Vornamen werden immer abstruser, warum?
06.02.2020 um 12:29
Zu sagen, dass auf dem Land alle eher etwas einfach sind und keine ordentliche Schulbildung haben ist aber genauso doof wie zu sagen, dass eine Kimberly Maier ob ihres Namens keine erfolgreiche Ärztin oder Anwältin werden kann.
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Vornamen werden immer abstruser, warum?
06.02.2020 um 12:39
Aber ich bin natürlich auch nicht frei von Vorurteilen und frag mich bei manchen Namen, was in den Eltern so vor geht. Meine Highlights sind
Anakin John Sandro Müller-Maier-wasweißich
und
Lee-Roy Anakin Müller-Maier-wasweißich
Der Vorteil ist hier ganz klar, dass der erste Name ohne Bindestrich geschrieben steht und er in der Regel vermutlich nur seinen ersten Namen nennen wird. Der gute Lee-Roy wird leider immer erklären müssen wie man das schreibt, auf die Schreibweise kommt vermutlich erstmal keiner.
Generell finde ich es schwierg, wenn Eltern eine sehr kreative Schreibweise eines Namens wählen, sei es, weil sie wollen, dass der Name etwas ganz besonderes ist, oder schlicht ais Unwissenheit.
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Vornamen werden immer abstruser, warum?
06.02.2020 um 23:27
Na ja, besser Anakin als Yoda oder Chubaka 😉. Irgendwie gab es mal 'nen kurzen Anakin-Hype. Aber Lee-Roy und dann ernsthaft noch so geschrieben ist schon auch schräg. Gut, der Vater dazu hieß Roy, sollte vermutlich originell sein...
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Vornamen werden immer abstruser, warum?
07.02.2020 um 06:59
Gestern bei Einkaufen begegnete ich einer Elvira-Fee. Sie räumte die Regale aus und Oma
versuchte sie lautstark davon abzuhalten.
Da ist es wohl die Kombination der Namen gewesen, die mich staunen ließ.
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Vornamen werden immer abstruser, warum?
07.02.2020 um 08:30
In einem anderen Forum berichtete eine Userin, dass sie auf der Autobahn auf einer Heckscheibe den Hipp-Aufkleber mit "Erdnulf fährt mit" gelesen hat O_o
Ob echt oder nicht, kann ich nicht sagen... ich hoffe aber, dass das von den Eltern nur ein Scherz war O_o
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Vornamen werden immer abstruser, warum?
07.02.2020 um 18:14
Auf Wunsch bereinigte Fassung:
Ich finde diese "Nomen est omen"-Diskussionen ziemlich unsinnig. Wer heute noch oder wieder glaubt, aus einem(Vor) Namen auf die Persönlichkeit seines Trägers bzw. seiner Trägerin zu schliessen, dem ist nun wahrlich nicht zu helfen. Dem kann ich nur ins Stammbuch schreiben: Was wären wir ohne unsere Klischees und unsere Vorurteile. Wahrscheinlich würden wir orientierungslos durch die Welt laufen und uns überall unser kluges Köpfchen anhauen, wobei es ziemlich hohl klingen würde.
Aus Namen auf den Schulabschluss oder die Fremdsprachenkenntnisse der Eltern zu schliessen - und das ohne Glaskugel?
Chapeau! Wer das kann, der möge mir bitte morgen die Lottozahlen vorhersagen.
Mein Sohn heisst Rodney Pádraig nach Lieblingsonkel und -bruder seiner Mutter, lässt sich aber nur Rod nennen und treibt mit seinem Zweitnamen alle Verwaltungsangestellten in den Wahn. "Hä, kenn' ich nich', gibt's nich'. Wie schreibt man das. So kann hier in Deutschland aber kein Kind heissen." (Erinnerter O-Ton anlässlich der standesamtlichen Registrierung)
Meine jüngste Tochter heisst Lara Caitlin, ein Kompromiss aus meinem Vorschlag (L.) und dem ihrer Mutter (C.), nutzt aber Lara nie, weil alle sie dann Laura nennen. Bin ich sauer, nenne ich sie Käthe. Das ist dann wenigstens anständig deutsch.
Eltern, die ihren Kindern solche Namen verpassen, sind natürlich asozial, wenigstens aber bildungsfern. Also nicht vergessen: Ich muss Rodney und Caitlin sagen, dass ihre Eltern nicht mal ansatzweise Englisch können - eigentlich überhaupt keine Sprache ausser ggf. "Hommabia!"
Hier in Nordfriesland haben Kinder und Jugendliche "klassische Namen", weil man schon seit Generationen so heisst. Das macht es nicht so kompliziert, wenn schon der Urvater vor -zig Generationen Johannes Johannsen hiess.Die Tochter heisst dann eben Johanna Johannsen. Da muss der Landwirt nicht so viel nachdenken und kann sich um Wesentliches kümmern: Gülle ausbringen, Agrarsubventionen kassieren, Bauschutt in der Feldmark entsorgen. Akademiker? Ha, nach der neunten Klasse musste auf dem Hof mit angepackt werden. "För son Schietkrom as School hebbt wi keen Tid!"
Manche geflüchtete Eltern in meiner lokalen Umgebung geben ihrem Kind als Zweitnamen den der eingeborenen "Paten". Da kommt dann schon mal ein Ali Herbert oder Mohammed Horst bei heraus. Bei Mädchen eine Asma Frauke oder Fatima Henriette. In Kombination mit meterlangen Nachnamen afrikanischer oder orientalischer Herkunft eine durchaus interessante Mischung. Mein augenblicklicher Liebling: Momme Musa Muhammad Wrdlbrmft (Nachname geändert, aber vergleichbar unaussprechlich. Ich freue mich schon auf den Tag, an dem der Personalchef einem sehr dunkel ausgefallenen Nordfriesen gegenüber sitzt. Mal sehen, wer da blass wird.
Wenn ich mir angucke, was für Namen und Namenskombinationen beispielsweise in den Abspannen von Fernsehsendungen oder Filmen zu lesen sind, dann bin ich ganz zuversichtlich, dass diese ggf. noch vorhandenen Vorbehalten gegen "undeutsche" (Vor)Namen aussterben. Letztlich zählt die Leistung, nicht der Namen. Namen sind, im Gegensatz zum eingangs angeführten lateinischen Zitat, nun wahrlich Schall und Rauch.
Mit meinem Vornamen fiel ich als Kind auch auf. Inzwischen habe ich mich an die "deutsche" Aussprache gewöhnt, finde sie sogar praktischer als die skandinavische Variante: "Ich heisse vorne wie der Dichter Alfred Andersch hinten." Meinen zweiten Vornamen trage ich nur zu offiziellen Anlässen. Sonst kürze ich ihn gern ab und gebe damit Spekulationen freien Raum. Mit meinem simplen Nachnamen falle ich hier oben im Norden, siehe vorstehender Absatz, nicht weiter auf.
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