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Konsequente Eltern = Rabeneltern? oder Generation Weichei

93 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gesellschaft, Zukunft, Kinder ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Konsequente Eltern = Rabeneltern? oder Generation Weichei

08.01.2013 um 09:34
Zitat von slobberslobber schrieb: Unser Kind hat auch mal mit einem Buntstift ein Gemälde an den weißen Küchenschrank gemalt (davon existiert noch irgendwo ein Foto).
Nunja, ich hab geschaut, die Zeichnung gelobt, ein Foto gemacht
So etwas käme bei meinen 3 Kindern nicht infrage, den Küchenschrank versauen und sie dann noch loben!
Natürlich passiert es das Kinder versehentlich etwas beschmutzen, meine können sich auch dreckig machen draußen, es gibt ja Waschmaschinen, aber Möbel bemalen oder mit Wasser auf dem Tisch spielen gibt es nicht,
die Kinder müssen lernen das Gegenstände teuer waren, das man hart dafür gearbeitet hat und man sie schonend behandeln soll,genauso wie man andere Menschen respektiert, sie verstehen das, ansonsten würden sie es doch auch bei anderen Leuten machen, weil sie denken es wäre normal.
Also konsequente Erziehung ist mir wichtig, ohne Gewalt und mit viel Liebe und Aufklärung.


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Konsequente Eltern = Rabeneltern? oder Generation Weichei

08.01.2013 um 10:06
@slobber
Zitat von slobberslobber schrieb:Unser Kind darf kleckern, schmieren, etwas verkrümeln, aus Versehen auf die Glasplatte vom Wohnzimmertisch malen mit den Wachsmalern. Unser Kind darf auch mal mit den Fingern Pommes oder Nudeln essen... oder meinetwegen mit der Spielzeugpinzette aus dem Kinderarztköfferchen Erdnüsse einzeln aus der Schale fischen um diese Nüsse dann zu essen.
Es durfte damals auch "Hin und her Schütten" üben auf dem Wohnzimmertisch. Also das Wasser von einem Trinkbecher in den anderen, ein Lego Primo Stein als Schöpfkelle... Es ist nur Wasser und Wasser macht auf Glas und auf dem normalen Boden oder auf Kleidung keine Flecken, also was solls.
Unser Kind darf sich einsauen von den Zehenspitzen bis zu den Haarspitzen, ob beim gemeinsamen Backen oder buddeln im Sandkasten oder wenn wir mit Fingerfarben eine Leinwand bemalen.
Wir haben warmes fließendes Wasser, genügend Seife und eine funktionsfähige Waschmaschine.
Unser Kind hat auch mal mit einem Buntstift ein Gemälde an den weißen Küchenschrank gemalt (davon existiert noch irgendwo ein Foto).
Nunja, ich hab geschaut, die Zeichnung gelobt, ein Foto gemacht und gesagt das es aber nur auf Papier malen soll. Künftig hab ich besonders drauf geachtet wo die Stifte bei uns liegen und das unser Kind eben nicht mal eben so alleine dran kommt.
Wozu schimpfen in der Situation? Das macht das Gemälde auch nicht unsichtbar oder ungeschehen.
Und Buntstiftstriche auf einer glatten abwaschbaren Oberfläche sind easy zu entfernen.
Außerdem war ich verdammt stolz. Es war das erste Mal das mein Krümelchen einen Kopffüßler gemalt hat
vor Weihnachten wurden die Zimmer meiner adoptivcousins neu tapeziert, mit bordüre und allem(wers schonmal gemacht hat, weis wie viel arbeit sowas iss) An Heilig abend und am 1. Weihnachtsfeiertag, war alles in ordnung, aber am 2. weinachtsfeiertag, würden aus mamas schublade eddings entwendet und damit dann die tapeten und die möbel in den kinderzimmern bemalt, und dazu noch teile des flurs.
mein onkel war richtig sauer, und so durften die beiden ALLE weihnachtsgeschenke einsammeln und wieder abgeben (Fiese aber wirkungsvolle strafe, geschah mal bei mir mit meinen Legos, bekam die dann zu weihnachten)

Ich hab auch mal unseren traktor, as garagentor, dessen federn, meine gummistiefel und mich angemalt. hat spass gemacht, bis mein vater mich gebadet hat, zum glück nur mit der normalen nagelbürste(so das kleide drin für farbe von den fingern zu bekommen) für das nächste mal sowas stand dann eine Terpentin und Drahtbürsten drohung im raum, wirkungsvoll war sie

