Daak schrieb:Glühbirne? Ich würde wahrscheinlich schon daran scheitern, mir eine Hütte zusammenzuschustern. In jedem Letzter-Mensch-Szenario wäre ich komplett aufgeschmissen, säße ich nicht gerade in einer leeren Stadt.
Und wenn der Strom ausfällt, hoffe ich, Kerzen zu finden, sonst wird meine Welt reichlich finster.
Du hast völlig Recht!
Hier wird zudem der sehr wichtige psychologische Aspekt völlig außer Acht gelassen.
Der letzte Mensch in seiner Umgebung ist von einem enormen negativen Einfluss auf die Psyche zumindestens beeinträchtigt, weiterhin jeden Tag funktionieren zu können.
Gehen wir mal von den letzten Menschen aus, die nach einer Katastrophe irgendwie sich in einer dem Erdboden gleich gemachten Stadt wiederfinden.
So geschehen beispielsweise in der Stadt Dresden am Ende des 2. Weltkrieges.
Noch deutlicher: Die Stadt Hiroshima nach dem Abwurf der Atombome.
Aber bleiben wir bei Dresden... wenn es noch genügend Menschen gibt, dann raffen sich die Menschen zusammen und halten einander fest und es wird sich ein Weg finden, alles wieder aufzubauen.
Man gibt sich gegeneitig Halt und Kraft, um den Herausforderungen entgegen zu treten.
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Aber... wenn sich die Anzahl der Überlebenden in einem solchen Maße, wie der TE es beschrieb, reduziert hat, dass man tatsächlich beinahe allein in einem, sagen wir mal, 50 KM Umkreis sich befindet, dann glaube ich nicht, dass diese Person lange überleben würde.
Das müsste dann schon eine Art Einzelkämpfer VORHER gewesen sein.
Mir würde als Durchschnittsbürger jedes Talent fehlen, es lange zu machen. Ich sage mal, das sind 90% aller Menschen, die nicht in der Lage sind, heutzutage noch ohne Supermarkt lange sich am Leben zu erhalten.
Glühbirne?
Derjenige, der sich in dieser katastrophalen, von Menschen leergefegten Umgebung wiederfindet, und sich fragt, wie er eine Glühbirne herstellen kann, halte ich für einen völlig umnachtenden Charakter, der, lt. meiner Schätzung, es eh nicht lange machen wird.
Wenn er seine verbleibenden Energien mit solchen Unfug verschwendet, dann gebe ich ihm nicht lange, da er sich in sinnlosen Unterfangen verliert und sich anscheinend schon im Vorfeld nicht darüber im klaren ist, wo die wirklich wichtigen Aktionen in einer solchen Lage liegen.
Ich persönlich denke, ich würde es nicht lange machen... die Einsamkeit würde mich schon über den Rand des Wahnsinns bringen, keine Freunde, keine soziale Umgebung usw.
Wir sind die Kinder einer vollständig sich sozialisierten Gesellschaft, Städter, kulturell und sozialgesellschaftlich verwöhnte Supermarkt- und Massenkonsum gebrauchende Individuen, die das Essen bis an die Haustür gebracht bekommen, und oft sind ja heutzutage schon Menschen nicht mehr in der Lage, etwas frisch zu kochen, sondern ernähren sich hauptsächlich von Fertigkost.
Ich halte unsere heutige Gesellschaft für eine sehr fragile Angelegenheit, wenn ihnen plötzlich die Möglichkeit entzogen würde, weiterhin ihr tägliches Freßchen aus dem ALDI Supermarkt aus dem Tiefkühlfach zu holen.
Das Essen, was im Supermarkt zu finden ist, würde sich -bis auf die Konserven- nicht lange halten. Vielleicht kann ein Mensch sein Leben davon noch bestreiten, ich glaube eher nicht, aber die Ernährung des Körpers wird ein täglicher Kampf ums Überleben bedeuten.
Medizinische Versorgung wird ungemein wichtig werden... normale Zahnschmerzen könnten denjenigen schon in den Wahnsinn treiben, wenn es unbehandelt bleiben würde (schön zu sehen in dem Film "Cast Away" mit Tom Hanks, was übrigens sehr vereinfacht dargestellt wurde).
Ich finde, das Stranden auf einer einsamen Insel ist schon schlimm genug (wieder: Cast Away mit Tom Hanks), aber man weiß im Hinterkopf, dass die Erde mit den Menschen noch existiert, dass es die Erde mit ihren Bewohnern es so noch gibt, wie man es kennt... also braucht man nur gerettet werden, irgendwie, und alles ist wieder in Ordnung.
Eine beinahe ausgerottete Menschheit auf Grund einer globalen Katastrophe ist allerdings da etwas ganz anderes, oder?
Der Weg zurück zur Glühbirne stellt sich, meiner Meinung nach, nicht in einem solchen Szenario.
Es ist der Weg des tägliches Kampfes ums Überleben und gegen die Hoffnungslosigkeit eines oder einiger Menschen, die vor dem Aussterben ihrer eigenen Rasse stehen... und, im Gegensatz zu den Tieren, es auch WISSEN.