@schmitz schmitz schrieb:Sind nun Menschen, die besondere Erfahrungen machen und diese auch teilen können allesamt "Sonderlinge"?? Ist deren Erfahrung einfach nur Zufall?? Oder ist es deren zufälliges Übereinkommen??
Die Bezeichnung "Sonderlinge" trifft mMn nicht den Kern der Sache. Menschen machen und machten immer schon (ihrer Ansicht nach) "seltsame" Erfahrungen und haben auch heute noch Erlebnisse, die sie nicht sofort einordnen können und/oder nicht wissen, was die Ursache dieser Erfahrungen/Erlebnisse denn eigentlich ist.
Nun allgemein diesen Menschen ihre persönlichen Erfahrungen abzusprechen, oder diese über einen Kamm zu scheren und allesamt als "Spinner" oder "Sonderlinge" abzustempeln, finde ich genauso wenig ok und voreilig, wie das Recht, das sich einige dieser Menschen immer weder gern herausnehmen, ihre persönlichen Erfahrungen/Wahrnehmungen/Erlebnisse (so "real" sie auch gewesen sein mögen) rundweg als Tatsache hinzustellen, und zwar ohne ihre eigene Wahrnehmung sowie der daraus folgenden Interpretation zuvor einer genauen kritischen Prüfung unterzogen zu haben, also zB. sämtliche anderen Erklärungen, die es dafür noch gibt zu gänzlich ausgeschlossen zu haben.
Wenn jemand zB "Stimmen hört", die diesem dies und das "sagen", heißt das nicht auch automatisch, dass diese Stimmen nun mit 100%tiger Sicherheit real existieren bzw. dem/derjenigen auch tatsächlich "von außen" etwas eingeflüstert wird.
In so einem Fall bedarf es einer genaueren Überprüfung, zB. ob dem "Stimmen hören" nicht eventuell doch akustische (Pseudo-)Halluzinationen, eine psychische/geistige Störung oder Krankheit zugrunde liegen könnte.
Oder wenn zB ein Allmy-User von einem Erlebnis mit einem (seiner eigenen Interpretation nach) "Dämon" berichtet, ein paar Posts später dann zugibt, diese oder jene "Substanzen" zu konsumieren, ist die Wahrscheinlichkeit aller Voraussicht nach wohl um einiges höher, dass dieses Erlebnis auf den Konsum dieser "Substanzen" zurückzuführen ist, als auf die Existenz einer real existierenden Entität, von ihm selbst "Dämon" genannt, noch dazu, wenn man weiß, dass gewisse "Substanzen" das menschliche Gehirn und vor alle die subjektive Wahrnehmung extrem beeinflussen/manipulieren können.
Allein, wenn man sich die verschiedenen Arten von Täuschungen mal ansieht, denen unser Gehirn unterliegen kann, müsste eigentlich klar sein, dass der Satz "Ich habe es mit meinen eigenen Augen gesehen/mit meinen eigenen Ohren gehört/ dies und das eindeutig gespürt" nicht zwingend auf die reale Existenz des Gesehenen/Gehörten/Gespürten schließen lassen kann.
Wikipedia: WahrnehmungstäuschungMan kann nicht einfach persönliche "paranormalen Erlebnisse/Erfahrungen" 1:1 in die Realität übertragen (dazu ist der menschliche Wahrnehmungsapparat eben viel zu täuschungs- und fehleranfällig), wenn nicht andere, "harte Fakten" oder zumindest starke Indizien zusätzlich dafür sprechen.
Über "paranormale Erfahrungen" und die Menschen, die diese gehabt haben, kann man denk ich also kein allgemeingültiges Urteil fällen, sondern sollte sich immer den Einzelfall ansehen und den dann gegebenenfalls "genauer unter die Lupe" nehmen.
schmitz schrieb:Wir wissen es (noch) nicht, tun aber gut daran, uns das einfach mal offen zu lassen, oder nicht?
WAS konkret wissen "wir" noch nicht? Wir wissen immerhin schon um einiges mehr als noch vor 100 Jahren, und abgesehen davon behauptet kein ernstzunehmender Wissenschaftler, die Antwort auf alle Fragen gefunden zu haben.
Diejenigen, die immer wieder gerne behaupten, die Antwort auf alle Fragen gefunden zu haben, sind wohl eher in den Pseudowissenschaften der sog. "New-Age-Bewegung" oder in der Esoterik zu finden
;)schmitz schrieb:Das Thema des Threads drehte sich eigentlich darum, warum hier alles immer geklärt, oder als Minderwertig deklariert erscheint. Es scheint überhaupt nur diese zwei Möglichkeiten zu geben, entweder wissenschaftlich abgeklärt, oder schier sonderlich, pathologisch, psychiatrisch, nicht normal.
Als "nicht normal" wird in erster Linie das bezeichnet, was sich außerhalb einer Norm bewegt, deshalb ist die Bezeichnung an sich auch nicht verwerflich, sondern es wird einfach das Kind beim Namen genannt.