@.lucy.
Zitat von ZeoZeo schrieb:Das hat doch nichts mit Verwöhntheit zu tun. Die Kinder essen das schlichtweg nicht, weil es einfach nur scheiße schmeckt. ^^

Weiß noch, wie ich mich von Roter Bete mal fast übergeben hätte. Auch bei Karotten bekam ich Brechreiz.
ich mal von spargel und n anderes mal von lauch
als ich noch zu hause gewohnt habe, hab ich richtig kämpfen müssen um dem gemüsezwang zu entgehen, aber ich war siegreich
Zitat von .lucy..lucy. schrieb:Beispiel
Kind will mit wasserfarben malen, oder kneten
Nein.
O Gott, das gibt ja Wutzerei, Arbeit, Mama hat dazu keine Lust
Also Nein.

Warum immer so viel verbieten ?
Und das dann als konsequent tarnen
im Sommer wurd ich dazu immer auf den balkon gesetzt, und wenns es geregnet hat oder zu kalt war, müsste ich in der küche malen


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Zeo ehemaliges Mitglied

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Konsequente Eltern = Rabeneltern? oder Generation Weichei

08.01.2013 um 10:14
Zitat von blutfederblutfeder schrieb:für das nächste mal sowas stand dann eine Terpentin und Drahtbürsten drohung im raum, wirkungsvoll war sie
Autsch. Na solange es nur bei einer Drohung bleibt...


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Konsequente Eltern = Rabeneltern? oder Generation Weichei

08.01.2013 um 10:29
@Zeo
also das mit der nagelbürste hat mir gereicht
hab auch des öfteren n hintern versolt bekommen wegen wirklichem unsinn(verschiedene flüssigkeiten in teppichpoden einmassiert, an den möbeln rumgeschnitzt, möbel angekokelt und so, hab aber immer gewusst wieso, das letzte mal mit 12 weil meine eltern wegen fehlender hausaufgaben in die schule mussten, das aber mit vorheriger ansage) geschadet hats mir nicht, aber ich hab mir vorgenommen das nicht bei meinen zukünftigen kindern zu tun. durfte auch immer im matsch und so spielen, mir wurde nur gesagt, ich solle alte kleider anziehen, und nicht die neuesten


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Konsequente Eltern = Rabeneltern? oder Generation Weichei

08.01.2013 um 10:49
@.lucy.
hast du eine ahnung, wieviele jungerwachsene es gibt, die mit einem Nein als Antwort überhaupt nicht zurecht kommen?
Natürlich sollte man nicht zu allem Nein sagen, aber auch hier gilt es das richtige Mittelmaß zu finden.

Mir scheint es auch, als hätten einige vergessen, dass man auch Kompromisse als Problemlösung benutzen kann und dabei kann man die Kinder sehr schön mit einbeziehen. Lass sie selbst einen Vorschlag machen. Lass das Kind sich an der Problemlösung beteiligen. Dauert natürlich ein wenig länger als ein einfaches Nein.

Was mir auch häufig auffällt

"Räumst du den Tisch ab?"
"Hilfst du mir?"
"Hebst du das bitte wieder auf?"
Und das ständig bei allem. Natürlich testet das Kind wieder die Grenzen aus und antwortet mit Nein, dann geht von Elternseite die Diskussion los.

In der Art gibts das bei uns nicht. Ich frag nicht, ob sie mit den Einkauf hochträgt (nein, keine schweren Tüten, nur ne Packung Brot). Sie wird freundlich dazu aufgefordert und fragt dann, weshalb sie mitmachen soll und ich erkläre ihr, dass jeder mit anpacken kann. Wird ohne weitere Widerworte gemacht.

Finde es auch wieder interessant, dass konsequentes Handeln mit Strenge gleichgesetzt wird. Das ist nicht das gleiche. Wenn man als Eltern konsequent ist, schafft das für das Kind doch auch Sicherheit. Dabei geht es nicht nur um das Androhen von Konsequenzen, sondern das Kind soll lernen, sich z.B. an Abmachungen zu halten.
einfache Beispiel:
Kind will noch mehr Süßigkeiten, hat aber seine Spielsachen noch nicht zurück geräumt. Man einigt sich, es gibt noch etwas, wenn die Spielsachen verräumt wurden. Es vergeht eine halbe Stunde, das Kind quängelt wieder nach etwas Süßem, die Mutter/der Vater gibt nach, ohne das die Abmachung eingehalten wurde. Davon hat das Kind doch überhaupt nichts.
Wie soll das später im Berufsleben werden?

