Stadtbekannte Hartz IV Empfänger
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09.11.2012 um 16:02Stadtbekannte Hartz IV Empfänger
09.11.2012 um 16:03@Dr.AllmyCoR3
^^ Den letzten Beitrag kann man aber lesen bevor man was schreibt :P: na egal jetzt ^^ genug OT :D
^^ Den letzten Beitrag kann man aber lesen bevor man was schreibt :P: na egal jetzt ^^ genug OT :D
Stadtbekannte Hartz IV Empfänger
09.11.2012 um 16:25Naja zumindestens sind wir einer meinung :)
Stadtbekannte Hartz IV Empfänger
09.11.2012 um 16:31In einer Gesellschaft, in der sich die Menschen über Arbeit und damit einhergehend Geld und Statussympole definieren und in die Hierarchie einordnen, ist so ein Verhalten eigentlich naheliegend (was nicht heißen soll, dass ich es gut finde). Dazu kommen noch Aspekte wie Neid und Missgunst ...
Stadtbekannte Hartz IV Empfänger
09.11.2012 um 16:39Stadtbekannte Hartz IV Empfänger
09.11.2012 um 16:59Menschen meiden, mobben etc. nur weil sie arbeitslos sind? Mal ehrlich, jemand der sowas macht, dem sollte mal das gleiche passieren.
In Hartz 4 absinken kann jeder zu jederzeit. Wenn ein Betrieb pleite geht, der Betieb nicht mehr gut läuft etc.. Da können die nichts für.
Ich denke Hartz 4 hat einfach einen schlechten Ruf weg, weil viele ein Bild im Kopf haben, dass diejenigen nur rumsitzen, Bier trinken und faul rumsitzen im Unterhemd.
Die Medien spielen da eine nicht ganz unwichtige Rolle. In Zahlreichen Doku-Soaps wird genau dieses Bild vermittelt und viele glauben das auch noch. Deswegen verbinden viele das mit Hartz 4. Das nicht jeder so ist, liegt nahe bzw. ich habe noch nie jemanden gesehen, der genau dieses Klischee hat. Außer im TV halt.
Menschen ausschließen, verpönen etc. denen es ohnehin schon schlecht geht finde ich einfach erbärmlich. Und den Tätern wünsche ich vom ganzen Herzen, dass sie auch mal den Job verlieren, damit sie mal sehen wie sowas ist.
Allerdings Leute die Hartz 4 beziehen um sich "totuzuchillen" weil sie keine Lust haben, ist anderes Blatt. Da kann ich es nachvollziehen, dass das vielen quer liegt. Dennoch keine Rechtfertigung für sowas.
In Hartz 4 absinken kann jeder zu jederzeit. Wenn ein Betrieb pleite geht, der Betieb nicht mehr gut läuft etc.. Da können die nichts für.
Ich denke Hartz 4 hat einfach einen schlechten Ruf weg, weil viele ein Bild im Kopf haben, dass diejenigen nur rumsitzen, Bier trinken und faul rumsitzen im Unterhemd.
Die Medien spielen da eine nicht ganz unwichtige Rolle. In Zahlreichen Doku-Soaps wird genau dieses Bild vermittelt und viele glauben das auch noch. Deswegen verbinden viele das mit Hartz 4. Das nicht jeder so ist, liegt nahe bzw. ich habe noch nie jemanden gesehen, der genau dieses Klischee hat. Außer im TV halt.
Menschen ausschließen, verpönen etc. denen es ohnehin schon schlecht geht finde ich einfach erbärmlich. Und den Tätern wünsche ich vom ganzen Herzen, dass sie auch mal den Job verlieren, damit sie mal sehen wie sowas ist.
Allerdings Leute die Hartz 4 beziehen um sich "totuzuchillen" weil sie keine Lust haben, ist anderes Blatt. Da kann ich es nachvollziehen, dass das vielen quer liegt. Dennoch keine Rechtfertigung für sowas.
Stadtbekannte Hartz IV Empfänger
09.11.2012 um 17:02Die AGs sind aber auch das letzte. Kenne jemanden, der ein Einser Mathematik Examen gemacht hat, den wollten sie zum Gärtner umschulen.
