@Mahatma Mahatma schrieb: Trotz mehrerer Therapien, Selbsthilfegruppen, stationärer Behandlung bin ich immer wieder rückfällig geworden.
Das! Kann ich dir nicht so recht glauben. Du schreibst, dass du seit vier Jahren am Spielen bist. Wie kannst du in vier Jahren mehrere Therapien und stationäre Behandlungen durchlaufen haben? Das macht keine Krankenkasse mit.
Mahatma schrieb:Ich bin kein dummer Mensch
Spielsucht hat nichts mit der eigenen Intelligenz zu tun. Dies solltest du in den letzten Jahren durch deine SHG wissen.
Mahatma schrieb:Mein Hirn verlangt dauernd nach dem nächsten Adrenalinkick.
Wegen dieser ganzen Suchtgeschichte bin ich hoch verschuldet und habe in nur vier Jahren über fünfzigtausend Euro an Spielschulden angehäuft.
Du erhältst keinen Adrenalinkick durch dein Spielen. Wer hat dir diesen Mist erzählt? Keinesfalls wirst du das durch deine Therapien oder stationären Aufenthalt erfahren haben. Vielleicht definierst du deine Empfindungen als solche, mehr wird es aber nicht sein. Dass was die Spielsucht mit dir macht, was sie bewirkt, ist völlig andersgeartet. Das hat nichts mit einem Adrenalinkick gemein. Höchstens der, wenn du deinem Umfeld gestehen musst, dass du mal wieder das gemeinsame Geld verzockt hast.
Mahatma schrieb:Oder ist die einzige Lösung das ich mir diesen sch.... Schädel wegschieße?
Weglaufen hat noch nie etwas Sinnvolles erbracht. Willst du nicht mitbekommen, wie deine Tochter heranwächst? Wie sie die Schule abschließt? Wie ihr weiteres Leben verläuft?
Willst du ihr nicht durch deine weiteren Handlungen zeigen, dass man Probleme bewältigen kann? Dass es adäquate Lösungen für alles gibt? Dass es immer einen Silberstreifen am Horizont gibt?
Willst du ihr anstelle dessen zeigen, dass man bei Problemen resignieren soll? Dass man am besten das Zeitliche segnet? Und ihr durch deinen eventuellen Suizid ein Trauma für den Rest ihres Lebens mitgibst?
Der Gewinnreiz, irgendwas passiert da bei mir im Körper wenn ich Freispiele bekomme oder eben Gewinne. Auch wenn ich letzen Endes alles verspiele. Manchmal gehe ich zufrieden und ruhig aus einer Spielhalle
Weil die Erregung während des Spiels so hoch war, weil es viele Freispiele gab.
Wem außer dir willst du eigentlich noch etwas vormachen? Bei einer Automatenspielsucht geht es nicht um Freispiele.
Mahatma schrieb:Wenn die Zockerei nicht wäre hätten wir sicher schon eine Eigentumswohnung gekauft und abbezahlt.
Hätte wäre würde. Solche Gedanken sind nur Zucker für deine Flucht in dein Selbstmitleid. Verschwende keinen Gedanken daran, was du eventuell alles mit dem verzockten Geld hättest machen können. Fakt ist, das Geld ist weg, und zwar für immer.
Mahatma schrieb:Aber diese Sucht ist irgendwie sehr stark. Sie scheint unbeinflusst von meinem Verstand zu seinem. Zumindest von meinem bewusstem Verstand.
Hallo? Ich denke du hast mindestens eine Therapie mitgemacht? Bist du nicht in einer SHG integriert?
Wie zum Henker kannst du dann immer noch mit so einem Gedankenschwulst durch die Gegend rennen? Erklär mir das bitte mal.
Mahatma schrieb:Wie gesagt drei vier Stunden in der Spielhalle spielen und danach bin völlig entspannt und ruhig. Als ob man einem Heroinjunkie seine Spritze gegeben hätte. Ich denke es ist eine Stoffgebundene Sucht.
