Ich habe auch gedacht, dreht die Worte um, damit das passt.
Schauen wir uns mal an, warum:
Soweit ich mich erinnere, war der Fall von Anneliese Michel eine paranoide Schizophrenie.
Heute, wo man das bei immer mehr Menschen ausmachen kann, die Ursachen erfassen kann, ist das schon kein Mysterium mehr.
Psychiater beschäftigen sich mit solchen Fällen, es sind Ärzte. Sie sind spezialisiert.
Nur damals war das nicht bekannt, anscheinend auch nicht weit verbreitet. Zumindest nicht so häufig, dass man extrem viele Fälle kennt.
Aber eine Dunkelziffer kann man halt nicht ausschließen.
Jedenfalls drangen solche Fälle nicht in das Blickfeld solcher Ärzte.
Die Grundlagen und die Basis haben halt gefehlt.
Nur ist das immer so eine Sache mit dem Nichtkennen und der Existenz.
Nur, weil man solche Krankheitsbilder nicht so kannte, heißt es nicht, dass sie nicht existieren.
So nimmt eine Krankheit seinen Lauf... -> nur die Erklärung fehlt halt da. Das Wissen.
So wird dem Ganzen ein ganz anderes Bild zugeordnet...
Ja, sie reden ja von Dämonen und Engeln und verhalten sich sehr skurril.Demnach muss die Sache ja klar auf der Hand liegen.
Nun, nach Erkenntnissen solcher Fallverläufe kann man im entsprechendem Thread suchen, ich bin mir sicher, da wurde allerhand zu gepostet. ->
Teufelsaustreibung - Der Fall Anneliese MichelJetzt stehen wir heute hier, mit gutem Wissen ausgerüstet -auch als Laie mit ungefähren Vorstellungen des Krankheitsbildes - und wollen ernsthaft wieder zu dem Ausgangspunkt zurück? Zum Stand des Nichtwissens? Und überlegen es so, als wäre das die logischste Variante?
Zum Teufel damit...Psychosen sind das, was sie sind: Psychosen. Ich weiß, das hätte jetzt keiner gedacht, aber es ist so. Wirklich.
Was es genau heißt, kann man sich vorstellen. Was Schizophrenie ist, weiß man auch. Man hört Stimmen.
Gut, ich höre auch welche, aber das liegt wohl an den Leuten, die mit mir reden. Glaub ich.
Was paranoid bedeutet, weiß man auch.
Angst und Panik.
Diese Kombination dieser Wörter ergibt eben keine Besessenheit, sondern eine Psychose. Aber wenn man von Besessenheit sprechen will, gut: Man ist von einer Psychose besessen.
Zufrieden?Oskura schrieb:Es ist zumindest auffaellig, dass Psychosen oft religioese (Wahn-)inhalte haben, wie z.b.dass der Betroffene glaubt Jesus zu sein oder Gott/Satan zu ihm spricht..
Es ist nicht so auffällig. Die Prägung dieser Stimmen stammen ja aus dem Gehirn, also von da, wo alles an Infos gespeichert ist. Diese geraten sozusagen zusammen. Obwohl ich gar nicht sagen kann, wie genau, aber es ist klar, es spielt sich alles im Kopfbereich ab.
Wenn man was mit Paranoia zu tun hat, macht es Sinn, wenn eine Figur des Bösen mit uns spricht, statt die nette Oma von nebenan mit ihrem Sonntagskuchen.
Wer passt da besser als Satan, der diese Rolle perfekt ausfüllt seit Kindertagen?
Tajna schrieb:Besessenheitszustände gehören zu den dissoziativen Störungen.
Sie dürfen nicht diagnostiziert werden, wenn eine Schizophrenie oder eine andere Wahnerkrankung vorliegt oder wenn sie durch eine körperliche Krankheit verursacht werden.
Es gibt viele Kulturen, in denen solche Trance- und Besessenheitszustände als religiöse Erfahrungen angestrebt werden und positiv bewertet werden.
Schwer zu glauben, dass manche sich das wünschen und als positiv sehen.
Aber es gibt immer verrücktere Dinge.
Ja, die Psychologie ist kein einfaches Fach.