@moric moric schrieb:...vor allem, dass der Busfahrer ebenfalls die Situation hat eskalieren lassen.
Wenn das alles so verständlich gewesen wäre, wie du es hier darstellst, dann wäre der Typ nicht gefeuert wurden. PUNKT!
Klar. Und der Dame noch Tee & Kekse anbieten, damit sie sich beruhigt. Ist ja schließlich sein Job für ein maximales Wohlbefinden seiner Fahrgäste zu sorgen...
Jetzt mal Butter bei die Fische: wer Streit sucht, der findet ihn auch und diese Frau hat mit ihrem Verhalten alle Grenzen überschritten. Ein Busfahrer hat definitiv NICHT die Aufgabe sowas über sich ergehen zu lassen. Selbst wenn sowas im Arbeitsvertrag stünde (und ich wette, das dies nicht der Fall ist) wäre das zumindest in Deutschland nicht rechtskräftig, weil es gegen unser Grundgesetz verstoßen würde...und in der USA sind diese Grundrechte zumindest sehr ähnlich. Jede Kritik, die von dem Mann
aufgrund seines Geschlechtes NOCH mehr Geduld abverlangt weil sein Kontrahent ja eine Frau sei ist einfach sexistisch und unverschämt. Weil dabei seine Rechte komplett ignoriert werden. Dieser Mann ist ein MENSCH - kein Prügelsack!
Der einzige Kritikpunkt, den ich bis hierhin teile ist der Vorwurf, daß er die Frau nicht sofort des Busses verwiesen hat, als sie sich ausdrücklich weigerte zu zahlen. Allerdings weiß ich nicht, wie sich das genau abgespielt hat, da das Video erst etwas später ansetzt und ich nur aus dem einseitigen Interview weiß, daß die Frau von Anfang an klar gestellt hat nicht zu bezahlen. Vielleicht glaubte er am Anfang, daß die Frau sicher gleich doch noch bezahlen würde oder sie dann halt bei der nächsten Haltestelle wieder aussteigt - ganz ohne spucken und Beleidigungen. Der Busfahrer muß dabei auch seinen Teil abwägen. Ich kann mir jedenfalls vorstellen, daß die öfters mit irgendwelchen Betrunkenen/Junkies/extrem Gestressten/ "coolen Gangstern" oder sonstigen Problemfällen zu tun haben und dann nicht jedes Mal den Bus abstellen und auf die Polizei warten können, da dadurch bei ihrem Arbeitgeber der Eindruck entsteht, sie seien nicht in der Lage ohne Hilfe das Hausrecht im Fahrzeug durch zu setzen. Diesmal hat er sich halt geirrt, was die Gewaltbereitschaft dieser Frau angeht.
Offensichtlich war er überzeugt, daß sich dieser Konflikt auch ohne größere Szene klären liese und fuhr weiter. Das ist der einzige Fehler, den man unbedingt kritisieren kann. Das die Frau nun diese Gelegenheit nutzte um da so eine Eskalation zu erzwingen ist alleine IHR Fehler. Es wurde übrigens nirgends erwähnt, daß sie ebenfalls ihren Job verloren hätte - nur um mal auf deine Suggestion einzugehen, daß das Urteil des Arbeitgebers hier verbindliches Recht spräche...
Von dem 60 Jährigen nun ein gänzlich anderes Verhalten abzuverlangen ist eine billige Täter/Opfer Umkehr. Ich denke er hätte BESSER reagieren können - aber dies sagt im Umkehrschluß nicht aus, daß seine Reaktion völlig falsch gewesen wäre. Und wenn man das dann so formuliert, sieht die Sache auch gleich etwas gerechter aus, weil diese Formulierung Platz lässt für die Feststellung, daß das Problem von der Frau aus geht.
Aber ich persönlich habe das Gefühl, daß wir hier nicht über einen rechten Haken diskutieren - sondern darüber, ob sich ein Mann gegen eine Frau wehren darf. Es spielt für das Gesicht aber keine Rolle, ob dir eine Frau oder ein Mann mit der Kraft x ins Gesicht schlägt. Meinst du eine Frau kann einem Mann nicht die Nase brechen? Glaubst du, das sei eine Frage der Kraft?? Warum darf ein Mann dieses Risiko nicht ernst nehmen und seine Gesundheit verteidigen - erst recht, wenn der Aggressor eines Konfliktes so offensichtlich und eine komplett gewaltlose Lösung so unwahrscheinlich ist? Das ist eine ERWACHSENE Frau und kein Kind, daß nicht vorraussehen kann, daß Gewalt eine Reaktion erzeugt. Wenn man es beweisen/widerlegen könnte würde ich mich sogar auf eine Wette einlassen, daß die Annahme, der Mann würde es wegen des gesellschaftlichen Tabus nicht wagen sich körperlich zu verteidigen, die Aggression dieser Frau verstärkte. "Mir passiert schon nichts!"