Führt ein beschwerlicher Weg eher dazu, daß man mehr über die Dinge als solches nachdenkt, die einem im Leben passieren?
Ich denke oft, einiges hätte für viele im Leben leichter von der Hand gehen können, doch andererseits ist jede Komplexität eine Herausforderung an einen selbst.
Man muß vieles überdenken, lernen, anders an die Dinge heranzugehen.
Führen also Hindernisse nicht dazu, daß man auch mehr gefordert ist, und somit die Gelegenheit bekommt, mehr zu leisten ?
Was denkt ihr darüber, was habt ihr zum Beispiel erlebt, worüber ihr erst nicht allzuglücklich wart, nun aber der Meinung seid, es hat euch weiter gebracht ?
Gruß,
q.
Sira:
>Manchmal wähle ich ganz gerne den Weg des geringsten Widerstandes, denn ich bin müde.<
Tahiri:
>Es heisst ja, dein grösster Feind ist dein bester Lehrer.
Das lässt sich nicht nur auf Personen, sondern auch auf widrige Lebensumstände beziehen, erst Herausforderungen bringen die besten Qualitäten in uns zum Vorschein und zwingen uns manchmal zu einer anderen Sichtweise, die unseren Horizont erweitert.<
SamaelCrowley:
"Es heisst ja, dein grösster Feind ist dein bester Lehrer."
Ich kenne es eher als "Das Leben ist dein Lehrer" und dazu mit allen Schwächen und stärken.
Den Weg wählst du selber den du gehen willst, die Wegweiser sind dir nur eine Hilfe !!<
Apollyon:
>In dem Fall kann ich nur von mir selbst reden, und bei mir war es definitiv so, dass mein beschwerlicher Weg mich nach einer gewissen Zeit sehr nachdenklich machte...
Vieles von dem, was passiert ist, hätte nicht sein müssen- sprich, es war selbstverschuldet und ich mußte eben die volle Verantwortung für meine Taten übernehmen. Allerdings lernte ich eine Menge daraus... Diese Erkenntnisse hätte ich in der tiefgreifenden Form niemals gewonnen, wenn ich einen "leichteren" Weg gewählt hätte...
Übrigens entspricht das durchaus meiner Meinung: Wenn man Probleme und Hindernisse im Leben nicht nur als Stolpersteine, die einem in den Weg gelegt werden ansieht, sondern sie im Gegenteil als Chancen, als Möglichkeiten zur Weiterentwicklung und Erlangung von innerer Reife betrachtet, dann wird man im nachhinein und auch vorausblickend einige Dinge aus einem ganz anderen, wesentlich positiveren Blickwinkel betrachten können.
Bei mir war es oft problematisch, da ich oftmals das Gefühl hatte, mit "dem Rücken an der Wand zu stehen" und nicht mehr weiter zu wissen... Die Lage erschien mir allzuoft einfach nur hoffnungslos und verloren. Es gab mehrere Phasen in meinem Leben, in denen mein Wille aufs äußerste beansprucht wurde- durchzuhalten und das bestmögliche -sprich: Alles- zu geben, hat sich aber letzten Endes immer bezahlt gemacht....
<
Tahiri:
>"Den Weg wählst du selber den du gehen willst, die Wegweiser sind dir nur eine Hilfe !!"
Ganz recht, aber Widerstände spornen uns an, den Weg zu erkennen, den wir eigentlich gehen wollen, sie machen ihn uns erst bewusst.
In diesem Sinne sind sie also die besten Wegweiser.<
SamaelCrowley:
>
@pollyFinde es immer gut, das du nach der Zeit immer positiv von dir sprichst.
Sagen wir mal so, du hast ein Ziel gefunden worauf du jetzt hinarbeitest.
<
SamaelCrowley:
>
@TahiriManchmal sind es aber dennoch einfache Dinge die uns den Weg ebnen, wir uns aber selber Blockaden aufbauen die unüberwindbar scheinen.
Unüberwindbar in dem Sinne das wir sie uns selber schaffen.<
Tahiri:
>
@ SamaelCrowley:
Eben diese selbst erschaffenen Blockaden sind viel schwieriger zu überwinden als Widerstände, die äusseren Ursprungs sind - oder zumindest so empfunden werden.
