Wie ich die Welt sehe
09.12.2004 um 07:58"Mein Weltbild" von Albert Einstein
Wie ich die Welt sehe (1930):
Der wahre Wert eines Menschen ist in erste Linie dadurch bestimmt, in welchem Grad und in welchem Sinn er zur Befreiung vom Ich gelangt ist.
Das ethische Verhalten des Menschen ist wirksam auf Mitgefühl, Erziehung und soziale Bindung zu gründen und bedarf keiner religiösen Grundlage. Es stünde traurig um die Menschen, wenn sie durch Furcht vor Strafe und Hoffnung auf Belohnung nach dem Tode gebändigt werden müssten.
Ein Gott, der belohnt und bestraft, ist ... schon darum undenkbar, weil der Mensch nach äußerer und innerer Notwendigkeit handelt, vom Standpunkt Gottes aus also nicht verantwortlich wäre.
Kosmische Religiosität:
Das Individuum fühlt die Nichtigkeit menschlicher Wünsche und Ziele und die Erhabenheit und wunderbare Ordnung, welche sich in der Natur sowie in der Welt des Gedankens offenbart. Es ... will die Gesamtheit des Seienden als ein Einheitliches und Sinnvolles erleben.
Reichtum:
Kann sich jemand Moses, Jesus oder Gandhi bewaffnet mit Carnegies Geldsack vorstellen?
Militär:
Wenn einer mit Vergnügen in Reih und Glied zu einer Musik marschieren kann, ... hat er sein großes Gehirn nur aus Irrtum bekommen, da für ihn das Rückenmark schon völlig genügen würde. Diesen Schandfleck der Zivilisation sollte man so schnell wie möglich zum Verschwinden bringen. Heldentum auf Kommando, sinnlose Gewalttat und leidige Vaterländerei, wie glühend hasse ich sie, wie gemein und verächtlich erscheint mir der Krieg.
In zwei Wochen kann durch die Zeitungen die urteilslose Menge in irgendeinem Lande in einen Zustand solcher Wut und Aufregung versetzt werden, dass die Männer bereit sind, als Soldaten gekleidet zu töten und sich töten zu lassen für die nichtswürdigen Ziele irgendwelcher Interessenten. Die militärische Dienstpflicht scheint mir das beschämendste Symptom für den Mangel an persönlicher Würde zu sein, unter dem unsere Kulturmenschheit heute leidet.
Die Zeit (1955):
Für uns gläubige Physiker hat die Scheidung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nur die Bedeutung einer, wenn auch hartnäckigen, Illusion.
Wie ich die Welt sehe (1930):
Der wahre Wert eines Menschen ist in erste Linie dadurch bestimmt, in welchem Grad und in welchem Sinn er zur Befreiung vom Ich gelangt ist.
Das ethische Verhalten des Menschen ist wirksam auf Mitgefühl, Erziehung und soziale Bindung zu gründen und bedarf keiner religiösen Grundlage. Es stünde traurig um die Menschen, wenn sie durch Furcht vor Strafe und Hoffnung auf Belohnung nach dem Tode gebändigt werden müssten.
Ein Gott, der belohnt und bestraft, ist ... schon darum undenkbar, weil der Mensch nach äußerer und innerer Notwendigkeit handelt, vom Standpunkt Gottes aus also nicht verantwortlich wäre.
Kosmische Religiosität:
Das Individuum fühlt die Nichtigkeit menschlicher Wünsche und Ziele und die Erhabenheit und wunderbare Ordnung, welche sich in der Natur sowie in der Welt des Gedankens offenbart. Es ... will die Gesamtheit des Seienden als ein Einheitliches und Sinnvolles erleben.
Reichtum:
Kann sich jemand Moses, Jesus oder Gandhi bewaffnet mit Carnegies Geldsack vorstellen?
Militär:
Wenn einer mit Vergnügen in Reih und Glied zu einer Musik marschieren kann, ... hat er sein großes Gehirn nur aus Irrtum bekommen, da für ihn das Rückenmark schon völlig genügen würde. Diesen Schandfleck der Zivilisation sollte man so schnell wie möglich zum Verschwinden bringen. Heldentum auf Kommando, sinnlose Gewalttat und leidige Vaterländerei, wie glühend hasse ich sie, wie gemein und verächtlich erscheint mir der Krieg.
In zwei Wochen kann durch die Zeitungen die urteilslose Menge in irgendeinem Lande in einen Zustand solcher Wut und Aufregung versetzt werden, dass die Männer bereit sind, als Soldaten gekleidet zu töten und sich töten zu lassen für die nichtswürdigen Ziele irgendwelcher Interessenten. Die militärische Dienstpflicht scheint mir das beschämendste Symptom für den Mangel an persönlicher Würde zu sein, unter dem unsere Kulturmenschheit heute leidet.
Die Zeit (1955):
Für uns gläubige Physiker hat die Scheidung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nur die Bedeutung einer, wenn auch hartnäckigen, Illusion.