@slobber @BarbieUndKen
Ich hab manchmal Mitstudenten, die eine andere Muttersprache haben, als die deutsche, gefragt, wie sie denken. Ob sie auf Deutsch oder meinetwegen auf Persisch denken (alle sind entweder in frühem Kindesalter nach D. gekommen und hier aufgewachsen oder in Deutschland geboren).
Und sie meinten, sie würden hier hauptsächlich ,,in Deutsch denken", weil ihr ganzes Umfeld, ihr ganzes, tägliches Leben in deutscher Sprache stattfindet.
Nur, wenn sie sich mit Leuten unterhalten, die ihre Muttersprache sprechen oder Deutsch nicht können, dann ändert sich das. Zum Beispiel wenn die Eltern kein Deutsch gelernt haben, mit denen reden sie dann natürlich Persisch oder Twi.
Finde ich eigentlich auch naheliegend, dass man, sofern man die entsprechend dominante Sprache eines Landes, in dem man lebt, spricht und sich nicht abschottet, dann auch hauptsächlich diese zu verwenden.
Übrigens habe ich auch schon gelesen und gehört, dass teils heutige Jugendliche und Kinder, deren Großeltern nach Deutschland gekommen sind, immer weniger deren Heimatsprache sprechen.
Problematisch ist es, wenn sie WEDER die Muttersprache der Eltern und Großeltern richtig können, noch richtig Deutsch.
Ich glaub, man sollte zumindest eine Sprache richtig gut beherrschen, damit man darauf für andere Sprachen aufbauen kann. Denke, es wäre mir z.B. sehr schwer gefallen, Englisch richtig zu lernen, wenn ich nicht vorher richtig Deutsch gekonnt hätte. In dem Alter, wo ich mit Englisch angefangen habe in der Schule waren die ganzen Grundzüge des Deutschen schon bei mir gefestigt, daher war die Übertragung leichter.
Und wie Barbie dann auch schrieb - wenn ich jetzt längere Zeit in einem englischsprachigen Land leben würde, dann würde ich wahrscheinlich auch fast nur noch Englisch verwenden.
Aber vor dem Verlernen von Deutsch kann man sich ja schützen, indem man zum Beispiel Nachrichten auf Deutsch ließt, Bücher, sich Filme auf Deutsch anschaut oder einige deutschprachige Bekannte und Freunde hat.