Da hast du wohl recht.<
=quentin=:
>Ich glaube, es ist gar nicht wichtig, ob die Probleme selbstgeschaffene sind.
Ganz im Gegenteil. Ich denke, derartige Gedanken führen höchstens nur in eine Sackgasse, statt zu einer Problemlösung.<
SamaelCrowley:
>
@quentin"Ich denke, derartige Gedanken führen höchstens nur in eine Sackgasse, statt zu einer Problemlösung"
Für viele ist das ihr Weg den sie gehen wollen.
Sie wollen nicht mehr wenden.<
Tahiri:
>@=quentin=
Doch, Probleme, die in mir selbst entstehen, erscheinen mir komplizierter zu lösen als von aussen verursachte, denn es fehlt mir die Möglichkeit, die Verantwortung auf äussere Umstände abzuschieben.<
=quentin=:
>@ Apollyon
> Wenn man Probleme und Hindernisse im Leben nicht nur als Stolpersteine, die einem in den Weg gelegt werden ansieht, sondern sie im Gegenteil als Chancen, als Möglichkeiten zur Weiterentwicklung und Erlangung von innerer Reife betrachtet, dann wird man im nachhinein und auch vorausblickend einige Dinge aus einem ganz anderen, wesentlich positiveren Blickwinkel betrachten können.
<
Sieht man diese Dinge im Nachhinein anders, ist dies wahrlich viel wert, doch noch für sehr viel wertvoller halte ich die Erkenntnis, etwas für die Zukunft gelernt zu haben, wie Du es beschrieben hast : vorausblickender zu werden.
<
Kokain:
>
>>"Ich denke oft, einiges hätte für viele im Leben leichter von der Hand gehen können, doch andererseits ist jede Komplexität eine Herausforderung an einen selbst.
Man muß vieles überdenken, lernen, anders an die Dinge heranzugehen.
Führen also Hindernisse nicht dazu, daß man auch mehr gefordert ist, und somit die Gelegenheit bekommt, mehr zu leisten ?"<<
da stimme ich dir zu quentin.
ich hätte auch vieles im leben einfacher haben können, aber im nachhinein bin ich froh, all diese erfahrungen gemacht zu haben.
ich denke es ist sogar wichtig fürs leben, das man manchmal auf die schnauze fliegt und manche fehler selber machen muss, um gewisse dinge zu verstehen.
gruß.<
=quentin=:
>@ Tahiri
Ist es nicht grundsätzlich der falsche Weg, sich durch Verantwortungserklärungen von Problemen zu distanzieren ?
<
=quentin=:
>@ Kokain
Die eigenen Fehler können einen weiterbringen, wenn man endlich bereit ist,
sie einzusehen.
Dieser eine Schritt ist für manche zuviel, sie schieben es hinaus, belügen sich selbst damit und fallen nicht nur mal auf die Schnauze, nein, manche bleiben liegen.<
=quentin=:
>@ SamaelCrowley
>Für viele ist das ihr Weg den sie gehen wollen.
Sie wollen nicht mehr wenden.
<
Vielleicht ist auch dieser Weg nützlich, wenn sie eben doch irgendwann wenden,
sich eingestehen, das was verkehrt läuft.
<
SamaelCrowley:
>"Die eigenen Fehler können einen weiterbringen, wenn man endlich bereit ist,
sie einzusehen."
Manchmal ist auch eher ein Fehler sich selbst einen Fehler damit einzugestehen. Denn Fehler passieren öfters, und durch einen Fehler lernt man noch lange nicht dazu.
Das hat für mich nichts mit Selbstbelügen zu tun, sondern mit der Situation.<
Kokain:
>
@quentinja, es ist manchmal gar nicht so leicht sich seine eigenen fehler einzugestehen, da man möglicherweise eine neue, andere seite an sich entdeckt, die einen im ersten moment erschreckt.
ich hatte selber viele probleme, habe sie aber größtenteils gemeistert.
das sich selbst einzugestehen das man probleme hat ist zwar manchmal schwer, allerdings hilft es sehr !<
Kokain:
>
>>"Denn Fehler passieren öfters, und durch einen Fehler lernt man noch lange nicht dazu."<<
mit jedem fehler, den man begeht, ist man um eine erfahrung reicher.<
Apollyon:
>@ Samael
Finde es immer gut, das du nach der Zeit immer positiv von dir sprichst.
