...Friedrich Spee, * 25. Februar 1591 in Kaiserswerth bei Düsseldorf; † 7. August 1635 in Trier,
Er war ein deutscher Jesuit und wurde berühmt als kritiker der Hexenprozesse.
(Auszug aus seiner vita)
Kritik an Folter und Hexenwahn
Erstdruck der Cautio Criminalis 1631
Etwa zur gleichen Zeit wie Johann Matthäus Meyfarts Christliche Erinnerung im Luthertum und 30 Jahre nach dem „Gründlichen Bericht von Zauberey und Zauberern“ von Anton Praetorius erschien Spees Schrift Cautio Criminalis im Mai 1631 anonym, die im katholischen Bereich erste Einwendungen gegen Folter und Hexenglauben vortrug.
Ein deutlicherer Titel wie etwa „Wider den Hexenwahn“ wäre ein klarer Verstoß gegen allgemein herrschende Überzeugungen gewesen. Schon die Bezeichnung cautio – Vorsicht war geeignet, den Verfasser (sowie Drucker und Verleger) noch in Verdacht zu bringen, Hexen in Schutz zu nehmen und so die Partei des Satans zu stärken, weshalb die Schrift nur anonym erscheinen konnte.
Nach neueren Forschungen ist es nicht sicher, ob Spee als Beichtvater der „Hexerei“ angeklagte Frauen betreute oder zum Scheiterhaufen begleitete. Gewiss aber hat er während seines Aufenthalts in Zentren der Hexenverfolgung (Köln, Trier, Würzburg, Mainz, Speyer und Paderborn) Hexenprozesse beobachtet.
Entgegen der damaligen Rechtsauffassung gab er als Erster zu bedenken, dass Folter möglicherweise nicht der Wahrheitsfindung diene. Daraus leitete er die damals kühne Vermutung her, die verdächtigten Frauen seien unschuldig, obwohl sie unter Folter ihre Schuld gestanden hatten.
Innerhalb der Gesellschaft Jesu konnte seine Autorschaft an der gefährlichen Schrift nicht verborgen bleiben, und zeitweise drohte ihm die Entlassung aus dem Orden. Neuere Forschungsergebnisse lassen jedoch darauf schließen, dass die zweite Auflage der Cautio Criminalis (1632) mit Billigung der Provinzialleitung der Jesuiten erschienen ist.
Trutz Nachtigal, oder Geistlichs-Poetisch Lust-Waldlein, Köln 1649
Eine Tante von Friedrich Spee, Anna Spee von Langenfeld, wurde am 20. September 1631 als „Hexenkönigin von Bruchhausen“ hingerichtet.
Wikipedia: Friedrich Spee