@SagopaKajmer Viel schrecklicher, als ich mir das vorstellen, kann es nicht sein. Ich hab da eine recht lebhafte Fantasie. Allerdings verspüre ich keine allzu grosse Lust, das mit der Realität zu vergleichen... :/
Das Problem ist auch: wenn man so was 'live' sieht (und auf Video ist es quasi halb-live), dann wird die ganze Sache natürlich auch viel emotionaler. Ich persönlich denke aber nicht, dass das unbedingt zu einer besseren Beurteilung der Lage führt. Eine gewisse Distanz ist, glaube ich, bei so 'allumfassenden' Dingen wie Rechtssprechung etc. notwendig.
Darum geht mir ja auch - in Bezug auf Todesstrafe etc. - auch das 'Argument' so auf den Sack: 'Was wenn dein Angehöriger ermordet worden wäre?'
Tja, ich würde den Mörder umlegen wollen, keine Frage. Nur bin ich in dem Fall ein Betroffener, emotional aufs Heftigste getroffen, und seit wann ist ein emotional aufgewühlter Zustand ein guter Garant dafür, dass die besten Entscheidungen getroffen werden? Man muss unterscheiden zwischen dem, was juristisch gesehen Sinn macht, und der eigenen emotionalen Reaktion, die sehr wahrscheinlich gewisse Rachegefühle beinhalten wird.
Richter bzw. Geschworene oder wer sonst an Gerichtsverfahren beteiligt sein mag müssen auch in vielen Fällen zwar genug Empathie haben, um sich ins Problem der Parteien 'einfühlen' zu können - dann aber auch genug Distanz, um sich nicht einfach mitreissen zu lassen, so schrecklich etwas sein mag.