@rockandroll Ja, sorry, den habe ich übersehen. Das ist in etwa das, was ich auch zum Audruck bringen wollte.
Warum ist denn der Glaube, der Islam, in Deutschland vielen Muslimen wichtiger als den Verwandten im Ursprungsland? Weil sie ihn als identitätsstiftend sehen. Weil Ihnen das hier fehlt und die Religion außerdem einfachste Erklärungsmodelle für die Fragen des alltäglichen lebens bietet. Einen moralischen Leitfaden der das selbstständige Denken, bezüglich eines eigenen Wertesystems weitestgehend erübrigt. Viele flüchten sich dann eben in dieses Modell um sich abzugrenzen. Ich vermute eine besondere, sich deutlich abhebende, abgrenzende eigene Identität, weiß man besonders in der "Fremde" zu schätzen, aber wohl meist auch nur aus einem Unterlegenheitsgefühl heraus.
Schon praktisch jedenfalls, bekommt man doch für das Hinnehmen, die Einhaltung dieser oft sinnlosen Dogmen sogar eine Überlegenheitsstellung gegenüber "Ungläubigen" nahegelegt. Nationalisten benutzen für den selben Zweck, das Land in dem sie bzw. ihre Vorfahren geboren sind. Rassisten die Hautfarbe, Faschisten die politische Orientierung usw. Das Prinzip dahinter ist allerdings dasselbe. Man betrachtet sich als pseudelitäre Gruppe Auserwählter. Auswerwählt aufgrund von Merkmalen, die im Grunde nicht das geringste über die jeweilige Person aussagen. Zumindest nichts positives.