In Gedenken an...
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tot, Krankheit, Selbstmord ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
In Gedenken an...
18.12.2012 um 12:23Meine Oma ist vor vielen Jahren gestorben. Ich war damals noch zu unreif, um es zu begreifen. Immer wieder wurden meine Geschwister und ich von den Eltern "genötigt", sie im Altenheim zu besuchen, wo sie zuletzt lebte. Es war deshalb ein Zwang, sie zu besuchen und kein Wunsch.
Als ich sie erstmals aus freiem Willen besuchen wollte, war sie einen Tag zuvor gestorben.
Das war schon irgendwie ein Hammer.
Als ich sie erstmals aus freiem Willen besuchen wollte, war sie einen Tag zuvor gestorben.
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Thalassa
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18.12.2012 um 12:33@AllmySpott
Als die Eltern meiner Mutter starben, konnten wir sie dank der Mauer nicht besuchen - wir lebten in Berlin-Weißensee und sie in Neukölln.
Meine Oma hat zwei Jahre lang im Krankenhaus gelegen und ist am Krebs "dahingesiecht" und mein geliebter Opa, ist ganz sieben Jahre später ganz schnell mit 80 an einer Herzattacke gestorben. Aber da durfte meine Mutti wenigstens rüber, seine Wohnung auflösen und ihn beerdigen.
Als die Eltern meiner Mutter starben, konnten wir sie dank der Mauer nicht besuchen - wir lebten in Berlin-Weißensee und sie in Neukölln.
Meine Oma hat zwei Jahre lang im Krankenhaus gelegen und ist am Krebs "dahingesiecht" und mein geliebter Opa, ist ganz sieben Jahre später ganz schnell mit 80 an einer Herzattacke gestorben. Aber da durfte meine Mutti wenigstens rüber, seine Wohnung auflösen und ihn beerdigen.
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25.12.2012 um 21:55meine Oma ..
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26.12.2012 um 12:48sie wird nach Holland gebracht und dort verbrannt, dann kommt die Urne wieder mit rüber ..
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26.12.2012 um 13:06Mein bester Freund ist damals als wir 11 Jahre alt waren an einem Hirntumor gestorben, damals dachte ich die Welt geht unter da ich quasi schon zu seiner Familie gehörte und umgekehrt. Ich hab damals auch nicht begriffen wie ernst es um ihn steht , da das Thema meist in unserem Beisein gemieden wurde. Am letzten Abend lag er Zuhause in einem Krankenhausbett, hatte einen Verband um den Kopf von der OP und er konnte ganz schlecht sprechen aber fragte mich ob wir zuammen ins Kino gehen wenn er wieder gesund ist, ich wollte ihn einladen. Ich dachte mir an dem Abend auch nichts dabei, dass seine komplette Familie incl Großeltern Onkel und co da war. Am nächsten Tag kam ich von der Schule, wollte schnell Mittagessen und dann zu ihm gehen. Zuhause angekommen saß meine Mutter schon weinend am Tisch und sagte mir, seine Mutter hätte angerufen und dass er jetzt im himmel sei. Da brach die Welt für mich zusammen, ich hab 3 Tage durchgeheult und denke auch heute noch oft an ihn, gerade weil er im Dezember gestorben ist, vor 15 Jahren.
Wollt des nur mal hier loswerden.... *schnief*
Wollt des nur mal hier loswerden.... *schnief*
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27.12.2012 um 03:03Mein Nachbarin (die wie eine Oma für mich war, weil ich keine mehr habe) hatte (Lungen) Krebs und ich hab ihren ganzen Leidensweg mit verfolgt, weil ich jeden Tag bei ihr war, ihr Essen gebracht habe und ihr geholfen habe... Irgendwann habe ich jeden Tag dafür gebetet, dass sie endlich erlöst wird. Eines Tages war ihre Familie bei ihr (sie hat nichts mehr gemerkt und ist friedlich eingeschlafen, was ich mir sehr gewünscht habe, da sie auch hätte qualvoll ersticken können) und ich war es nicht als sie gestorben ist und das wurmte mich eine lange Zeit, aber es sollte wohl so sein... Danach war ich noch bei ihr um mich zu verabschieden (ich hatte noch nie zuvor einen leblosen Körper gesehn) und war erschrocken, als ich sie mit offenem Mund im Bett liegen sah. Ich hab probiert meine Tränen zurück zu halten. Ich streichelte über ihre fast kalte Hand und plötzlich war ich nicht mehr traurig... Irgendetwas sagte mir, es geht ihr gut...
