Epidemie Pornografie
05.03.2013 um 18:09Sixtus66 schrieb:Die Idee mit der Abstumpfung rührt aus demselben Lager her wo auch Zocker von Ego-Shooter als potentielle Attentäter angesehen werden.Da will ich noch einmal etwas konkreter werden.
Auch hier will man wieder einen Zusammenhang in Studien gesehen haben:
Wenn man an Auswirkungen von Pornographiekonsum auf Paarbeziehungen interessiert ist,Die drei werden da sicher schon einen ernsten Hintergedanken gehabt haben, aber ob mit oder ohne Pornos, wenn man über Jahre/Jahrzehnte hinweg immer wieder das selbe macht, wem wir denn da nicht irgendwann langweilig?
bieten Daneback, Traeen & Mansson eine interessante Studie an. Sie fanden heraus, dass
Paare, die gemeinsam oder getrennt Pornographie konsumierten, von weniger erotischen
Höherpunkten in ihrer Beziehung berichteten, als Paare, die keine Pornographie konsumierten
(Daneback, Traeen & Mansson 2009).
Fehlende Kreativität im Schlafzimmer den Pornos unterjubeln zu wollen, das ist doch langsam nicht mehr lustig.
Und wenn man sich einmal durch die öffentlichen Portale liest, dann sieht man zwar immer wieder, dass manche schon das Gefühl haben, dass häufiges Masturbieren ihre allgemeine Sexlust etwas drosselt - was ja nicht verwunderlich ist, wozu masturbiert man denn sonst. Aber gleichermaßen liest man davon, dass die Leute es ja offensichtlich noch bemerken und das Problem auch selbst in Angriff nehmen.
Es ist wieder so schön einfach sich hinzustellen und aus reiner Gewohnheit von allen anderen eine Veränderung zu erwarten und sich zum Opfer zu degradieren, anstatt sich einmal selbst eine Rübe zu machen, wie man eventuelle Problemsituationen beheben könnte.
Und wer selbst nicht drauf kommt, der kann sich ja Tipps holen. Mittlerweile gibt's doch für jeden Dreck einen Ratgeber, da wird auch einer für wieder mehr Feuer im Schlafzimmer irgendwo herumstehen.
Zumal wir ja auch das glatte Gegenteil finden können, wenn wir das Feindbild einmal kurz ausblenden:
Die Langzeitwirkung jugendlichen Pornokonsums untersuchte eine kroatische Studie (mit 600 Teilnehmern). Studienleiter Aleksandar Stulhofer fragte nach dem Zusammenhang zwischen der Häufigkeit des Pornokonsums in der Jugend und dem Sexualverhalten im Erwachsenenalter. Es zeigte sich, dass Männer und Frauen, egal, ob sie während der Pubertät häufig oder selten Pornos konsumiert hatten, sich danach nicht unterschieden im Hinblick auf Intimität in der aktuellen Beziehung, auf die Zufriedenheit mit ihrem Sexualleben und ihrer Vorstellung davon, was guten Sex ausmacht. Diese Ergebnisse widersprechen der verbreiteten Sorge, dass der Pornokonsum das Sexualverhalten verzerrt. Vielmehr spricht die Studie für die These, dass die hohe Präsenz und Verfügbarkeit Pornografie zu einer Alltäglichkeit degradiert und nicht zur Verwahrlosung und Verrohung führt....
Jugendliche und Pornografie: Abstumpfung statt Verrohung