Da können sich die Leute auch nicht vorm Chef auf den Boden werfen, mit Händen und Füßen trommeln und nach der Gehaltserhöhung flennen, obwohl keine Leistung erbracht wurde.

Es nicht um Strenge, Verbote, Eingrenzung und Erniedrigung der Kinder, sondern um Regel, Abmachungen, Strukturen, die eingehalten werden, um Vertrauen, Sicherheit und Selbstbewusstsein zu schaffen.


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Konsequente Eltern = Rabeneltern? oder Generation Weichei

08.01.2013 um 10:54
@ltcldg
ein göttliches bild danke
ich hab früher immer das klopapier reingebracht und in die tüte löcher gepiekst hihi


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08.01.2013 um 10:56
@blutfeder
das mach ich aus langeweile heute noch XD

wir hatten es auch schon, dass mini auf dem weg vom auto nach oben, sich mit der tube zahncreme ins treppenhaus gesetzt hat, schmierte sich einen streifen quer übers gesicht und meinte "ich bin ein clown!" :D


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Konsequente Eltern = Rabeneltern? oder Generation Weichei

08.01.2013 um 11:05
@ltcldg
bin ich eigendlcih der einzige der bei dme bild
Zitat von ltcldgltcldg schrieb:Da können sich die Leute auch nicht vorm Chef auf den Boden werfen, mit Händen und Füßen trommeln und nach der Gehaltserhöhung flennen, obwohl keine Leistung erbracht wurde.
vor dem geistigen auge joe dalton aus den lucky luke comics sieht?
Zitat von ltcldgltcldg schrieb:wir hatten es auch schon, dass mini auf dem weg vom auto nach oben, sich mit der tube zahncreme ins treppenhaus gesetzt hat, schmierte sich einen streifen quer übers gesicht und meinte "ich bin ein clown!"
ich finds auch toll wenn kinder mit der verpackung spielen statt mit dme spielzeug, mein kleiner adoptivcousin hat ne kugelbahn bekommen in sonem pappeimer, kaum war die kugelbahn aufgebaut, hatte er den eimer auf dem kopf
und das umwerfen der kugelbahn war auch spannender als die kugeln rollen zu lassen


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08.01.2013 um 11:09
USA: Debatte um strenge Erziehung Laut gebrüllt, Tigermutter

Süddeutsche Zeitung, 21.01.2011

Von Petra Steinberger

Angesichts der Bestleistungen chinesischer Schüler fürchtet Amerika den Abstieg in die Bedeutungslosigkeit. Auch deshalb ist die Aufregung über die Erziehungsmethoden asiatischer Mütter so groß.

Was würde man von einer Mutter halten, deren Kinder das Folgende niemals machen dürften: Woanders übernachten. Sich mit Freunden zum Spielen treffen. Im Schultheater mitspielen. Sich darüber beschweren, dass sie nicht im Schultheater mitspielen. Fernsehen oder Computerspielen. Sich selbst aussuchen, was sie neben der Schule noch unternehmen wollen. Etwas schlechteres als eine Eins schreiben. Etwas schlechteres als den ersten Platz in jedem Fach zu belegen - außer in Sport und Theater.

Man würde wohl überlegen, das Jugendamt einzuschalten, weil der Verdacht naheliegt, dass diese Mutter ihre Kinder misshandeln, oder zumindest ihre obsessiv-neurotischen Geistesverwirrungen an ihnen auslassen könnte. Natürlich weiß man noch nicht, dass man gerade einer Tigermutter begegnet ist. Besser gesagt: einer chinesischer Mutter.