Ich war noch lange Zeit traurig, doch ich wusste, dass der Tod zum Leben dazu gehört..
Es war vor gut einem Jahr...
Drei Monate später (am Geburtstag meiner Mutter) drückte ich auf die Abspieltaste des Anrufbeantworters und eine alte Aufnahme der Nachberin ertönte... Sie bedankte sich bei meiner Mutter für die Essen und wünschte ihr alles Gute...
Jetzt an Heiligabend brauchte ich etwas zum draufschreiben und hab unter der Matte unter der Telefonstation gekramt und hielt plötzlich (ohne zu gucken!) eine alte Weihnachtskarte von meiner Nachberin in der Hand...
Ich weiß nicht wie sie das macht, aber sie ist auf jeden Fall dafür verantwortlich!
So denke ich noch oft an sie, aber nicht mit Tränen in den Augen, sondern mit einem Lächeln auf den Lippen...
Der Verlust bleibt bestehn', doch der Schmerz wird vergehn'...
Alles Gute an die, die noch mit Verlust zu kämpfen haben ;)
(PS: In den letzten 6 Monaten sind in meinem Umfeld nochmal 6 lieb gewonnene Menschen gestorben)
All ihr Seelen, ruhet in Frieden!
:)
Ich war noch lange Zeit traurig, doch ich wusste, dass der Tod zum Leben dazu gehört..
Es war vor gut einem Jahr...
Drei Monate später (am Geburtstag meiner Mutter) drückte ich auf die Abspieltaste des Anrufbeantworters und eine alte Aufnahme der Nachberin ertönte... Sie bedankte sich bei meiner Mutter für die Essen und wünschte ihr alles Gute...
Jetzt an Heiligabend brauchte ich etwas zum draufschreiben und hab unter der Matte unter der Telefonstation gekramt und hielt plötzlich (ohne zu gucken!) eine alte Weihnachtskarte von meiner Nachberin in der Hand...
Ich weiß nicht wie sie das macht, aber sie ist auf jeden Fall dafür verantwortlich!
So denke ich noch oft an sie, aber nicht mit Tränen in den Augen, sondern mit einem Lächeln auf den Lippen...
Der Verlust bleibt bestehn', doch der Schmerz wird vergehn'...
Alles Gute an die, die noch mit Verlust zu kämpfen haben ;)
(PS: In den letzten 6 Monaten sind in meinem Umfeld nochmal 6 lieb gewonnene Menschen gestorben)
All ihr Seelen, ruhet in Frieden!
:)
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28.12.2012 um 00:05Leute, gedenkt derer , die gegangen sind. Sie sind an einem besseren Ort, als wir . ich denke das hilft einem über den Verlust etwas hinwegzukommen, naja ihn einfach besser verarbeiten zu können.
Jeder, der von euch gegangen ist , sitzt möglicherweise neben euch , wenn ihr an ihn denkt....
Sich über den Verlust den Kopf zu zerbrechen, ist normal, aber diese Person , die gegangen ist würde nicht wollen, dass ihr um sie weint und deswegen leidet. Irgendwann werdet ihr mit ihnen vereint sein.
Der Tod ist nur die nächste Station im Leben.
An Alle die gegangen sind : Wir gedenken euch. !
Jeder, der von euch gegangen ist , sitzt möglicherweise neben euch , wenn ihr an ihn denkt....
Sich über den Verlust den Kopf zu zerbrechen, ist normal, aber diese Person , die gegangen ist würde nicht wollen, dass ihr um sie weint und deswegen leidet. Irgendwann werdet ihr mit ihnen vereint sein.
Der Tod ist nur die nächste Station im Leben.
An Alle die gegangen sind : Wir gedenken euch. !
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02.01.2013 um 15:46heute is die Trauerfeier meiner Oma, ich bin nicht da
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27.02.2013 um 15:22.. meinen Stiefopa. Er ist vor heute genau 22 Jahren mit nur 66 Jahren gestorben. Viel zu jung, wie so einige mehr die mir was bedeutet haben.
Meine letzten Worte an ihn waren einfach nur blöd und unüberlegt. Aber ich war erst 8 und sagte eben manchmal Unüberlegtes. Nie hätte ich gedacht, dass er wenige Tage später tot ist.
