Keiner wird grundlos rechtsextrem

@xionlloyd

xionlloyd schrieb:Ich dachte wenn es in 'ner "orientalischen" ( :ask: ) Familie ein Familiendrama gibt, heißt das Ehrenmord. :X

Eben, es gibt deutsche Familiendramen, es gibt Familiendramen in muslimischen Familien, in russischen Familien und in Eskimo Familien. Es gibt aber verschiedene Auslöser dafür. Ein gehörnter, psychisch labiler Ehemann ist ein Grund. Ein anderer Grund wären kulturell, religiös verbrämte Dogmen, wie z.B. beim Ehrenmord.

Der entscheidende Unterschied ist, das beim ersten Beispiel alle fassungslos den Kopf schütteln würden, während beim zweiten, zumindest die Menschen mit einem ähnlichen Weltbild noch ihre Anerkennung für diesen ehrenvollen Schritt zollen würde.

Deshalb ist der Auslöser für Gewalt auch wichtig. Nicht umsonst kann auch vor Gericht ein höheres Strafmaß verhängt werden, wenn aus niederen Motiven gehandelt wird. Ob jetzt Ehrenmord darunter fällt, kann ich allerdings gar nicht sagen. Die Döner Morde wären aber ein weiteres Beispiel, für Mord aus niederen Motiven, hier weht lediglich der Wind aus einer anderen Richtung.

Man darf natürlich auch nicht vergessen, dass für die Mehrheit, auch der Muslime, Ehrenmord nicht infrage kommt. Selbst wenn die archaische Hierarchie mit dem Mann an der Spitze, in diesen Kulturräumen noch weitestgehend unangefochten besteht.

@xionlloyd

Sowas wie Ehrenmord findet schon statt, das ist ja nicht nur ein Gerücht. Es ist aber auch da wieder die Frage wie man das aufarbeitet. Die Medien wurden regelrecht hysterisch, und Du hast recht, es war nicht nur die Bild, das war die ganze Meidenlandschaften, da wurden zuletzt Talkshows ohne Ende mit gefüllt. Allerdings ist es schwer über ein Problem sinnvoll zu disskutieren wenn es so mit Emotionen aufgeladen wird. Und das war auch das Problem rund um Sarrazin und sein Buch, wos garnicht mehr um Fakten ging, die von ihm sowieso zurechtgelegt wurden. Er hat halt direkt versucht einzusteigen mit Provokation und Pauschalurteilen und das war kontraproduktiv. Damit hat er am Ende das erzeugt, was die von ihm angegriffene Multi Kulti Politik nicht mal geschafft hat, nämlich das der Diskurs komplett verstockt und sich die Radikalen in die jeweiligen Lager zurückziehen. Du hast also Recht dass der Ehrenmord, als "Reizthema" absolut gehypt wurde von den Medien, aber nichts desto trotz gibt es das Delikt Ehrenmord, und da muss natürlich was geschehen in Familien mit Migratonshintergrund, wo noch traditionelle patriachale Strukturen stattfinden. Aber ich sehe das relativ optimistisch, dass das hiesige Rechtsverständniss sich auch über die Generationen langsam die Bahn bricht.

@Bubble_bob


Das ist der Grund, warum ich mich aus Themen wie dieser heraus halte. Du zwar nicht, aber man wird gleich als kleine Rechter Transpariert..

Es geht mir um das Sozialverhalten aus fernen Länder, die hierzulande weiter ausgetragen werden.
Ich bin geb. Spanier, meine Eltern kamen als Gastarbeiter nach Deutschland.
Meine Eltern haben mir damals als Kind immer gesagt - Du bist hier in Deutschland, und wir verhalten uns so, wie man es von anderen in diesem Land erwartet..-

Wo ist denn heute die Integration?
Die Frage muss man mir nicht beantworten.

