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Fremdenhass - Wie ist das zu erklären?

293 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Nazis, Extremisten, Kleinkarierte ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Ilvi ehemaliges Mitglied

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Fremdenhass - Wie ist das zu erklären?

12.08.2014 um 14:02
Ich glaub gar nicht dass so nen Fremdenhass wirklich gibt. Wenn man in Urlaub fährt oder Auswandert, hasst man die Fremden ja auch nicht. Kinder spielen mit fremden Kindern, ob sie sie verstehen oder nicht als hätten sie sich schon immer gekannt.
Eher hasst man die die zuziehen. Und dies denke ich, passiert aus Neid.
Man hat Angst die könnten einem aus der Staatskasse zu viel weg nehmen, oder in Parks oder so wo zu viel Platz brauchen.....


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Fremdenhass - Wie ist das zu erklären?

12.08.2014 um 14:57
Ich kann mir gut vorstellen das der hass meistens von schlechten Erfahrungen her rührt.


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Fremdenhass - Wie ist das zu erklären?

12.08.2014 um 15:41
Ich denke, dass es oft mit schlechten Erfahrungen zusammenhängt. Es wird mir aber immer ein Rätsel bleiben, warum man aufgrund schlechter Erfahrungen alle Ausländer hasst.

Auch die Erziehung spielt natürlich in einigen Fällen eine Rolle.


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Fremdenhass - Wie ist das zu erklären?

12.08.2014 um 16:23
Fremdenhass kann verschiedenste Gründe haben.

Die beiden wichtigsten Gründe sind wohl die kulturellen und danach die ökonomischen.
Bei der Kultur ist es das uns unbekannte, was uns abschreckt. Wir lehnen es lieber ab, anstatt uns damit zu beschäftigen.

Ausländer sind auch verhasst, weil sie angeblich keinen ökonomischen Zweck haben. Sie haben sehr wohl die Mittel, jedoch werden sie an den Rand der Gesellschaft gedrängt und benachteiligt. Bei der Integration wird vieles falsch gemacht. Viele wollen, den meisten wird der Zugang verwehrt.

( Und wessen Selbstwertgefühl und Wille, sich in die Gesellschaft einzubringen soll Immigranten noch bleiben, wenn dann noch Nazis wie Sarrazin um die Ecke kommen und ihre Fremdenfeindlichen Texte frei aussprechen dürfen? )


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Fremdenhass - Wie ist das zu erklären?

12.08.2014 um 16:58
Zitat von IlviIlvi schrieb:Ich glaub gar nicht dass so nen Fremdenhass wirklich gibt.
Natürlich gibt es ihn! Rassismus ist vielfältig. Es gibt biologistische Rassisten, die ihre rassische Überlegenheit bzw. Herrenmenschlichkeit aus dem jeweiligen völkisch-ethnischen Genpool ableiten. Diese sind der Auffassung, dass jede ''Rasse'', jedes ''Volk'' seine genetischen Eigenheiten, Stärken und Defizite hat. Dann gibt es Rassisten, die nicht biologistisch argumentieren, sondern diverse Kulturen verachten, bspw. den lässigen Lebensstil der Südländer und den Nomadismus diverser afrikanischer und asiatischer Stämme


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Fremdenhass - Wie ist das zu erklären?

