Das Leben mit psychischen Erkrankungen..seid Ihr tolerant?

@DieSache
Traurig, dass es eine Vielzahl Menschen gibt, die das Glauben...

@Ciela

aufgrund dessen was ich so Alles erlebt habe kann ich auch keinem wirklich mehr trauen, dennoch geb ich die Hoffnung nicht auf, denn das Leben ist das größte Geschenk was einem gegeben wurde, nur wissen wir Menschen leider nicht immer was mit diesem Geschenk anzufangen, frei dem Motto "Nem geschenkten Gaul, schaut man nicht ins Maul!" und manchmal wäre es besser dem sein Gebiss unter genauere Begutachtung zu stellen!

@DieSache
100% Bestätigung.

@Ciela
Mein Problem ist eher, dass ich meine Probleme gar nicht wirklich in Worte fassen kann. Über manche Dinge kann ich sehr gut mit meiner Therapeutin reden, aber sehr viel behalte ich auch für mich. Wenn mich etwas stark belastet, suche ich mittlerweile das Gespräch mit jemandem, da ich weiß, dass es mir hilft. Früher war ich auch immer sehr verschwiegen und habe kaum jemandem meine Sorgen mitgeteilt. Wirklich wissen, was mit mir los ist, tun die Psychologen auch nicht.
Ich habe schon oft Diagnosen bekommen, die danach wieder zurückgenommen wurden, weil es dann wohl doch nicht so "gepasst" hat. Vielleicht, weil sie mich erst ein Jahr kennen und es braucht möglicherweise auch noch mehr Zeit, sich ein genaueres Bild von meiner Krankheit zu machen.

Ich weiß sehr gut wo und wozu ich mich und dadurch auch Andere belüge...Wahrheit tut weh, verletzt und macht einen mitunter handlungsunfähiger als einem selbst lieb sein kann!

@IvoryTower

das Ding ist eben Persönlichkeit und Probleme daraus sind einem Wandel unterlegen...

@ All.

sorry für meine fast grenzüberschreitende Art, aber nochmal ich hab einen im Tee und Besoffenen und Kindern sagt man im Volksmund doch die selben Eigenschaften zu!

Mir juck was der Rest hier denkt...

@hawaii

ne nur normal verrückt!

lisa1990 schrieb am 07.03.2013:-Habt Ihr Verwandte oder Bekannte mit psychischen Problemen ?
-Wie geht Ihr mit "Diesen Menschen" um?
-Seid ihr tolerant oder ist das alles "spinnerei"?
-Habt ihr selbst psychiche Erkrankungen und wollt mehr toleranz von "GESUNDEN" Menschen?

Verwandte und Bekannte:
Ja, Bruder, Kollegen, die Tante meiner Tochter etc.

Umgang:
Kommt drauf an, welche Bez. ich zu diesem Mensch hab, meinen Bruder hab ich zb in die Klinik geschickt.
Bei Kollegen würde ich dies nur andeuten, da man nicht weiß wie sie reagieren, vielleicht eher zur Therapie raten.

Man nimmt etwas Rücksicht, weiß aber auch das man nicht zu viel nehmen darf, damit sie nicht weiter in die Spirale rutschen.

Toleranz:
Natürlich bin ich tolerant , für Spinnerei wird man wohl nich ganze Kliniken aufgebaut haben. Und oft liegen die Probleme irgendwo vergraben. Ach ja und Traumas haben meist auch einen Auslöser.

Ich:
Ja ich habe selbt einiges Depression, Zwangsgedanken u. Angststörung .
Ich erwarte das man es ernst nimmt, mir ist aber auch klar, dass sich nicht jeder in meine Lage versetzen kann.
Auch das die meisten Menschen keinen Psychiater/Psyschologen ersetzdn können.

lisa1990 schrieb am 07.03.2013:-Seid ihr tolerant oder ist das alles "spinnerei"?

Schön wäre es wenn Alles nur "Spinnerei" wäre
Ich war schon immer tolerant, und seit dem ich 8 Monate in Klinik war kann ich Alles verstehen.

lisa1990 schrieb am 07.03.2013:-Habt ihr selbst psychiche Erkrankungen und wollt mehr toleranz von "GESUNDEN" Menschen?

Lasst euerer Meinung freien Lauf und diskutiert mit Niveau über das Thema ,das immer akuter und präsenter in der Gesellschaft wird.

Natürlich wer will das nicht aber ich merke es haben viele Leute schon Verständnis selbst da wo ich wohne.

Das Problem waren bei mir zum Beispiel immer falsche Vorurteile, in meinem Fall war es die Posttraumatische Balstungstörung das ich langezeit nicht mehr raus gehen konnte geht ja einigen so mit PTBS, fühlte, lebte, litt insgesamt 5 Jahre wie im Gefängnis. Obwohl als ich gesund war selten zuhause war und fleißig arbeitete.

Keiner hat es verstanden selbst meine Freunde nicht, nur weil ich ich über das Thema nicht sprechen wollte weil zu belastend und ich immer nur sagte mir geht's nicht gut.

Ah der sitzt gerne Zuhause, der ist Faul, warum geht er nicht mehr raus... Alle wollten es wissen sogar Fremde, Nachbarn teilweise alls der will nur nicht verurteilt.