Ja, gut Integration oder Assimilation? Es ist schon richtig, dass man sich in einem anderen Land anpassen sollte. Aber du kannst den Leuten nicht die Pistole auf die Brust setzen und ihnen quasi ihre Kultur verbieten. Das geht schon mit der Kleidung los und hört bei den Glaubenshäusern nicht auf. Wenn man das alles nicht will, dann hätte man von vornherein ganz anders agieren müssen.
Es ist auch klar, wenn du eine größere Einwandergruppe hast, dann formen die auch in gewissen Bereichen die Regeln mit, prägen das Stadtbild auf bestimmte Weise. Viele negative eigenarten, wie zB die Kriminalität in solchen Stadtteilen hat ja auch ihre Gründe..

Man hat es jahrzehnte langversäumt, diese Bürger die man damals immer noch als Gäste gesehen hat richtig zu integrieren, und das heisst Schlüssel für Bildung und Wohlstand in die Hand zu geben.
Die eingewanderten Türken, Spanier Italiener und Yugoslaven gehörten nunmal meist nicht zur Mittelschicht oder Intelligenzia ihres Landes, sondern waren eher die "Verlierer", die hier in Deutschland bessere Chancen für sich sahen. Da muss man aber anders vorgehen, als sie in einen Stadteil abzuschieben, am besten neben ein großes Werksgelände und dann wars das.
Da haben wir als Land einfach viel verpasst, und uns auch viele Chancen, viel Potential durch die Finger rinnen lassen

Ach ja.. der gute alte Cem Karaca :(

https://www.youtube.com/watch?v=uLrFnXQn2Og (Video: Cem Karaca - Es kamen Menschen an)

@DeadPoet

Die eingewanderten Türke, Spanier Italiener und Yugoslaven gehörten nunmal meist nicht zur Mittelschicht oder Intelligenzia ihres Landes, sondern waren eher die "Verlierer", die hier in Deutschland bessere Chancen für sich sahen. Da muss man aber anders vorgehen, als sie in einen Stadteil abzuschieben, am besten neben ein großes Werksgelände und dann wars das.
Da haben wir als Land einfach viel verpasst, und uns auch viele Chancen, viel Potential durch die Finger rinnen lassen

Das höre ich zum ersten Mal. Kannst Du da mal Beispiele bringen, in denen das konkret geschehen ist? Also jetzt nicht unbedingt bei den ersten Gastarbeitern für die Industrie, in den 60ern, sondern später mit ganzen Familien? Als man sich also auch tatsächlich zum Bleiben entschieden hatte.

Bubble_bob schrieb:Es geht mir um das Sozialverhalten aus fernen Länder, die hierzulande weiter ausgetragen werden.
Ich bin geb. Spanier, meine Eltern kamen als Gastarbeiter nach Deutschland.
Meine Eltern haben mir damals als Kind immer gesagt - Du bist hier in Deutschland, und wir verhalten uns so, wie man es von anderen in diesem Land erwartet..-

Wow, meine Eltern - aus der Türkei - erzählten mir grundlegend Anderes.
"Junge, du bist jetzt in Deutschland... Mach was du willst. Am Besten, klau den Kartoffeln die Freundinnen, die Arbeit und das Geld."

@Banana_Joe


http://books.google.de/books?id=NFkBZYdAkQYC&pg=PA4&lpg=PA4&dq=gastarbeiter+segregation&source=bl&ots=11bgC30g9m&sig=eGkFe3NCfiiWpgA8TJ_Pv_jP7us&hl=de&sa=X&ei=0OqEUueUK8TEswbJ1oGQDQ&ved=0CDEQ6AEwAA#v=onepage&q=gastarbeiter%20segregation&f=false

http://www.amazon.de/Segregation-soziale-Unterschichtung-Gastarbeitern-Deutschland/dp/3638773914

@DeadPoet

DeadPoet schrieb: Man hat es jahrzehnte langversäumt, diese Bürger die man damals immer noch als Gäste gesehen hat richtig zu integrieren, und das heisst Schlüssel für Bildung und Wohlstand in die Hand zu geben.
Die eingewanderten Türken, Spanier Italiener und Yugoslaven gehörten nunmal meist nicht zur Mittelschicht oder Intelligenzia ihres Landes, sondern waren eher die "Verlierer", die hier in Deutschland bessere Chancen für sich sahen. Da muss man aber anders vorgehen, als sie in einen Stadteil abzuschieben, am besten neben ein großes Werksgelände und dann wars das.
Da haben wir als Land einfach viel verpasst, und uns auch viele Chancen, viel Potential durch die Finger rinnen lassen