Stadtbekannte Hartz IV Empfänger
09.11.2012 um 17:08Bei diesem Thread fiel mir sofort unser stadtbekanntester Hartz IV Empfänger ein :)
https://www.youtube.com/watch?v=pypwopo3BD0 (Video: Der Fall Arno Dübel - Seit 30 Jahren arbeitslos)
Stadtbekannte Hartz IV Empfänger
09.11.2012 um 17:18Dieser Arno ist ein Sonderfall, solange es nur Einzelne sind ist das ja ok
Aber Hartz 4 wurde ja erschaffen weil angblich Jeder Arbeitslose ja zu faul wäre, ob da gesundheitliche oder wirtschaftliche Gründe dahinterstehen interessierte damals keinen
und der Namensgeber Hartz ist ja kein deut besser als dieser Arno, beide irgendwo Betrüger
Aber Hartz 4 wurde ja erschaffen weil angblich Jeder Arbeitslose ja zu faul wäre, ob da gesundheitliche oder wirtschaftliche Gründe dahinterstehen interessierte damals keinen
und der Namensgeber Hartz ist ja kein deut besser als dieser Arno, beide irgendwo Betrüger
Stadtbekannte Hartz IV Empfänger
09.11.2012 um 19:46Ob jemand Arbeitslos ist und ich ihn mit meinen steuern bezahle ist mir eigentlich scheißegal.
Aber immer wieder bekommt man mit wie gegen diese Menschen gehetzt wird und auch teilweise richtiger hass gegen sie entwickelt wird. Das kommt meiner meinung nach von der medien Propaganda. Es wird teilweise gesagt diese Menschen seien Abschaum und weniger Wert als leute die Arbeiten gehen.
Aber immer wieder bekommt man mit wie gegen diese Menschen gehetzt wird und auch teilweise richtiger hass gegen sie entwickelt wird. Das kommt meiner meinung nach von der medien Propaganda. Es wird teilweise gesagt diese Menschen seien Abschaum und weniger Wert als leute die Arbeiten gehen.
Stadtbekannte Hartz IV Empfänger
09.11.2012 um 20:20so.what schrieb:Und woher will der TE das wissen? Ich denke, man sollte immer vorsichtig mit Dingen sein, die man über zig Ecken hört. Oft entwickeln sich bei solchen Sachen Gruppendynamiken und niemand weiß eigentlich wirklich was Sachlage ist.der TE hats in den eingangspost geschrieben, somit ist das Grundlage für diese Diskussion und für uns wahr.
Stadtbekannte Hartz IV Empfänger
09.11.2012 um 20:30interessanter Thread,
und sehr mutig von dir, so offen davon zu sprechen.
Für mich ist es schwierig da ein Gesamturteil abzugeben.
Jeder Mensch ist anders.
Z.B. kenne ich Jemanden, der seit 15 Jahren nicht arbeitet.
Die Firma in welcher er seine Lehre machte und dann auch als Arbeiter angestellt und gut verdienend war, ist der Deutschen Einheit "zum Opfer" gefallen.
Nun ist er irreparabel Staatshasser geworden.
Er sagt, der Staat hat ihm die Arbeit weggenommen nun sollen sie auch für ihn bezahlen.
Da ist kein Rankommen.
Auch das Amt schafft da gar nichts mit ihm.
Er hat sich sein Leben perfekt so eingerichtet, dass er nicht eine Sekunde darüber nachdenkt irgendetwas zu ändern.
Er ist gesund und ein kräftiger Mann und mir ist schleierhaft, wie er schon seit 15 Jahren damit durchkommt.
Ach ja, mich machte das wütend und ich konnte die Jammerei über den "Scheissstaat" und das wenige Geld, das er angeblich bekommt nicht mehr ertragen.
Für mich ist dieser Mensch "Luft" geworden.
und sehr mutig von dir, so offen davon zu sprechen.
Für mich ist es schwierig da ein Gesamturteil abzugeben.
Jeder Mensch ist anders.
Z.B. kenne ich Jemanden, der seit 15 Jahren nicht arbeitet.
Die Firma in welcher er seine Lehre machte und dann auch als Arbeiter angestellt und gut verdienend war, ist der Deutschen Einheit "zum Opfer" gefallen.
Nun ist er irreparabel Staatshasser geworden.
Er sagt, der Staat hat ihm die Arbeit weggenommen nun sollen sie auch für ihn bezahlen.
Da ist kein Rankommen.
Auch das Amt schafft da gar nichts mit ihm.
Er hat sich sein Leben perfekt so eingerichtet, dass er nicht eine Sekunde darüber nachdenkt irgendetwas zu ändern.
Er ist gesund und ein kräftiger Mann und mir ist schleierhaft, wie er schon seit 15 Jahren damit durchkommt.