In den Vereinigten Staaten und Großbritannien weiß man das inzwischen sehr genau, spätestens seit die selbst ernannte Tigermutter Amy Chua vor knapp zwei Wochen im Wall Street Journal einen Essay veröffentlichte: "Warum chinesische Mütter besser sind." Es war ein Exzerpt aus ihrem kurz darauf erschienenen Buch "Battle Hymn of the Tiger Mother" - "Schlachtgesang der Tigermutter" (auf Deutsch erscheint es nächste Woche bei Nagel & Kimche unter dem Titel "Die Mutter des Erfolges"). Innerhalb weniger Tage schoss das Buch bei Amazon unter die ersten fünf der Bestsellerliste, Tendenz steigend. Amy Chua wurde derweil zur meistbeschimpften und gefürchtetsten Mutter der Nation.

Amy Chua, Juraprofessorin in Yale und Verfasserin zweier vielgelobter Bücher über internationale Konflikte und ethnische Minderheiten, spricht an, wovor sich westliche Mittelstandseltern und Bildungseliten zutiefst fürchten - vor der überragenden Bildung jener erfolgreichen asiatischen Kinder, vor den kleinen Mathematikern, Musikern und Ingenieuren, die dem eigenen Nachwuchs vielleicht eines Tages, vielleicht schon längst den Rang abgelaufen haben. "Chinesische Eltern verstehen, dass nichts Spaß macht, bis man gut darin ist", schreibt sie. "Um gut in etwas zu werden, muss man arbeiten, und Kinder wollen von sich aus niemals arbeiten, weshalb es so wichtig ist, dass man sich über ihre Wünsche hinwegsetzt. Das verlangt von den Eltern viel Willenskraft, denn das Kind wird sich weigern."

Für westliche Eltern klingt das nach brutalem Zwang und Gewaltanwendung, ein Tabu in der Erziehung. Doch chinesische Eltern verstünden, so Chua, dass sie mit dieser Methode eine Aufwärtsspirale in Gang setzten. Ein Kind, das Erfolg hat, wird Selbstvertrauen und Selbstwert bekommen, was wiederum das viele Lernen und Arbeiten leichter macht. Und so können chinesische Eltern noch einmal mehr von ihren Kindern verlangen. Da, wo westliche Eltern aufgeben, meint Chua, da fangen chinesische Eltern gerade erst an mit dem Druck. "Eines der schlimmsten Dinge, die man dem Selbstwertgefühl eines Kindes antun kann, ist, es aufgeben zu lassen." Und, vielleicht bedenkenswerter: "Chinesische Eltern setzen bei ihren Kindern Stärke voraus, nicht Unsicherheit."

Die Thesen, die Amy Chua in ihrem Buch aufstellt, könnten nun einfach nur ein weiteres Kapitel in den so genannten "Mommy Wars" sein, die Amerika, und damit zeitversetzt auch den Rest der westlichen Pädagogen, Eltern und anderer mit der Erziehung von Kindern befassten Menschen seit Jahren zerreißen. Chuas Beschreibung ihrer Erziehungspraxis ist mehr als provokativ. Als die jüngere ihrer beiden Töchter, die damals siebenjährige Lulu, ein Klavierstück nicht ordentlich einübt, schleppt Chua ihr Puppenhaus ins Auto und droht, es der Heilsarmee zu schenken, wenn Lulu das Stück bis zum nächsten Tag nicht perfekt beherrscht. Sie droht ihr mit Essensentzug, sie droht ihr mit Weihnachten und Chanukka ohne Geschenke, sie droht damit, Lulus Kindergeburtstag für zwei, drei, vier Jahre ausfallen zu lassen. Lulu darf nicht vom Klavier aufstehen, nicht aufs Klo gehen, kein Wasser trinken. Irgendwann beherrscht Lulu das Stück - nach viel Tränen und Geschrei. Chua ist sehr stolz.

Ein solcher Erziehungsentwurf erscheint auf den ersten Blick als diametrales Gegenteil zum populären "Attachment parenting", jener verständnisvollen, auf die Bedürfnisse des Kindes für das Kind eingehenden Erziehungswolke, auf der es sich ein Großteil der westlichen Welt gerade gemütlich gemacht hat. Man darf dem Kind nicht wehtun, murmelt es aus dieser Wolke, es muss sein eigenes Tempo, seine eigenen Werte entdecken, es muss seine sozialen Kompetenzen erlernen, Teamfähigkeit, Empathie. Man muss es fördern, aber vorsichtig. Anderenfalls könnte es zerbrechen.