Och bitte Mahatma! Seit wann ist Spielsucht eine stofflich gebundene Sucht? Was hast du in deiner Therapie die drei Monate ging mitbekommen? Hast du dort deine Zeit abgesessen und deinen Kopf auf Durchzug gestellt? Über was redet ihr in eurer SHG?
Mahatma schrieb:In den Momenten wo die Suchtschübe bzw. der Spieldruck aufkommt, verdrängt mein Gehirn solche väterlichen Emotionen. Hab ich meine Portion Adrenalin bekommen, drängt sich das Gewissen und die väterlichen Gefühle auf. Meist fühl ich mich dann grottenschlecht weil ich soviel Geld verprasse obwohl wir uns das garnicht leisten können.
Spielsucht hat seine eigenen Regeln. Diese halten nicht vor der väterlichen Fürsorge. Sie hat ihr eigenes Gesetz.
Deine "Portion Adrenalin"? cO Mahatma
:(Kein Adrenalin! Adrenalin erhält dein Körper auf andere Art aber nicht durch deine Zockerei. Das hätte dir spätestens in deiner Therapie ein Therapeut oder Psychologe aufzeigen müssen. Die Ursachen für Spielsucht sind mannigfaltig, sie liegen aber nicht im Adrenalin.
Mahatma schrieb:Es ist eine Lösung und klappt auch, wenn auch mit starken Entzugserscheinungen.
Aber es ist nicht der richtige Weg, den ich muß auch wieder lernen mit Geld umgehen zu können.
Dadurch besieg ich ja nicht wirklich die Sucht
Das Antwortest du auf den Satz
BlackPearl schrieb:Ohne geld kein Glücksspiel.
Mach dir ruhig selbst einen vor. Dir ist nicht klar, dass gerade das Geld, was du in deiner Tasche hast dich zum Automaten bringt? Ohne Geld kein Glücksspiel. Der User, der diesen Satz geschrieben hat, hat es erfasst. Du aber noch nicht. Würdest du einem Alkoholiker der noch nicht trocken ist eine Flasche Jim Beam in die Hand drücken? Weil, er muss ja irgendwann mal wieder mit Alkohol in seinem Leben in Berührung kommen. Dann kann er es natürlich nach deinem Denkmuster gleich während seiner Sucht machen. Ist ja nicht schlimm, wenn er noch Alkoholiker ist.
Komm bitte von diesem denken herunter. Natürlich musst und wirst du eines Tages wieder vernünftig mit Geld umgehen können. Das steht außer Frage. Aber zum jetzigen Zeitpunkt hast du null Chance darauf. Du bist nicht in der Verfassung mit Geld vernünftig umzugehen. Dir fehlt das Gefühl dafür. Das ist ein Fakt, den du dir ganz schnell verinnerlichen solltest. Alles was in deinem Leben momentan und in langfristiger Zeit mit Geld zu tun hat solltest du schleunigst deiner Frau überlassen. Das ist ein gut gemeinter Rat von mir.
Mahatma schrieb:Tatsächlich hat es mal so ähnlich angefangen, aber das mich solch ein Freizeitangebot so abhängig machen könnte hätt ich nicht gedacht.
Ich mein bei Drogen weiß man das ja und lässt da die Finger von. Aber hier dachte ich eher an gelegentliches Freizeitvergnügen mit Gewinnmöglichkeit. Aber weit gefehlt!
Wie bei jedem Suchti. Wenn du in deiner Selbsthilfegruppe warst, wird dir fast jeder diese Antwort auf seine Anfänge geben. Und? Das ist passé. Das war am Anfang, noch ehe du überhaupt ein Suchtproblem mit dem Spielen aufgebaut hattest. Verschwende daran keine Gedanken. Deine Probleme sind nicht in den Anfängen deiner Spielerei zu finden.
Mahatma schrieb:Meist halt ich mit genau diesen Taktiken über Wasser, aber dann kommen wieder unkontrollierte Schübe. Meist dräng ich dann meine Frau mir zu vertrauen und mir bitte mehr Geld zu geben.