Ach ja, mich machte das wütend und ich konnte die Jammerei über den "Scheissstaat" und das wenige Geld, das er angeblich bekommt nicht mehr ertragen.
Für mich ist dieser Mensch "Luft" geworden.
Stadtbekannte Hartz IV Empfänger
09.11.2012 um 23:12@Canivore
Stadtbekannt werden sie auf mittlere Sicht wohl alle sein, denn es nimmt den Anschein, sie werden zunehmend in der Mehrzahl sein. Uns droht ja nicht nur die sog. "Altersarmut", sondern einleitend ein dauerhaftes Leben mit Hartz IV (oder womöglich angedachte Folgekonzepte), und es könnte eher die Regel sein als die Ausnahme.
@Paulette
Leute wie diese wird es immer geben, die gab es schon immer, denk nicht drüber nach, und vor allem mache es nicht wie die lieben "Nachbarn" im Eingangspost. Ein Stigma wird man schwer wieder los, und es ist sehr unerfreulich, wenn gerade Kinder mit solchen Botschaften aufgehetzt werden, die den Inhalt nicht verstehen können. Aber:
Es kann jederzeit jeden treffen. Ich warne davor, andere abzustempeln und zu brandmarken. Man findet sich schneller als einem lieb ist in auf Augenhöhe in derselben Situation.
Stadtbekannt werden sie auf mittlere Sicht wohl alle sein, denn es nimmt den Anschein, sie werden zunehmend in der Mehrzahl sein. Uns droht ja nicht nur die sog. "Altersarmut", sondern einleitend ein dauerhaftes Leben mit Hartz IV (oder womöglich angedachte Folgekonzepte), und es könnte eher die Regel sein als die Ausnahme.
@Paulette
Leute wie diese wird es immer geben, die gab es schon immer, denk nicht drüber nach, und vor allem mache es nicht wie die lieben "Nachbarn" im Eingangspost. Ein Stigma wird man schwer wieder los, und es ist sehr unerfreulich, wenn gerade Kinder mit solchen Botschaften aufgehetzt werden, die den Inhalt nicht verstehen können. Aber:
Es kann jederzeit jeden treffen. Ich warne davor, andere abzustempeln und zu brandmarken. Man findet sich schneller als einem lieb ist in auf Augenhöhe in derselben Situation.
Stadtbekannte Hartz IV Empfänger
09.11.2012 um 23:21magaziner schrieb:Es kann jederzeit jeden treffen. Ich warne davor, andere abzustempeln und zu brandmarken. Man findet sich schneller als einem lieb ist in auf Augenhöhe in derselben Situation.Auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, dass ich jemals DEN Staat für irgendetwas verantwortlich machen würde so verstehe ich doch dein Anliegen und möchte es würdigen.
Ja, jeder Mensch verdient es, dass seine Würde unantastbar bleibt, auch wenn er sich wie ein Schmarotzer verhält und auf Kosten anderer lebt.
Und es ist egal, ob ich mir jemals vorstellen könnte so zu sein, wie der, den ich verachte, es genügt fest darauf zu bauen, dass jeder Mensch wertvoll ist, egal wie er lebt und was er tut oder nicht tut.
@magaziner, so meintest du das doch oder?
Stadtbekannte Hartz IV Empfänger
09.11.2012 um 23:28@Paulette
So ungefähr. Ich will mich echt nicht als Gutmensch selbst darstellen. Aber dauerhaft vom Staat leben, der angeblich für die Misere verantwortlich sein soll, was ist denn das für eine Rechnung?
Schön, dass Du das ähnlich siehst. Die Würde bleibt unantastbar.
Wer will schon negativ vorbelastet ein allgemein bekannter Versager sein? So scheint die Sprachregelung allgemein zu sein.
So ungefähr. Ich will mich echt nicht als Gutmensch selbst darstellen. Aber dauerhaft vom Staat leben, der angeblich für die Misere verantwortlich sein soll, was ist denn das für eine Rechnung?
Schön, dass Du das ähnlich siehst. Die Würde bleibt unantastbar.
Wer will schon negativ vorbelastet ein allgemein bekannter Versager sein? So scheint die Sprachregelung allgemein zu sein.
Stadtbekannte Hartz IV Empfänger
10.11.2012 um 00:01Wenn mir jemand ins Gesicht sagen würde, er hätte keine Lust zu arbeiten und müsste es auch nicht, weil der Staat ja für ihn sorgt, dann würde ich mich über so einen Typen ärgern, es ist asozial.