Nach Erzählung meiner Eltern, wurde damals viel Hilfestellung gegeben zur Integration.
Ich vermute sehr stark, hätte man dies weiter vertieft, wären die Problemen nicht so gravierend.
Darauf komme ich zurück 'Gewalt ist kein Lösungspotential- sondern eher eine verzweifelte Ratlosigkeit,

@Bubble_bob

Welche Hilfestellungen waren das denn? Ich habe da auch ein bisschen Hintergrund, zwar nicht persönlich aber in der Familie. Ich wüsste nicht wo die Hilfe großartig war. Es gab Arbeit, und wenn man fleissig war konnte man es auf dem Bau bis zum Polier schaffen. Für viele war das das Ende der Fahnenstange. Aber es kommt vlt. auch etwas auf die Gastarbeitergeneration an, ob jetzt 50/60, 80/90, das werden schon auch nochmal riesige Unterschiede sein. Fakt ist nur, dass die Programme und da sind sich ja alle einig, die politischen Vertreter unterschiedlicher Coleur als auch die Vertretungen der diversen Migrationsgruppen, nicht ausreichend warenDas hilft nichts, hie rund da einen Sprachkurs im Gemeindezentrum anzubieten, oder ein Willkommensgeld, wobei ich davon speziell bezogen auf die Gastarbeiterthematik noch nichts gehört habe, das waren die DDR Bürger, die auch nach 2000 noch in alte Bundesländern zogen diverse Vergünstigen bekammen ( Kostenfreier Umzug, "Startkapital" ca 1000 €, ich glaube darauf konnten sich die Eltern meiner Verlobten nicht verlassen, sie haben einfach gearbeitet und hatten das Glück nicht in einem verelendeten Stadtteil zu leben, wie zB in Berlin der Neuköln etc. Fall ist. Das hat auch viel mit dem Mietspiegel zu tun, und was die Stadt an strukturellen Maßnahmen macht.. Klar wurde niemand gezwungen, irgendwo einzuziehen, sieht man mal von den katastrophalen Flüchtlingseinrichtungen ab, aber mehr erlaubte das Budget nicht, und natürlich fand da eine von der Politik auch gewollte Segretgation statt.

Der Beitrag gilt ausser die Eingangsfrage, natürlich auch für dich
@Banana_Joe

@DeadPoet

Naja, sicher nicht ganz von der Hand zu weisen, das einige Vermieter, Deutsche als Mieter bevorzugen. Allerdings wird als einleitendes Ereignis der sogenannten Segregation, fehlende finanzielle Mittel der Einwanderer genannt.

Die Menschen suchten sich also aufgrund ihrer schlechten finanziellen Situation ihre Quartiere selbst aus und bekamen sie nicht etwa zugeteilt. Das selbe Problem dürften aber damals wohl auch alle sozial schwachen deutschen Familien gehabt haben. In dem Text ist auch von den Russlanddeutschen die Rede, welche nach der Wende verstärkt nach Deutschland kamen. Diesen wurden neben anderen Eingliederungshilfen aber sogar zinsvergünstigte Darlehen gewährt etc.
Hier dann noch von bewusster Segregation zu sprechen, finde ich doch etwas anmaßend und absurd.

Desweiteren behaupte ich einfach mal, das jedes Kind in Deutschland die Chance hat sich zu bilden. Hier gibt es keine Ausgrenzung oder Diskriminierung.

Klar hat man es beim Start in einem neuen Land mitunter schwer, aber ich denke Deutschland gibt in punkto Willkommenskultur generell ein gutes Bild ab und das war auch schon in den 90ern sowie 80ern so.

