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Scheintod

115 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Medizin, Erklärung, Möglichkeit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Scheintod

23.09.2015 um 10:20
Hallo!

So, meine erste Diskussion :)

Ich finde das Thema Scheintod (ja das ist ein veralterter Begriff) zugleich interessant und beängstigend.
Ich frage mich z.B. ob die Fälle vom Scheintod nicht vielleicht ein tatsächlicher, medizinischer Tod war und die Person zurück kam oder einfach nur eine Schlamperei von medizinischer Seite vorliegt.

Kennt ihr bekannte Fälle, die zumindest echt sein könnten (Zweifel wird es ja immer geben) oder bei denen es sich so verhält, dass man sich nicht sicher sein kann war sich tatsächlich ereignet hat (vielleicht haben die Mediziner es nicht endgültig klären können?)

Gerne kann man auch den Aspekt des Lazerus Phänomens ( https://hirntoddebatte.wordpress.com/2013/04/18/das-lazarus-phanomen/ ) mit in die Diskussion über die Möglichkeit des Scheintodes einfließen lassen.

Ich hoffe eine ausreichende Diskussionsgrundlage geschaffen zu haben.

LG Sian.


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Gaap ehemaliges Mitglied

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Scheintod

23.09.2015 um 10:27
@Sian

Kommt heute wohl so gut wie nicht mehr vor, da wir medizinisch recht fortgeschritten sind. Früher war es wohl in einigen Gegenden Gang und gebe, weshalb es auch teilweise Brauch war sich eine Glocke ans Grab stellen zu lassen aus Angst man könne lebendig begraben werden. Wachte man dann im Sarg auf, konnte man sie durch eine Schnur, welche sich irgendwie im Sarg befand läuten ( auch wenn ich mir nicht ganz schlüssig bin wie das durch die Erde funktionieren soll eine Schnur zu ziehen. )
In anderen Gegenden gab es sog. Totenhörner, mit eben der Gleichen Absicht des dort "Toten", falls erwacht, kann er es blasen und so den Friedhofswächter oder eventuelle Besucher auf sich aufmerksam machen.


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Scheintod

23.09.2015 um 10:29
Ich stimme @Gaap zu, heutzutage ist die Medizin zu weit fortgeschritten, als dass sowas passieren kann.


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Scheintod

23.09.2015 um 10:31
Nun, ich weiss nicht wie selten das wirklich noch vorkommt. Gibt es Zahlen? Wie hoch wird die Dunkelziffer geschätzt? Wie kann das überhaupt passieren bei den heutigen Medizinischen Standards?
Dass es früher öfter vorkam ist ja erwiesen.

Fragen über Fragen @Gaap


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Gaap ehemaliges Mitglied

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Scheintod

23.09.2015 um 10:31
@NothingM

In der westlichen Welt jedenfalls. Hmmm..... gut möglich dass es sowas in einigen Gegenden, in denen der Fortschritt noch nicht soweit Einzug gehalten hat, immer noch passiert.


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Scheintod

23.09.2015 um 10:32
@Gaap
Jo in den Entwicklungsländern wär es vorstellbar.


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Gaap ehemaliges Mitglied

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Scheintod

23.09.2015 um 10:33
@Sian

Aber so drüber nachzudenken..... wah. Neee, da krieg ich Gänsehaut bei der Vorstellung lebendig begraben zu sein.


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Scheintod

23.09.2015 um 10:36
Ist es nicht auch so, dass es Medikamente bzw. Stoffe gibt, die vorrübergehend die Herzaktivität so weit runterschraubt, dass der Arzt den "Tod" feststellen kann?


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Gaap ehemaliges Mitglied

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Scheintod

23.09.2015 um 10:38
@Lilith101

Um einen Irrtum zu vermeiden, dürfen die Mediziner sich nämlich nicht auf unsichere Zeichen verlassen wie blasse Haut, geringe Körperwärme, Atem- und Herz-Kreislauf-Stillstand, fehlende Pupillenreaktion oder erschlaffte Muskulatur (Muskelatonie).

Vielmehr müssen bei der Leichenschau sichere Zeichen beobachtet werden. Dazu gehören Totenflecken, die sich etwa eine halbe Stunde nach dem Tode zu bilden beginnen, die Totenstarre, die nach zwei bis sechs Stunden eintritt, und schließlich Fäulnis. Unter bestimmten Umständen kann die Feststellung des Hirntodes dazukommen. Auf diese Weise lässt sich sicher vermeiden, Patienten, die sich in einem komatösen Zustand befinden - und bei denen sich zeitweilig keine Atmung, kein Herzschlag und keine Reflexe mehr feststellen lassen - irrtümlich für tot zu halten. Erst dann darf der offizielle Totenschein ausgefüllt werden.


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Scheintod

23.09.2015 um 10:39
@Gaap
Okay, danke


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Scheintod

23.09.2015 um 10:41
@Sian

"Mann von den Toten auferstanden" titelte kürzlich der Herald, Simbabwes größte Tageszeitung. Mit der Meldung sorgte das Blatt für einen kleinen internationalen Medienrummel.

Demnach lag Brigthon Dama Zanthe, nach schwerer Krankheit angeblich verstorben, während der Trauerfeier im offenen Sarg. Plötzlich bewegten sich seine Beine. Während etliche Trauergäste erschrocken flohen, riefen andere einen Krankenwagen. Im Hospital wurde der 34-Jährige versorgt - und kehrte nach zwei Tagen nach Hause zurück. "Ich fühle mich jetzt okay", sagte er der Zeitung nach seiner Rückkehr unter die Lebenden.