Meine letzten Worte an ihn waren einfach nur blöd und unüberlegt. Aber ich war erst 8 und sagte eben manchmal Unüberlegtes. Nie hätte ich gedacht, dass er wenige Tage später tot ist.
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28.02.2013 um 01:18Ja, als ich ein Kind war ist meine Uroma gestorben ~ Sie war der liebste Mensch der Welt und eine Person die ich sehr geliebt habe... Und ich bin über ihren Tod nie so gut hinwegekommen... Wir hatten eine enge bindung und ich war froh das wir uns kennenlernen konnten! Ruhe in Frieden Uroma :) :lv:
Nach ihrem Tod hab ich ab und zu ihr Veilchenparfum gerochen , das hat mir auch durch die Zeit geholfen
Nach ihrem Tod hab ich ab und zu ihr Veilchenparfum gerochen , das hat mir auch durch die Zeit geholfen
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15.04.2013 um 19:13an meinem onkel. er ist am 08.04.2013 verstorben und heute war das begräbnis.
es gibt menschen die einen beeindrucken, er war so einer. daher habe ich mich entschlossen doch hin zu fahren. obowhl er mir noch vor ein paar wochen geraten hatte, es nicht zu tun. er wusste es würde mir nicht gut tun. bin trotzdem gefahren. grossartige menschen sollte man verabschieden. auch wenn es einen wieder auf stunde 0 setzt.
es gibt menschen die einen beeindrucken, er war so einer. daher habe ich mich entschlossen doch hin zu fahren. obowhl er mir noch vor ein paar wochen geraten hatte, es nicht zu tun. er wusste es würde mir nicht gut tun. bin trotzdem gefahren. grossartige menschen sollte man verabschieden. auch wenn es einen wieder auf stunde 0 setzt.
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16.04.2013 um 21:15An meine einzige und beste Freundin seit 30 Jahren.
Sie ist vor 2 Tagen mit 45 Jahre an Brustkrebs gestorben.
Sie war alleinerziehend mit 4 Kinder. Ich hab sie gepflegt, gewickelt bis zum schluß.
7 Tage die Woche war ich bei ihr, sie hatte so Angst vorm Tod und ihre Kinder allein zu lassen.
Den ganzen Samstag habe ich versucht sie zu trösten und ihr die Angst vorm Tod zu nehmen, um 1 Uhr nachts ist sie dann für immer eingeschlafen.
Sie fehlt mir so sehr, aber ich muß stark sein für ihre Kinder um die ich mich nun kümmer.
Sie haben nun nur noch mich.....R.I.P.
Sie ist vor 2 Tagen mit 45 Jahre an Brustkrebs gestorben.
Sie war alleinerziehend mit 4 Kinder. Ich hab sie gepflegt, gewickelt bis zum schluß.
7 Tage die Woche war ich bei ihr, sie hatte so Angst vorm Tod und ihre Kinder allein zu lassen.
Den ganzen Samstag habe ich versucht sie zu trösten und ihr die Angst vorm Tod zu nehmen, um 1 Uhr nachts ist sie dann für immer eingeschlafen.
Sie fehlt mir so sehr, aber ich muß stark sein für ihre Kinder um die ich mich nun kümmer.
Sie haben nun nur noch mich.....R.I.P.
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16.04.2013 um 21:17Kati...
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18.04.2013 um 16:22Ich habe leider schon viele Personen in mienem Leben verloren...
2001 ist mein Opa nach langer bettlägerigkeit Verstorben. Ich war im Raum als er verstarb. Auf der Beerdigung habe ich wie ein Schloßhund geweint. ich stand meinem Opa sehr nahe wohl gemerkt. 3 Jahre später ist meine Oma nach mehrjähriger Demenzkrankheit friedlich eingeschlafen. Und wobei ich meiner Oma auch sehr nah stand hat mich ihr Tod nicht so getroffen, weil Sie mich sowieso nicht mehr erkannt hat am Ende...
2006 verstarb eine Klassenkameradin urplötzlich mit 19 an einer Überdosis Insulin.
2008 verstarb mein bester Freund über Nacht ohne das jemand was geahnt hat an einem Herzfehler.
