FlamingO schrieb:Nehmen wir mal an, die Seele ist ein Synonym für Empfindungen, die ihren Sitz im Gehirn haben. Sollte man angesichts dessen nicht aufhören, seine Ergüsse, die man sich im Schwurbler-Kurs für Einsteiger reingepfiffen hat, in den Äther zu kippen?
Cachalot schrieb:Prämisse: es gibt Geister
Wie nimmst du sie wahr?
Oder kann man sie garnicht wahrnehmen?
Oh, das ist jetzt aber nur der allergrößte Versuch von mir, auf solche völlig schwierigen Fragen eine Gegenantwort zu finden. Das Problem, das ich habe, fängt schon dabei an, gar nicht genau unterscheiden zu können, was eine Seele in Abgrenzung zu Geist sein soll. Flamingo hat durchaus Recht, das sehr viel, was unser Innenleben angeht sich in unserem Gehirn abspielt. Aber ich sehe es so, dass ich diese esoterisch oft "Feinstoffliches" genannten Anteile der Seele in dem eben Ungreifbaren und Unfassbaren des Charakters eines Menschen sehe. Ihr seht schon, das ist wieder Rumgeschwurbel, aber außer "Unfassbarkeit", "Unbegreiflichkeit" und "Unsichtbarkeit" fällt mir kein Übergang ein.
Damit ist schon klar, dass man die "Seele an sich" und den "Geist an sich" nicht sehen kann. Er/sie ist unsichtbar, aber komischerweise können wir mit Worten manchmal konkret die Seele einer anderen Person berühren, wir könnten aber nicht mal mit allen zur Verfügung stehenden Worten eine konkrete Seele beschreiben. Ich könnte alle Worte der Welt benutzen und ich könnte trotzdem nicht das PSI von Flamingo und Cachalot beschreiben und "fassbar" machen, ohne dass ich aus Ihnen ein Cliché machen würde, das sie nicht sind und nicht bedienen werden möchten, vermute ich.
Naja, als Mittel stünde mir also die ganze Sprache zur Verfügung und ich könnte mit keinem anderen Mittel sonst die beiden beschreiben, auch nicht komplett mathematisch, dabei handelt es sich hier bei Flamingo und Cachalot um zwei konkrete, lebende, spezielle, voneinander unterscheidbare Seelen (und "Geister"). Wie also könnte ich Geist und Seele an sich beschreiben!? Das endet eh im unendlichen Geschwurbel. Ganz ehrlich, diese Fragen sind zu groß, um hier in 3 Absätzen sonderlich weit gekommen zu sein, nein, wir sind sogar ein Stück zurück gefallen und ich schrieb zwei Absätze, nur um zu sagen, dass ich darauf nie antworten könnte; bei Cachelot versuche ich es im folgenden Absatz trotzdem, aber das ist nur eine Meinung, damit ich mal eine Position zu einem seiner Punkte da lasse.
Ja, wie nehme ich Geister wahr? Das ist übersetzt doch die Frage: Wie nehme ich das Unsichtbare, Unfassbare und Unbegriffene wahr?
1. mit einer Theorie, z.B. dass sie Verstorbene sind, die sich zwischen Leben und Tod nach einem vorherigen Leben im Überall der Ewigkeit zwar befinden, aber an einem Ort bei einer Person sich durch Stimmen, paranormale Erscheinungen oder Gefühle in einem Lebenden bemerkbar machen können. Warum glaube ich das? Weil das nahe liegt, auch dass Geister auf eher Geistiges resonieren, Resonanz also durch Emotionen, Worte und Ideen erzeugen sowie durch den Versuch, Bewegungen (wie Lebende) auszuführen, unternehmen, also es simulieren, wieder zu leben, weil sie selber mal lebendig waren
2. durch Erinnerung, durch Ableitung von dem Geistigen, was ich als Lebender habe. Geister müssten ja eine Ähnlichkeit mit dem Denken haben, das ich als Mensch ausübe. Also leite ich mir ab, dass sie ähnliche Gefühle und Ideen haben müssten als ich.