Sie wehrt sich eine gewisse Zeit aber irgendwann gibt sich nach.
Natürlich rüttet das sehr an unserer Ehe, wir sind knapp zehn Jahre verheiratet. Aber sie hat sich schon mehrmals kurzzeitig von mir getrennt wegen meiner Sucht. Aber ich fürchte bald ist es für immer aus.
Deswegen muß ich einen Schlußstrich bei meiner Sucht ziehen.
Du hast einen Gedankenfehler. Natürlich ist es toll, wenn du für deine Frau mit der Sucht ein Ende findest. Du solltest dir aber langsam Gedanken darüber machen, dass du spielst und nicht deine Frau. Also solltest du in erster Linie für dich damit aufhören. Wenn deine Frau und dein weiteres Umfeld davon profitieren, dann ist es ein Bonus. Mehr aber nicht. Du hörst für dich auf! Niemals für einen anderen. Du gehst doch auch für dich zocken und nicht für deine Frau oder?
Mahatma schrieb: Ich muß verstehen warum ich gegen meinen Willen spielen gehe.
Mahatma schrieb:Ich bin im Moment echt am Boden, gerade weil wieder so eine große Summe verspielt habe.
Aber ich möchte diesmal ernsthaft einen Schlußstrich ziehen und das geht natürlich nur mit Mut und Willen. Danke für deine aufbauenden Worte. Werde morgen auf jedenfall wieder zu "Spielfrei Leben" gehen. Meine Selbsthilfegruppe in Hannover.
Bist du wirklich sicher, dass du schon eine oder mehrere Therapien mitgemacht hast? Ich habe da meine berechtigten Zweifel dran.
Mahatma schrieb:Aber meiner Familie schadet mein Dasein nur. Meine Frau ist dauernd am Ende wegen meiner Spielsucht, meine Tochter (acht Jahre alt) weiß auch Bescheid.
Ich meine ja auch nur, besser ein toter Vater als einer der Haus und Hof verspielt und danach die ganze Familie in den Ruin treibt.
Deswegen möchte ich jetzt auch ernsthaft aufhören, weil so weiter kann es nicht gehen. Definitiv!
Dann fange endlich an damit!
Mahatma schrieb:Die Therapie war sehr hilfreich. Ich hab das Krankenhaus auch sehr überzeugt und motiviert verlassen.
Das glaube ich dir mal nicht
:D Wäre es hilfreich gewesen, dann hättest du dir den einen oder anderen Schmankerl in deinen Beiträgen nicht erlaubt.
Was genau war den für dich hilfreich? Was hast du an Erfahrungen aus deiner Therapie mitnehmen können? Worauf kannst du aufbauen?
Und jetzt habe ich noch ein paar Fragen an dich. Wäre toll, wenn du die beantworten würdest. Du schreibst du warst bzw. du bist in einer SHG in deiner Stadt. Wie groß ist die Gruppe und welcher Verein hat die Schirmherrschaft drüber? Habt ihr einen Moderator, der die Gruppe leitet? Wenn ja, was qualifiziert ihn dazu? Was nimmst du mit, wenn du nach der Gruppe nach Hause gehst. Worüber redest du in dieser Gruppe? Oder hörst du hauptsächlich nur den anderen zu?
Ist deine Frau in einer Angehörigengruppe drin? Oder steht sie mit den Problemen alleine da?
Wie auch immer! Suizid mag für dich eine Alternative sein, um dieser misslichen Lage zu entfliehen. Klar dem stimme ich dir zu. Sie ist für dich aber nur eine Alternative, weil du verlernt hast andere Alternativen in Betracht zu ziehen. Dein komplettes Denken kreist nur noch um deine Spielsucht, und obwohl du weist, dass es so nicht weitergehen kann, machst du es. Das ist bei allen Süchten dasselbe. Du musst lernen andere Alternativen sprich Optionen in Betracht zu ziehen. Raus aus deinem Tunnelblick. Das wirst du mit deiner SHG alleine nicht schaffen.
Das sollte dir bewusst sein.