Sagen wir mal so, du hast ein Ziel gefunden worauf du jetzt hinarbeitest.
Ehrlich zu mir selbst zu sein ist eine Eigenschaft, die ich mir vor Jahren angeeignet habe. Nicht immer klappt es, aber ich gebe mein bestes. Nur wenn man sich seine eigenen Fehler und seine charakterlichen Schwächen eingesteht, kann man sie auch verbessern...
@ Quentin
Es gibt dazu einen passenden Spruch: Wer die Vergangenheit kennt, der kennt die Zukunft... Wenn man mit alten Belastungen versucht, einen vorwärtsgerichteten Weg zu gehen, ist das meistens zum Scheitern verurteilt.
Allzu oft ist es so, dass es immer dieselben Dinge sind, die sich in nur leicht abgeänderter Form wiederholen... Um vorausblickend zu werden, muß man -denke ich- die Probleme an ihrer Wurzel packen, an ihrer Ursache.
@ Kokain
Genau das denke ich auch. Leider ist es eben nicht sehr bequem, sich einzugestehen, dass man Fehler an sich hat, bzw. solche tagtäglich macht. Es ist immer der schwierigere Weg, wenn man an sich arbeiten will, und es erfordert immer eine erhöhte Anstrengung des Willens. Trotzdem glaube ich unerschütterlich daran, dass es das richtige ist, sich selbst zu einem besseren Menschen machen zu wollen.
Hierbei ist der Weg wahrscheinlich das Ziel...
<
Kokain:
>>>"Hierbei ist der Weg wahrscheinlich das Ziel..."<<
ja, das ist gut möglich.
mir jedenfalls hat dieser prozess im endeffekt doch sehr geholfen.
es hat zwar seine zeit gedauert, doch es hat sich gelohnt !
<
SamaelCrowley:
>
@polly"Um vorausblickend zu werden, muß man -denke ich- die Probleme an ihrer Wurzel packen, an ihrer Ursache."
Ich kenne es von mir das es die Wurzel schon lange nicht mehr gibt und man oft selber damit fertig werden muß.
In diesem Falle war es für mich ein Vorteil mich in alten Erinnerungen zu schwälgen und mich jeden Tag auf´s neue auf alte Fehler aufmerksam zu machen.<
Wolfspirit:
>Alles in allem hatte ich bisher in Relation gesehen einen eher unbeschwerlichen Weg;
Dennoch zähle ich mich zu den sehr nachdenklichen Menschen, die sich wie Apollyon beschrieben hat der eigenen Besserung verschrieben haben-
"In Relation gesehen" - kann man das überhaupt bei Lebenswegen?
Vermutlich nur bedingt- schließlich empfindet jeder anders, Situationen belasten jedes Individuum verschieden usw. usf.
Die eigenen "Blockaden" zu erkennen und zu überwinden ist wirklich eine knifflige Sache.
Ich bin zur Zeit in der Überwindungsphase eines "Passivitätsproblems"..
Wünscht mir einen starken Willen ; )
=quentin=:
>@ SamaelCrowley
Daß man trotzdem zurückblickt, um sich in Erinnerung zu rufen, welche Fehler man wie gemacht und wie umgangen hat, kann nur von Vorteil sein.
@ Apollyon
Oft ist man selbst die Ursache vieler Probleme, man kann sich nicht auflösen, jedoch ändern.
@ Wolfspirit
Man kann den eigenen Willen stärken, indem man lernt, an sich zu glauben.
Daher wünsche ich Dir, daß Du alle Zweifel Dir selbst gegenüber in Frage stellst,
um an Dein Ziel zu kommen.
<
Apollyon:
>@ Samael
Ich kenne es von mir das es die Wurzel schon lange nicht mehr gibt und man oft selber damit fertig werden muß.
An Äußere Einflüsse oder -Umstände habe ich hierbei überhaupt nicht gedacht- ich hatte eher die Auseinandersetzung mit unserem Inneren im Kopf... Hier liegt der Schlüssel und die Heilung all unserer Probleme.