Die Aufregung, die solche Ereignisse auslösen, hängen wohl einerseits mit der alltäglichen, manchmal auch morbiden Lust am Außergewöhnlichen zusammen. Vermutlich steckt dahinter aber auch die tief sitzende Angst, es könnte einen selbst treffen. Eine Angst, die schon unsere Vorfahren intensiv beschäftigte, und die durch seltene, aber aufsehenerregende Fälle des sogenannten Lazarus-Phänomens auch in Deutschland genährt wird.

So hatte zum Beispiel 2009 ein Notarzt eine 89-Jährige in Nordhorn kalt und leblos in ihrer Wohnung vorgefunden und für tot erklärt. Die eigentliche Leichenschau wollte er später im Bestattungsunternehmen vornehmen. Als der Bestatter die angeblich Verstorbene versorgen wollte, stellte er allerdings Lebenszeichen fest. Da aufgrund einer Patientenverfügung keine lebenserhaltenden Maßnahmen eingeleitet werden durften, verstarb die Frau zwar tatsächlich - aber erst einige Tage später.


2002 hielt eine Ärztin eine 72-Jährige in einem Pflegeheim in Mettmann für tot - doch das Zeitliche segnete die todkranke Frau tragischerweise in der Kühlkammer des Bestatters. Bemerkt wurde dies nur deshalb, weil es eine Feuerbestattung geben sollte, für die eine zweite Leichenschau vorgeschrieben ist. Bei dieser stellte sich heraus, dass die Frau am Morgen noch nicht tot gewesen sein konnte. Und 1997 hielten Rettungssanitäter in Hamburg eine 52-Jährige nach einem Selbsttötungsversuch mit Tabletten für tot. Wieder war es ein Bestattungsunternehmen, das feststellte: Die Frau lebte noch. Und überlebte.

Alle diese Fälle, gingen offenbar auf massive Fehler der Ärzte oder Sanitäter zurück.


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Scheintod

23.09.2015 um 10:43
@Gaap
Ich finde das total schaurig. Aber gut Fehler passieren überall dort, wo Menschen arbeiten. Und bei dem was Ärzte und Pfleger leisten müssen, kann ich mir das schon vorstellen dass sowas passiert.


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Scheintod

23.09.2015 um 10:44
Zitat von GaapGaap schrieb:Kommt heute wohl so gut wie nicht mehr vor
Gab da sogar einen Fall in Deutschland im heurigen Jahr:
chock beim Bestatter: Eine für tot erklärte Frau ist in einem Kühlraum aufgewacht. Ihre Schreie drangen bis nach draußen durch. Die Mitarbeiter stehen unter Schock.
http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Panorama/d/6359204/scheintote-wacht-im-kuehlraum-auf.html


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Scheintod

23.09.2015 um 10:46
@Lilith101

Klar.... aber für die betroffene Person ist das wohl der pure Horror im Sarg oder in einer Kühlkammer aufzuwachen. :shot:

@Casa_blanca

Ich würde wahrscheinlich auch erstmal ..... springen wenn ich als Bestatter arbeiten würde und aus einem der Kühlräume würde jemand schreien.


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Scheintod

23.09.2015 um 10:50
Gruselig ist es schon. Aber warum sollte man sich nicht dafür interessieren? Es ist eine Begebenheit die durch Fehler geschehen, in der Vergangenheit und in Entwickelungsländern scheinbar öfter.


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Scheintod

23.09.2015 um 10:53
@Gaap
Offenbar gibt es mehr Fälle, als man so gemeinhin annehmen würde. Die Frau hatte Glück, dass sie jemand gehört hat.

Liegt ein "Toter" im Kühlraum, ist es meist zu spät, denn dann tritt Unterkühlung ein und der vermeintlich Tote stirbt daran.
Hier ein Bericht, ist zwar schon einige Jahre alt, aber lesenswert:
http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/medizin-rechtsmediziner-jaehrlich-werden-mindestens-zehn-scheintote-beerdigt-158733.html


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Gaap ehemaliges Mitglied

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Scheintod

23.09.2015 um 10:59
@Sian

Klar, aber der Mensch hat halt einfach einen Hang zum morbiden. Und ehrlich, es gibt für mich persönlich nichts schlimmeres als die Vorstellung zu ertrinken.
Oder was weiß ich wieviel Meter irgendwo begraben zu sein mit ca 90 minuten luft zum Atmen.
Schön ist es sicher auch wenn du gerade dann aufwachst wenn dein Sarg in den Verbrennungsofen fährt. Moderne Hexenverbrennung.


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Gaap ehemaliges Mitglied

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Scheintod

23.09.2015 um 11:02
@Lilith101
@Casa_blanca

Hab ich gerade gefunden. Denke es würde euch interessieren falls ihr Videos ansehen könnt.

https://www.youtube.com/watch?v=IdxJ4u73QiY


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Scheintod

23.09.2015 um 11:03
Brrr.... Aufwachen während man in den Ofen fährt :o Mensch @Gaap , jetzt habe ich eine neue Art, wie ich NICHT sterben will.

Klar, viele haben einen Hang zum Morbiden, ich selbst schließe mich nicht aus. Aber nur weil etwas aus einem solchen Hang (und aus dem daraus resultierenden Interesse) angesprochen wird, macht es das Thema doch nicht weniger besprechenswert, oder?


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Gaap ehemaliges Mitglied

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Scheintod

23.09.2015 um 11:03
@Sian

Nein, ich finde das Thema recht interessant, sonst wäre ich wohl kaum hier mit eingestiegen :)


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