@Mrs.Mikaelson Ich bin weit genug von diesem Gewicht entfernt und ich bin ganz froh darüber! Ich würde auch nie wieder etwas unter 50 Kilo wiegen wollen. Ich dachte danach auch lange, es wäre das Ideal, auch wenn ich dadurch Schwierigkeiten mit meiner Umwelt hatte. Dann hab ich nach Jahren irgendwann ein altes Foto aus Schulzeiten gesehen und ich hab mich so erschrocken und angeekelt vor mir selbst. Ich hab mich dann endlich so sehen können wie mich alle anderen damals schon sahen. Ein dürres unweibliches Skelett.
Und klar denke ich daran zurück, aber mit anderen Augen, als ich noch drinsteckte. Damals dachte ich, ich wär voller Energie. In Wirklichkeit habe ich da mein Herzrasen ignoriert, dass mir ständig kalt war, die ständigen Verheimlichungen, was ich esse und was ich nicht esse, die blauen Flecke an den Knien vom Schlafen, die Haare auf dem Rücken, die Gedanken, die sich nur noch ums Essen und Kalorienzählen drehten, der Rückzug vor Freunden wegen dem Verheimlichen usw. Das ist kein Zustand, den ich noch mal haben möchte. Glücklich war ich mit Sicherheit nicht. Das haben mir nur die Abnehmglückshormone vorgegaukelt. Ich hab mir selber was vorgemacht und habs geglaubt.
Es switcht nur heut noch oft hin und her zwischen Realität und Einbildung. Manchmal seh ich in den Spiegel und seh meine Beine, schlank wie sie andere sehen und manchmal sehe ich in den Spiegel und sehe mich richtig fett und hässlich. Ich schaff es nur mittlerweile auf diese Stimme nicht mehr zu hören. Und mein Umfeld bestätigt mir immer wieder, dass ich weder hässlich noch fett bin. Das ist alles nur Einbildung, die ich mir jahrelang in meiner Kindheit eingeredet habe.