Anonyme Bewerbungen: Eure Meinung?

Der Zeitpunkt der "Vorsortierung" verlagert sich doch nur vom Zeitpunkt der Lektüre der Bewerbungsmappe zu dem Zeitpunkt, in dem der Bewerber zur Tür reinkommt und er das erste Mal gesehen wird.

Wo ist denn hier der Vorteil? Die Chancen, den ersten schlechten Eindruck beim anschließenden Gespräch noch heraus zu reißen, stelle ich mir als zumindest schwer vor. Der Personaler wird seine Fragen und Bewertungen im Lichte des ersten Eindrucks stellen.

Für den Bewerber ist es eine Zeitverschwendung, in der er sich auf andere Stellen hätte bewerben können und für den Personaler ist es auch eine Zeitverschwendung. Die verlorenen Zeit, in der er sich mit Bewerbern auseinandersetzt, die er sowieso nicht nehmen will, hätte er besser in die Kanditaten investiert, die überhaupt in Frage kommen.

wieso gehn hier eigentlich alle von so unfähigen personalern aus?
wenn ich wirklich die besten leute für den job finden will dann muss ich mir zeitnehmen.
die bewerbungsmappen sind da nur zum checken der formalen quallifikation da.
der name der auf der mappe steht sollte nichts zur sache tun, gleiches gilt für das bewerbungsschreiben, ich will ja den besten für den job finden und nicht den besten bewerbungsschreiber.
dann ein umfassendes bewerbungsgespräch bei dem der zukünftige abteilungsleiter mit am tisch sitzt. hier können kompetenzen abgecheckt werden, so wohl jobliche als auch soziale.

als letzter schritt kommt dann die probearbeit.

@dasewige

Es ist kein Wunder, dass privatisierte ehemalige deutsche Staatsbetriebe wie die Deutsche Telekom oder die Deutsche Post anonymisierte Bewerbungen ablehnen, insbesonders was die Angabe des Fotos und des Alters betrifft! Diese Unternehmen sind maßgeblich die Vorreiter bei der Umwandlung unseres Staates zu einem multikulturellen (siehe z.B. auch Slogan "außen magenta, innen bunt"), es sollen gezielt junge, auch weibliche Kräfte aus dem Ausland geworben werden, um so eine bessere Flexibilisierung der Mitarbeiter zu erreichen. Solche Mitarbeiter kosten weniger als Ältere, Deutsche und lassen sich zudem von heute auf morgen von einem Standort zu einem anderen ohne Probleme umsetzen, auch international. Diese junge Generation ist auf bestimmte Denkstrukturen und Arbeitsweisen eingeschworen, sie können meist nicht selbständig denken, sind aufgrund gesellschaftlicher Veränderungen oft so verunsichert, dass sie gar nicht wagen, aufzumucken und alles mitmachen, was von ihnen verlangt wird. Oft erkennt man durchschnittliche, "glatte" Personen schon am Foto und es kommt maßgeblich darauf an, die richtigen Personen zu finden, die bereit sind, in bestimmte Gruppen zu passen.

Solche Leute würden auch nie merken oder bemerken, wenn das wahnhafte "hinter die Stirn gucken" der Personalchefs ununterbrochen im Arbeitsalltag weitergeführt wird (Thema Mitarbeiterbespitzelung), wenn man sie darauf anspricht, sagen sie oft "Ach, ich weiß gar nicht, was das immer mit dem Datenschutz soll" oder "ich habe nichts zu verbergen, sollen sie doch".

Alles in Allem die perfekten Schafe zur Umsetzung der kommunistischen neuen Weltordnung!

25h.nox schrieb:wenn ich wirklich die besten leute für den job finden will dann muss ich mir zeitnehmen.
die bewerbungsmappen sind da nur zum checken der formalen quallifikation da.

Das ist nicht ganz richtig, wenn sich auf die Stelle viele Menschen bewerben. Dann genügt eine Vorselektion nur anhand der Qualifikation kaum, da anschließend immer noch zu viele Bewerber übrig blieben.

25h.nox schrieb:ich will ja den besten für den job finden und nicht den besten bewerbungsschreiber.

Das ist völlig richtig. Aber die Bewerbung ist eben ein Indiz dafür, ob ein Bewerber geeignet sein könnte.

@25h.nox
so sollte es sein. es wird nicht der beste bewerbungsschreiber gesucht,jedenfalls habe ich solch ein
stellenangebot noch nie gelesen.

leider haben personaler ihre eigenen animositäten und die fliesen in die entscheidungen, den lade ich,den nicht, mit ein.

@kleinundgrün was spricht den gegen 100 bewerbungsgespräche?