@ Quentin
Wobei eine Änderung meistens auch mit einer vorherigen Aufschlüsselung der Probleme einhergeht, bzw. die Änderung selbst ist die Aufschlüsselung.
@ Wolfspirit
Wünscht mir einen starken Willen ; )
Zuallererst solltest du ihn dir selbst wünschen... Wenn der Wunsch nach etwas stark genug wird, dann wird der Wunsch auch Wirklichkeit... Diese Erfahrung habe zumindest ich immer wieder gemacht.
<
=quentin=:
>@ Apollyon
Die Änderung ist die Aufschlüsselung, wenn man es so betrachtet, daß
jeder Schritt der Änderung zugleich auch ein Schritt zur Lösung des jeweiligen Problems ist.
Ich denke auch, daß unser Denken unterschätzt wird, die Macht, die wir haben, nicht oft genug wahrgenommen und so auch nicht umgesetzt wird.
Wichtig ist hierbei vor allem wohl, daß man sich von Berührungsängsten löst, die in neuartigen Denkweisen zu finden sind.
Der Anfang, der erste Schritt, ist er erst getan, bricht man zwar keine Dämme ein,
doch ist dieser Beginn von enormer Bedeutung.
Die Kraft, die man dann braucht, kann man in einzelnen Fällen auch selbst aufbringen, jedoch ist jede Unterstützung von außerhalb förderlich,
jede Kritik eine weitere Herausforderung.
<
-Kikuchi-:
>
@quentin=3 ;-)
Führt ein beschwerlicher Weg eher dazu, daß man mehr über die Dinge als solches nachdenkt, die einem im Leben passieren?
Ich denke oft, einiges hätte für viele im Leben leichter von der Hand gehen können, doch andererseits ist jede Komplexität eine Herausforderung an einen selbst.
Man muß vieles überdenken, lernen, anders an die Dinge heranzugehen.
Führen also Hindernisse nicht dazu, daß man auch mehr gefordert ist, und somit die Gelegenheit bekommt, mehr zu leisten ?
Was denkt ihr darüber, was habt ihr zum Beispiel erlebt, worüber ihr erst nicht allzuglücklich wart, nun aber der Meinung seid, es hat euch weiter gebracht ?
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Ich denke es gibt einige Dinge, die sich erst langfristig als gut erweisen, allerdings kann ich eins mit großer Wahrscheinlichkeit sagen, es gibt keine Erfahrung die einen nicht weiterbringt. Wirklich, keine.
Ich habe auch schon so einiges erlebt, was mich wohl nicht sehr glücklich gemacht hat, ich denke ich werde auch noch in Zukunft einiges in dieser Art erleben, aber im Grunde ist eigentlich alles extrem faszinierend, lehrreich...
Letztlich führt jeder Weg zum einen Ziel.
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Amila:
>Ich fange nicht mit einem dieser weisen Sprüche an, denn ich denke, dass diese viel zu viel vor unsere wahren Worte gesetzt werden.
Es gab schon viele Dinge im Leben die mir schwer erschienen, aber im Rückblick genau das Richtige waren.
Und egal wie oft ich fiel, aufgerichtet hab ich mich immer wieder und schließlich hat mich das alles zu dem gemacht was ich bin.
Ich denke, dass Leben ist für jeden etwas anderes und jeder hat einen anderen Weg, seinen Weg zu gehen.
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Merkur:
>Hinfallen, aufstehen, weitergehen. Die Füsse diesmal vorsichtiger voreinander setzen. Dennoch kommt wieder ein unvermeidlicher Sturz. Man hat ein anders wichtiges Detail übersehen. So ist das Leben. Nach jeder Erfahrung wieder ein bischen reifer, weiser, ... zuletzt grauer (im Haar )
Bilanz ziehen am Ende einer jeden solchen Reise (oder anders ausgedrückt. eines jeden neuen kleinen Todes, den man dabei gestorben ist): was hab' ich falsch gemacht, was will ich künftig anders machen?
Und ganz am Schluss, da steht dann er.... der mit der Sichel....und stellt die letzte Frage.
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Tahiri:
>@ quentin:
"Ist es nicht grundsätzlich der falsche Weg, sich durch Verantwortungserklärungen von Problemen zu distanzieren ?"
Nur wenn man die Verantwortung ausserhalb seines Selbstes sucht.
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