Alle diese Todesfälle haben mich in meinem Leben hart getroffen aber ich kam über den Verlust zwar weg aber Sie sind alle noch in meinem Herzen.
Immanuel Kant hat mal gesagt:
Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt,
der ist nicht tot, der ist nur fern;
tot ist nur, wer vergessen wird.
Und genauso sehe ich das auch
2001 ist mein Opa nach langer bettlägerigkeit Verstorben. Ich war im Raum als er verstarb. Auf der Beerdigung habe ich wie ein Schloßhund geweint. ich stand meinem Opa sehr nahe wohl gemerkt. 3 Jahre später ist meine Oma nach mehrjähriger Demenzkrankheit friedlich eingeschlafen. Und wobei ich meiner Oma auch sehr nah stand hat mich ihr Tod nicht so getroffen, weil Sie mich sowieso nicht mehr erkannt hat am Ende...
2006 verstarb eine Klassenkameradin urplötzlich mit 19 an einer Überdosis Insulin.
2008 verstarb mein bester Freund über Nacht ohne das jemand was geahnt hat an einem Herzfehler.
Alle diese Todesfälle haben mich in meinem Leben hart getroffen aber ich kam über den Verlust zwar weg aber Sie sind alle noch in meinem Herzen.
Immanuel Kant hat mal gesagt:
Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt,
der ist nicht tot, der ist nur fern;
tot ist nur, wer vergessen wird.
Und genauso sehe ich das auch
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18.04.2013 um 17:48meine Eltern, ich vermisse euch ohne ende
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18.04.2013 um 18:44Ja Jasoon...
sie sind uns nur vorausgegangen.
sie sind uns nur vorausgegangen.
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18.04.2013 um 23:41Vorletztes Jahr um diese Zeit habe ich erfahren, dass mein Vater Lungenkrebs hat.
Er hat behauptet, die Chancen stünden gut ... bis fast zuletzt. Wir haben so viel Zeit wie möglich miteinander verbracht, zwischen seinen Chemotherapien.
Ich solle mich um Tickets für einen Urlaub kümmern, er wollte mit mir nach Trinidad reisen.
Irgendwann war klar, dass er nur noch Wochen zu leben hätte, und wir haben nur wenige Minuten darüber geredet - dass er zu mir kommen kann und ich mich um ihn kümmern möchte.
Zuletzt kamen seine besten Freunde zu ihm zu Besuch, ich kochte sein Lieblingsessen (nach seinem Rezept) und er sass in der Herbstsonne auf der Terasse. Am nächsten Tag sind wir zu mir gefahren, haben den Palliativdienst angerufen und alles organisiert.
Meine Schwester und Cousine hatten gerade Urlaub und waren mitgekommen.
Am vierten Abend sassen wir bei einem Wein zusammen bei meinem Vater, der nur noch schlief, und ich las e-mails vor, die er von Freunden bekommen hatte. Vielleicht bekommt er das noch mit, dachte ich.
Eine Freundin aus den USA, eine alte Dame, hatte ihm jeden Tag einen (oft ziemlich unanständigen) Witz geschickt. Darüber gerieten wir ins Schmunzeln, Kichern, Lachen, bis wir Tränen lachten ... die ganze Anspannung und emotionale Intensität entlud sich fömlich.
Bis meine Schwester sagte, sie könne ihn nicht mehr atmen hören.
Da war er neben uns, begleitet von Fröhlichkeit, geliebt und umsorgt, ohne Schmerzen eingeschlafen.
Wir haben erst zueinander gefunden, als ich achtzehn war, und von da an wurde unsere Beziehung immer enger, bis wir einander die letzten Jahre ganz nahe waren (während die Beziehung zu meiner Mutter zusehends distanzierter wurde).
Zuletzt waren wir ganz innig, und obwohl ich grosse Angst hatte, haben die Pflege und die Vorbereitung auf das Sterben mir doch grosse Kraft gegeben.
Als er gestorben war, war ich zuerst vor allem dankbar ... dass er nicht leiden musste, dass er nicht im Krankenhaus sterben musste, dass wir bei ihm sein konnten und alles so war, wie er es sich gewünscht hatte.
