trance3008 schrieb:Also zunächst einmal ist einer, der seinen morgendlichen Kaffee oder abendliches Glas Wein trinkt noch weit von einem Rausch entfernt. Du vergleichst hier Äpfel mit Birnen.
Außerdem erzähl mir mal bitte, wie einer, der harte Drogen mit hohem Suchtpotenzial konsumiert "sein Maß nicht überschreiten" soll? Ist ja mal eine richtig interessante Hypothese...
Meine Ausführungen so leicht angefunkelt in's Lächerliche zu ziehen, macht deine Argumentation auch nicht besser. Nur soviel dazu.
Was verstehst du unter harten Drogen? Wirken alle harten Drogen gleich? Ist Alkohol keine harte Droge? Ich vergleiche nicht Äpfel mit Birnen, sondern ich möchte eine realistische Sicht auf das Thema vermitteln. Ich schätze mal, für dich bedeutet harte Droge alles was verboten ist. Aber darum geht es auch gar nicht. Es geht darum, dass so oder so konsumiert wird und man einen Weg finden muss, dass so wenig möglich Menschen darunter leiden.
Nochmal: Verbote haben nichts geändert. Es ist die gleiche Situation wie vor 50 Jahren. Das Geschäft boomt, es wird gefixt und gekokst, geschmissen, gesoffen und geraucht. Die Exekutive ist weiterhin damit beschäftigt, Konsumenten, Dealer und große Fische zu verfolgen. Völlig egal, ist einer gecasht, kommt der Nächste, denn schließlich gibt es auf diesem Markt Umsatzpotential en mass.
Wie bereits oben erläutert, ist es einfacher, wenn man eine Droge legalisiert und sie von staatlich-gesellschaftlicher Seite kontrolliert, in dem man beispielsweise das Image entsprechend rationalisiert oder auch abwertet, wie es beim Nikotin geschah und geschieht. Hier sieht man direkte Auswirkungen anhand der rückläufigen Zahl von Neukonsumenten. Fährt man weiterhin die Schiene mit der Kriminalisierung ändert sich nichts. Im Gegenteil: Es verleitet den ein oder anderen etwas Verbotenes zu tun. Man stellt sich die Pubertät vor, in dem die Jugendlichen neues ausprobieren wollen. Etwas interessantes. Man ist neugierig und probiert etwas aus, weil es Verboten ist. Das ist ohne Frage ein Reiz, der einen großen Teil zum Erstkonsum verführt.
Ist es denn so schwer, zu verstehen, dass die jetzige Situation mehr Schaden anrichtet als Nutzen bringt? Wie oft soll ich das Argument des organisierten Verbrechens, der Milliardenumsätze von Kartellen und der Mafia eigentlich noch bringen, bevor irgendjemand mal begreift, worum es geht? Vielleicht ist dir diese Art Parallelgesellschaft unbekannt, nur existiert sie und daran hängen viele Menschen, von denen der Großteil kaputt geht, weil sich wenige am Elend anderer bereichern.
trance3008 schrieb:Na eben drum. Und da sieht man halt, dass ein kontrollierter Verkauf absolut sinnlos ist. Alkohol wird auch offiziell kontrolliert verkauft. Die Realität zeigt aber, dass der Staat über den Handel von dem Zeug längst jegliche Kontrolle verloren hat. Die Zahl von minderjährigen Alkoholkonsumenten, die an dem Zeug hängen bleiben, steigt immer weiter an
Nein, die Anzahl der Komasäufer steigt an, nicht aber der allgemeine Konsum im Jugendalter. Alkohol verliert langsam auch an Prestige.
Ja ja ja .. Woran sieht man, dass ein kontrollierter Verkauf absolut sinnlos ist? Sinnloser als der Verkauf von Dreck auf der Straße? Ist es dir lieber, dass ein Junky gepunschtes Gift kauft, oder wäre es vielleicht doch besser, wenn es über (staatliche) Stellen vertrieben wird, die zumindest Substanzen verkaufen, die zumindest nicht verhunzt sind. Oder ist es dir völlig egal, was mit Drogenkonsumenten geschieht?
