@Janunnaki issen über Bipolare Störungen
Was sind erste Anzeichen?
bildBei 60% bis70% der Betroffenen beginnt die bipolare Erkrankung mit einer depressiven Episode; dementsprechend in 20% bis 30% mit einer manischen Episode. Allerdings beschreiben viele Betroffene, lange bevor sie an klaren Krankheitszeichen für eine Depression oder eine Manie leiden, eine Phase, in der sie sich rückblickend schon „anders“ und „verändert“ gefühlt haben. Die in dieser Phase auftretenden Symptome bezeichnet man als Frühwarnsymptome.
Unten sehen Sie Frühwarnsymptome, die von vielen Betroffenen in der Entstehungsphase einer Depression oder Manie beschrieben werden. Lesen Sie sich diese Frühwarnsymptome in Ruhe durch und beurteilen Sie, ob möglicherweise einige auf Sie zutreffen.
Wenn ja, können Sie hier einen Fragebogen anklicken, der ihnen helfen soll, etwas mehr Klarheit zu bekommen, ob die bemerkten Frühwarnsymptome möglicherweise durch eine beginnende Bipolare Störung verursacht sind. Allein das Ausfüllen des Fragebogens erspart Ihnen allerdings bei vorhandenem Verdacht nicht den Besuch beim Arzt! Der Fragebogen ist nur orientierend zu werten und ersetzt nicht das ausführliche Gespräch mit einem Arzt oder Psychologen.
Frühwarnsymptom einer Depression
Müdigkeit, Erschöpfungsgefühl, Energielosigkeit
Gedrückte Stimmung, Niedergeschlagenheit
Gesteigertes Ruhebedürfnis
Vermindertes Selbstvertrauen, Selbstzweifel
Vermehrtes Grübeln und sich Sorgen machen
Interesselosigkeit, Lustlosigkeit
Ein- oder Durchschlafstörungen
Vernachlässigung alltäglicher Verpflichtungen
Konzentrationsschwierigkeiten (Denken fällt schwer)
Vermindertes sexuelles Interesse
Ängstlichkeit, Nervosität
Verringerte Belastbarkeit, Abnahme des Leistungsvermögens
Alles auf sich beziehen, das Gefühl haben, dass andere schlecht über einen reden
Veränderungen im alltäglichen Tagesablauf
Körperliches Unwohlsein
Vermehrter Alkoholkonsum
Anspannung, Unruhe
Reizbarkeit
Frühwarnsymptom einer Manie
Hochstimmung, Euphorie
Neue Ideen, Gedankenrasen
Stärkeres Redebedürfnis
Vermehrte Aktivität und Energie
Veränderte Wahrnehmung (Geräuschempfindlichkeit, schärfere Wahrnehmung, Gefühl, in einer anderen Welt zu sein)
Erhöhte Kreativität
Vermindertes Schlafbedürfnis
Stärkere Kontaktbereitschaft
Gefühl, wichtig zu sein oder im Mittelpunkt des Interesses zu stehen
Vermehrter Alkohol-/ Drogenkonsum
Gesteigertes Selbstvertrauen, Gefühl, alles zu schaffen, was man sich vornimmt
Reizbarkeit, Angespanntheit, Ungeduld
Gesteigertes sexuelles Interesse
Vermehrtes Geldausgeben
Konzentrationsschwierigkeiten, Ablenkbarkeit
Ruhelosigkeit, Unruhe
Mehr Streitigkeiten als sonst
Nichteinhalten des alltäglichen Tagesablaufs
Neben den Frühwarnsymptomen sind die sog. weichen bipolaren Zeichen zu beachten. Unter weichen bipolaren Zeichen, auf englisch „bipolar soft signs“, versteht man Merkmale, die sich in der Familiengeschichte eines Patienten oder in dessen eigenem Krankheitsverlauf finden lassen, und die darauf hindeuten, dass es sich um eine bipolare Erkrankung handeln könnte.
Eine familiäre Belastung mit bipolaren Erkrankungen
Erfolgreiche Therapie von Verwandten ersten Grades (Eltern, Geschwister) mit Lithium
Gemütserkrankungen in drei aufeinanderfolgenden Generationen einer Familie
Durch eine Therapie mit Antidepressiva ausgelöste Hypomanien
Auffälligkeiten im Temperament (starke Stimmungsschwankungen, leichte Reizbarkeit, Überdrehtheit oder ständige Gedrücktheit
Depressionen, abhängig von der Jahreszeit
In der Kindheit oder im Teenageralter auftretende Depressionen mit psychotischen Merkmalen
Quelle:
http://www.psychose.de/wissen-ueber-psychosen-54.html (Archiv-Version vom 29.11.2012)