@CosmicQueen Naja, fairerweise muss man dazu sagen, dass deutsche Behörden bzw. Gerichte usw. nicht nur so bei Muslimen handeln und denken. Deutsche Richter haben gelegentlich immer wieder Schwierigkeiten, wenn keine Deutschen vor der Richterbank stehen. Das kenne ich von meinem Vater auch. Das ist wohl zum einen Angst vor Rassismusvorwürfen als auch fehlende interkulturelle Kompetenzen.
Das Thema ist Ernst, aber ist beinahe lächerlich, wie die sich auf die Richterin einschießen. Als hätten die die nicht gegrillt bei einem anderen härteren Urteil.
2008 und 2009 wurde in Hessen ein neuer Landtag gewählt. Und bis 2010 war Roland Koch Ministerpräsident. Warum plötzlich dieses Thema dann so scheinheilig wichtig war, ist bestimmt aus diesen Hintergründen zu erklären. Ist ja nicht so, dass danach sowas nicht mehr vorkommt, also meine ich. Hat sich sicherlich kaum was geändert.
Und wieso auch, Richter/innen stehen karrieremäßig in engem Kontakt mit ihrem jeweiligen Justizministerium. Und der Minister bzw. die Ministerin stehen in Kontakt zu ihren Parteien bzw. als Abgeordnete zu ihren Wahlkreisen, wie der Ministerpräsident auch. Sieht so aus, als sollten vor der Landtagswahl für die konservativen Roland Koch Wählerschichten Köpfe rollen. Und die Richterin ist das Bauernopfer einer an sich vom jeweiligen Justizministerium vorgegebenen Richtlinie.
Und die beinhaltet eben die Rücksicht auf muslimische Wählerschaften der Parteien bzw. der Mitglieder. Justizminister müssen als Abgeordnete in ihren Wahlkreisen ja auch Rede und Antwort stehen bzw. wollen bei der nächsten Wahl ohne Druck wieder ein Landtagsmandat erringen.
Das ist eben kontraproduktiv, wenn es darum geht, Gesellschaft zu gestalten. Ist schade. Und eigentlich auch nicht die Idee von "Multikulti", denke ich.