@BlackFlame BlackFlame schrieb:Generell will ich dir erst einmal zustimmen. Wir verschwenden Recht viele Ressourcen und es gibt heute immer noch eine beträchtiliche Habgier.
Gewisse gesunde Grenzen des moralisch Vertretbaren haben wir scheinbar noch nicht gefunden.
Generell muß ich Dir sagen, das mir Dein Kommentar gefällt!
Du mußt nicht hinter meinen Ideen stehen und ich habe Verständnis für die Leute die eben nicht wie die Amish leben wollen.
Mir gefällt, das Du meine Denkansätze begreifst und nicht krampfhaft versuchst, mir die Vorzüge der Zivilisation vor Augen zu führen.
BlackFlame schrieb: Wobei ich mich frage, ob 6 Stunden Autofahrt wirklich so viel stressiger sind als 2 Tage bei Wind und Wetter mit dem Rad unterwegs zu sein?
Natürlich hast Du Recht, es ist nicht immer ein Zuckerschlecken. Mir fällt dazu die Geschichte vom reichen verfetteten Kaufmann ein -spielt irgendwann vor der Industriealisierung, ich krieg die Geschichte auch nicht mehr korrekt hin- der seinen Arzt besuchen soll. Eine mehrtägige Reise. Um den Parasit in seinem Körper zu töten, sagt ihm sein Arzt, er dürfe nicht reiten, nur laufen und jeden Tag nur eine leichte Mahlzeit. Nach dieser Reise fühlt sich der Mann großartig. Er merkt das ihn der Arzt verarscht hat, ist ihm aber lebenslang dankbar dafür.
Ich kenne sitzende und körperliche Tätigkeit, habe auch viel Sport gemacht. Daher weiß ich, das man sich nach harten Belastungen, einfach großartig fühlt.
BlackFlame schrieb: Hat uns die Technik bis jetzt wirklich Erleichterung gebracht?
Es geht mir darum, das viele Sachen nur auf den ersten Blick eine Erleichterung bringt.
Das man fehlende Bewegung heutzutage durch Sport ausgleicht hat sich ja herumgesprochen.
Ich habe diese Frage auch wegen dem ungeheuren Leistungsdruck, der auf den Arbeitern liegt, gestellt. Wenn man selbst nicht an der Basis schafft, kann man leicht sage, durch Maschinen ist alles leichter geworden.
Wenn ich als Gerüstbauer in der Lage stehe und die Teile werden per Hand hochgepumt, ist es zwar ein Knochenjob, aber es kommt eben ein Teil nach dem anderen und es formt Brust-, Schulter-, Arm- und Rückenmuskeln. Stehe ich an der elektrischen Winde, habe ich puren Stress, weil ich sehen muß, was gebraucht wird, viele Teile gleichzeitig anhängen, hochfahren und während oben abgenommen wird, muß ich schon wieder die nächste Ladung fertig machen und hoffen das niemand was fallen läßt. Erhöhtes Unfallrisiko!
Wird ein Aufzug benutzt, ist es körperlich eine leichtere Arbeit, dafür ist die Norm ungleich höher.
Profitieren, tut im Prinzip hauptsächlich der Arbeitgeber von der Technisierung.
Wo bleibt für den Arbeiter die Erleichterung?
BlackFlame schrieb:Hierbei sehe ich allerdings das Problem das allein ein Mediziner der täglich dutzende Patienten behandeln soll, einfach zeitlich keine Kapazitäten mehr hat, um noch jeden Tag seinen Acker im Auge zu behalten. Ebenso Bedarf es bei Forschung welcher Art auch immer sehr viel Zeit und Fokusierung auf das zu erforschende Thema.
Ganz ohne Arbeitsteilung geht es wohl einfach nicht, unabhängig davon, ob wir nun rein auf Ackerbau setzen oder künstliche Produkte erzeugen.
Natürlich hast Du Recht, ganz ohne Arbeitsteilung geht es nicht, irgendjemand muß auch die Fahrräder zusammen bauen ;-)
Aber für viele Menschen, die sich eventuell in kleinen Gemeinschaften zusammen schließen, ähnlich dem Kibuzz- System, wäre es eine Option.
Ich jedenfalls habe keinen Gefallen gefunden, an unserer schnellebigen, konsumorientierten Leistungsgesellschafft.