Es geht bei einer Legalisierung nicht darum, Stoff unters Volk zu streuen und die ganze Nation high zu machen, sondern die bestehenden Probleme zu lösen. Denn die Probleme sind da, sie haben sich, wie gesagt, nicht gelöst, sondern watscheln weiter vor sich hin und verursachen neben finanziellen vor allem gesellschaftliche Kosten. Ein Konsument ist kein Verbrecher, er im schlimmsten Fall krank. Hilft man kranken Menschen, in dem man sie zusätzlich rechtlich belangt? Sie dadurch auf die Straße treibt, zur Kriminalität zwingt? Das wäre gar nicht notwendig, würden Drogen legal und kontrolliert verkauft werden. Stattdessen hängt man sich weiter daran auf, dass Drogen schädlich sind, obwohl es darum überhaupt nicht geht. Harte Drogen wie Heroin wären weitaus unschäflicher, würde man sie legal verkaufen. So aber gerät der Konsument automatisch auf die schiefe Bahn, ohne Aussicht auf Hilfe, weil man als Junky und Krimineller abgestempelt wird. Meist erst viel später als Erkrankter.
Du kannst mir gerne einen Arschtritt geben, wenn man es mit der Legalisierung probiert hat und es sich als falsch erwiesen hat. Wir kennen die Wirkungen von Verboten von Drogen. Es ist bisher nicht so gewesen, dass man es mal mit einer Legalisierung probiert hat, abgesehen von den Stoffen, die schon immer legal waren.
trance3008 schrieb:Und die werden ihre Zutaten für die allseits bekannten Drogen ganz sicher nicht ändern, nur wenn ihr Stoff plötzlich legalisiert wird.
Daran merkt man, dass du in dem Thema nicht wirklich drin bist. Nehmen wir die Horror-Droge Heroin. Heroin ist vergleichbar mit Morphium, einem starken Opiat und Schmerzmittel. In Reinform ist Heroin nicht annähernd so schädlich wie Alkohol. Man könnte sich getrost jahrelang damit zu dröhnen und würde weitaus besser leben als ein Alkoholiker. Bitte nicht falsch verstehen. Es geht mir hier nicht um eine Verherrlichung.
So, was kauft der Junk auf der Straße? Er kauft gestrecktes Heroin. Strychnin, Rattengift, giftige chemische Substanzen .. sind Streckmittel, die benutzt werden. Das ist Gang und Gäbe. Aber der Junk nimmt natürlich alles an, auch wenns nur Reste des Mittels sind. Fangen wir erst gar nicht mit dreckigen Nadeln, HIV und so weiter an..
Ein Unternehmen, dass meiner Ansicht nach staatliche geführt werden muss, kann jedwede Substanz in Reinform herstellen. Er kann die Dosen entsprechend ausweisen und vor allem kann er den Preis massiv reduzieren, weil die Schwarzmarkt-Spanne wegfällt. Der ganze Spaß soll kein Freifahrtschein sein für eine drogensüchtige Gesellschaft, er soll denjenigen helfen, die durch den Konsum krank geworden sind und sie nicht auf der Straße lasse UND natürlich sollen die Menschen, die konsumieren wollen, die Gelegenheit haben, dies zu tun, ohne dabei direkt in die Kriminalität zu rutschen. Es geht bei einer Legalisierung auch um eine Sensibilisierung und vor allem um Information und Aufklärung. Eine Stelle, die Drogen vertreibt, darf nicht so etwas sein wie eine FastFood-Kette. Ein gesundes Maß an Aufklärung, Unterstützung und Hilfe. Das ist nach meinem Gusto.
trance3008 schrieb:LOL Wie bitte? Dürfte ich dich bitte mal auf das weiter oben bereits erwähnte Thema Alkohol erinnern? Ist das etwa keine legalisierte Droge? Und findest du die Zustände, die durch diese Legalisierung weltweit herrschen etwa tatsächlich soviel harmloser als jene durch den Verbot von anderen Drogen?? Das wird jetzt aber wirklich lächerlich...
Kurz und bündig: Der Zustand, der eintreten würde, wenn Alkohol verboten wäre, wäre weitaus schlimmer als der aktuelle Zustand. Wenn es dir so besser gefällt: Man muss das kleinere Übel wählen.