Der schrecklichste Moment war, als er zwei Tage später vom Beerdingungsunternehmen aus dem Zimmer getragen worden war ...
wochenlang hatte ich mich um kaum etwas anderes gekümmert, und für ihn und um ihn gekämpft, mich - und ihn - versucht auf den Tod vorzubereiten ...
mich von ihm verabschiedet, Schritt für Schritt ...
den Abschied der anderen (seiner Ziehsöhne, Ex-Frau, Freundin, Freunden) begleitet ...
und plötzlich eine absolute Leere ...
ich musste loslassen, abgeben.
Aber jetzt denke ich nur mit Dankbarkeit an diese Zeit zurück. Lungenkrebs scheint vielen eine Horrorvision zu sein, denn man denkt immernoch, dass man daran ersticken könnte.
Inzwischen ist es aber so, dass die medizinische Betreuung nicht auf Lebensverlängerung auf-Teufel-komm-raus ausgelegt ist, sondern auf so wenig Leiden wie möglich. Zuletzt war es für den Palliativdienst überhaupt keine Frage mehr, ob irgendwas überdosiert werden könnte ...
Die paar Tage, die man rauskitzeln könnte, helfen weder dem Sterbenden noch den Begleitenden.
Krankenhäuser sind da oft noch anders eingestellt, und in der fremden, durchorganisierten Umgebung ist es schwer für den Kranken und die Begleitenden, die eigenen Bedürfnisse zu erkennen - und durchzusetzen, dass darauf eingegangen wird.
Obwohl ich meinen Vater dort so oft wie möglich besucht habe, war das Krankenhaus immer ein Ort der Fremdbestimmung, und leider auch der Vernachlässigung ... ("Ihr Vater will nicht, dass wir ihm beim Waschen helfen".... da konnte er kaum noch alleine aufstehen), und vor allem: des schrecklichen Essens! Was habe ich gekocht und in kleinen, leckeren Portionen angeboten und Leckereien besorgt ...
Dass mein Vater zu mir nach Hause kommen konnte und wir bei ihm sein konnten, das tröstet mich immernoch. Der Tod muss nicht schrecklich sein. Er kann Erlösung sein, Erleichterung, ein letztes Ausatmen ... wir hatten Glück.
Viele Abschiede sind unvorbereitet, unverarbeitet, in fremdbestimmter Umgebung, begeitet von unverdauten Gefühlen. Auch solche Abschiede habe ich erlebt, und sie schmerzen umso mehr.
Es gehört Mut dazu, den Tod zu begleiten, aber es gibt einem auch eine grosse Kraft. Ich wünschte, mehr Menschen könnten den Mut finden, und Sterbende hätten nicht so oft das Gefühl, niemandem den Tod zumuten zu können. Man müsste mehr über den Palliativdienst wissen, und sich auf beiden Seiten der Frage offener stellen.
So makaber es klingt: ich bin froh, dass mein Vater nicht z.B. an einem Herzinfarkt plötzlich gestorben ist, sondern sechst Monate Zeit hatte. Er, um sich von allen zu verabschieden, ich, um mich vorzubereiten und wir beide, um die Zeit miteinander zu nutzen.
Ich vermisse ihn.
Er hat behauptet, die Chancen stünden gut ... bis fast zuletzt. Wir haben so viel Zeit wie möglich miteinander verbracht, zwischen seinen Chemotherapien.
Ich solle mich um Tickets für einen Urlaub kümmern, er wollte mit mir nach Trinidad reisen.
Irgendwann war klar, dass er nur noch Wochen zu leben hätte, und wir haben nur wenige Minuten darüber geredet - dass er zu mir kommen kann und ich mich um ihn kümmern möchte.
Zuletzt kamen seine besten Freunde zu ihm zu Besuch, ich kochte sein Lieblingsessen (nach seinem Rezept) und er sass in der Herbstsonne auf der Terasse. Am nächsten Tag sind wir zu mir gefahren, haben den Palliativdienst angerufen und alles organisiert.
Meine Schwester und Cousine hatten gerade Urlaub und waren mitgekommen.
Am vierten Abend sassen wir bei einem Wein zusammen bei meinem Vater, der nur noch schlief, und ich las e-mails vor, die er von Freunden bekommen hatte. Vielleicht bekommt er das noch mit, dachte ich.
Eine Freundin aus den USA, eine alte Dame, hatte ihm jeden Tag einen (oft ziemlich unanständigen) Witz geschickt. Darüber gerieten wir ins Schmunzeln, Kichern, Lachen, bis wir Tränen lachten ... die ganze Anspannung und emotionale Intensität entlud sich fömlich.
