Ist Armut selbstverschuldet?

Von "Jeder ist seines Glückes Schmied" bis "Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen" reicht die Spannweite des protestantisch-puritanischen Arbeitsethos. Wohin dass führt, hat man in derart geprägten Ländern in der Vergangenheit erlebt, wenn es galt, "lebensunwertes" oder "unproduktives" Leben auszulöschen.

Nein, Armut ist im Regelfalle nicht selbstverschuldet. oder ist die langjährige Schlecker-Verkäuferin selbst schuld, weil Schlecker dichtmacht? Wer das meint, kann es ihr ja mal ins Gesicht sagen.

Doors schrieb:Nein, Armut ist im Regelfalle nicht selbstverschuldet. oder ist die langjährige Schlecker-Verkäuferin selbst schuld, weil Schlecker dichtmacht? Wer das meint, kann es ihr ja mal ins Gesicht sagen.

natürlich wäre sie daran nicht selbst schuld .... wenn sie jedoch in dieser situation in selbstmitleid zerfliessen würde, sich darauf ausruht und sich den ganzen tag nur selbstbedauert wie arm sie nicht ist anstatt neuen mut zu fassen und sich einen neuen job zu suchen DANN wäre das sehrwohl selbstverschuldet.

und genau das ist der unterschied .... es ist keine schande eine zeitlang in armut leben zu müssen aus welchen gründen auch immer aber ich finde es nicht richtig sich selbst zu bemittleiden und ander für seine situation verantwortlich zu machen ohne SELBST auch nur einen finger krumm zu machen und zu versuchen aus dieser lage wieder heraus zu kommen.

alles eine sache der persönlichen einstellung und des karakters ... armut muss nicht sein wenn ich es nicht zulasse, meinen arsch bewege um aus meinem leben etwas zu machen. das leben ist nun mal kein honig schlecken und niemanden wird etwas geschenkt wer sich dessen bewusst ist wird auch etwas tun dafür schon alleine um auf sich selbst stolz sein zu können.

@-Therion-

Erzähle das bitte den Armen in Afrika, dass sie alle mit "Arsch anheben" aus der Armut rauskämen. Und genauso kann man es auch auf hiesige Arme beziehen.

Schwachsinn, dass jeder aus eigener Kraft aus der Armut rauskäme. Wenn dem so wäre, gäbe es keine Armut.

@Paka

du kannst afrika nicht mit den rest der welt vergleichen denn dort ist man schon reich wenn man eine hand voll reis besitzt das ist einfach eine andere kultur und mentalität. diese menschen sind auch sicherlich glücklicher als wir weil sie materialismus nicht kennen und viele andere dinge die unsere gesellschaft zu egoistischen, emotionslosen und sozialunfähigen geschöpfen macht.

genauso wie diese menschen nicht mit unseren vorstellungen und lebensauffassung klar kommen könnten würdest du ( wir alle ) wahrscheindlich nicht mit deren lebensumständen zurecht kommen .... wenn ich nur daran denke den jugendlichen ihre handys, cpomputer und den mädchen / frauen ihre 100 paar schuhe, kleider ectr. wegzunehmen würde viele einen nervenzusammenbruch bekommen.

die menschen in afrika sind reicher als du denkst ( reichtum hat nicht wirklich etwas mit geld zu tun ) denn sie haben andere wertvorstellungen ihnen reicht es schon aus wenn sie als familie zusammenleben können, ein dach über den kopf haben und etwas zu essen .... damit sind sie schon glücklich und jetzt vergleich das mal mit unseren wertvorstellungen ..... merkst du etwas .... das funktioniert nicht !

Paka schrieb:Schwachsinn, dass jeder aus eigener Kraft aus der Armut rauskäme. Wenn dem so wäre, gäbe es keine Armut.

"Nicht der ist arm, der wenig besitzt, sondern wer nach mehr verlangt.“

Ich habe schon viele Länder bereist und kann versichern das man in Deutschland, Österreich, Schweiz etc.
aus medizinischer und sozialer Sicht nicht fallen gelassen wird!
Keiner muss in diesen Ländern wirklich hungern!
Das Problem ist, das es leider Menschen gibt die dies ausnutzen und Personen die wirklich Hilfe benötigen dann in einem falschen Licht dargestellt werden!
Auch ist es m.E Zufall wo der Mensch geboren wird, er kann sich sein Land nicht wirtschaftlich aussuchen, sondern nur versuchen die Mitteln die einem zu Verfügung stehen, und seien sie noch so gering, lebenswert zu machen!