12.08.2014 um 17:29
Zitat von IlviIlvi schrieb:Ich glaub gar nicht dass so nen Fremdenhass wirklich gibt.
Ich denke eigentlich schon dass es echten Fremdenhass gibt, es gibt genug Menschen die jemanden oder etwas als minderwertig betrachten oder verabscheuen nur weil sie es als andersartig empfinden. Dass diese Menschen unter Umständen im Ausland Urlaub machen ändert daran nichts, dann begafft man die Einwohner dort eben wie die Affen im Zoo und belustigt sich über die Umstände.
Zitat von IlviIlvi schrieb:Eher hasst man die die zuziehen. Und dies denke ich, passiert aus Neid.
Man hat Angst die könnten einem aus der Staatskasse zu viel weg nehmen, oder in Parks oder so wo zu viel Platz brauchen.....
Angst dass jemand einem (lebens-)wichtige Ressourcen streitig macht, ist aber imho nicht nur Neid, sondern auch einfach nur Selbsterhaltungstrieb.
Ebenso ist es natürlich, wenn manche fremdartigen Dinge einen Menschen verunsichern oder abstoßen. Schließlich haben nicht nur die "fremden" Kulturen Regeln und Maßstäbe etabliert, die für ihre Existenz wichtig sind, und manches ist einfach inkompatibel. Es wird heute viel zu sehr abgestritten, dass Reibungen normal oder sogar unvermeidlich sind wenn verschiedene Kulturen aufeinandertreffen. Man versucht, derartige Probleme als Randgruppenphänomen darzustellen. Die Stimmenzahlen für rechte und rechtspopulistische Parteien sprechen eine andere Sprache.


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Fremdenhass - Wie ist das zu erklären?

12.08.2023 um 13:17
Zitat von KatoriKatori schrieb am 21.12.2011:Moin liebe Userschaft,
Zitat von KatoriKatori schrieb am 21.12.2011:Moin liebe Userschaft,

mich interessierte einmal wie es möglich sein kann, daß man Gründe hat/erdichtet, um anderer Menschen zu hassen. Prinzipiell ist es doch nun so, daß man ersteinmal wen im Ansatz kennen sollte, um sich über eine Person, gleich welcher Herkunft, Religion etc. eine Meinung bilden zu können. Wer sich daran nicht hält, kann einfach kein Urteil fällen, dazu fehlt die benötigte Kompetenz und zwar gänzlich, na das wird den meisten hier sicher nicht fremd sein :) also laßt hören/lesen was euch so einfällt.

lG Katori
@Katori
Menschen die Fremdenhass empfinden funktionieren nicht so wie du sagst, leider.
Meine Eltern kommen ursprünglich aus der Türkei.
Ich bin in einem sehr deutschem Dorf im Harz groß geworden, dort waren damals (80er 90er) nur ganz wenige ausländische Familien.
Es war eine schöne Kindheit, ich war in zig Vereinen: Feuerwehr, Fussball, Tischtennis, Karate, Schützenverein, Schwimmen usw., hab mich selbst auch nie als Ausländer empfunden. Da ich auch keine religiöse Erziehung hatte, gab es auch keine Barrieren wegen Alkohol, Schweinefleisch usw. ich war ohne es zu merken voll integriert besser gesagt assimiliert.
Aber es gab trotzdem Menschen die mich durch ihr Verhalten ausgrenzen wollten. Manchmal war es vielleicht nicht mal Böse gemeint, aber es löste bei mir kein gutes Gefühl aus. Ich will da auch gar nicht ins Detail gehen, wie gesagt, meine Kindheit dort empfand ich als sehr schön.
Aber es gibt Menschen, die wollen selbst mit eingedeutschten Ausländern nichts zutun haben. Da geht es leider oftmals um Rassismus, anders kann man das nicht erklären, teilweise sehr direkte fremdenfeindliche Aussagen.
Solche Leute stören sich sogar daran, das man "deren" Kultur lebt, weil so einige Angriffsflächen wegfallen.


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Fremdenhass - Wie ist das zu erklären?

12.08.2023 um 13:27
@Katori
Aber früher fand ich besser, das diese Menschen besser zu identifizieren waren. Heutzutage gibt es ja gar keine Fremdenfeindlichen Menschen. Die Taktik ist schlau und gefährlich.


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Fremdenhass - Wie ist das zu erklären?

12.08.2023 um 14:39
Zitat von MahatmaMahatma schrieb:Solche Leute stören sich sogar daran, das man "deren" Kultur lebt, weil so einige Angriffsflächen wegfallen.
Jo. Und wenn du dann eine andere in den Augen von klein geistigen Rassisten fremde Kultur lebst, ist es auch wieder verkehrt. Dann bist du nämlich schlecht integriert.