Ich bin nicht die Personalchefin, aber unter anderem für die Mitarbeiter in meiner Einrichtung und somit auch für Bewerbungen und Neueinstellungen zuständig. Ich kann nur sagen, dass es manchmal gar nicht so einfach ist, den geeignetsten Bewerber herauszufiltern und da wir ja alle nur Menschen sind, kann auch ich mich täuschen. Schließlich gibt es in jedem Betrieb absolute Blindgänger die ja auch irgendwann zu einem Bewerbungsgespräch geladen wurden. Aber ich kann von mir sagen, dass ich z.B. auch eine stark übergewichtige Frau eingestellt habe, die aber super arbeitet. Ich versuche, mich wirklich nicht von Vorurteilen leiten zu lassen. Die Frau hat mich einfach durch ihre Art und beim Probearbeiten überzeugt.

@Ida
Das ist Unsinn, was Du da schreibst. Gerade in den letzten Jahren geht der Trend zu erfahrenen älteren Mitarbeitern. die kosten möglicherweise mehr, sind aber i.d.R. erfahrener, gebildeter und bleiben länger im Unternehmen.

Das was Du schreibst hat in gewisser Weise vor 10 Jahren gegolten.

@kleinundgrün

Jetzt muss ich aber mal laut lachen!

@kleinundgrün
das einstellen von älteren mitarbeiter,ist leider noch nicht in die wirtschaft eingedrungen,da hersch immer noch der jugendwahn.
ich selber habe sowas im orginal erlebt. ein personaler der älter als ich bin,hat mich für zu alt gehalten und da war ich 48 jahre alt.

@25h.nox
Gegen 100 Bewerbungsgespräche spricht für mich, dass ich gar nicht die Zeit habe, die alle zu absolvieren. Weiss ja nicht, wie das in anderen Betrieben ist.

So, mein Päuschen ist vorbei, muss mich wieder meine Arbeit widmen. Allen Jobsuchern wünsche ich viel Glück, ob mit anonymer Bewerbung oder ohne.

@myrna wenn man seine personal abteilung klein halten will und trotzdem gute ergebnisse will muss man das halt auslagern.

25h.nox schrieb:was spricht den gegen 100 bewerbungsgespräche?

Stell Dir vor, Du stehst im Getränkemarkt und musst unter 100 Biersorten auswählen. Da ist es recht wahrscheinlich, dass Du nicht die beste Sorte erwischst, weil Du Dir alle Sorten ansehen musst und nur wenig Zeit hast, Dir die Sorten genauer anzusehen, die Dich besonders interessieren.

Selbst mit Protokollen geht bei 100 Optionen viel zu viel unter. Da gewinnen eher die, die zu letzt da waren.

@kleinundgrün im getränke markt hab ich das problem nicht, da es doch klar ist dass das beste jever ist....

dasewige schrieb:das einstellen von älteren mitarbeiter,ist leider noch nicht in die wirtschaft eingedrungen,da hersch immer noch der jugendwahn.

Doch ist sie. Es gibt immer Ausnahmen und es ist Pech, wenn Du davon betroffen bist, aber das ist nicht der Trend.

@dasewige

dasewige schrieb:das einstellen von älteren mitarbeiter,ist leider noch nicht in die wirtschaft eingedrungen,da hersch immer noch der jugendwahn.
ich selber habe sowas im orginal erlebt. ein personaler der älter als ich bin,hat mich für zu alt gehalten und da war ich 48 jahre alt.

Ja selbstverständlich ist das so, es ist auch immer ein Unterschied, was die Politik oder die bunten Glanzmagazine der Großunternehmen nach außen hin vermitteln und was innern tatsächlich gelebt wird.

Es gibt ganz klar Anweisungen der obersten Führungsebene, die Alten und Beamten rauszumobben, falls sie nicht freiwillig gehen, natürlcih wird so etwas nicht schriftlich fixiert.

Ida schrieb:Jetzt muss ich aber mal laut lachen!

Lachen statt zu argumentieren hilft nicht wirklich, Deine Position zu vertreten.

@kleinundgrün
dann schau doch mal, wer qualifiziert ist und arbeitslos ist über jahre.
es sind die menschen so ab 45 jahren und wenn sie in arbeit kommen,was für jobs bekommen sie?
ein euro jobs, unqualifizierte arbeit für kurze zeit oder sie landen bei einen von den schlechten zeitarbeitsfirmen den arbeitsschutzgesetze scheiß egal sind.

@dasewige
Könntest Du mir bitte die passende Statistik nennen. Ich habe keine passende gefunden, die diese These stützt. Ich bin wirklich interessiert daran.

hier ist ein link.
http://www.labournet.de/diskussion/arbeit/realpolitik/amarkt/statistik.html

http://www.hsi-personaldienste.de/index.php?page=Zeitarbeit-Berlin

http://www.stellenboersen.de/jobs/zeitarbeit/interessenverband-zeitarbeitsunternehmen/index.html/einrichtung_view?b_start:int=120&-C=

beim letzten link nach unter scrollen. die versprechung über den zugang zum ersten arbeitsmarkt über die zeitarbeit ist eine mär.

@kleinundgrün