Meine Tochter sieht einen Geist
04.08.2015 um 15:36VickyJules schrieb:Wenn sie etwas im Gebüsch gesehen haben will, dann sage ich auch nicht zu ihr, da war nichts. Ich sage, weiß ich nicht, ich habe es nicht gesehen, vielleicht ist es schon wieder weg. Jetzt mal von einem Tier ausgehend. Warum sollte ich sagen, da war nichts, wenn ich es doch nicht weiß. Vielleicht war da eine Katze, die ich aber nicht wahrgenommen habe.Vielleicht war das Beispiel nicht ganz glücklich gewählt. Trotzdem: Wenn du mit einem Wissenschaftler im Walde unterwegs wärst, würde der eine solche Haltung wohl goutieren, aber du hast ja, wie gesagt, ein kleines Kind an der Hand.
Und ich bin schon der Meinung, dass man da nicht immer ganz der (wissenschaftlichen) Wahrheit verpflichtet ist. Du solltest dich zugleich immer fragen, was deine Tochter von dir HÖREN MÖCHTE. Sie will wahrscheinlich keine völlig korrekt Antwort darauf, was da im Gebüsch war, sondern sie will was Beruhigendes hören.
Meine Eltern haben mir auch gesagt, dass es das Christkind gibt. Ich habe mich darüber gefreut, später irgendwann habe ich es nicht mehr geglaubt und ich denke nicht, dass diese kleine "Lüge" mir in der Persönlichkeitsentwicklung geschadet hat.
Übrigens kann ich es bis heute nicht BEWEISEN, dass es das Christkind nicht gibt, aber ich wäre doch SEHR überrascht, wenn es am 24.12. plötzlich im Zimmer stünde...
Und so solltest du es imho auch halten: "Sehr überrascht" zu sein hinsichtlich der Ausführungen deiner kleinen Tochter...
Du sagst ja selbst, dass du dir zumindest vorstellen kannst, dass der "Opa" ihrer Fantasie entspricht. Und das ist dir wahrscheinlich auch klar: Falls dem so wäre, würde ein dauerndes Thematisieren und Nachfragen nach dem "Opa" dieser Fantasie wahrscheinlich noch Vorschub leisten.