LivingElvis schrieb:Ach und noch was. Lesen bildet. Ziel des Vollzuges ist die Resozialisierung. Der Täter soll nämlich im Vollzug fähig werden künftig ein Leben in sozialer Verantwortung ohne Straftaten zu führen.
Wie soll er das, wenn man ihm keine Ausbildung, keinen Job, keine sozialen Kontakte ja grade mal ein Klo zubilligt. Was genau außer einem Schwerstkriminellen soll denn aus so einem Menschen noch werden? Dann seid doch bitte ehrlich und fordert, dass die Jungs alle einfach erschossen werden. Eine Chance nach Verbüßung der Haft darfs ja net sein. Die haben ja was gemacht.
Ziel des Strafvollzugs sollte es zuallererst einmal sein, dass die Täter sich mit ihrer Tat auseinandersetzen MÜSSEN und so etwas wie Reue entstehen kann. Ziel sollte sein, so etwas wie Gerechtigkeit und Prävention zu erzeugen, dass signalisiert wird:,,Nein, man darf nicht einfach so Menschen überfallen und zusammenschlagen, nein man darf nicht einfach zum Xten Mal jemandem die Fresse polieren, nur weil einem die Nase nicht passt. Oder sich Frauen mit Gewalt nehmen.
Resozialisierung kommt für mich erst danach.
Ich finde es schon beeindruckend, wieviel sich darüber ausgelassen wird, wie arm dran doch die Täter da im Knast sind und wie wenig mal von diesen Verständnisforderern nachgedacht wird über die Opfer der Taten.
Es wird hier großartig erzählt 23 Stunden am Tag eingesperrt, 1 Stunde Hofgang, der arme Kerl...
Zunächst mal sind das Verhältnisse, die nur für die härtesten Fälle gelten, die selbst im Knast noch hochgefährlich sind.
Zweitens: Dann hätten sie die Scheiße vielleicht mal lassen sollen, nicht wahr?
Vielleicht niemanden vergewaltigen, ermorden oder zum 20. Mal jemanden mit Gewalt überfallen sollen.
Da sind vielleicht Leute gestorben beim Verbrechen und die Angehörigen müssen ihr ganzes Leben damit klarkommen.
Sicherlich kann auch eine lebenslange Freiheitsstrafe, ein ,,Schlüssel wegwerfen" oder eine Todesstrafe das Opfer nicht wieder lebendig machen.
Etwas derartiges ist klar und deutlich abzulehnen, weil man hier in den Bereich der Rache kommt und Rache niemals etwas gutes bringt.
Was aber in einem vernünftigen Rechtsstaat die Botschaft in meinen Augen sein MUSS, ist:
Solche Verbrechen werden nicht geduldet! Die Täter werden dafür eine Strafe erhalten, darauf können sich Angehörige des Opfers und andere Menschen verlassen.
Der Täter soll sich mit seiner Tat auseinandersetzen und sie verarbeiten, er soll zu dem Punkt kommen, dass er keine weiteren Verbrechen mehr begeht.
Dafür ist es zum einen notwendig, dass er einen deutlichen Unterschied zur Freiheit spürt.
Dass er deutlich spürt:,,Ich hab jetzt zu häufig einen Raub oder Körperverletzung begangen. Jetzt kann ich nicht mehr mit meinen Kumpels abhängen, jetzt kann ich nicht mehr in die Disko oder ins Kino."
Das ist die eine Komponente.
Die andere ist es, dem ehemaligen Täter dabei zu helfen, einen anderen, besseren Weg zu gehen.
Einen Weg ohne Verbrechen. Dafür muss gelten, dass er beispielsweise Anti-Aggressionstrainings macht. Dass er zumindest irgendeine Ausbildung findet, die ihn interessiert, einen Schulabschluss macht, irgendeine Qualifikation erwirbt, womit er sich nach seiner Entlassung versorgen kann.
Diese beiden Komponenten sollten Bestandteile des modernen Strafvollzugs sein.
Und nicht nur ständige Überlegungen, wie man es dem armen Täter denn noch etwas angenehmer machen kann.
Gefängnisse sollen nicht angenehm sein. Sie sollten Orte sein, die einen zum Nachdenken und zum Umlenken bringen sollen, sie sollen ebenso Symbole für Gerechtigkeit sein.
Teilweise kann man ja fast den Eindruck bekommen, dass manche der Meinung sind, die Opfer von Verbrechen seien selbst schuld und nicht sie, sondern der Täter ist das eigentliche Opfer.