@Niederbayern88Ich habe in meinem Eingangspost eben nicht Bezug auf die Band oder das Lied genommen.
Mich interessierte die allgemeine Einstellung und die Meinung von und über uns.
Und das wird ja eigentlich durch die Mitglieder recht gut rausgearbeitet....
@allTenor ist wohl, daß wir Bayern für einen nicht unerheblichen Teil der (Rest)Deutschen arrogante, ungehobelte, primitive, unverständlichen Dialekt sprechende jodelnde Lederhosen- und Dirndlträger sind, die derzeit die beste Fussballmannschaft haben, bei denen das Essen und Trinken schmeckt und die Landschaft einzigartig schön ist.
OK.
Achso, und ein Sachse hat noch den Länderfinanzausgleich ins Spiel gebracht, ohne den wir seiner Meinung nach ja nichts wären. Ich sags mal so. Seit Bestehen des Finanzausgleichs hat Bayern nach Hessen und Baden-Württemberg mit 41,8 Mrd € den drittgrößten Beitrag gezahlt. Hierbei sind die Leistungen, die bis 1986 von Bayern in Anspruch genommen wurden, mit eingerechnet. Eventuell mal wikipedia bemühen, da kann man alles nachlesen.
Aber die Sache mit dem Klischee lässt mich nicht los. Die Argumente hören sich allesamt schlüssig an und sind durchaus nachvollziehbar. Aber sie sind eben Klischee. Ich frage mich, warum gerade über die Bayern dieser Stab gebrochen wird? Habt ihr mal einen richtigen Erzgebirgler reden hören? Oder einen Kölner? Oder einen Berliner? Ich persönlich finde Dialektik etwas sehr schönes und ich mag sie alle. Der Dialekt ist doch ein Nachweis über die Herkunft des Individuums und zeigt, daß es sich mit seiner Heimat identifiziert. Überall auf der Welt gibt es Dialekt. Nur bei uns Bayern wird der Dialekt in Verbindung mit - ich sags mal- Primitivität gebracht.
Woher kommt das?
Ich stell mal eine Vermutung an. In den 50er Jahren, als das Wirtschaftswunder in D Einzug hielt, kamen die Medien. Fernseher, Kino, Zeitschriften. Was wurde gezeigt? Berge. Wo gibts die? Bei uns. Wer wurde gezeigt? Der "Urbayer" in seiner Tracht und mit seiner Sprache.
Oder kennt ihr einen der ach so herzzerreissenden Heimatfilme, die in Bottrop oder im Saarland gedreht wurde?
Nein, den Deutschen wurde ihre "Heimat" in Bayern gezeigt. Damit die Leute und deren Dialekt.
Dann, etwas später, machte ein extrem polarisierender Politiker in Deutschland und der Welt Furore- Franz Josef Strauß. Kein Politiker hat es bis heute geschafft, so bei Jung und Alt in Erinnerung zu bleiben. Er hat durch seine Sprüche, sein Handeln und sein unglaubliches Charisma dafür gesorgt, daß die CSU sich auch als einzige Landespartei auch in der Bundesebene etablieren konnte.
Ob er gut oder schlecht war- soll jeder für sich entscheiden. Bayern hat durch FJS aber mit Sicherheit wirtschaftlich gegenüber anderen Bundesländern gewonnen.
Hinzu kommen noch der FCB, ein Verein, der überall vorne mitspielt und aufgrund seiner Leistungen und seines Managements alle anderen deutschen Vereine weit hinter sich lässt.
Und was sind letztlich die Dinge, die jeder Amerikaner oder Chinese über Deutschland weiß?
Oktoberfest, Neuschwanstein und Hofbräuhaus.
All das steht nicht in Schwerin, Stuttgart oder Bochum.
Dass hier ein Neidfaktor entsteht, ist mehr als verständlich. Und das Schöne und Gute auf den lederhosentragenden Dialektiker zu projizieren ist mehr als menschlich, da kommt dann das "Womit haben diese Affen das eigentlich verdient?" heraus.
Ich bin in Deutschland schon rumgekommen, kenne NRW (Dorf, Köln und Bochum) recht gut. Auch Sachsen und Berlin kenne ich, das Saarland und Hamburg.
Ich komme mit allen klar, finde die Menschen in allen Landesteilen interessant, spannend und z.T. auch urig. Sicher gibt es A...löcher in allen Regionen dieser Erde, aber die muss ich mir ja nicht zum Vorbild eines ganzen Volksstammes machen.....
Grüssle
The Saint