Oder anstatt dass Rassisten wertzuschätzen, dass Menschen mit Migrationshintergrund dieses Land mit ihrer Arbeitskraft am Laufen halten - darunter sogar das geregelte-verwöhnte Alltagsleben der Rassisten selbst - kommt dann meist nur, dass die bösen Ausländer mit oder ohne deutsche Staatbürgerschaft den Deutschen ohne Migrationshintergrund nur die Arbeit wegnehmen, lol.

Ps.

Was meinst du eigentlich würden Rassisten sagen, wenn man ihnen sagen würde, dass auch sie vom afrikanischen Kontinent abstammen?

Wir alle hier in Deutschland haben einen Migrationshintergrund.


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Fremdenhass - Wie ist das zu erklären?

12.08.2023 um 15:41
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Was meinst du eigentlich würden Rassisten sagen, wenn man ihnen sagen würde, dass auch sie vom afrikanischen Kontinent abstammen?
Das ist nur eine Theorie. Nicht umsonst heißt es die "out of africa-Theorie".

Und es gibt viele Menschen, wie auch immer gesinnt, die ständig betonen, dass es nur eine
Theorie sei und dass es viele Theorien dazu geben würde.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Wir alle hier in Deutschland haben einen Migrationshintergrund.
Deutschland sind die neuen USA, oder was?


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Fremdenhass - Wie ist das zu erklären?

12.08.2023 um 16:18
Zitat von SuiGenerisSuiGeneris schrieb:Das ist nur eine Theorie. Nicht umsonst heißt es die "out of africa-Theorie".

Und es gibt viele Menschen, wie auch immer gesinnt, die ständig betonen, dass es nur eine
Theorie sei und dass es viele Theorien dazu geben würde.
Viele Menschen können auch den wissenschaftlichen Theoriebegriff nicht vom umgangssprachlichen unterscheiden.
Die Out-of-Africa-Theorie bzw. Hypothese ist nämlich nicht einfach "eine von vielen Theorien", sondern eine paläoanthropologisches bzw. ein wissenschaftliches Modell, das nicht nur durch genetische, sondern auch durch zahlreiche fossile Befunde gestützt wird. Ne Minderheit befürwortet zwar auch heute noch die gegenteilige Hypothese eines multiregionalen Ursprungs des modernen Menschen, die aktuellen Belegfunde sprechen aber derzeit stark dagegen.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Wir alle hier in Deutschland haben einen Migrationshintergrund.
Zitat von SuiGenerisSuiGeneris schrieb:Deutschland sind die neuen USA, oder was?
Der Satz zielt eher darauf ab, daß wir alle unseren Wohnort durch zahlreiche Migrationsbewegungen aus der Vergangenheit bzw. aus der Menschheitsgeschichte resultierend zu verdanken haben.


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Fremdenhass - Wie ist das zu erklären?

12.08.2023 um 21:01
Aus meinem persönlichen Threadarchiv exhumiert:

Ich bin in den sechziger Jahren in einem damals schon auf eine lange "multiethnische Tradition" zurück blickenden Stadtteil (Hamburg-St.Pauli) gross geworden. Da war es vollkommen normal, dass Nachbarn aus aller Herren Länder stammten. Kaum einer hatte Probleme damit. Man hatte Gemeinsamkeiten. Man war Malocher, man war arbeitslos, man war arm, man wohnte in beschissenen Verhältnissen, man war gelegenheitskriminell, man ging anschaffen. Da war es vollkommen egal, ob jemand schwarz, gelb oder blass war, de Vries, Müller, Smith, Hinterhuber, Li, Kim, Stanislawski, Ulutürk oder Wagadongo mit Nachnamen hiess. Bis 1945 hatte dieser Stadtteil sogar noch eine komplette "Chinatown", ganz, wie es sich für eine Welt- und Hafenstadt gehört.