Bis ich mein Schweigen irgendwann mit Anderer Hilfe gebrochen habe und mir Hilfe suchte obwohl ich immer dachte ich bekomme es alleine hin.

Bin schwer depressiv und zwangsgestört. Zurzeit wieder ganz unten.

Die meisten Menschen können mit den Zwängen nichts anfangen, was einen Zwängler noch depressiver macht, heißt die Zwänge werden noch schlimmer.

Ich wünschte mir die Gesellschaft würde viel mehr über psychische Krankheiten aufklären. Man fühlt sich teilweise wie ein Aussätziger

@coolwater

darf ich fragen welche Zwangsstörung du hast?

Das mit der Aufklärung, ich glaub ein großer erster wichtiger Schritt ist das man drüber "öffentlich " spricht.

Alle möglichen eigentlich. Waschzwang, Zählzwang. Grübelzwang, magisches Denken. Mein ganzer Tag dreht sich um Zwangshandlungen und Zwangsgedanken. Am Schlimmsten sind aber die Waschzwänge, also Hände, Körper und auch Gegenstände waschen

@coolwater

ok, ich hab eher mit Gedankenzwängen zu tun.
Echt schrecklich , wenn man 24h am Tag nur an xy denkt.
Aber Waschzwang etc. stell ich mir noch schlimmer vor, da es auf die psysche und den Körper ( trockene, wunde Haut etc ) geht.

Wie äußern sich die Gedankenzwänge bei dir, etwa so, wenn ich das und das nicht so mache, passiert etwas schlimmes?

Ja der Zwang hält mich seit über 15 Jahren in seinem Gefängnis. Manchmal denk ich, ich verliere noch meinen Verstand. Man MUSS es einfach tun. Erzähl mal jemand du MUSST dein Handy, Karten und sogar Geldscheine waschen. Ich muss sagen ich bin SO froh, wenn das Leben vorbei ist, es ist so anstrengend

@coolwater

vor 6 Jahren war es Angst vir Plastik, ich hab alles aus Plastik vermieden und 5kg in ner Woche dadurch abgenommen.

Und dann war es jetzt Corona, am Anfang 24/7 am Tag dran gedacht, mittletweile dank Mefis was besset u dazu dann ne Angststörung.
Das zieht dann natürlich auch wieder einiges hinterher:
-Wagengriffe werden mit Desinfektionstüchern abgewaschen ( einkaufen ist Stress für mich)
- nach dem einkauf Hände sofort desinfizieren ( u andere müssen das dann auch)
- nach jedem rein kommen Hände waschen
- bevor im Auto o so was gegessen wird Hände desinfizieren usw

Vorher war es noch schlimmer, jeden Tag alle Türklinken, Wasserhähne, Handy,etc abgewischscht.
Kaum noch was im Haushalt gemacht, weil der Virus ja auch auf der Teller xy hätte sein können usw.


Ein Mitpatient meines Bruders hatte n interessanten Zwang Socken u. Unterwäsche mussten eingeschlosden sein, während das Tablett immer offen lag. Aber ich denk er hatte seine Gründe dafür

renasia schrieb:ich hab eher mit Gedankenzwängen zu tun.
Echt schrecklich , wenn man 24h am Tag nur an xy denkt.

Same here, 24/ nur Gedanken..manche davon gut, manche irrelevant und viele sind oft überflüssig, aber abstellen ist nicht.Bekam schon öfters Medis über Monate, verschiedene, auch aufgrund meiner paranoiden Schizophrenie, aber gebracht hat das nix.Habs auch alles abgesetzt, bis auf das Antispsychiotikum natürlich.

Es heisst ja, dass dumme Menschen glücklicher sind, weil sie sich weniger Gedanken machen.
Wenn der Tageskrips lediglich für die Frage verbraucht wird, welche Farbe auf die Gelfingernägel gepinselt werden soll, lässt es sich abends ganz sicher besser schlafen.

Psychische Probleme hab ich keine und bei Anderen toleriere ich sie so lange, wie sie mich in meinem eigenen Leben und Befinden nicht beschneiden.

Ich hab 'n paar Freunde mit psyschichen Problemen. Da ich sie Freunde nenne erübrigt sich die Frage nach meiner Toleranz eigentlich.

@Renaisa das klingt auch schrecklich :( Es gibt ja tausend Facetten des Zwangs. Ein Außenstehender kann es einfach nicht verstehen. Ich bins leid mich zu Erklären und sag dann nur immer: „Sei froh, das du es nicht hast“. Man hat ja nie Pause davon und es ist ja der eigene Kopf.

Medikamente schrecken mich ab, da ich schlimme Selbstverletzungsgedanken dadurch hatte. Therapie war damals sehr notwendig und hilfreich aber leider auch nur für ein paar Monate.

Ich habe keine Kraft mehr dagegen anzukämpfen. Die meisten Zwänge bleiben ein Leben lang. Viele verändern sich bloß immer wieder.

Ich schreibe viel mit Zwänglern auf Facebook, da gibt es viele Gruppen und da fühl ich mich verstanden. Oft kann man auch Tipps bekommen. Ich bin froh, es gefunden zu haben. Vielleicht wäre das auch eine Möglichkeit für dich?