Ist die Liebe etwas übernatürliches?

@Dr.Shrimp
Da hast Du recht. Oxytocin ist eher für die spätere Bindung nach der akuten Verliebtheit zuständig - also für das, was normalerweise als Liebe bezeichnet wird. Du liebst ja hoffentlich auch Deine Eltern ohne in sie Verliebt zu sein ;)

@chima
Naja, als ich noch wissenschaftlich gedacht habe, hätte ich Dir vollumfänglich zugestimmt, dass zumindest Säuger Gefühle, ähnlich den unseren haben.

Nun lasse ich mich aber von Mystik und Religion leiten und diese sagt uns, dass Gott alleine den Menschen mit einer Seele und daher mit Gefühlen ausgestattet hat. Da geben mir auch die neusten russischen Forschungen im Bereich der Quantenmystik recht, die besagen, dass ich immer recht habe.

@Pan_narrans

Pan_narrans schrieb:Du liebst ja hoffentlich auch Deine Eltern ohne in sie Verliebt zu sein ;)

Und selbst wenn dein Oxytocinspiegel hoch ist, vertraust du nicht einfach wahllos irgendwelchen Personen, also kann es nicht rein chemisch sein.

nein sie is paranormal :troll:

@Dr.Shrimp
Stimmt, da werden auch sicherlich irgendwelche anderen neurophysischen Prozesse beteiligt sein.

Dr.Shrimp schrieb:Wieso ist sie uneigennützig? Einer sagte hier total treffend, dass alle immer nur von sich selbst reden. Eigentlich ist Liebe auch eines der egoistischsten Dinge der Welt. Wir tun es, um unser Verlangen zu stillen.

Eine treffende Aussage, ja, und genauso treffend war die offen bekundete Kritik an dieser Einstellung im selben Atemzug ;)
Woher rührt diese denn?

Offenbar ist den meisten Menschen doch sehr wohl bewusst, dass Liebe nicht gleichzusetzen ist mit Bedürfnisbefriedigung - dass sie ein Gefühl ist, das Menschen in ihrem Innersten verändert.

In der Literatur finden sich ja zahlreiche Beispiele, wie Liebe erlebt wird - und da geht es sicher nicht immer nur um Bedürfnisbefriedigung :D

So einfach erklärbar ist sie wohl nicht, auch wenn es natürlich manchmal ganz angenehm wäre, man könnte es so sehen.

@Vima

@AliceT

AliceT schrieb:Offenbar ist den meisten Menschen doch sehr wohl bewusst, dass Liebe nicht gleichzusetzen ist mit Bedürfnisbefriedigung - dass sie ein Gefühl ist, das Menschen in ihrem Innersten verändert.

So wie Aggression einen dazu zwingt, sich besser zu fühlen, wenn man einem bestimmten Menschen auf die Fresse haut.

So zwingt Liebe einen dazu, sich besser zu fühlen, indem man einen bestimmten Menschen auf den Mund küsst.

Beides Bedürfnisbefriedigung.

@Dr.Shrimp
Ich habe mich eigentlich immer schlechter gefühlt, nachdem ich anderen einen "auf die Fresse gehauen" hatte.

hunde ;-)

will auch mal was dazu schreiben , nur fehlen mir die passenden bilder jetzt

ein hund is auch ein partner , freund

ein freund der genauso aufmerksam ist , wie der mensch auch ;-)

später dazu ...

@Pan_narrans

Im Nachhinein ja. :D

Nachdem du über die Situation nachdenken konntest und deine moralischen Vorstellungen sich reingedrängelt haben.

@Dr.Shrimp
Hey, ich kann verdammt schnell ein schlechtes Gewissen bekommen. Quasi direkt, wenn der Schlag ankommt :P:

Dr.Shrimp schrieb: So wie Aggression einen dazu zwingt, sich besser zu fühlen, wenn man einem bestimmten Menschen auf die Fresse haut.

So zwingt Liebe einen dazu, sich besser zu fühlen, indem man einen bestimmten Menschen auf den Mund küsst.

Beides Bedürfnisbefriedigung.

Ist mir alles zu eindimensional.
Auch der Vergleich hinkt mMn.

Aggression ist doch eher ein Impuls - zielgerichtet, und, wenn die Aggression abgebaut ist, genauso schnell wieder verflogen, wie sie gekommen sein mag ;)

Liebe ist manchmal völlig irrational (gut, das mag sie mit Aggression in manchen Fällen gemein haben), aber sie lässt sich in ihren verschiedenen Ausprägungen nicht auf die Bedürfnisbefriedigung runterbiegen.

Was ist mit dem Gefühl der Liebe zu z. B. längst verstorbenen Personen? Diese dürfte es dann ja gar nicht geben, da das Bedürfnis eben nicht (mehr) befriedigt werden kann.

