Immer schön aufessen?!

1. kleine Portionen auf dem Teller (lieber später nochmal nachnehmen). Da überladene Teller nur "erschlagen" und man sich sattsieht.

2. ohne Stress essen, Streitereien und Druck a la "du musst gleich noch dies und das erledigen und warum hast du schon wieder eine 4 geschrieben,..." vermindern die Lust am Essen und vor allem das bewusste essen.

3. Die Gestaltung der Mahlzeit:
Das Auge isst mit, besonders kleine Kinder freuen sich wenn ihr Essen nett angerichtet ist. Das fördert zusätzlich die Lust auf das Essen.

4. Das natürliche Hungergefühl des Kindes achten. Manche Kinder brauchen nunmal nicht so viel Essensmenge wie andere Kinder und sind trotzdem aktiv und gesund.

Muss ein Kind, obwohl der persönliche Hunger schon längst gestillt ist, trotzdem alles aufessen was die Eltern ihm auf den Teller laden ...
Dann dürfen sich die Eltern nciht wundern wenn das Kind lernt das eigene Satt-Gefühl zu ignorieren, ein ungesundes Essverhalten entwickelt und möglicherweise dick wird.
Denn das ist den meisten Eltern dann auch wieder nicht recht :/





@HereIAm12
Zum Glück gibts heutzutage für solche Fälle (nach Absprache mit dem Kinderarzt) auch Nahrungsergänzungsmittel zu kaufen die dafür sorgen das dem Körper trotzdem genügend wichtige Mineralstoffe und Vitamine zugeführt werden.
Meine Eltern hatten auch immer einen Kampf mit mir wenn es um Essen ging.
Ich hasse es noch immer zu kauen und zu schlucken, das ist auf Dauer so anstrengend und nervig.
Über die Jahre hat sich nie jemand über mein kaum vorhandenes Gewicht beschwert... nur meine Mutter (aber das zählt eh nicht da sie eine gestörte Wahrnehmung in Sachen Gewicht hat)

@slobber
haben das nicht alle mütter? und vor allem großmütter :D
@so.what
das problem war ja, dass ich körperlich nicht gesund war. dadurch, dass ich so dünn war, hatte mein körper anscheinend auch irgendwie wenig abwehrkräfte gehabt und ich war fast jede 2. woche krank, was nicht schön war.

@HereIAm12
Gut, das ist was anderes. Wenn es körperliche Schäden zur Folge hat muss man natürlich was machen. Aber da gibt es wie gesagt Flüssignahrung, z. B. Fresubin...hochkalorisch und schmeckt wie ein Milchshake, die der Arzt verschrieben kann. Zum Essen zwingen find ich trotzdem nicht richtig. Das klingt sehr brachial und war sicherlich nicht schön für dich.

@so.what
ne, vor allem weil ich fast nie Hunger hatte. Stell dir vor, du fühlst dich pappsatt und wirst dann noch zum essen gezwungen. aber ich verstehe es ja auch, sie wollten ja nur mein bestes :D

Ich war als Kind spindeldürre und eine totale Mäkeltante. Meine Mutter hat mir schon immer Extraessen gekocht, damit ich überhaupt was esse ... Ich hätte von Stullen und Hackbraten leben können :D .
Wirklich aufessen mußte ich nie. Obst und Gemüse hat man garnicht in mich reingekriegt - esse ich auch heute nicht wirklich gerne, Gemüse ja, aber Obst muß mein Liebster alles alleine essen, wenn er etwas mitbringt :D .
Aber ich hab auch nicht genascht, als Kind, ich mag auch heute noch nichts süßes.
Ich habe auch heute sehr selten Hunger und Durst schon garnicht.
Ich koche auch heute beinahe nur Dinge, die ich selber halbwegs gerne esse. Wenn mein Schatz auf irgendwas Appetit hat, was ich nicht mag, esse ich nicht mit - Hähnchenkeulen zum Beispiel, die mache ich nur für Mann und Hund :D .

Ich denke alle Eltern bekommen Angst, wenn sie denken, dass Kind isst nicht ausreichend.......ich kann das verstehen....auch wenn ich nicht jede Reaktion gutheissen kann. Bei mir muss man nix essen, was man nicht will, aber etwas probieren sollte möglich sein und das funktioniert auch ganz gut......

Ich mußte nie aufessen und ich mußte auch nie alles essen, obwohl ich den Satz, dass morgen die Sonnen scheint, wenn der Teller leer ist, auch kenne.

Meine Mutter hat auch durchaus für mich extra gekocht, allerdings mußte sie dafür in ihrer Kindheit alles aufessen und auch essen, was sie nicht mochte. Bis zu dem Tag, an dem sie aufgezwungenes Essen im Rückwärtsgang über den ganzen Tisch verteilt hatte. Von da an ließ meine Oma sie essen, was sie wollte.

Meine Eltern hatten einen Spruch, den sie auch gerne anderen Eltern mitgegeben haben:

"Solange ein gefüllter Brotkasten im Hause ist, ist auch noch kein Kind verhungert."

@Smilla

ich finde es nicht schlimm... mir wurde auch als kind gesagt schön aufessen das ist nichts schlimmes... wenn dem kind das essen schmeckt isst es sowieso den teller leer.

der spruch "in afrika sterben menschen an hunger essen wirft man nicht weg" finde ich gut. das ist mehr als nur ein spruch sondern die harte realität leider gibt es immer noch menschen auf der welt die an hunger sterben. so lernt man als kind schon verantwortungsbewust mit lebensmittel umzugehen.