@Eton73

Schwarze Schafe gibt es immer, aber davon generell von einer Mehrheit auszugehen, besonders eben bei Arbeitslosen, ist nicht anderes als Populismus. Solange Leute wie Wulff auch von Steuergeldern leben, dürfen das Arme auch.

@-Therion-

Mit Armut meine ich auch nicht unbedingt Geld/Reichtum. Aber Armut gibt es eben in jedem Land, in unterschiedlicher Intensität und bei so gut wie keinem ist es selbstverschuldet. Der hungernde Afrikaner ebensowenig wie der arbeitslose Deutsche.

Natürlich ist Armut immer selbst verschuldet! was sonst! ;) ......

Nen Familienvater der nen Haus und nen Auto abbezahlt und bei nem nicht selbst verschuldetem Unfall sein Bein verliert und deshalb auch noch seinen Job, ganz klar da is NUR er dran schuld.....

@tic
Für so etwas ist man eben versichert. Und es gibt immer Maßnahmen, auch mit Behinderung wieder ins Berufsleben einzusteigen.

@Aniara

..... :D ;)

@Paka
Gebe dir mit Sache Wulff Recht.... nur stell dir vor es würde wirklich jeder tun?
Ich glaube nicht das Deutschland wirtschaftlich so gut da stehen würden!
Bezgl. Armut kann ich dir auch ein kleines Beispiel nennen:
Mein Mann ist selbstständig und hat über Ostern verzweifelt sechs neue Mitarbeiter gesucht.
Es war nicht möglich, obwohl er weit über den Kollektivvertrag bezahlt hätte!
Viele haben sich nur den Stempel vom ihm geholt ( Vorweisung beim Arbeitsamt ) und sind
hinterher mit ihren BWM oder sonstigen Gestell wieder abgerauscht!
Solange der Staat bezahlt, solange braucht man auch nicht arbeiten!
Wie gesagt, es gibt auch Ausnahmen die wirklich unverschuldet in Armut geraten sind, aber dies sind auch Personen die es aus eigener Kraft meist wieder schaffen, und sich abends noch im Spiegel schauen können!

ich arbeite gerne nur kann ich nicht soviel arbeiten aus gesundheitlichen gründen.

Vergess aber bitte nicht die die jahre studieren und dann in hartz 4 rutschen weil sie keine Arbeit bekommen.

@Skyze
Wenn du aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr so viel arbeiten kannst verstehe ich es!

Das Personen nach jahrelangen studieren in Hartz 4 rutschen ist mir unbegreiflich, lass mich aber gerne belehren! Sollten nicht gerade diese Personen, denen alle Türen offen stehen, einen Job finden? Und sei es einer der unter ihren Niveau liegt? Ich habe auch studiert und kann nur sagen: ich habe teilweise ,,Berufe,, ausgeübt über die ich heute nur schmunzeln kann :) !

Ich habe neben meinem Hauptberuf ab und zu Nebenjobs angenommen. Man findet schon was. Es ist eine Frage der Anspruchshaltung.
Ich möchte nicht generell verallgemeinern, dass Armut in Deutschland selbstverschuldet sei, aber am eigenen Glück kann man durchaus auch selber herumschmieden.

@Plan_B
Gebe dir absolut Recht!
Es gibt Ausnahmen... aber niemand muss in Deutschland hungern und wer Arbeit will, findet auch Arbeit!
Die Frage ist nur wie hoch man seine Ansprüche stellt!

http://gutenberg.spiegel.de/buch/6/1

gab es wahrscheinlich schon hier, ich habe nicht alles gelesen, und Simmel ist eh nicht der beste.

Aber da isser.

@panurg
und wenn er nicht gut ist, weshalb gräbste ihn grad raus?

@old_sparky

nicht gut? nicht der beste meinte ich. lesenswert schon, aber halt nicht Marx. Besser als ich schon.

Deswegen.

aber überschätzt wird er schon, war mein Fehler - ja.

@Eton73

Völlig falsch. Es gibt reichlich Akademiker, die arbeitslos sind. Und die Behauptung, dass jeder Arbeit findet, ist schlichweg unwahr.
Und Armut und Hunger gibt es sehr wohl auch hierzulande. Eben weil die Behauptung, dass keiner hungern muss, auch nicht stimmt.
Glaubt doch nicht immer den kapitalistischen Märchen, sondern macht einfach mal die Augen auf.

Es kommt nur darauf an was man drauf hat und wie variabel man ist