Deahterone schrieb:Das bedeutet, dass die Zahl an Exoplaneten auf denen sich Lebewesen bilden können, bei 120 Trillionen (!) liegt. Das ist einfach nur unvorstellbar.
Vor allem ist das kein Fakt, sondern Deine persönliche Phantasterei.
Sterne geringer Metallizität bilden keine Planeten. Sterne geringer Lebensdauer (große Sterne) bilden kein Leben. Sterne großer Sternendichte (im Bulge von Spiralgalaxien) bekommen ihre Planeten regelmäßig sterilisiert. Auch Planeten kleiner Sterne können regelmäßig sterilisiert werden, da die Habitable Zone so nah am Stern ist, daß dessen häufigen oberflächlichen Aktivitätsschwankungen ebenfalls bis in die habitable Zone auswirken können. Dann ist auch nicht jeder Planet geeignet für Lebensentstehung. Merkurgroße Steinklumpen ohne Atmosphäre fallen weg, auch Gasriesen sind fraglich. Ist ja nicht gewährleistet, daß jeder Stern auch Erden und (falls geeignet) Supererden besitzt bzw. wenn ja, daß diese es dann sind, die sich in der Habitablen Zone befinden.
Und das sind jetzt nur Aspekte, die mir mal eben auf die Schnelle einfallen. Wer weiß, was es sonst noch für zu erfüllende Bedingungen und Unwägbarkeiten gibt; wir sind da wie mir scheint eher noch am Anfang der Erkenntnis. Lebensentstehung ist noch immer nur sehr fragmentarisch erforscht. Wir wissen nicht, ob das quasi zwingend abläuft, sobald die Bedingungen auf nem Himmelskörper günstig sind.
Bloß mal eben mit besonders großen Zahlen rumjonglieren beweist in Sachen Wahrscheinlichkeit bzw. Häufigkeit von Exoleben gar nichts. Wenn Leben von nur 35 Bedingungen abhängt, und wenn jede dieser Bedingungen im Mittel für jeden fünften Stern im Universum zutrifft (dabei kann Bedingung A unter jedem Stern vorkommen und Bedingung B unter jedem 25. Stern, im Mittel machts 1:5), dann wäre die Wahrscheinlichkeit für Leben unter einem Stern im sichtbaren Universum bei hundert Milliarden Galaxien á hundert Milliarden Sternen gerademal 1:290 aus. Selbst bei hundert mal so viel wie bisher angenommenen Galaxien wären wir der Wahrscheinlichkeit nach das einzige Leben im sichtbaren Universum.
Auch das ist nur jongliert, zeigt aber eben ganz gut, daß so immens hohe Zahlen keine Grantie sind, daß es Exoleben gibt, gar massig viel davon.
Wir wissen es schlicht nicht, wir müßten dafür erst mal alle Bedingungen für Lebensentstehung kennen und die Häufigkeit dieser Bedingungen.
satansschuh schrieb:Mittlerweile geht man von 10 mal mehr Galaxien aus
Der Spiegel-Artikel behauptet zwar, daß 90% der Galaxien von uns bloß noch nicht gesehen werden können, weswegen wir 10 mal mehr Galaxien anzunehmen hätten. Aber schließlich verrät auch dieser Artikel, was die Forscher wirklich gemeint haben. Nämlich daß es vor 13 Milliarden Jahren 10 mal mehr Galaxien gab, die aber im Schnitt auch nur ein Zehntel so groß waren wie heutige Galaxien. Im Laufe der Zeit haben diese Galaxien sich miteinander vereint, sodaß die heutige Galaxienzahl bei rausgekommen ist. Nix mit "wir müssen mit 10 mal so viel Sternen wie bisher angenommen rechnen".