@Machiavelli89
und was hat das verhungernde Kind in Afrika davon, wenn ich hier den ganzen Teller leer esse?

Ich finde es vernünftig, dass Kinder ein gesundes Verhältnis zum Essen bekommen. Dazu gehört auch, dass das Kind neue Dinge probieren muss, bevor es sie ausschlägt (a la "Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht"). Das Beispiel mit den armen Kindern in Afrika wurde mir auch damals immer erzählt und ich erkenne daran nichts verwerfliches oder verkehrtes.

Kleinere Kinder müssen sicher nicht immer den Teller leer machen, aber grundsätzlich sollte man sie dahingehend erziehen, dass sie lernen, sich das Essen selbst so zu portionieren, dass der Teller auch leer wird, denn nur dann gibt's auch Nachtisch. :D

Tussinelda schrieb:und was hat das verhungernde Kind in Afrika davon, wenn ich hier den ganzen Teller leer esse?

Meistens wird der Essensrest weg geschmissen. Es geht also darum, dem Kind zu vermitteln, dass es uns sehr gut geht; das Lebensmittel in Hülle und Fülle und kein Hungern ein hohes Privileg sind. Es soll wertschätzen können, dass es jeden Tag zu Essen bekommt. Und es soll wissen, dass es anderen Menschen auf dieser Erde schlechter geht. Über das, was auf dem Teller übrig bleibt, würde sich jemand in der dritten Welt unheimlich freuen, darum geht es.

ich esse auch heute noch immer den telleer leer.... und ich wundere mich immer über die leute die irgengdendwo essen gehen und und dann die hälfte nicht essen. oder über die die grundsätzlich den teller nie leer essen und immer noch ein bissen übrig lassen obwohl die noch nicht richtig satt sind

@Aldaris
Das am Esstisch vermitteln zu wollen ist aber eine fragwürdige Methode. Wenn man dann die Portionsgröße von Groß-/Eltern auch noch vorgeschrieben bekommt, wird es umso absurder.
Meine Großeltern waren auch immer ganz gut darin einfach viel zu viel zu machen und zum Aufessen zu nötigen.
Wenn man nichts wegschmeißen will, dann sollte man vorher überlegen wie viel man macht, vielleicht erst einmal etwas weniger machen und gezielt essen. Zu sagen man habe zu viel gekocht und ihr müsst das jetzt sprichwörtlich auslöffeln ist doch Irrsinn und der Verweis auf Afrika als Druckmittel fehlplatziert.
Was lernt ein Kind über Notleiden, wenn es satt am Tisch sitzt und noch mehr in sich reinschieben soll? Da dehnt man höchstens den Magen.

Früher galt es als unfein, alles aufzuessen, dann galt man sofort als "verfressen". Steht glaube ich sogar im alten Knigge so - allerdings haben wohl die Generationen, die den Krieg mitgemacht haben und gehungert haben, nicht viel davon gehalten.

Aldaris schrieb:Über das, was auf dem Teller übrig bleibt, würde sich jemand in der dritten Welt unheimlich freuen, darum geht es.

weniger essen zubereiten, dann ist der teller automatisch leer. gespartes geld der "dritten welt" spenden. auch ein weg. ;)

Thalassa schrieb:allerdings haben wohl die Generationen, die den Krieg mitgemacht haben und gehungert haben, nicht viel davon gehalten.

oh ja, meine omi hat mich regelrecht gestopft, bis ich ein moppel war. nach dem motto: ist das kind kugelrund, ist es gesund. :)

@Thalassa
Mir wurde beigebracht im Restaurant immer ein klein wenig übrig zu lassen, weil Aufessen ein Zeichen für den Koch sei, dass es zu wenig gewesen wäre und als unhöflich gilt.
Mittlerweile habe ich das aber verworfen, zumal ich sowieso höchstens 1-2 mal im Jahr auswärts esse.

@BlackFlame
@Thalassa
Hab den alten Knigge auch gerade gesucht, aber leider nichts mehr gefunden vom "übrig lassen".

Für mich klingt das absurd, wenn ich Hunger habe lasse ich doch nichts über, dass der Koch kein schlechtes Gewissen bekommt :D

Da ich aber eh immer wenig esse und damit auswärts in der Pizzeria: Rest mit Alufolie mitheimnehmen, ich habs bezahlt, es war gutes Essen und ich hab für den Abend/nächsten Tag noch was :)

styx schrieb:oh ja, meine omi hat mich regelrecht gestopft, bis ich ein moppel war. nach dem motto: ist das kind kugelrund, ist es gesund

Wenn ich mich recht entsinne galt es viel viel Früher als Zeichen des Wohlstands, wenn man gut genährt war.
Wie die Zeiten sich verändern. :)

@BlackFlame

Deswegen sagte ich ja, dass das Kind lernen sollte, sich das Essen selbst richtig zu portionieren. Natürlich ist es Unsinn, wenn die Eltern dem Kind riesige Portionen auftischen, die es nicht bewältigen kann.

Meine Mutter hat mich, zumindest seitdem ich denken kann, immer gefragt, wie viel ich haben möchte und das musste dann auch aufgegessen werden.

@BlackFlame

Auswärts esse ich überhaupt nicht gerne :D , ich habe mal in einem Restaurant in der Küche gejobt - seitdem habe ich noch weniger Appetit in irgendeinem Restaurant zu essen ;) .