In Gedenken an...

einen meiner besten Freunde

es war so selbstverständlich, dich zu kennen

viel zu spät habe ich verstanden, was für ein Glück ich damals hatte

und heute fehlst du mir an so vielen Tagen
deine Sicht der Welt
deine Kunst

ich denke oft an dich, an deine Familie
hoffe, dort, wo du jetzt bist, geht es dir gut :)

An meine Oma, die vor 3 Jahren starb.

Ich habe dich am Ende nicht mehr gemocht. Eigentlich seit der Pubertät, als ich mir meine eigenen Gedanken machen konnte, lernte, auch mal etwas zu hinterfragen. Vielleicht habe ich dich sogar gehasst ..
Deswegen wollte ich, nach dem Tod von Opa, auch keinen Kontakt mehr zu dir haben.

Als ich erfahren habe, dass du von uns gegangen bist, war ich gerade Mutter geworden.
Hat es mich berührt? Wenig.

Ich war dennoch auf deiner Beerdigung und habe mich meiner - teils sehr unliebsamen - Verwandtschaft gestellt.
Ich habe es sogar "geschafft", zu weinen, als sie deine Asche in die Erde niederließen. Aber das war die kleine Kälte die da weinte. Nicht die Große. Die Große hat gelächelt.

Denn als ich klein war, da warst du mir schon wichtig. Ich erinnere mich daran, wie ich - sitzend auf einem Stuhl zwischen Küche und Flur - dir aus Büchern vorgelesen habe, während du wieder ein leckeres Gericht frisch gekocht hast. Und du hast wirklich sehr, sehr gut gekocht und gebacken, wenn auch - muss ich nachträglich gestehen - du beim Fett nie wirklich gespart hast.

Ich erinnere mich daran, wie ich dir oftmals abends noch die Haare gekämmt habe. Diesen Faible hast du auf mich übertragen. Ich mag es sehr, wenn man mir die Haare krault.

Ich erinnere mich daran, wie du im Garten werkeltest .. selbstangebaute, frische Tomaten, Bohnen, Kartoffeln geerntet hast. Und wie du mir und meinem Cousin den ersten Job unseres Lebens verschafft hattest... Kartoffelkäfer aufsammeln von Nachbars Pflänzchen.
Und wie du uns mit Wasser abduschtest, als wir dir - nackend - beim Umgraben mit vollen Körpereinsatz geholfen hatten und aussahen wie Schlammzwerge.


Und weisst du was... auch wenn meine Mutter - in deinen Augen - nur eine "alte Jungfer" war, eine, die regelmäßig weinte, wenn sie bei dir zu Besuch war, weil du so grausam und lieblos zu ihr warst; ihr mich nach meiner Geburt sogar zu euch holen wolltet, weil ihr ihr nicht zugetraut habt, alleinerziehend und mit Arbeit und Studium nebenher ein kleines Kind großzuziehen, ist aus mir doch etwas geworden und das auch nur, weil sie es nicht zugelassen hat.

Hast du das jemals anerkannt? Ich glaube nicht.

Und dennoch war Sie es, die sich sofort in den Zug setzte, als der Anruf kam, sie war es, die dir am Sterbebett noch schnell Bilder deines frischgeborenen Urenkels gezeigt hatte und bis zum Schluß an deiner Seite weilte.


Irgendwie hasse ich dich immernoch.

@Kältezeit

Schöner und trauriger Beitrag zugleich.

Ich kann mich in dich rein versetzen. Als mein Opa 2005 starb, hat es mich auch wenig berührt. Nach dem was er alles mit meiner Mutter gemacht hatte.

Ich weiß auch schon jetzt, wenn mein Vater sterben sollte, wird es mich nicht viel jucken.
Eigentlich merkwürdig, wenn man drüber so nachdenkt.

Ocelot schrieb:Ich kann mich in dich rein versetzen. Als mein Opa 2005 starb, hat es mich auch wenig berührt. Nach dem was er alles mit meiner Mutter gemacht hatte.

Irgendwie bekomme ich das immernoch nicht gebacken. Zu ihren Enkeln war sie ganz anders, als zu ihren Kindern. Das habe ich aber erst später herausgefunden.

Ich bin nur froh, dass meine Mutter diesen Erziehungsstil nicht übernommen hat.

Meine Kindheit war echt schön, auch bei meinen Großeltern. Aber da liegt jetzt, im nachhinein und mit all den erworbenen Infos, irgendwie so'n ganz dunkler, nebliger Schatten drüber.

@Kältezeit

Ich verstehe das. Man hat lange an was anderes geglaubt und erfährt Dinge, die alles in Wanken bringen. Das vergeht eben nicht von heute auf morgen. Irgendwann kannst Du bestimmt damit abschließen.

