Empathie - Fluch oder Segen?
02.06.2012 um 10:43Alles hat Vor- und Nachteile damit ist deine Fragestellung irrelevant.
Hesher schrieb:Bin auch in Therapie, würde aber gerne trotzdem drüber reden, weil es mich mehr beschäftigt, als dass ich all das in der Therapie zur Sprache bringen könnte. Würde mich selbst zwar als sensibel bezeichnen, aber nicht als hypersensibel, doch bin ich eben extrem mitfühlend, bin also oft in der Situation, dass ich im Alltag Tränen in den Augen habe und ich Magenschmerzen bekomme, wenn ich von gewissen Schicksalen höre, lese oder sie selbst erlebe, das geht so weit, dass ich kaum nen dramatischen Film sehen kann ohne, dass ich direkt betroffen bin.Bist Du tatsächlich auch Dir gegenüber empathisch? Oder kannst Du Dein Gefühlsleben/denken nur über andere ausleben? Frage nicht mit Sarkasmus, sondern aus "Eigenempathie"... Wenn es das denn gibt...
Hesher schrieb:Die Empathie existiert, ob du es nun glaubst oder nicht. Die Welt dreht sich aber nunmal nicht immer nur um einen selbst, sondern auch um andere Menschen.
Lilly1636 schrieb:Ha ha ha ha ha ha ha ha ha! Wie bist du denn drauf?! Nur weil du im mittleren Alter bist oder vllt. älter muss es nicht heißen, dass wir alle unterentwickelt sind xD Du denkst klischeehaft! Vllt. solltest du etwas an deiner Einstellung ändern! Meine Mutter ist 44 und behauptet von sich ein Empath zu sein.Danke, dass es noch Leute gibt, die so denken wie ich :Y:
sunrise89 schrieb:Allerdings gibt es auch Berufe bei denen sowas richtig von Vorteil ist.Ich mache eine Ausbildung zur Altenpflegerin, da brauche ich es oft. Wir haben alte Menschen im Pflegeheim, die dement sind, die nicht mehr sprechen können usw. aber um die sich trotzdem gekümmert werden muss. Ich beschäftige mich mit ihnen und rede mit ihnen... an der Reaktion sehe ich dann, ob es ihnen gefällt. Was würde ich da ohne Empathie machen? Allerdings gibts auch Nachteile, wie du schon sagtest.
Hesher schrieb:Ich weiß, dass ihr mir wahrscheinlich nicht helfen könnt, da ich ja schon professionelle Hilfe bekomme, aber ich würde trotzdem gerne drüber reden, weil es vielleicht jemanden gibt, der ähnliche "Probleme" hat und mir vielleicht eine weitere Hilfestellung geben kann, egal in welcher Form.
Nebelschwade schrieb:Empathie - Fluch oder Segen?beides ...
sunrise89 schrieb:Du hast meinen Respekt, dass du so einen Beruf ausübstDanke, das hört man gerne :)
sunrise89 schrieb:Natürlich kann es aber auch sein, dass man durch das Schicksal mancher Menschen selbst so emotional aufgewühlt wird, dass es sehr belastend werden kann.Ja, ist es auch. Vorallem wenn da Leute sind, mit denen man jeden Tag zu tun hat. Dann baut man ja auch eine Beziehung zu ihnen auf und wenn sie dann plötzlich sterben, trauert man auch.
TinaMare schrieb:Was hätten demzenkranke, alte Menschen davon, wenn du neben ihnen auf der Bettkante hockst, anfängst zu zittern und zu heulen und du schwere Magenkrämpfe hast?Aber in so einem Moment musst du unterscheiden können, so nach dem Motto ist es jetzt wieder nur so ein "anflug" oder belastet sie wirklich was?! Man lernt ja, dass man darauf eingehen soll mit Validation den Bewohner aus seiner Situation raus holen. Manchmal erreicht man sie dadurch nicht, dann Spiegelt man sie oder geht ganz aus der Situation raus und lässt sie machen. Mich bewegt es auch, wenn sie sich so Hilflos fühlen... Aber Arbeit ist für mich Arbeit ich muss das einfach anders sehen... sonst würde ich jedesmal rumheulen, wenn einer meiner Bewohner stirbt, schon alleine wg. den Angehörigen...