3a) Das ist jetzt sehr speziell, aber ich stelle mir sie entweder wie einen nicht ganz räumlichen Schatten/eine Silhouette, oder wie ein Lichtwesen vor, das menschlichen Gestalt hat, durchsichtig ist, durch die man greifen könnte, die eher höchstens ein ("elektrisches") Kribbeln erzeugen, aber auch Jucken oder Zupfen erzeugen könnten zum Beispiel, die irgendwie wie eingefroren an einem Ort hocken, stehen oder fliegen. (Evokation). Dann kann es sein, dass ich sie auch gar nicht richtig bemerke und sehe, sondern durch sie hindurch oder wie von weiter weg, also dass sie zum Beispiel zwei Häuser weiter weg sind und ich kann dann wie durch die beiden Häuser durch sehen, um sie zu finden, als ob ich auf einmal die Gabe habe, durch Häuser zu sehen, nur um den Geist zu finden.
3b) Manchmal stelle ich mir auch vor, dass sie eher in mir oder um mich herum sind, wie ein Licht, eine Aura oder ein "Heiligenschein", schwer zu erklären, dann höre ich nur zum Beispiel Stimmen aus dem jenseits oder fühle sie in mir, was sie fühlen oder fühlten und habe plötzlich Erinnerungen oder Gedanken, die ich ne hatte zuvor (Invokation). Dann habe ich eher innere Visionen.
skagerak schrieb:Was heißt genau „einen Geist zerstören“?
Naja, Geister müsste man ja eh verstoßen, wegjagen oder loswerden, alleine mindestens, indem man sie irgendwann ignoriert. Das reicht vielleicht schon in den meisten Fällen oder indem man sich ablenkt. Aber um sie zu analysieren müsste man ihnen was nehmen, zum Beispiel die Freiheit.
Alleine einem Feist, einem Geschöpf. dass eigentlich, freier ist als wir, die Freiheit zu nehmen, ist zerstörerisch. Klar, man denkt immer, Geister sind eigentlich armselige Kreaturen, die an einen Ort gebunden sind, an eine Person oder wie hier an eine Puppe. Aber das ist nicht so extrem. Guckt mal, der Geist von Lebenden ist strikt an den lebenden Körper gebunden, also weitaus mehr gebunden an ein Objekt. Der Geist der Puppe könnte ja theoretisch eine neue Puppe suchen, sich von der Puppe befreien, wie unsere Seele von unserem Leib nach dem Tod.
Ich gehe prinzipiell davon aus, dass Geister eigentlich freier sind, versteht ihr? Um sich überhaupt zu manifestieren, müssen sie sich mal zwischenzeitlich irgendwo dran binden: an eine Puppe (the Haunted Doll), an einen Spukort oder an eine Person, die besessen wird. Ansonsten fliegen sie glücklich wie flatterhafte Wesen, wie Flamingo das nennt, friedlich durch das Universum und chillen beim Sternenlicht, bis sie auf der Erde für die Wiedergeburt landen und können überall in der Ewigkeit sich ausdehnen. Nur wenn sie spuken, binden sie sich kurzfristig mal. Unser geist als Lebender ist aber bis zu Tod ganz fest und fix und fertig an unseren Körper gebunden und kann nur durch Telepathie springen oder durch Telekinese sich ausdehnen. Okay, wer nicht an TP und TK glaubt, ignoriert die Bemerkung bitte. Aber ich will darauf hinaus, dass einen Geist zu halten eigentlich schon Beraubung seines Merkmals ist, eigentlich völlig ungebunden und frei und glücklich und in Frieden durch Zeit und Raum im Licht zu sein, mal ungeachtet der verbannten und verfluchten Geister, die in einer Puppe leben müssen oder in einem Haunted House...