Den Hintern versohlt bekommen?

Doors schrieb:Warum nur wollen so manchen hier scheinbar gern auf Kinder einschlagen? Weil die sich nicht wehren können?

Später können sie es... und das geschieht ja auch in manchen Fällen dann.

@moric

Wie heisst es in den Zehn Geboten:

Du sollst Vater und Mutter ehren - und wenn sie Dich schlagen, sollst Du Dich wehren.

Doors schrieb am 08.11.2017:Meine Frau und ich waren vor einigen Jahren mal in Liverpool zu einer "Spanking Party" eines Kunden der Agentur meiner Frau eingeladen.
Es trafen sich dort etwa zwei Dutzend Middleclass Couples mittleren Alters, um nach einem Stehimbiss nebst mutmachenden Drinks nach Geschlechtern getrennt im Schlafzimmer des Hauses zu verschwinden, um sich umzuziehen. Heraus kamen die Damen und Herren in allerlei wurstpellig wirkende Schuluniformen oder wallende schwarze Roben gewandet. Da hielt mich nur der eiskalte Blick meiner Frau Gemahlin (We're here for the money!) vom Lachanfall ab. In einem als Klassenzimmer hergerichteten Raum spielten die Herrschaften dann Schule. War jemand der "SchülerInnen" frech oder gab falsche Antworten, dann gab es vom "Lehrer" bzw. der "Lehrerin" etwas hinten drauf. Mit Hand, Lineal oder Rohrstock, je nach Schwere des Vergehens oder Interessenslage auf die Unterhose oder den blanken Po. Nicht immer ein schöner Anblick. Ich musste den ganzen seeeehr langen Abend mit einer Mischung aus Belustigung und Langeweile kämpfen. In seinem etwas verqueren Ernst einerseits und seiner "Huch wir tun was ganz perverses"-Kicherigkeit andererseits wirkte alles so ein bisschen wie eine Folge des Schulmädchen-Reports, dargeboten von Monty Python's Flying Circus.

Dass das Ganze für dich eher lächerlich und befremdlich war, ist klar - du stehst eben nicht drauf. Für mich hätte das beschriebene Setting durchaus Potenzial, Rollenspiele machen Spanking so viel besser. Allerdings bevorzuge ich den (viel) kleineren Rahmen... da kommt es auch nie zu der von dir erlebten "Huch wir tun was ganz perverses"-Kicherigkeit. ;)
Aber all das gehört nicht in diesen Thread.

@dazed

Ganz so sehe ich diesen Fall nicht. Immerhin ging es um monetäre Geschäfte. Stell dir mal vor, in Deutschland würden deine Kunden oder Auftraggeber dich zu sowas einladen - das würde schon befremdlich, skurril und schon etwas unprofessionell wirken. Scheinbar ist unsere Mentalutät doch etwas steif.

Und ich finde man kann das durchaus in diesem Thread erwähnen. Immerhin kann so ein Fetisch seinen Ursprung in kindheitlichen Missetaten haben, oder?

Grymnir schrieb:Stell dir mal vor, in Deutschland würden deine Kunden oder Auftraggeber dich zu sowas einladen - das würde schon befremdlich, skurril und schon etwas unprofessionell wirken.

Sexpartys im beruflichen Umfeld gibt es auch in Deutschland... die sind allerdings weniger speziell.

Grymnir schrieb:Immerhin kann so ein Fetisch seinen Ursprung in kindheitlichen Missetaten haben, oder?

Klar. Sexuelle Vorlieben werden in der frühen Kindheit geprägt.

Grymnir schrieb:Scheinbar ist unsere Mentalutät doch etwas steif.

Auch da wurde den Herren manches steif. Die Mentalität war es aber nicht. :D

dazed schrieb: Für mich hätte das beschriebene Setting durchaus Potenzial, Rollenspiele machen Spanking so viel besser.

Das ist wohl wahr. Wer wüsste das besser als ich. Rollenspiele können durchaus ihren Reiz haben - wenn sie im gegenseitigen Interesse gut "gescripted" sind. :D

Allerdings war es schon eher komisch, was möglicherweise auch daran lag, dass ich einen Teil der agierenden Personen sonst eher "förmlich" im Business-Dress kannte.

Doors schrieb:sonst eher "förmlich" im Business-Dress

Oh - nichts gegen einen gut sitzenden Anzug... das perfekte Daddy-Outfit. Wobei mir die schwarzen Roben auch gefallen *notier.
Wichtiger als jede Klamotte sind für meine Belange allerdings Attitüde und Ausstrahlung. Die nicht gestellt sein sollten.

@dazed


Als dominanter Part in einer BDSM-Beziehung muss ich mich nicht verstellen.

Wie heisst es in diesem Falle: Geben ist seliger denn nehmen. Ich geb ja auch gern.

Ich verstehe solch Aussagen wie: "Hat mir ja auch nicht geschadet!" einfach nicht.

Diese Leute verstehen nicht, aufgrund ihrer mangelnden Empathie, wieso denn aber andere Menschen unter dieser Gewalt erheblich leiden, die sie selbst auch erleben mussten, und die sie "ohne größere Schäden" durchgestanden haben.

Dabei find ich immer ganz witzig, wenn diese Leute erklären, dass sie ja ganz normal sind. Natürlich sind sie das, wenn man für "Normalität" den eigenen, persönlichen Maßstab nimmt, der sich an einem selbst orientiert ....

Wenn man sich im Erwachsenenalter den Poppes gerne mal wund schlagen lässt und daraus einen sexuellen Mehrwert für sich entdeckt, bitte schön. Ein Kinderpopo hingegen, sollte aber unangetastet bleiben!