Was ist mit all den Konstellationen unerfüllter Liebe? Dem Festhalten an etwas, das unmöglich erscheint? Auch dies dürfte es dann nicht geben.

Von einem diffusen Gefühl der Liebe, bei dem es dem Betroffenen erst viel später klar wird, dass es wohl Liebe gewesen sein muss, was er da empfunden hat, ganz zu schweigen.

Sinngemäß also:

ein weites Feld

;)

@AliceT

Nein, ist nicht eindimensional, dir fällt nur die Redundanz deiner Worte nicht auf.

Du formulierst mehrmals denselben Satz um und glaubst du erzählst was Neues, weil dir die Parallelen nicht auffallen.

Wenn Liebe nicht egoistisch ist, warum wird man dann eifersüchtig wenn ein anderer den geliebten Menschen glücklich macht?

Dr.Shrimp schrieb: Wenn Liebe nicht egoistisch ist, warum wird man dann eifersüchtig wenn ein anderer den geliebten Menschen glücklich macht?

ist ein guter Einwand, ja.

Andererseits seh ich die Redundanz tatsächlich nicht - wo ist der Egoismus, wenn man jemanden liebt, von dem man weiß, dass diese Liebe unerfüllt bleiben mag?

Außerdem gibt es ja noch den Fall, dass man trotz des Eingehens neuer Bindungen dennoch etwas für jemanden anderen empfindet - sieht man ja auch z. B. bei Freundschaften, dass jemand einem sehr nahe steht, man aber dennoch kein Problem mit Eifersucht hat.

@AliceT

AliceT schrieb:wo ist der Egoismus, wenn man jemanden liebt, von dem man weiß, dass diese Liebe unerfüllt bleiben mag?

Wo ist der Egoismus, wenn man jemanden verhauen will, der schon tot ist?

Oder wenn man jemanden verhauen will, wo man weiß, dass man nie in seine Nähe kommt?

Dr.Shrimp schrieb:Wo ist der Egoismus, wenn man jemanden verhauen will, der schon tot ist?

Keine Ahnung - damit fehlt mir komplett die Erfahrung. ;)

okay, gut, dann ist es eben Bedürfnisbefriedigung, das eine, wie das andere ... das bedeutet dann aber, dass die Menschheit offenbar ihre ganze Herzschmerzliteratur in die Tonne kloppen kann, weil komplett für die Füße.

Der Gedanke hat durchaus was.
Frag mich nur grad, was :D

@AliceT

AliceT schrieb:okay, gut, dann ist es eben Bedürfnisbefriedigung, das eine, wie das andere ... das bedeutet dann aber, dass die Menschheit offenbar ihre ganze Herzschmerzliteratur in die Tonne kloppen kann, weil komplett für die Füße.

Nein, der Herzschmerz ist ja da.
Nur ist er eben vor allem Ich-bezogen.

Wenn die Beziehung endet geht es doch vor allem um das eigene gebrochene Herz, nicht um das des Ex-Partners. Außer man hat selbst Schluss gemacht und selbst keine Gefühle mehr gehabt, dann hat man vielleicht etwas Mitleid, aber keinen Herzschmerz. ^^

Dr.Shrimp schrieb:Nein, der Herzschmerz ist ja da.
Nur ist er eben vor allem Ich-bezogen.

Wenn die Beziehung endet geht es doch vor allem um das eigene gebrochene Herz, nicht um das des Ex-Partners. Außer man hat selbst Schluss gemacht und selbst keine Gefühle mehr gehabt, dann hat man vielleicht etwas Mitleid, aber keinen Herzschmerz. ^^

Also ist dieser Egoismus mit Bedürfnisbefriedigung gleichzusetzen?

Ja, stimmt schon, es gibt sehr egoistische Konzepte von Liebe ;)
Darüberhinaus aber noch etliche andere, die sich nicht auf *Beziehungen* richten, in Freundschaften z. B.

Wobei man da ja dann auch sagen könnte, dass eine Freundschaft einzugehen, aus rein egoistischen Gründen geschieht ...

ganz schön pessimistisch, diese Sicht, btw.

Offenbar haben aber doch einige Menschen ein Problem damit, Liebe als Egoismus zu betrachten - das sollte ja nicht der Fall sein, wenn es tatsächlich so wäre, oder?

Oder sind wir alle nur irgendwie romantisch verklärt?

@AliceT

AliceT schrieb:Offenbar haben aber doch einige Menschen ein Problem damit, Liebe als Egoismus zu betrachten - das sollte ja nicht der Fall sein, wenn es tatsächlich so wäre, oder?

Wieso sollte das eine aus dem anderen folgen?

Dr.Shrimp schrieb:Wieso sollte das eine aus dem anderen folgen?

Naja, weil es dann eben eine allgemein akzeptierte Tatsache wäre - und damit keiner weiteren Diskussion würdig.

Jeden, der anderer Ansicht ist, könnte man dann mit dem Verweis darauf zum Schweigen bringen.