die Hinwendung zu Spiritualität ist es doch notwendig sich um das leibliche Wohl nicht sorgen zu müssen.
Tatsächlich finde ich dass ein solcher Zustand angestrebt werden sollte, doch das wird nicht von heute auf morgen gelingen und schon gar nicht durch einen bloßen Bewusstseinswandel im Sinne einer Reduzierung der Ansprüche und einer Hinwendung zu Gott..
Vielmehr sehe ich in Forschung und Technologie eine Chance zur Optimierung der Lebensumstände.
Wie gesagt es muss auch einen Bewusstseinswandel geben im luziferischen Sinne, der Mensch muss das Schaffen was Gott uns verweigert, erst für sich selber und nach Möglichkeit für andere.
open-mind schrieb:Eine perfekte Gesellschaft würde für mich so ausehen:
Das wir endlich erkennen, dass wir alle EINS sind und wir in Harmonie mit der Natur leben. Das für alle genug da ist und wir uns nicht gegenseitig "übertreffen/bekämpfen" müssen.
Das kann für dich (und viele andere) jetzt sicher naiv/träumerisch klingen, aber ich bin fest davon überzeugt das wir das schaffen werden.
Und grade die Formulierung „in Harmonie mit der Natur leben“ lässt mich in diesen Kontext immer an eine vorindustrielle Gesellschaft denken, die alles andere als Lebensfreundlich war.
Natürlich muss „in Harmonie mit der Natur leben“ das nicht heißen und grundsätzlich finde ich die Punkte die du ansprichst sind wirklich anzustreben. Aber solange mir niemand ein konkretes Modell zeigt wie dies realisiert werden kann glaube ich eben nicht dass ein bloßer Bewusstseinswandel dies Bewirken kann.
open-mind schrieb:Irgendwie steckt ganz schön viel Frust und Wut in dir?! Darum wünsche ich dir von ganzem Herzen, dass du bald mal ein "spirituelles" Erlebnis hast und die Welt bzw. das Universum mit anderen Augen siehst. :)
Ne mein Frust und meine Wut halten sich wirklich in grenzen, ich glaube eher der Frust spricht aus Jenen die hier 2012 so herbeisehnen. Und was sollte das den für ein spirituelles Erlebnis sein? Im übrigen weist du doch gar nichts über meine Spiritualität.