Natürlich war Deutschland immer auch ein Durchzugs- und Einwanderungsland mit nationalen Minderheiten in bestimmten Regionen, wie Nord- und Ostfriesen an den westlichen Küsten, wendischen Sorben in der Lausitz und im Spreewald, Dänen an der Nordgrenze.

Darüber hinaus hat Deutschland immer wieder grosse Immigrationswellen erlebt.
Stichwort Völkerwanderung.

Jüdische Gemeinden lassen sich seit 321 urkundlich nachweisen. Im Mittelalter zog es Handwerker und Händler aus den Niederlanden, Frankreich, Polen etc. in die Grenzen des heutigen Deutschlands. "Gekommen um zu bleiben" - ebenso zog es natürlich auch Deutsche hinaus in die Welt. Bereits die Hanse sorgte für eine rege Durchmischung der Handel treibenden Völker. Später kamen Kolonisten aus den Niederlanden, um beispielsweise die Überschwemmungsgebiete der Elbe (Vier- und Marschlande) zu besiedeln, im 16. Jahrhundert war jeder 4. Hamburger ein niederländischer Migrant. Friedrichstadt an der Mündung der Treene in die Eider, eine niederländische Gründung, hatte nicht nur 200 Jahre lang ein niederländisches Sprachprivileg, sondern es galt auch ebenso lange niederländisches Recht*.

Im 17. Jahrhundert waren gut 1/4 der Einwohner des Grossraums Berlin französischer Herkunft. In Hamburg waren Portugiesen und Engländer stark vertreten, wie sich heute noch an Namen alter Familien erkennen lässt. Ebenso rege war der Zuzug von Schweden, schliesslich waren Teile der Ostseeküste einst schwedisch, oder von Dänen, die bis an die Elbe herrschten - und blieben.

Im 19. Jahrhundert kam es zu einem starken Zustrom von Arbeitsmigranten, meist aus Polen oder der Ukraine, nach Deutschland. In manchen Städten im Ruhrgebiet gab es um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert mehr Polen als Deutsche. Nationalisten befürchteten eine "Verpolung" der deutsche Rüstungsschmiede im Ruhrpott.

Nach der russischen Revolution 1917 liessen sich viele zarentreue Flüchtlinge aus Russland und dem Baltikum in Deutschland nieder. Zuvor hatten schon Menschen aus den deutschen Kolonien sich in Deutschland niedergelassen.

Der Zweite Weltkrieg mischte die Völker Europas noch einmal nachhaltig durch, zahlreiche "displaced persons" aus allen Teilen Europas blieben freiwillig oder unfreiwillig in Deutschland hängen, ebenso wie ehemalige Besatzungssoldaten.

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts kamen Arbeitsmigranten aus den Ländern rund ums Mittelmeer dazu, politische Flüchtlinge aus Diktaturen wie Griechenland, dem Iran oder Chile oder Asylbewerber aus allen Staaten der Erde, nicht zu vergessen die Communities ausländischer Geschäftsleute, wie der Japaner in Düsseldorf oder der iranischen Teppichhändler in Hamburg.

Heute gilt Berlin als grösste "polnische", "russische" oder "türkische" Stadt ausserhalb der jeweiligen genannten Länder. Etwa 20.000 junge Israelis leben in Berlin - mehr als irgendwo sonst ausserhalb Israels. Hamburg ist die grösste "afghanische" Stadt und die grösste "ghanaische", so weit ich weiss. Ein "Portugiesenviertel" am Hafen gibt's übrigens auch noch, sowie einige skandinavische Kirchengemeinden.

Wahrscheinlich habe ich noch allerlei Völkerscharen vergessen.

So viel zum Thema "Vielvölkerstaat"!


*Was würde passieren, würden, auf Wunsch der Regierung, muslimische Glaubensverfolgte, meinetwegen Schiiten aus dem Irak oder Sunniten aus dem Iran, in der BRD eine Stadt gründen, in der sie 200 Jahre lang ausschliesslich ihre Heimatsprache und ihr Heimatrecht (Scharia!) ausüben dürften?