Ich wünsche es Dir :)

@Ocelot
Das wünsche ich dir auch. :)

Weil gerade der Prozess ist, denke ich wieder 24 Stunden am Tag an fast nichts anderes als an das, was sich in den Straßen durch die ich mein Leben lang hindurchschlender(t)e, vor etwas über einem Jahr zugetragen hat.

in Gedenken an die Todesopfer der Amokfahrt in meiner wunderbaren Heimatstadt Graz, vor allem an den kleinen Valentin, dessen junges Leben so ein schnelles und unfassbar entbehrliches Ende nahm. In Gedenken an den mir sogar persönlich bekannten Adis, der mit Mitte zwanzig zwei Wochen nach seiner Hochzeit aus dem Leben gerissen wurde. Auch in Gedenken an alle anderen Menschen, deren Leben an diesem Tag zerstört wurde, alle die geliebte Menschen verloren haben oder aufgrund der körperlichen und seelischen Folgeschäden kein normales Leben mehr führen können.

Graz, nein, ganz Österreich, wird euch und diesen Tag nie vergessen.

Hagen Liebing ist gestern an Krebs gestorben.
Er war Musikredakteur bei mehreren Zeitungen,machte die Presse und Öffentlichkeitsarbeit bei Tennis Borussia und firmierte als "The incredible Hagen"als Bassist bei der besten Band der Welt

Kältezeit schrieb:Irgendwie hasse ich dich immernoch.

Ich halte es nicht für gut, einen Toten zu hassen. Im Tod sind wir alle gleich. Der Tod begleicht auch die letzte Rechnung.

Es ist natürlich deine Sache. Du kannst das sehen wie du willst.

@KillingTime

KillingTime schrieb:Ich halte es nicht für gut, einen Toten zu hassen. Im Tod sind wir alle gleich. Der Tod begleicht auch die letzte Rechnung.

*kopfschüttel*

Dies ist ein gedenkenthread.

Das heißt, der mensch der hier etwas schreibt möchte nicht mit dir über sein intimstes empfinden diskutieren, sondern hier nochmal einmal in gedanken mit diesem seinem menschen gedenken.

Verhälst du dich bei beerdigungen auch so ?

...Schimon Peres.

2. August 1923 - 28. September 2016

R.I.P

Shimon Peres :.-(

aero schrieb:der mensch der hier etwas schreibt möchte nicht mit dir über sein intimstes empfinden diskutieren, sondern hier nochmal einmal in gedanken mit diesem seinem menschen gedenken.

@Kältezeit
Ich bitte um Entschuldigung für mein Offtopic.

Ich kann es immer noch nicht fassen das du nicht mehr da bist. Mit gerade mal 27 Jahren musstest du die Erde verlassen. Ich weiß noch vor vielen jahren warst du eine sehr enge freundin von mir. Du und die Clique gaben mir halt. Doch leider wurden wir erwachsen und unsere Wege trennten sich. Ich hab in letzter Zeit sehr oft an dich gedacht. Ich wollte dich finden und wieder Kontakt aufbauen. Doch das Schicksal meinte es nicht gut. Ich fand deinen namen auf dem Stein. Still und leise bist du gegangen. Ich danke dir für alles. Es tut mir leid das ich zu spät kam. In ewiger Erinnerung an Stefanie.

ZEO, der heute Geburtstag hat. Feier schön auf deiner Wolke mein liebster Freund - ich denk hier unten an dich! ❤️

Meinen Großvater gestorben 1978
Meinen Vater gestorben 2014

ihr beide wart die schlimmsten Menschen die ich bislang erleben mußte, hoffentlich gibt es eine ausgleichende Gerechtigkeit nach dem Tode.

...den großartigen Václav Havel, der am 05.10. 2016 80 jahre alt geworden wäre.







Original anzeigen (0,3 MB)

K.

ich vermisse dich noch immer, auch wenn wir uns manchmal im Alltag aus den Augen verloren hatten. Aber bei dir konnte ich immer so viel Kraft tanken.

Mir geht so viel durch den Kopf, über das ich so gern mit dir gesprochen hätte und du hättest, wie immer, über mich gelacht und mich um mein Leben beneidet, wie ich dich um deines…

Ich gedenke heute

Allen, die in Aleppo und anderen syrischen Städten ihr Leben verloren.

Mögt ihr in Frieden ruhen.

...meine beste Freundin aus Kindertagen. Ich weiß, wir haben uns seit mindestens 10 Jahren nicht mehr gesehen. Ich hab oft an dich gedacht und mich gefragt, was du wohl jetzt gerade tust und ob du dich auch noch manchmal an mich erinnerst. Es war schmerzhaft als ich Freitag erfuhr, dass du vor 2 Wochen gehen musstest. Ruhe in Frieden, A.
Wir sehen uns auf der anderen Seite