Was tatsächlich eine wunderbare Idee ist - wäre da nicht diese Unsicherheit, ob das wirklich der richtige Weg ist. Wäre da nicht die jüngste Pisa-Studie, in der die Schüler von Shanghai mit Abstand am besten abgeschnitten haben. Wäre da nicht die wachsende Sorge, mit dem Wirtschaftswunderland China bald nicht mehr mithalten zu können. Wäre da nicht, vor allem in den USA, die damit einhergehende Angst vor dem Abstieg des Landes in die Bedeutungslosigkeit. Was nützt es, fragen sich nicht wohl wenig Eltern der amerikanischen Middle Class, wenn sie nachts wach liegen, was nützt es, dass meine Kinder einmal kreativ sind und mitfühlend und sozial kompetent, dass das richtig so ist und gut, wenn ihnen diese kleinen Leistungsmaschinen so weit voraus sind? Amy Chua hat mit ihrem Buch genau diesen Schwachpunkt, den logischen Bruch im amerikanischen Ethos getroffen, nachdem man seinen Kindern - neben Verständnis und Nähe - auch die Waffen der Bildung mitgeben muss, um in einer konkurrierenden kapitalistischen Gesellschaft erfolgreich zu bestehen.

Wohl wegen dieser stets mitschwingenden Unsicherheit ob eines vermuteten Kulturkampfes zwischen dem Westen und Asien ist die Reaktion auf Amy Chuas Buch so heftig. Sie sei wahnsinnig, eine Narzisstin, eine schlechte Mutter. Die Empörung erinnert in vielem an die Diskussion um die so genannten "asiatischen Werte", die Anfang der neunziger Jahre die Meinungsseiten und Diskussionsrunden beschäftigten.

Dabei ähnelt Chuas Geschichte zunächst einmal der Geschichte aller aufstrebenden Immigranten. Ihre Eltern, chinesische Akademiker, kommen wie viele andere nach Amerika, arbeiten sich bis zur Erschöpfung, um ihren Kindern die beste Ausbildung zu ermöglichen. Die danken es ihnen, indem sie erfolgreiche Anwälte, Professoren und Ärzte werden. Nur bei der dritten Generation, der von bei Chuas Kindern, läuft es dann gern in die falsche Richtung. Denn viele von ihnen überlassen sich der westlichen Idee von Selbstverwirklichung und werden Künstler, Event-Organizer, Medienschaffende. Was Chua vermeiden möchte.

Vermeiden wollte. Denn, rudert sie inzwischen zurück, ihr Buch sei keine Handlungsanweisung, sondern eine Biografie. "Dies sollte", heißt es denn auch im Untertitel des Buches, "eine Geschichte darüber werden, dass chinesische Eltern ihre Kinder besser erziehen als westliche. Doch stattdessen handelt sie von einem bitteren Kampf der Kulturen, einem flüchtigen Geschmack von Ruhm und darüber, wie ich von einer Dreizehnjährigen gedemütigt wurde."

Beide Töchter sind extrem erfolgreich. Doch Lulu hat die Tigermuttermethode nie akzeptiert. Damit findet sich Chua schließlich ab. Liest man dann genau, ist vieles in Chuas Beschreibung zwar hart und streng, aber schließlich auch selbstironisch - und damit sehr amerikanisch.

(SZ)



Tja, vom Tiger lernen heisst, zum Bettvorleger zu werden!


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08.01.2013 um 11:20
@ltcldg
Es kommt drauf an wie man allgemein mit dem Kind umgeht. Und natürlich kommt es darauf an wie man ein Kind anspricht und die Sätze formuliert.

Fragt man "Willst du mir helfen?" dann muss man damit rechnen ein Nein als Antwort zu bekommen. Dieses sollte dann aber auch akzeptiert werden, wie soll ein Kind sonst lernen das man auch mal Nein sagen darf und das ein Nein auch wirklich Nein bedeutet.

Ich bin auch eher dafür einem Kind kleine Aufgaben zu übertragen. Nach dem Einkauf darf mein Kind auch etwas reintragen und ist jedes Mal stolz wie Oskar.
Wehe ich stell die Spülmaschine an während mein Kind wach ist.... dieses Privileg ist seit 1 Jahr das meines Kindes *grins*.