Ich arbeitete (und tue es gelegentlich noch) beruflich mit Menschen aller Hautfarben, Geschlechter, Religionen, "Kulturen" weltweit zusammen. Egal, ob hier oder dort, ob von Angesicht zu Angesicht oder virtuell.

Hobbies, Interessen und Freizeitgestaltung verbinden mich mit Menschen aus vielen Ländern. Die Firma, für die ich lange Jahre tätig war, gehörte zeitweilig Schweden, mein Auto kommt auch daher, selbst wenn's inzwischen Chinesen gehört, meine Lebensmittel, meine Kleidung, ja, selbst meine "Kulturgüter" kommen von rund um den Globus.

Wer sind eigentlich "diese Ausländer"?

Meine Frau ist Irin, ihre Freundin Französin, meine Putzfrau ist Russin, meine Nachbarn Dänen, mein Bäcker Friese, mein Gemüsemann Türke, mein Gastwirt Italiener, Grieche oder Chinese. Der Mensch, der unseren Oldtimer wartete kommt aus England, mein Ex-Chef aus den USA, meine frühere Backoffice-Leiterin aus dem Iran, meine erste Frau war Palästinenserin, usw. usw.

Bis jetzt hat sich mir noch nicht erschlossen, wer von denen eine potenzielle Gefahr für mich sein soll.
Kann mich mal jemand aufklären?

Was die Einwanderer angeht: Nicht wenige der erfolgreichsten Gesellschaften speisten und speisen sich aus Migranten. Warum? Weil es immer die entschlusskräftigsten, mutigsten und unternehmerischsten Menschen sind, die Geld und Leben riskieren, um ihrem Elend, dem Hunger und der Unterdrückung zu entfliehen, um sich andernorts ihr kleines persönliches Glück aufzubauen.

Ich gönne es ihnen!

Vielleicht hilft einfach noch mal ein wenig Geschichtsunterricht. Dann wird man feststellen, dass "die Deutschen" in den vergangenen zwei, drei Jahrhunderten ein Volk von "Wirtschaftsflüchtlingen" und "Asylbewerbern" waren, die sich aufgemacht haben, von der Wolga bis in die Karpaten, von Alaska bis Feuerland, von Afrika bis Asien und Australien ihr Glück zu suchen.


Was die freiwillige Ghettobildung angeht: Es ist wohl nicht so ungewöhnlich, dass sich Menschen gern mit "Ihresgleichen" umgeben. Man denke an die deutschen Dörfer und Städte in Ungarn, Rumänien, der ehemaligen UdSSR - oder an deutsche Ansiedlungen in Namibia, in Südamerika oder auf Malle. Selbst die USA hatten, zumindest bis zum Eintritt in den Ersten Weltkrieg, fast rein deutschstämmige Stadtteile, Städte und Gemeinden. Mit deutschen Schulen, deutschen Zeitungen und deutschen Festivitäten. Selbst Kaisers Geburtstag oder der Sedantag wurden dort gefeiert. Ein Wiederaufleben ergab sich (ohne Feiern) durch die Menschen, die vor dem Faschismus aus Deutschland flüchten mussten. Froh konnte von den Flüchtlingen der sein, der ein deutschsprachiges Netzwerk für Bürokratie, Unterkunft, Arbeit vorfinden konnte.

Geschäfte und Restaurants, in denen deutschstämmige Migranten heimische Speisen und Getränke vorfinden, gibt es wohl weltweit - von der Bierbar in Shanghai oder Thailand bis zum Currywurststand in Spanien oder "Feinkost"-Läden in New York.

Warum sollen andere Menschen also nicht die gleichen Ansprüche ans Leben stellen wie unsere (ehemaligen) Landsleute?