@xionlloyd

Wer keine eigene Meinung hat, an den mangelt es an Kreativität! ;)

@DeadPoet

DeadPoet schrieb: Das hilft nichts, hie rund da einen Sprachkurs im Gemeindezentrum anzubieten

Hab mal eben bei meine Papa angerufen, um genauer zu fragen.
Also, mein Vater ist der Meinung, das die Arbeitgeber damals für Fragen und Rede antworten standen.
Wollte man wissen wo Sprachkurse waren, erhielt man die Auskunft. Auch Beratung für Immobilien
Afür Kalkulation Grundkosten.
Er war auch die Meinung, das damals die Leute euphorischer waren, selbstbewusster, und geprägt von Eltern die den Krieg erlebten.

Wobei er mir auch erzählte: Die Menschen sind heute unzufriedener, es gibt für denen nichts schöneres, auf die absurden oder schwächen als Opfer einzubeziehen.. Der wahre Kern liegt im Wirtschaftswesen.

Aha, sind wir also schon einen schritt weiter: Wirtschaft.

Ich muss nun leider off, meine Frau von der Arbeit abholen..
Bis dann.

Wünsche Euch einen schönen Abend.

@Bubble_bob


Ja, genau das ist Fakt. Die Arbeitgeber, waren halt meist in Ordnung. Ich weiss jetzt nicht ob das überall so war, aber ich hab da auch schon mit meinem Schwiegervater drüber gesprochen, ging auch so in die Richtung und spiegelt sich auch mit einer Doku die ich mal sah "Die Leute von Arzano"
Da sind die Arbeitnehmer dann halt wirklich sehr angetan von ihrem Mitarbeitern, weil die so fleissig sind, und ruhig - und einfach ihre Arbeitmachen ohne zu maulen. Aber auch in dieser Doku wird deutlich wie distanziert die Beziehung zwischen den Nationalitäten ist. Man kennt sich von der Arbeit, das wars auch schon.

Gut, man kann nichts erzwingen, aber man hat einfach einiges verpasst. Viele Chefs haben das auch als große Möglichkeit gesehen, Teilhaber für ihre Investionen zu finden. So von wegen: "Mensch, leg doch dein Geld bei uns an, ich hab jemanden der zieht grad was ganz Großes auf" Aber ich denk mal die meisten haben einen gewissen Teil des Geldes zurück in die Heimat geschickt, und dort ihr Haus ( ohnehin viel günstiger ) gebaut. Denn die Stimmung in Deutschland war nicht sehr ausländerfreundlich. So saßen die Gastarbeiter ihrerseits auch ihr Leben lang auf gepackten Koffern.

Aber du kannst da sicher noch mehr erzählen. :)

♫♪..doch es kamen Menschen an..♫♪ :D :)

Danke für den Link 16:42, sehr interessant!

@vincent

@DeadPoet
Gerne :)

Edit: übrigens, das Zitat "Es wurden Arbeiter gerufen, doch..." geht wohl auf Max Frisch zurück. Zumindest laut wiki..

,,, ich sag nur ein dazu viele hunderttausend euros sind wieder geflossen an spendengelder und bei uns haben die flutofer immer noch kein geld und in der werbung läuft immer der spot ,,,ich hab mal wieder nichts in der brotbox und keine zeriealien das ist ja wieder so gesund man hört auf leute !
lg die nele

@leserin schrieb:
Es ging zunächst nur darum , keiner wird grundlos Rechtsextrem.., ich hab noch nie Hartz 4 bekommen, und in der Doku hieß es, Aslybewerber würden mehr kriegen , als ein Arbeitsuchender aus Deutschland. Dafür kann ja ich nichts. Ich frag morgen meinen Mann, wo die Doku kam , in welcher Sendung das war.

Bei Privatsendern suchen ! Vorzugsweise RTL/RTL2. ;)
Die machen diesen Job:
Förderung von
"rechtsextrem werden"

eckhart schrieb:Keiner wird grundlos rechtsextrem

Das stimmt.





https://www.youtube.com/watch?v=8sap705VoyI



Alles wegen Nazi-mutti

In dem Video sagt die noch zu ihrem Enkel "Mach mal den Hitler-Gruß"