@blutfeder
@ltcldg
Das "sich selbst mit Farbe oder Creme oder Zahncreme etc" einschmieren macht fast jedes Kind mal irgendwann... wenn das entsprechende Material leicht zugänglich ist.
Bei Kleinkindern oder Kindergartenkindern reicht es, denke ich, wenn man dann etwas schimpft (das säubern ist ja auch nicht grade leicht) und das Kind mithelfen lässt alles wieder zu säubern.
Bei größeren Kindern (Grundschulalter und älter) würde ich aber auch tierisch sauer werden wenn die Möbel und Wände bemalt würden (also mutwillig, da in DEM Alter jedem klar sein müsste das man nur auf Papier malt).

Ob man wirklich die Weihnachtsgeschenke wieder einsammeln muss als Strafe? Naja, das orientiert sich wohl auch wieder am Alter eines Kindes...
Ich muss grad an das Foto denken das ich neulich irgendwo gesehen habe (auf Failbook oder ähnlicher Seite). Da hält ein amerikanischer Junge (schätzungsweise Ende Grundschulalter) ein Plakat hoch auf dem steht (sinngemäß): "Ich bekam zu Weihnachten von meinen Eltern die Spielekonsole XYZ und im Kindergottesdienst die Actionfigur Soundso geschenkt. Ich war undankbar und lehnte dieses Geschenk ab, kommentierte dies mit "ich will so ein Kinderspielzeug nicht haben". Deshalb muss ich die Spielekonsole wieder abgeben und der Erlös dafür wird BlaXYZ gespendet."
DAS ist meinem Empfinden nach ziemlich drastisch


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Konsequente Eltern = Rabeneltern? oder Generation Weichei

08.01.2013 um 11:25
@slobber
Zitat von slobberslobber schrieb:Ob man wirklich die Weihnachtsgeschenke wieder einsammeln muss als Strafe? Naja, das orientiert sich wohl auch wieder am Alter eines Kindes...
der ältere der beiden musste seine wieder einsammeln(5 oder 6 jahre alt) der jüngere musste nur zusehn (ca 3-4) die bekommen se irgendwann wieder wenn papa sich wieder beruhigt hat


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Konsequente Eltern = Rabeneltern? oder Generation Weichei

08.01.2013 um 11:30
@Linner74
Das Lob galt damals nicht dem Verzieren des Küchenschrankes sondern dem Bild an sich.
Ich hab damals den Drahtseilakt ganz gut gemeistert zwischen "ernst bleiben", "für den Kopffüßler loben", "schimpfen wegen dem Buntstift auf dem Küchenschrank" und gemeinsamen Entfernen des Buntstiftgemäldes.

Mutwilliges Zerstören hat auch bei uns daheim klare Konsequenzen.
Zwar nicht mit Schlägen oder Anbrüllen .... aber mit ernstem Schimpfen, gemeinsamen "Überlegen" was man jetzt macht und gemeinsamen aufräumen (beispielsweise Kuchen absichtlich auf das Sofa geschmissen, Spielzeug aus Wut absichtlich auf den Boden gepfeffert so das es kaputt ging).
Nicht zu vergessen die direkte Folgekonsequenz die mit dem vorhergehenden Ereignis in Verbindung steht und so auch von dem Kind logisch nachvollzogen werden kann.


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Konsequente Eltern = Rabeneltern? oder Generation Weichei

08.01.2013 um 11:33
@slobber
es ist doch klar, dass kinder auch lernen müssen, dass auf eine aktion eine reaktion folgt. selbstredend muss diese nicht immer eine strafe sein. der ton macht die musik und man muss es nicht als eine verkaufen. eben dieses gemeinsame wieder in ordnung bringen.
die kinder sollen ja keine angst davor bekommen, fehler zu machen, denn aus fehlern lernt man.

Wenn meine kleine mal nicht aufgepasst hat und ihren Becher verschüttet hat, musste sie es eben auch wieder aufwischen. Mittlerweile brauch ich ihr das gar nicht mehr sagen, sie agiert von selbst.

Beim Elterngespräch im Kindergarten wurde gesagt, sie wäre die einzige, die IMMER bitte und danke sagt, erkennt, wenn jemand die Hände voll Hand und hält demjenigen sogar die Tür auf. Bewusst haben wir ihr das nicht beigebracht, das hat sie durch das Miteinander zwischen meinem Mann und mir gelernt/abgeschaut.

Erziehen heißt ja auch Vorbild zu sein. Wie soll ich meinem Kind Werte beibringen, wenn ich mich selbst nicht danach richte?