Aber kaum jemand wird einem das sagen, man weiss also in den seltensten Fällen, warum jemand arbeitslos ist, und dann sollte man es unterlassen, diese Menschen zu mobben, denn es kann wirklich jedem passieren. Es gibt zwar immer wieder Leute die meinen, ihnen würde sowas nie passieren, oder sie würden immer was finden, aber die halte ich für Träumer. Es gibt Situationen, eigene Krankheiten, Krankheiten oder Pflegefälle in der Familie usw. und dann kann das ganz schnell gehen.
Dieses Mobben entsteht durch Dummheit, ich war selber mal daran beteiligt. Ein Kollege von mir hatte den Ruf zu trinken. Sah auch alles danach aus und wir anderen haben uns über ihn lustig gemacht, gelästert usw. Weil man sich als Kollege erstmal ärgert, wenn der eine den gleichen Lohn bekommt, aber dafür nichts leistet und wir seine Arbeit mitmachen mussten. Dass der Kollege aber nicht faul und Säufer war, haben wir später erfahren. Er hatte einen Suizidversuch begangen und war danach lange stationär in Behandlung. Er war kein Faulenzer, er war einfach schwer psychisch krank, ausgebrannt durch einen früheren Job mit enormen Druck. Ok, sein Fehler war sicher auch, nicht ehrlich damit umzugehen, sondern dass er versuchte es zu verbergen.
Wie das ist, habe ich später selber mal am eigenen Leib erfahren, ich wurde krank und konnte für längere Zeit nicht arbeiten. Man liest heute soviel von Burn-Out durch den Job, es gibt ganze Talkshows zu dem Thema und wenn ein Promi wie Torwart Enke wegen Depressionen Selbstmord begeht, dann ist die Betroffenheit gross, dann fühlt ein ganzes Stadion mit und trauert. Aber das ist nach kurzer Zeit vergessen. In der Realität ist das eine Krankheit, die man einem nicht ansieht und wer das nicht wirklich selber an sich oder einem Familienmitglied oder im Freundeskreis erlebt hat, wird das auch nie wirklich verstehen. Und weil man es einem nicht ansieht, es gibt keinen Gipsarm, keine Narben, man hinkt nicht, wird man schnell als Weichei und Faulenzer abgestempelt.
Und gerade in einer Zeit, wo viele trotz Vollzeitjob finanziell nicht über die Runden kommen und aufstocken müssen bzw. einen Zweitjob brauchen, kocht die Stimmung dann ganz schnell hoch. Warum arbeite ich mich für einen Hungerlohn ab während der Faulenzer sein Geld fürs Nichtstun bekommt? Da treten die, die wenig haben auf die, die noch weniger haben. Nach unten treten ist einfacher als nach oben zu treten, denn der Arbeitslose kann am wenigsten dafür, dass der Niedriglohnsektor, Zeitarbeitsfirmen und endlose unbezahlte Praktika boomen.
Die Medien fördern dies. Ist von Langzeitarbeitslosen die Rede, werden überwiegend Familien mit vielen Kindern vorgeführt, der Wohnzimmertisch voller Bierflaschen und mit überquellendem Aschenbecher. Wirkunsvoll auch Berichte von RTL, wenn sie einen Reporter vor die ARGE stellen, der versuchsweise Arbeitslosen einen Job als Spargelstecher anbietet, um dann triumphierend zu berichten, dass keiner den Job angenommen hätte. Also wollen die alle nicht arbeiten (mal ganz davon abgesehen, dass 8 Stunden Spargelstechen wirklich keiner machen kann, der 8 Stunden Bürostuhl gewohnt oder körperlich nicht fit ist). Selbst Sendungen, die einen fairen Eindruck machen wollen, z.B. Hart aber Fair, bringen zu solchen Themen immer einen Vorzeige-Hartzler, z.B. eine Mutter die neben Hartz noch 3 Putzstellen hat, ihre Kinder perfekt versorgt, und von den Bezügen sogar noch für einen Kurzurlaub sparen kann. Und die Zuschauer fragen sich, wenn die das kann, warum kann der Rest der Arbeitslosen das nicht? Ergo müssen die faul sein.
Ob die Faulenzer aber wirklich faul sind, oder ob es ernste Gründe für die lange Arbeitslosigkeit gibt, dass weiss man fast nie
Aber kaum jemand wird einem das sagen, man weiss also in den seltensten Fällen, warum jemand arbeitslos ist, und dann sollte man es unterlassen, diese Menschen zu mobben, denn es kann wirklich jedem passieren. Es gibt zwar immer wieder Leute die meinen, ihnen würde sowas nie passieren, oder sie würden immer was finden, aber die halte ich für Träumer. Es gibt Situationen, eigene Krankheiten, Krankheiten oder Pflegefälle in der Familie usw. und dann kann das ganz schnell gehen.