Hier oben bei uns in Südtondern sind die Grenzen zwischen Denen und Dänen fliessend. Man hat sich lange genug die Köppe eingekloppt und hat sich seit 1945 wieder einigermassen vernünftig verhalten. Deutsche fahren zum Arbeiten nach Dänemark, Dänen kommen zum Einkaufen nach Deutschland. Die setzen im Einzelhandel in SH pro anno etwa 800 Millionen Euro um. Lebensmittel, vor allem "Ungesundes" wie Alkohol, Limonaden und Süssigkeiten sind hier deutlich billiger als "drüben", da es in DK eine "Gesundheitssteuer" auf Alk und Zucker gibt, die allerdings wohl auf EU-Intervention bald entfällt, wenn nicht gar schon zum 1.7. entfallen ist. Muss ich mal fragen. Wir können diesseits dänische Waren in dänischen Supermärkten kaufen, uns auf Dänisch bedienen lassen und mit Kronen bezahlen.

Mein Heimatort lebt praktisch von Dänen, besteht fast nur aus Supermärkten, die sieben Tage in der Woche fast rund um die Uhr geöffnet sind.

In Tondern, der nächst grösseren Stadt, ist es dann fast umgekehrt. Man kauft dort, was "typisch" ist: Möbel, Designer-Kram, Kleidung etc. Ohne deutsche Einkaufsbummler wäre Tondern so öde wie das umgebende Flachland. Man spricht deutsch, man zahlt in Euro, isst Hot Dogs und Eis. Best of both worlds, sozusagen.

Diese fliessenden Grenzen, in etwa zwischen den jeweiligen ehemaligen Maximal-Ausdehnungen von Deutschland und Dänemark, werden von beiden Seiten als positiv empfunden. Europa wächst an den Rändern zusammen. Ähnliches kenne ich aus vielen Regionen zwischen BRD und angrenzenden Ländern. Vielleicht "im Osten" nicht ganz so intensiv wie hier oben. Das mag an der kürzeren Zeit und an der Geschichte liegen.

Ich schrieb bereits - viele Deutsche arbeiten in Dänemark, weil der Arbeitsmarkt an der Westküste nicht so viel bietet. Die Stellenanzeigen in den Zeitungen bieten jede Menge Jobs, auch qualifizierte, in DK. Wer beide Sprachen spricht, ist natürlich hüben wie drüben der King auf dem Arbeitsmarkt. Darum schicken viele Mensch hier ihre Kinder in dänische Kitas, auf dänische Schulen, die es in nahezu jeder grösseren Gemeinde gibt. Wer diese Einrichtungen besucht, zählt als "dänische Minderheit", wobei es vollkommen wurst ist, ob er nun Ibrahim Abdulla, John Smith, Jörgen Jörgensen, Mai Ling Ping Pong oder Schackeline-Schantalle Hugendubel heisst. Man ist "gefühlter Däne", hat einen Danebrog im Garten oder am Auto, feiert St. Hans oder Lucia, liebt dänische Torten und deutsches Bier - und wählt selbstverständlich SSW.

In grossen Städten wie Flensburg ist es nicht anders. Dort sind sogar die Hinweisschilder "Die Stadtwerke Flensburg buddeln die Kanalisation um" zweisprachig. DAS ist Europa!


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Fremdenhass - Wie ist das zu erklären?

13.08.2023 um 12:43
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Was meinst du eigentlich würden Rassisten sagen, wenn man ihnen sagen würde, dass auch sie vom afrikanischen Kontinent abstammen?

