FerneZukunft schrieb: Das bewundere ich ehrlich!
Es war nicht freiwillig und ich habe mitunter schon ein eher seltsames Mindset - ich habe oft große Probleme, Geld für mich selbst auszugeben. Zur Freunde meiner Kinder :-). Wenn die was brauchen, stelle ich immer sofort sicher, dass sie es (in einem vernünftigen Rahmen) haben.
Bei mir war es so, dass ich mit 16 daheim auszog und erstmal 10 Jahre kaum noch Kontakt zu meinen Eltern hatte. Nach dem Auszug machte ich eine Ausbildung, träumte aber von Abi und Studium hatte glücklicherweise einen Freund, dessen Eltern völlig schockiert waren, dass ich kein Abi hatte - und er ermutigte mich, eins zu machen. Das habe ich dann alles selbst finanziert (weil meine Eltern ja nach der Ausbildung nicht mehr unterhaltspflichtig waren, ich auch nicht BaFög berechtigt war) - das war teilweise echt ziemlich krass ... v.a. habe ich mich echt immer in richtige Existenzängste gesteigert und fing manchmal an, richtig heftig zu sparen (ich hatte ja kaum was), um mich zu beruhigen und mir selbst zu sagen, "auch wenn du den Studijob verlierst, kannst du nun ohne zu verdienen zwei Monate überleben".
FerneZukunft schrieb:Das würde bei uns niemals funktionieren - da würde es "Mord und Totschlag" geben 😁
Mein Partner kann absolut nicht mit Geld umgehen, er gibt es so aus, wie er es verdient.
Die wenigen Fixzahlungen, die er bei uns tätigt (zB das gesamte Internet, alle Dinge, wie Netflix..., 2/3 der Treibstoffkosten) schafft er und mit dem Rest seines Gehalts kann er machen, was er will.
Das klappt bei uns gut. Mr. Mary kommt aus einem der Haushalte, die völlig überschuldet waren, was wohl seine Kindheit zur absoluten Hölle machte und Finanzentscheidungen seiner Eltern mitunter auch zu Lebensmittelknappheit, etc. im Haushalt und anderen völlig krassen Situationen führten. Es ist einer der Haushalte, die man immer im Fernsehen als "Klischeehaushalte" sieht, wo die Leute tagelang nur trockene Nudeln essen, die sie mit Pfandflaschen bezahlen. Daher war er völlig entzückt, dass ich die finanzielle Kontrolle übernahm (schon vor unserer Eheschließung).
Inzwischen haben wir uns in dem Punkt total angenähert ... Für ihn ist das absoluter Luxus, wie wir leben ... daher hat er auch wenig hohe Ansprüche. Daher klappt es super ... es ist auch so, dass er in der Eventbranche ist (gerade hat er ohnehin kein Einkommen aus dem Bereich) - da läuft es mal super, mal gar nicht und ihm ist es viel zu anstrengend, den Überblick zu behalten. Er überblickt es z.B. im März auch nicht, dass z.B. die Gebäudeversicherung 10 Monate später bezahlt werden muss - mir war es gar nicht klar, dass man das "nicht blicken" kann. Daher vertraut er mir da wirklich komplett und blind, weil es für ihn ein "Luxusgefühl" ist, dass er weiß, dass alle Rechnungen pünktlich bezahlt werden.
Seltsam, was so "arme" Perioden im Leben nachträglich mit einem machen.
FerneZukunft schrieb: Ich verurteile aber keine Frauen, die wegen des Geldes bei ihrem Mann bleiben. Der Mann ist ja selbst schuld, wenn er es duldet. Man muss aber auch ehrlich sein: bei irgend etwas sind die meisten Personen berechnend (nicht nur Frauen).
Es gibt immer Gründe, die nicht unbedingt was mit Liebe zu tun haben. Ich hätte Mr. Mary nie verlassen, weil ich Angst gehabt hätte, dass der das Sorgerecht für die Kinder bekommt (nicht, weil mit mir was nicht stimmt, aber weil ich Vollzeit arbeite und er nicht).