Dr.Shrimp schrieb: Also müsste, wenn es kognitive Verzerrungen gibt, allgemein akzeptiert sein, dass es sie gibt, sodass man da auch nicht weiter forschen bräuchte, weil es ja ohnehin jeder weiß?
So dürfte dann keiner mehr an Stereotypen, Hausmittel, Urban Legends oder anderes Zeug glauben?
Da es aber Leute gibt, die an so was glauben, gibt es folglich keine kognitiven Verzerrungen?
Naja, wenn man an Urban Legends glaubt, dann ist das mit der kognitiven Verzerrung schon ganz zutreffend, ja
;)Aber da ist es doch so, dass es eindeutige Beweise gibt, dass es sich um eine kognitive Verzerrung handelt.
Jede Kritik kann man ja auch mit Verweis auf die Gegendarstellung aushebeln.
Da gibt es auch nicht viel Interpretationsspielraum.
Bei der *Liebe* - allein das, was jeder darunter versteht, ist doch höchst unterschiedlich definiert.
Der eine sagt, es sind biochemische Prozesse - okay, die kann man messen, im Gehirn bildlich darstellen - ein anderer sagt, Liebe ist und bleibt unerklärlich, eben, weil die Ursache, weshalb man zu einem Menschen Liebe empfindet, bzw. zu so vielen anderen nicht, dem eigenen Bewusstsein oft verschleiert bleibt.
Okay, selbst dann kann man sagen - vielleicht hat zu dem Zeitpunkt ein hormonelles Ungleichgewicht geherrscht; evtl. gibt es irgendwelche (unterbewussten) Kriterien, die einen Menschen nun besonders anziehend machen, aber selbst dann - ist es immer noch in erster Linie Anziehung, und keine Liebe.
Liebe - das heißt eben auch, sich einer Person verbunden fühlen, wenn (im schlechtesten Fall) kein persönlicher Nutzen mehr aus dieser Verbindung gezogen werden kann.
Nicht umsonst heißt es ja auch "wie in guten, so in schlechten Zeiten" - ein Verweis darauf, dass es offenbar ein übergeordnetes Prinzip ist, das sich nicht darin erschöpft, den Spaß- oder Reproduktionsfaktor des Lebens zu erhöhen.
deusfictus schrieb: Doch widerspricht die Liebe als Natur, deren Überwindung man anstrebt, weniger den Naturgesetzen als die Aufhebung der Schwerkraft, doch steht sie als übergreifendes Gestalten über dem Menschen selbst, der mit der Aufhebung seiner selbst dann beschäftigt wäre, weswegen Liebe in dem Sinne den Glanz des Übernatürlichen in sich trägt, nämlich genau dann, wenn das Ende ihres Seins plötzlich außerhalb der Natur steht (und somit nicht in Frage gestellt werden kann).
bin mir nicht sicher, ob ich das kapiere.
Du hast das toll geschrieben, keine Frage, aber ich fürchte, etwas zu hoch für mich
:Dwas meinst du damit, dass der Mensch mit der Aufhebung seiner selbst beschäftigt wäre - in dem Sinne, dass die Annahme des spezifischen Konstrukts *Liebe* dazu führt, dass der Mensch sozusagen seine Grenzen erkennt, bzw. erst sich dadurch dieser bewusst wird?
der zweite Teil des Satzes ... der klingt irgendwie einleuchtend, wobei ich mir auch da nicht sicher bin, ob ich es wirklich kapiere
;)Wahrscheinlich eher doch nicht
:Dda wäre vielleicht ein Beispiel ganz gut: Wann genau (also in welchen Fällen) steht das Ende der Liebe außerhalb der Natur?
Wenn den Menschen bewusst wird, dass eine *Messbarkeit* von Liebe (was ja eh ein Widerspruch in sich ist), bzw. eine Kategorisierung, wie man es von anderen Phänomenen gewohnt ist, nicht möglich ist?