Wir alle hier in Deutschland haben einen Migrationshintergrund.
@rhapsody3004
Glaube das Rassisten so ähnlich wie diese Verschwörungsleute, nur das sehen, was sie sehen wollen: ihre kleinkarierte rassistische Weltansicht!
Denn mal davon abgesehen, das wir ursprünglich alle miteinander Verwandt sind, sind wir alle Menschen.
Muss aber auch zugeben, manchmal ist es auch nicht einfach mit "Fremden" klarzukommen. Deshalb ist es ja auch so wichtig das Fremde auch alles tun um hier anzukommen. Dazu gehört eben möglichst schnell die Sprache zu lernen und sich auch ein bisschen kulturell anzupassen. Gewisse Gepflogenheiten muss man als "Gast"(ich hasse das Wort, ich weiß!, wir sind alle Gast auf dem Planeten usw.) sich schon ein bisschen angucken und sich anpassen finde ich. Bitte das nicht falsch verstehen, ich rede hier von dem extremen Verhalten mancher Neuankömmlinge!
Was ich früher und heute an Deutschland geliebt habe, sind die "echten Deutsche". Welche sind das für mich:
Sie achten auf Recht und Gesetz. Warten brav bei Rot, auch wenn kein Auto kommt. Betrügen nicht, auch wenn keiner hinsieht. Menschen die vielleicht nicht sehr religiös aber pflichtbewusst sind. Könnte immer so weitermachen, es gibt immer plus und minus.
Aber manche Sachen versteht man auch besser wenn man älter wird und reifer. Ordnungssinn, Ruhezeiten, Regeln einhalten waren früher für mich nicht so wichtig. Aber all das macht auch das "tolle Deutschland" eben aus.
Guckt dir kaputte Länder: Armut, Unruhe, dauerndes Hupen, kein Recht! kein Gesetz. Kann auch sein, das manche hier einfach Angst haben, das zu viel Überfremdung zu Chaos führt.


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Fremdenhass - Wie ist das zu erklären?

13.08.2023 um 18:11
Zitat von KatoriKatori schrieb am 21.12.2011:also laßt hören/lesen was euch so einfällt.
Es ist doch so, dass jeder der in das Leben eines anderen tritt, ein Fremder ist. Egal woher er kommt, egal was er darstellt oder darzustellen versucht. Es braucht immer ein wenig Vertrauen um die angeborene Barriere eines Menschen abzubauen. Selbstschutz, Schutz der persönlichen Sphäre.
Beginnend bei der kleinsten Zelle, bei mir selbst, lasse ich eine gewisse Nähe zu. Mit der Summe der Erfahrungen, die ich bis zu diesem Zeitpunkt gesammelt habe, versuche ich mir ein Bild von meinem Gegenüber zu machen. Das alleine ist mein Vorgehen wenn ich einen Fremden in mein Leben lasse.
Dabei interessiert mich weder Hautfarbe noch Ethnie, noch die religiöse Angehörigkeit oder auch die politischen Interessen und am allerwenigsten die sexuellen Fantasien dieses Menschen. Dieser Mensch ist zunächst immer ein unbeschriebenes Blatt, dass sich mir nach und nach offenbart. Nicht mehr und nicht weniger.
Ich stelle keine Ferndiagnosen über Menschen die ich nicht kenne, noch verurteile ich Menschen auf Grund von medial verbreiteten Vorurteilen.
Sollte ich mich dennoch dabei ertappen, stelle ich mir sogleich die Frage, was ist es was mich glauben macht, das dieser Mensch nicht in mein Denken passt. Meist liegt die Antwort in mir selbst.
In puncto Rassist, ein, wie mir scheint, inflationär verwendetes Wort in diesem Forum, muss ich sagen, jeder Mensch trägt einen rassistischen Anteil in sich. Es ist, in seine Teile zerlegt, nichts anderes als die Angst vor dem Unbekannten. Wir fühlen uns am wohlsten und sicher in unserer Umgebung, gestützt auf die Gedankenkonstruktion die wir uns erschaffen haben. Das ist unsere Welt. Doch alles andere, das nicht bekannte, was auch immer sich hinter diesem Unbekannten verbirgt, macht uns Angst und bedarf einiger Anstrengung um ein gewisses Verständnis für das Neue aufzubringen.
Für viele ist es am einfachsten das Fremde zu hassen, weil es am effektivsten ist. Fremde Kulturen,
fremdes essen, fremde Sprache, fremde Angewohnheiten usw. verstehe ich nicht, also gehe ich auf Abstand. Es bedarf etwas an Leistung sich dieser neuen Welt zu erschließen. Habe ich diese Barriere erst einmal überwunden, ist es ein kleiner Schritt auf das Fremde mit Neugier und Wohlwollen zu zu gehen.