Kinder zu schlagen ist ein absolutes No-Go.
Sie schauen zu den Eltern auf und wollen von ihnen behütet werden.
Da kann man doch diese Vertrauensbasis nicht mit Schlägen zerstören.

Im Bett allerdings steh ich schon manchmal drauf, wenn ich mal auch ein bisschen fester den Hintern versohlt bekomme, das hat schon seinen Reiz. Nicht immer, aber immer mal wieder... ;)

Jemandem erwünschte Verhaltensweise einzuprügeln, wird immer schief gehen. Die Nonnen in dem Internat, in dem meine Frau zur Schule ging, wollten sie mit Foltermethoden zur gottesfürchtigen Katholikin erziehen. Das ging sowas von schief.

dazed schrieb:Klar. Sexuelle Vorlieben werden in der frühen Kindheit geprägt.

Weißt du, welches Alter genau und ob das widerum nur für eine bestimmte Altersgruppe gilt? Also auch wenn diese gewisse sexuelle Vorliebe erst mit 20/30/40 hervorbricht? Hat man keine Möglichkeit, das abzuändern?
Steht der, der geschlagen wurde als Kind automatisch auf Spanking, wer unterdrückt wurde ist submessiv, oder wie kann ich mir das vorstellen?

Zerox schrieb:Weißt du, welches Alter genau und ob das widerum nur für eine bestimmte Altersgruppe gilt? Also auch wenn diese gewisse sexuelle Vorliebe erst mit 20/30/40 hervorbricht? Hat man keine Möglichkeit, das abzuändern?
Steht der, der geschlagen wurde als Kind automatisch auf Spanking, wer unterdrückt wurde ist submessiv, oder wie kann ich mir das vorstellen?

Ich bin keine Sexualpsychologin, deshalb kann ich dir diese Fragen nicht beantworten. Sicher bin ich aber, dass Menschen, die als Kinder geschlagen werden, nicht automatisch eine entsprechende Sexualpräferenz entwickeln.

Gewalt gegen Kinder ist ein Thema, Flagellantismus ein anderes.

@dazed
Ich habe zu dem Thema jetzt auch ein bisschen gegoogelt, man findet im Internet ja häufiger interessante Statistiken und Studien. Leider gerade dazu aber nicht.
Danke für die Antwort.

Zerox schrieb:Steht der, der geschlagen wurde als Kind automatisch auf Spanking

Also, automatisch schon mal gar nicht. Solche Erlebnisse verarbeitet jeder anders. Der eine wird es eben in seiner Sexuaität verarbeiten, andere werden aggressive Zeigenossen. Wieder andere möglicheweise traumatisiert oder soziopathisch - und andere haben keinen bleibenden Schaden davongetragen. Man kann es eben nicht generalisieren.

@Grymnir
Ok, der Begriff "automatisch" war dezent daneben, eigentlich klar. Lag wohl an der morgendlichen Müdigkeit.

Aber eine ganz grundsätzliche Frage wäre doch dann - Wenn jeder Mensch Erlebtes anders empfindet und verarbeitet, andere Rückschlüsse daraus zieht und sich demnach anders verhält, wie will dann ein Psychologe / Psychotherapeut genau eine Entwicklung erklären? Klar, er kann im Nachhinein sagen, Situation X habe Verhalten Y begünstigt. In der Retroperspektive ist das immer einfach. Aber ist es auch möglich im Vorfeld eine Aussage über die Entwicklung eines Menschen anhand der psychologischen Methoden zu treffen?
Am Ende kann man ja doch immer nur analysieren was war und spekulieren.

Was ich damit sagen willl, um den Monolog mal zu beenden: Eigentlich finde ich es nur unheimlich interessant zu verstehen, wieso gewisse Menschen gewisse sexuelle Vorlieben entwickeln. In meinem Freundes- und Bekanntenkreis, kann mir das nämlich niemand so recht beantworten. Immer nur "das kam halt irgendwann".

Mit den sexuellen Präferenzen ist es so wie mit anderen Genussmitteln:

Warum trinkt der eine Kaffee, der andere lieber Tee - und der Dritte nur lauwarmes Leitungswasser?
Muss ich nicht analysieren - ich muss nur wissen, wem ich was zu trinken anbiete.

Zerox schrieb:Aber eine ganz grundsätzliche Frage wäre doch dann - Wenn jeder Mensch Erlebtes anders empfindet und verarbeitet, andere Rückschlüsse daraus zieht und sich demnach anders verhält, wie will dann ein Psychologe / Psychotherapeut genau eine Entwicklung erklären?

Ein Psychologe/Psychotherapeut arbeitet mit jedem Menschen einzeln, insofern sehe ich da das Problem nicht wirklich!

Zerox schrieb am 29.11.2017:Aber ist es auch möglich im Vorfeld eine Aussage über die Entwicklung eines Menschen anhand der psychologischen Methoden zu treffen?

Ich glaube, das ist nicht möglich. Man kann zwar spekulieren, aber wirklich vorhersagen kann man nicht.

Es ist ja wie mit den Killerspielen, Horrorfilmen oder Gewaltfantasien: Warum mag mancher das? Und wäre es möglich, daß mancher diese Fantasien in der Realität umsetzt?? Auch hier gibt es keine Patent-Antwort. Es wird (gerade nach Amokläufen) ja oft versucht, einen Zusammenhang zwischen solcherlei Spielen und dem Verhalten der Täter zu finden. Da macht man es sich aber zu einfach.

Bisher wurde jedenfalls noch nie berichtet, daß der Täter in der Kindheit den Hintern versohlt bekommen hat.

Lange Zeit ja. Habe zusammen gezockt wenn wer die Hand erhob.
Mittlerweile find ich es nicht unangenehm was ein bisschen Haue im Bett betrifft.
Alles andere erzeugt aber eher eine sofortige Gegenreaktion