@kravmaga Oh ja, solche Beiträge lieben wir.
Der Islam hat ebenso viel Spielraum wie das Christentum, was die Toleranz anbelangt.
Beide sind parallel entstanden und haben sich in weiten Teilen parallel entwickelt. Manche sagen allerdings, dass dem Islam die Reformbewegung noch fehlt, die der Protestantismus dem Christentum gebracht hat, die auch den Katholizismus sehr verändert hat. Das kann man so oder auch anders sehen. Jedenfalls hat der Islam so unterschiedliche Strömungen von fundamentalistisch bis beinahe säkular-pragmatisch, wie das Christentum.
Beide Religionen sind weltweit gerade wegen ihrer Toleranz und Auslegungsfähigkeit so erfolgreich.
Beide integrieren mühelos andere Religionen und Gebräuche, und tolerieren einander weitestgehend als "Religion der Schrift" und unter (mehr oder weniger) demselben Gott.
Was wir hier als Intoleranz wahrnehmen, sind soziale und kulturelle Spannungen. Gäbe es die Immigranten nicht, würden uns die eigenen sozialen Probleme deutlicher. Denn das soziale Gefälle bliebe ja bestehen, auch wenn man einen Teil der Bevölkerung ... was eigentlich? "Nach Hause" schickt, wo die Mehrzahl längst Staatsbürger ist?
Gab es etwa in den 70ern keine Ghettos in Neukölln? Dann lies nochmal über die Gropiusstadt nach.
Und damals wohnten dort keine Ausländer .... (die wurden in die leerstehenden Ofenheizungswohnungen in Kreuzberg einquartiert.)
Intoleranz entwickelt sich immer gegenseitig: Mangelnde Akzeptanz trifft auf Identitätssuche der Einwanderer. Da werden auch Deutsche im Ausland zu Oktoberfest-Fetischisten, die hier niemals auf der Theresienwiese waren, und nie vor hatten, hinzufahren.
An der Religion liegt es jedenfalls nicht. Höchstens an der Auslegung.