@Linner74
@slobber

kann mich noch gut an eine erzählung meines erzeugers erinnern.
es waren bekannte mit ihren kindern zu besuch. diese kinder begannen unsere wände zu bemalen und die eltern haben nichts unternommen. nach dem spruch der eltern "hach, die beiden werden bestimmt mal künstler!" hatte mein vater die schnautze voll, holte permanentmaker, drückte sie uns in die Hand und meinte "wenn fremde kinder UNSERE wände beschmieren dürfen, dann dürft ihr das erst recht!" meine schwester und ich haben ihn ungläubig angesehen. die anderen eltern waren zu tiefst beleidigt :/


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08.01.2013 um 11:35
@ltcldg


Wer sein Kind wie ein Tier erzieht, anstatt wie einen Menschen, der muss wohl mit tierischen Konsequenzen leben! Das ist nicht abwerten gemeint, vor allem nicht für die Tiere. Die können nichts dafür, das Menschen sich so wie sie benehmen!


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08.01.2013 um 11:39
@slobber
Zitat von ltcldgltcldg schrieb:kann mich noch gut an eine erzählung meines erzeugers erinnern.
es waren bekannte mit ihren kindern zu besuch. diese kinder begannen unsere wände zu bemalen und die eltern haben nichts unternommen. nach dem spruch der eltern "hach, die beiden werden bestimmt mal künstler!" hatte mein vater die schnautze voll, holte permanentmaker, drückte sie uns in die Hand und meinte "wenn fremde kinder UNSERE wände beschmieren dürfen, dann dürft ihr das erst recht!" meine schwester und ich haben ihn ungläubig angesehen. die anderen eltern waren zu tiefst beleidigt :/
woohoo das nenne ich mal konsequent, ich hätte meine kinder dann zum auto der bekannten geschickt um das künstlerisch zu verschönern


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08.01.2013 um 12:05
@blutfeder
Ich glaub DAS wäre dann doch etwas zu heftig. Autolack von Edding zu befreien ist wesentlich teurer als Farbe oder neue Tapete.


Ich glaub ich hätte die Eltern der schmierenden Kinder umgehend schon mal freundlich aber bestimmt eingeteilt zum Malern und Tapezieren.
Schön einen Termin festgelegt und drum gebeten in entsprechenden Klamotten an dem Termin zu erscheinen. Die Kosten für Farbe und Tapete hätte ich dann auch eingefordert am Tag der Renovierung.


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08.01.2013 um 12:08
@slobber
was meinst du wie schnell da die eltern aufgesprungen wären um ihr auto zu schützen,
deine idee hat auch was, so batsch batsch rechts und links verbal eine an den backen gehauen, da kann man ja auch anbieten, wenn sie die bilder der kinder auf der tapete so toll finden, dann dürfen sie diese auch gerne mitnehmen


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08.01.2013 um 12:17
@slobber
@blutfeder
mein vater war nicht sonderlich scharf drauf, diese "proletaffen", wie er sie nannte, noch einmal sehen zu müssen. so konnte meine mutter aber auch endlich die fototapete durchsetzen.

ist das nur ein subjektives empfinden, oder wird häufig davon ausgegangen, wer eigene kinder hat, kann generell gut mit kindern?


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08.01.2013 um 12:23
Zitat von ltcldgltcldg schrieb:ist das nur ein subjektives empfinden, oder wird häufig davon ausgegangen, wer eigene kinder hat, kann generell gut mit kindern?
Ist ein sehr lebendiges Vorurteil.


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08.01.2013 um 12:46
@ltcldg

Also ich weiß nicht woran das liegt, aber mein Sohn hatte NIE das Bedürfnis irgendetwas, Wände, Möbel, etc, mit Stiften zu bemalen, in Steckdosen zu greifen, auf Fenstern herumzuklettern, sich im Supermarkt auf den Boden zu werfen, rumzubrüllen......

Er hat sein eigenes Zimmer, hält "Ordnung" bzw schlichten wir regelmäßig die Sachen gemeinsam ein.

Und ja, ich bin konsequent. An einige Dinge, und das sind nicht viele, soll er sich schon halten. Und das ist auch gut so. Ansonsten könnt ich gleich in den Dschungel auswandern und mein Kind könnte tun und lassen wie es ihm beliebt.


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