Und es geht mMn nach auch nicht darum, ob etwas minderwertiger oder höherwertiger ist, sondern darum zu klären, inwieweit die von den von diversen Usern getätigten Behauptungen des Paranormalen die Ansprüche im Sinne "objektive Realität/Tatsache" erfüllbar und berechtigt sind oder nicht.
Wer eine wie immer geartete Behauptung aufstellt und diese als Tatsache/Wahrheit deklariert, ist nun mal in der Beweispflicht und nicht umgekehrt.
Wäre dem nicht so, könnte ja jeder daherkommen und irgendwelche an den Haaren herbeigezogenen, abstrusen, komplett irrationalen Behauptungen, persönliche Interpretationen oder einfach Fantasiekonstrukte in den Raum werfen, als "DIE Wahrheit" (TM) deklarieren, und alle anderen hätten dies dann gefälligst einfach zu schlucken und als Fakt zu akzeptieren!
So läuft das aber (gottseidank!) nicht.
Und deshalb hat sich die wissenschaftliche Methodik, die kritische/wissenschaftliche Denkweise bis jetzt auch sehr gut bewährt, um Unsinniges von Sinnhaftem zu filtern.
Und es ist wie gesagt ein Unterschied, ob jemand seinen persönlichen Glauben, seine persönliche Sicht der Dinge hier präsentiert, oder über verschiedene mögliche Alternativerklärungen zu allgemein anerkannten und akzeptierten wissenschaftlichen Erkenntnissen/Theorien diskutieren will, oder auf der Suche nach Gleichgesinnten ist, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, oder um das Gefühl zu haben "nicht alleine" zu sein, oder nach rationalen Erklärungen für sein/ihr "mysteriöses" Erlebnis sucht und diese dann auch dankbar annehmen kann, oder ob jemand eine in keinster Weise nachgewiesene Behauptung als Tatsache deklariert, aber nicht mal stichhaltig genug dafür argumentieren kann.
Wenn diese Behauptung dann nach näherem Nachfragen auch noch Lücken, Fehler, klare Widersprüche aufweist, der Logik oder gar physikalischen Gesetzen widerspricht, dann ist es ja durchaus legitim und mMn sogar wichtig, diese auch kritisch zu hinterfragen und in Frage zu stellen! Oder siehst Du das anders?
schmitz schrieb:Kein großes Wunder also, wenn sich "Gläubige" zurückziehen, nicht mehr schreiben und den "Wissenden" das Feld überlassen. Dies gepaart mit einer gänzlich abhandenen Moderation, macht es so schwer, in diesem Forum ausgeglichene Diskussionen führen zu können...-Aber das ist nicht neu, nur chronologisch immer dominanter geworden!
Dass sich "Gläubige" zurückziehen, ist aber nicht immer und ausschließlich die "Schuld" der Nicht-jeden-Schwachsinn-und-Alles-Glauber-sondern-kritisch-Hinterfrager, mit-der-wissenschaftlichen-Denk-und Arbeitsweise-Vertrauter, Unsinn-Entlarver, Unsinn auch als-Unsinn-Benenner kurz: den sogenannten "Skeptikern", sondern sehr oft an dem Mangel an stichhaltigen, logisch auch nachvollziehbaren Argumenten, mangelndem naturwissenschaftlichem Wissen, offensichtlichen Widersprüchen/Logik- Denkfehlern, was dann mit offensichtlicher Vorliebe für die "ad hominem"-Schiene bis hin zu persönlichen Beleidigungen in den diversen Threads oder per PN versucht wird auszugleichen.
Ich weiß nicht, ob Dir das in dem Maße schon aufgefallen ist wie mir: auf die persönliche Schiene wird von seitens der sog. "Gläubigen" meist dann ausgewichen (und meinem Empfinden nach tun dies hauptsächlich die "Gläubigen"), wenn sachliche Argumente und/oder unterstützende Fakten, die die eigene Überzeugung maßgeblich stützen könnten fehlen, und es wird wohl auf die Weise versucht, wenigstens ein paar der davonschwimmenden Felle noch ans sichere Ufer zu retten, oder das "Gesicht nicht zu verlieren".
Leider ist es aber so, dass die auf diese Art und Weise Argumentierenden dadurch nicht nur ihr wie auch immer geartetes Glaubenskonstrukt unglaubwürdiger machen und demontieren, sondern sich selbst ebenfalls.
Würden die sog. "Gläubigen" also in der Lage sein, sachlich zu bleiben, mit stichhaltigen, nachvollziehbaren Argumenten, bestenfalls aber mit den entsprechenden Nachweisen/Belegen, ihren Standpunkt zu untermauern, würden viele Diskussionen wahrscheinlich auch ganz anders verlaufen, und einige der sog. "Skeptiker" würden vllt. manchmal auch anders reagieren und/oder der einen oder anderen Sichtweise um einiges "offener" begegnen.