@moric Grundsätzlich bin ich mir nicht sicher, ob jeder 'hier' die Intention des TE erkannt hat, herauszustellen nämlich, in wie weit der "moderne" Mensch von seiner erschaffenen Moderne abhängig ist bzw. der Welt, in die er hineingeboren, und wie wenig er noch in der Lage ist, auf sich gestellt zu überleben -etwas, das nahezu jedem Lebewesen gelingt, einzig dem Mensch nicht mehr- und ob die Errungenschaften unserer Zivilisation Ergebnis eines Erfindungsreichtums sind, der jedem Menschen inhärent ist, oder ob
wir nicht nur Nutznießer einer hochtechnisierten Welt sind, die wir zwar als gegeben hinnehmen und fröhlich nutzen, aber selbst nicht mehr verstehen ...
moric schrieb:Aber... wenn sich die Anzahl der Überlebenden in einem solchen Maße, wie der TE es beschrieb, reduziert hat, dass man tatsächlich beinahe allein in einem, sagen wir mal, 50 KM Umkreis sich befindet, dann glaube ich nicht, dass diese Person lange überleben würde.
Das müsste dann schon eine Art Einzelkämpfer VORHER gewesen sein.
Mir würde als Durchschnittsbürger jedes Talent fehlen, es lange zu machen. Ich sage mal, das sind 90% aller Menschen, die nicht in der Lage sind, heutzutage noch ohne Supermarkt lange sich am Leben zu erhalten.
Du hast natürlich recht.
Insbesondere mit dem "Einzelkämpfer"-Part.
Es mag heute noch genügend Menschen geben, die, auf sich gestellt, zu überleben in der Lage sind (wenn wir den verheerenden psychischen Aspekt, alleine zu sein, mal außen vor lassen).
Die, wie "wir" es eigentlich nur noch aus Survival-Doku-TV-Serien kennen, Wasser durch Socken filtern, Echsen mit Schlingen fangen und Feuer erzeugen können.
Was aber nicht viel mehr als "Outdoor-Äquivalent" zum Leben sein dürfte, das die meisten von uns lebten, in der Stadt nämlich. Und dort wäre das erzeugen von Licht und Feuer, das finden von Unterschlupf und das fangen von Nahrung noch das kleinste Problem.
Gezwungen, die Wunder der heutigen Welt alleine zu replizieren, würden die meisten von uns grandios scheitern.
Weil unsere hochtechnisierte Welt viel zu kompliziert ist, als das man ihr mit Grundlagenwissen zu Leibe rücken könnte, und der Einzelne zu spezialisiert ist, in einer Welt ohne Andere auszukommen.
Die Basics, die grundsätzliche Funktionsweise, die Bestandteile der Glühbirne, die hat jeder verstanden, und kann sie auch abrufen und wiedergeben.
Daraus läßt sich aber nicht ableiten, das jeder auch in der Lage wäre, dieses theoretische, zT nur Halb-, Wissen praktisch umzusetzen, im Gegenteil.
Selbst das vollständige Wissen um die Glühbirnen-Herstellung vorausgesetzt, benötigte es in dem hier vorgegebenen Szenario mehr als einen Spezialisten, das Vorhaben auch umsetzen zu können.
Auch Edison hat das Glas seines Glühbirnen-Prototypes nicht selbst geblasen, oder die Erze und Rohstoffe eigenhändig aus der Erde geholt.
Der spezialisierte moderne Mensch, ein Experte in vielleicht ein, zwei abstrakten Dingen, der den ganzen Tag vor Büchern oder im Büro verbringt, wäre wahrscheinlich schon vor eine große Herausforderung gestellt, Lebensmittel zu finden und zu verarbeiten wenn der örtliche Supermarkt endlich komplett ausgeplündert ist, eine Hütte zu bauen wenn die Stadt endlich abgefackelt ist, oder sich all die kleinen Notwendigkeiten herzustellen und zu erhalten, über die wir jetzt noch nicht einmal nachdenken, so selbstverständlich sind sie für uns.
Der durchschnittliche Allmy-User und die Glühbirne?
No way!