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Das Helfersyndrom

125 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Angst, Hilfe, Andere ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Das Helfersyndrom

14.01.2013 um 11:09
Meine Schutzformel bei Anfällen von Helfer-Syndrom:

Ich bin nicht verantwortlich für das Leben anderer - und sie nicht für meins.

Klappt in 95% aller Fälle.


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Das Helfersyndrom

14.01.2013 um 11:55
@Amsivarier


Ansätze vom HS hatte ich auch.

In meiner Familie, mit einer schizophrenen Schwester, einer tablettenabhängigen Mutter und einem schwachen Vater hatte ich die Wahl: Entweder im Chaos unbeachtet unterzugehen oder die "Familienfäden" in die Hand zu nehmen.
Ich habe mich für Letzteres entschieden und so habe ich mir sehr früh "bewiesen", dass ich nur etwas zähle, wenn ich für andere Menschen da bin. Selbstwertgefühl war für mich sehr lange Zeit ein Fremdwort und meine eigenen Wünsche und Bedürnisse kannte ich gar nicht.

Je älter ich wurde, desto mehr wurde es mir bewußt, was ich da eigentlich mache. Zum Glück habe ich zwei Freundinnen, die mich auf meinem Weg zum Selbstbewußtsein begleitet haben.
Heute bin ich mir meiner zwar nicht immer selbst bewußt, doch ich bin zufrieden. Ich weiß, was ich kann und was ich nicht kann und vor allem kann ich mich inzwischen gut abgrenzen.

Blinder Aktionismus zum Wohle anderer Menschen kommt heute nicht mehr vor. Manchmal lasse ich mich noch bis zu einem gewissen Grad als seelischen Mülleimer missbrauchen. Aber alles kein Vergleich zu früher.


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Das Helfersyndrom

14.01.2013 um 11:59
@skeptikerin
Tja,mein Problem ist das ich hier eine virtuelle Hilfsbasis gefunden habe.
Ich konnte mir quasi durch übertriebene Hilfe nicht selber schaden.
Nun bin ich gesperrt und leide...


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Das Helfersyndrom

14.01.2013 um 12:02
@Amsivarier

Hattest bzw hast du nicht eine Erwartungshaltung?

Mir war irgendwann auch klar, dass HS auch Kontrolle und Macht beeinhaltet.


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Das Helfersyndrom

14.01.2013 um 12:05
@skeptikerin

Ja klar,die Erwartungshaltung ist immer dabei.Man ist ja regelrecht entsetzt wenn die Hilfe nicht angenommen wird.
Zudem eignet man sich ein hohes Allgemeinwissen an um gut helfen zu können.
Auch die Beobachtungsgabe wird gesteigert.
Man möchte ja nicht verpassen wenn jemand Hilfe braucht.
Das kann ab und zu sehr arrogant/überheblich wirken...

Jemand mit HS ist mMn ein guter Regent.


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Das Helfersyndrom

14.01.2013 um 12:07
@Amsivarier
versuche mal heimlich zu helfen, ohne das jemand mitkriegt, dass ihm geholfen wurde.


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Das Helfersyndrom

14.01.2013 um 12:10
@Amsivarier

ich meinte eigentlich eher, dass man Dankbarkeit, Freundlichkeit ... whatever ... erwartet.
Zitat von AmsivarierAmsivarier schrieb:Jemand mit HS ist mMn ein guter Regent
Das ist etwas, was ich nicht glaube. Denn die Abgrenzung fehlt und die Zeit , um Kraft für neue Aufgaben zu sammeln.


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Das Helfersyndrom

14.01.2013 um 12:11
@Malthael
Zitat von MalthaelMalthael schrieb:versuche mal heimlich zu helfen, ohne das jemand mitkriegt, dass ihm geholfen wurde.
... dann fehlt ja die erwatete Anerkennung erst recht!

Außerdem würde derjenige dann "heimlich" an 1000 Fronten helfen und würde sich verzetteln ...


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Das Helfersyndrom

14.01.2013 um 12:11
Zitat von skeptikerinskeptikerin schrieb:Das ist etwas, was ich nicht glaube. Denn die Abgrenzung fehlt und die Zeit , um Kraft für neue Aufgaben zu sammeln.
da stimme ich zu ^^

ich denke nicht das Ich helfe dir ob du willst oder nicht, das richtige motto für einen regenten wäre.


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Das Helfersyndrom

14.01.2013 um 12:12
... dann fehlt ja die Anerkennung erst recht!
ja darum geht es ja.
es geht um die erwartungshaltung. wenn man heimlich hilft, kann man nichts als gegenleistung erwarten und gewöhnt sich irgendwann dran.
Außerdem würde derjenige dann "hemlich" an 1000 Fronten helfen und würde sich verzetteln ...
man sollte nur die schlachten schlagen die man auch gewinnen kann.


