@Flaky Ich weis nicht, was jeden Einzelnen glücklich macht, aber wie offenbar die meisten, kenne ich diese Frage, ob man seine Zeit wirklich ausgiebig genutzt hat und schon oft genug wollte ich das verneinen. Aber warum?
Anstatt sich dauernd zu fragen, ob man in einer konkreten Lebenssituation etwas verpassen könnte, so frage man sich doch einmal konkreter. Also was meint man denn zu verpassen?
Es mag ja die Vorstellung dominieren, dass man am einfachsten unter Menschen kommt, wenn man in einen Club o.ä. geht und etwas trinkt, aber wenn man nun beispielsweise 16 ist und nicht Freihand bis in die Morgenstunden raus darf oder auch wenn man wegen Arbeit/Uni täglich früh aufstehen muss und sich abends nicht ständig volllaufen lassen kann, so frage ich, was will man denn überhaupt haben, wenn man beispielsweise das Feiern vermisst?
Sind es Menschenmassen vom Fremden oder ist es das Trinken an sich oder will man nur ein paar ausgewählte Freunde öfter sehen oder ist man bei Dunkelheit gern draußen oder mag man Räumlichkeiten mit stickiger Luft und zu lauter Musik? Oder ist es evtl. sogar etwas ganz anderes?
Wenn die Kombination bestimmter Einzelaspekte nicht abrufbar ist, dann folgen 2 Fragen:
Was macht diese spezielle Kombination so attraktiv, dass man sie unbedingt erleben will?
Und gibt es Alternativen, um einige dieser Aspekte, trotz der gegebenen Einschränkungen, erleben zu können?
Ich hatte als Jugendlicher zwar weitgehend freie Hand, weis dagegen aber auch, wie es sich anfüllt, wenn man Tag und Nacht nur noch für sein Studienfach zu leben scheint und die menschliche Kontakte vermisst.
Gerade letzteres macht es nun nicht einfach, Freundschaften nicht völlig außen vor zu lassen, aber wenn man so pfiffig ist, wie man das glaubt, dann kann man ja auch mal versuchen Alternativen zu finden.
Zu allem Überfluss mag ich mittlerweile auch keine Bars/Clubs mehr und meide solche Ortschaften, wenn möglich, aber zu resignieren und letztlich zu vereinsamen, weil man eben diese eine Lösung nicht hat, das erscheint mir auch nicht zielführend.
Im Einzelfall muss man halt schauen, welche Möglichkeiten bestehen, aber wenn man abends nicht so lang machen kann, warum trifft man sich dann nicht mit ein paar Leuten etwas früher am Nachmittag und verbringt Zeit mit ihnen? Gäbe es auch Aktivitäten, die einem auch außerhalb eines Clubs und ohne viel Alkohol etwas Spaß bereiten? Usw.
Es mag durchaus Phasen geben in denen man sich etwas mehr und manchmal gefühlt auch zu viel auf Arbeit/Schule fokusieren muss, aber offenbar achten viele schon auf ganz natürliche Weise darauf, dass aus solchen Episoden möglichst kein Dauerzustand wird und weiterhin muss man sich eben manchmal auch etwas einfallen lassen, um sich mit einer bestimmten Situation irgendwie zu arrangieren, da man sie manchmal nicht vermeiden kann.
Nach allen bisherigen Teilfragen, so lässt es sich doch auf eine einzige herunterbrechen:
Ist es tatsächlich die Gesamtsituation, die mir das verwehrt, was ich gern hätte oder bin ich es selbst, der sich nicht überlegt hat, wie er es in dieser Situation trotzdem ein Stück weit bekommen kann?
Es mag manchmal wirklich an der Situation selbst liegen, aber eben auch bei weitem nicht immer.