Dieses Mobben entsteht durch Dummheit, ich war selber mal daran beteiligt. Ein Kollege von mir hatte den Ruf zu trinken. Sah auch alles danach aus und wir anderen haben uns über ihn lustig gemacht, gelästert usw. Weil man sich als Kollege erstmal ärgert, wenn der eine den gleichen Lohn bekommt, aber dafür nichts leistet und wir seine Arbeit mitmachen mussten. Dass der Kollege aber nicht faul und Säufer war, haben wir später erfahren. Er hatte einen Suizidversuch begangen und war danach lange stationär in Behandlung. Er war kein Faulenzer, er war einfach schwer psychisch krank, ausgebrannt durch einen früheren Job mit enormen Druck. Ok, sein Fehler war sicher auch, nicht ehrlich damit umzugehen, sondern dass er versuchte es zu verbergen.
Wie das ist, habe ich später selber mal am eigenen Leib erfahren, ich wurde krank und konnte für längere Zeit nicht arbeiten. Man liest heute soviel von Burn-Out durch den Job, es gibt ganze Talkshows zu dem Thema und wenn ein Promi wie Torwart Enke wegen Depressionen Selbstmord begeht, dann ist die Betroffenheit gross, dann fühlt ein ganzes Stadion mit und trauert. Aber das ist nach kurzer Zeit vergessen. In der Realität ist das eine Krankheit, die man einem nicht ansieht und wer das nicht wirklich selber an sich oder einem Familienmitglied oder im Freundeskreis erlebt hat, wird das auch nie wirklich verstehen. Und weil man es einem nicht ansieht, es gibt keinen Gipsarm, keine Narben, man hinkt nicht, wird man schnell als Weichei und Faulenzer abgestempelt.
Und gerade in einer Zeit, wo viele trotz Vollzeitjob finanziell nicht über die Runden kommen und aufstocken müssen bzw. einen Zweitjob brauchen, kocht die Stimmung dann ganz schnell hoch. Warum arbeite ich mich für einen Hungerlohn ab während der Faulenzer sein Geld fürs Nichtstun bekommt? Da treten die, die wenig haben auf die, die noch weniger haben. Nach unten treten ist einfacher als nach oben zu treten, denn der Arbeitslose kann am wenigsten dafür, dass der Niedriglohnsektor, Zeitarbeitsfirmen und endlose unbezahlte Praktika boomen.
Die Medien fördern dies. Ist von Langzeitarbeitslosen die Rede, werden überwiegend Familien mit vielen Kindern vorgeführt, der Wohnzimmertisch voller Bierflaschen und mit überquellendem Aschenbecher. Wirkunsvoll auch Berichte von RTL, wenn sie einen Reporter vor die ARGE stellen, der versuchsweise Arbeitslosen einen Job als Spargelstecher anbietet, um dann triumphierend zu berichten, dass keiner den Job angenommen hätte. Also wollen die alle nicht arbeiten (mal ganz davon abgesehen, dass 8 Stunden Spargelstechen wirklich keiner machen kann, der 8 Stunden Bürostuhl gewohnt oder körperlich nicht fit ist). Selbst Sendungen, die einen fairen Eindruck machen wollen, z.B. Hart aber Fair, bringen zu solchen Themen immer einen Vorzeige-Hartzler, z.B. eine Mutter die neben Hartz noch 3 Putzstellen hat, ihre Kinder perfekt versorgt, und von den Bezügen sogar noch für einen Kurzurlaub sparen kann. Und die Zuschauer fragen sich, wenn die das kann, warum kann der Rest der Arbeitslosen das nicht? Ergo müssen die faul sein.
Ob die Faulenzer aber wirklich faul sind, oder ob es ernste Gründe für die lange Arbeitslosigkeit gibt, dass weiss man fast nie
Stadtbekannte Hartz IV Empfänger
10.11.2012 um 00:11Wenn mir einer ins Gesicht sagen würde,ich sei zu faul zum arbeiten,dann sollte der sich besser ganz ganz schnell ins Dunkel auflösen .
Ich hab seit Jahren nach einem schweren Unfall Rückenprobleme die mich immer ausser Gefecht setzen .
Ich hab seit Jahren nach einem schweren Unfall Rückenprobleme die mich immer ausser Gefecht setzen .
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