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Das Helfersyndrom

14.01.2013 um 12:14
@Malthael
Zitat von MalthaelMalthael schrieb:man sollte nur die schlachten schlagen die man auch gewinnen kann.
Hm - ich glaube nicht, daß das jemand mit einem wirklichen Helfersyndrom einschätzen kann, derjenige ginge eher bis zur vollkommenden Selbstaufgabe, so wie es @Amsivarier bei der Oma-verteidigung beschrieben hat.


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Das Helfersyndrom

14.01.2013 um 12:19
weiss ich nicht, ich habe dieses syndrom nicht.

ich würde aber meditation und autosuggestion empfehlen, wenn du es loswerden willst oder zumindest eindämmen willst.

denkt dir selbst irgendwelche sprüche aus, mit denen du dich in meditation selbst programmierst.


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Das Helfersyndrom

14.01.2013 um 12:24
Zitat von ThalassaThalassa schrieb:derjenige ginge eher bis zur vollkommenden Selbstaufgabe,
Das ist ja das Problem.
Um zu helfen ist man bereit sich selber aufzugeben.


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Das Helfersyndrom

14.01.2013 um 12:24
@Amsivarier
Betroffene lernen in der Kindheit, sich von der Anerkennung durch andere abhängig zu machen. Sie halten sich nur dann für liebenswert und wertvoll, wenn andere ihnen dankbar sind und sie für diese wichtig sind. Sie fühlen sich in der Rolle des Märtyrers wohl, der sich für andere aufopfert. Sie glauben, sonst nichts zu besitzen, als besonders leidensfähig und aufopferungsvoll zu sein. Es ist ihr Weg, sich aufzuwerten und als etwas Besonderes zu sehen.

Eltern, die ihren Kindern die Schuld an ihren Gefühlen geben ("Wegen dir ist Mama traurig; du bist schuld an Mamas Kopfschmerzen"), vermitteln ihren Kindern die Botschaft: "Du musst die Verantwortung für die Gefühle anderer übernehmen".
wenn du das schreibst, denkst du das es nur wörter uns sätze sind.
ich aber sehe einen quellcode mit dem dein unterbewusstsein programmiert wurde und mit den enstprechenden antiquellcode :troll: kannst du diese programmierung aufheben.


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Das Helfersyndrom

14.01.2013 um 12:28
Zitat von MalthaelMalthael schrieb:und mit den enstprechenden antiquellcode :troll: kannst du diese programmierung aufheben.
... und genau da liegt wohl der Hase im Pfeffer!
Genau das können Menschen mit wirklichem Helfersyndrom eben nicht - unsereins ist in der Lage auch mal "NEIN!" zu sagen und hilft wirklich nur, wenn man darum bittet - genau das kann @Amsivarier nicht.


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Das Helfersyndrom

14.01.2013 um 12:57
@Malthael
Man hat wirklich ein schlechtes Gewissen wenn man nicht hilft.

Echtes Beispiel:
Meine Frau und ich waren spät abends (etwa 20-20:30) im Garten.
Ich ging hinten nochmal auf den Waldweg um die Hunde pullern zu lassen.
Da kam aus dem Wald ein Mädchen (13-14 Jahre) in kurzer Hose,Shirt,ohne Schuhe und heulte Rotz und Wasser.
Ich dachte sofort das sie missbraucht wurde.
Tatsächlich war sie aus einem Heim stiften gegangen.Sie kam dort nicht zurecht und wollte weg.
Wir nahmen sie mit ins Haus und versorgten sie erstmal.
Wir riefen daraufhin die Polizei.Sie war bereits als vermisst gemeldet.
Die Heimleiter kamen,die Polizei auch.
Bis 23-24 Uhr diskutierten alle Beteiligten bei uns zuhause.
Mir kam nur eines in den Sinn:
Wir nehmen das Mädchen in Pflege!!

Ich konnte gar keinen anderen Gedanken mehr fassen,ich überlegte welches Zimmer sie bekommt,etc.

Ab dem Punkt verliess ich dann den Raum.
Zur Sicherheit...
Noch Tage später war ich von Zweifel zerfressen.


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Das Helfersyndrom

14.01.2013 um 13:00
Das hast Du klasse hingekriegt, es war genau richtig, den Raum zu verlassen!!!


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Das Helfersyndrom

14.01.2013 um 13:01
@sandra.31
Ich fühlte mich aber beschissen.
Denn ich könnte dem Mädchen helfen.Ich hätte ihr ein gutes Leben bieten können.
Mir kam nicht in den Sinn ob das Mädchen das überhaupt will...


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Das Helfersyndrom

14.01.2013 um 13:04
Ziemlich sicher hätte ihr das nicht geholfen,
eine Pflegefamilie mit schwerkrankem Vater und voll berufstätiger Mutter,
beide ohne pädagogische Ausbildung,
wo sie nach 3 Monaten wieder wegmuß,
weil alle Burnout oder sowas haben...


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Das Helfersyndrom

14.01.2013 um 13:05
@sandra.31
Siehste...
Und das sieht ein HS-erkrankter nicht.
Nur die Hilfe...keine Konsequenzen.


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