Bis meine Schwester sagte, sie könne ihn nicht mehr atmen hören.
Da war er neben uns, begleitet von Fröhlichkeit, geliebt und umsorgt, ohne Schmerzen eingeschlafen.
Wir haben erst zueinander gefunden, als ich achtzehn war, und von da an wurde unsere Beziehung immer enger, bis wir einander die letzten Jahre ganz nahe waren (während die Beziehung zu meiner Mutter zusehends distanzierter wurde).
Zuletzt waren wir ganz innig, und obwohl ich grosse Angst hatte, haben die Pflege und die Vorbereitung auf das Sterben mir doch grosse Kraft gegeben.
Als er gestorben war, war ich zuerst vor allem dankbar ... dass er nicht leiden musste, dass er nicht im Krankenhaus sterben musste, dass wir bei ihm sein konnten und alles so war, wie er es sich gewünscht hatte.
Der schrecklichste Moment war, als er zwei Tage später vom Beerdingungsunternehmen aus dem Zimmer getragen worden war ...
wochenlang hatte ich mich um kaum etwas anderes gekümmert, und für ihn und um ihn gekämpft, mich - und ihn - versucht auf den Tod vorzubereiten ...
mich von ihm verabschiedet, Schritt für Schritt ...
den Abschied der anderen (seiner Ziehsöhne, Ex-Frau, Freundin, Freunden) begleitet ...
und plötzlich eine absolute Leere ...
ich musste loslassen, abgeben.
Aber jetzt denke ich nur mit Dankbarkeit an diese Zeit zurück. Lungenkrebs scheint vielen eine Horrorvision zu sein, denn man denkt immernoch, dass man daran ersticken könnte.
Inzwischen ist es aber so, dass die medizinische Betreuung nicht auf Lebensverlängerung auf-Teufel-komm-raus ausgelegt ist, sondern auf so wenig Leiden wie möglich. Zuletzt war es für den Palliativdienst überhaupt keine Frage mehr, ob irgendwas überdosiert werden könnte ...
Die paar Tage, die man rauskitzeln könnte, helfen weder dem Sterbenden noch den Begleitenden.
Krankenhäuser sind da oft noch anders eingestellt, und in der fremden, durchorganisierten Umgebung ist es schwer für den Kranken und die Begleitenden, die eigenen Bedürfnisse zu erkennen - und durchzusetzen, dass darauf eingegangen wird.
Obwohl ich meinen Vater dort so oft wie möglich besucht habe, war das Krankenhaus immer ein Ort der Fremdbestimmung, und leider auch der Vernachlässigung ... ("Ihr Vater will nicht, dass wir ihm beim Waschen helfen".... da konnte er kaum noch alleine aufstehen), und vor allem: des schrecklichen Essens! Was habe ich gekocht und in kleinen, leckeren Portionen angeboten und Leckereien besorgt ...
Dass mein Vater zu mir nach Hause kommen konnte und wir bei ihm sein konnten, das tröstet mich immernoch. Der Tod muss nicht schrecklich sein. Er kann Erlösung sein, Erleichterung, ein letztes Ausatmen ... wir hatten Glück.
Viele Abschiede sind unvorbereitet, unverarbeitet, in fremdbestimmter Umgebung, begeitet von unverdauten Gefühlen. Auch solche Abschiede habe ich erlebt, und sie schmerzen umso mehr.
Es gehört Mut dazu, den Tod zu begleiten, aber es gibt einem auch eine grosse Kraft. Ich wünschte, mehr Menschen könnten den Mut finden, und Sterbende hätten nicht so oft das Gefühl, niemandem den Tod zumuten zu können. Man müsste mehr über den Palliativdienst wissen, und sich auf beiden Seiten der Frage offener stellen.
So makaber es klingt: ich bin froh, dass mein Vater nicht z.B. an einem Herzinfarkt plötzlich gestorben ist, sondern sechst Monate Zeit hatte. Er, um sich von allen zu verabschieden, ich, um mich vorzubereiten und wir beide, um die Zeit miteinander zu nutzen.
Ich vermisse ihn.
In Gedenken an...
19.04.2013 um 09:49heute hätte meine geliebte uromi geburtstag. sie wäre 105 geworden. leider ist sie schon viel zu lange nicht mehr da. sie fehlt mir sehr.
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