Lassen wir alle Tags, wie ( links, rechts, rot grün, braun, blau, woke, Nazi, Verschwörungstheoretiker, und was weiß ich noch so alles) weg, dann merkt man schnell, wie schwer es ist, eine wirklich vorurteilsfreie Meinung über andere zu bilden.
Zu jeder Einschätzung gehört auch der negative Aspekt.

Der Hass ist in diesen Tags bereits enthalten und lösen in unseren Gedanken negative Bilder aus, noch ehe wir wirklich über etwas nachgedacht haben. So funktioniert das mit dem Fremden und dem Hass.
Das andere, weniger positive, ist die negative Erfahrung die wir machen, wenn wir auf unbekanntes Terrain kommen. Auch diese Erfahrungen sollten in das Gesamtbild einfließen. Menschen haben nicht immer Gutes im Sinn. Manchmal ist es besser der Gefahr frühzeitig zu begegnen und entsprechende Vorkehrungen zu treffen, damit wir nicht in der Gefahr umkommen. Auch dies sollte beachtet werden, wenn man das Fremde beurteilen will.

Und dann noch der Blick auf sich selbst. Man sollte sich bewusst sein:

Wer zu lange in den Abgrund schaut und sich zu lange mit den Abgründen der Anderen befasst, der steckt möglicherweise schon knietief in den selben Abgründen ohne es zu merken.


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Fremdenhass - Wie ist das zu erklären?

13.08.2023 um 20:29
Zitat von MahatmaMahatma schrieb:Was ich früher und heute an Deutschland geliebt habe, sind die "echten Deutsche". Welche sind das für mich:
Sie achten auf Recht und Gesetz. Warten brav bei Rot, auch wenn kein Auto kommt. Betrügen nicht, auch wenn keiner hinsieht. Menschen die vielleicht nicht sehr religiös aber pflichtbewusst sind. Könnte immer so weitermachen
In diesem unseren Lande (H.Kohl, mausetot) - tobt immer wieder die Debatte darum, was deutsch ist bzw. zu sein hat.

Dazu aus dem Keller geholt:

Auch die Hiesigen haben keine Einheitskultur - ebenso wenig wie die Zugereisten.

Offen bleibt nach wie vor die Frage, in WAS sich jemand, der in dieses Land kommt, integrieren soll - und wie weit?

Es stellt sich die Frage, ob es überhaupt so etwas wie eine "deutsche Leitkultur" gibt, an die sich gefällgst jede/r anzupassen hat, wie die wohl aussieht, und ob ich als hier Geborener überhaupt bereit wäre, diese mit zu tragen. Oder muss ich mich selbst ausbürgern?

Ich bin der Meinung, dass es eben keine einheitliche "deutsche Kultur" gibt. Kultur ist immer auch eine Klassenfrage. Was verbindet die "Kultur" der Bayreuther Festspiele mit der der Jungs aus dem Plattenbau von Berlin-Marzahn, was eint den Dokumenta-Besucher mit dem von Wacken?

Wo es keine gemeinsame Kultur gibt - und ich bin froh, dass es sie nicht gibt - da kann sich auch keiner "integrieren", mithin diese Integration auch nicht verweigern.

Jetzt hätte ich gern mal ein paar für ALLE in diesem Land lebenden Menschen einheitliche und verbindliche Eckpfosten der Leitkultur benannt. Bislang konnte mir die noch keiner nennen.

Bitte jetzt nicht mit "Gesetze einhalten", "Wählen gehen", "Steuern zahlen" "ehrenamtlich engagieren", "alle gleich behandeln und bezahlen" kommen - dergleichen halte ich für universell und selbstverständlich und nicht nur für "typisch deutsche Leitkultur".

Ich hätte da schon gern mehr und gern auch Besonderes.

Aus einem anderen Thread 'rübergeholt:

Ach ja, die "kulturelle nationale Identität" - das ist auch schon wieder so ein Wortpudding, der sich nicht an die Wand nageln lässt. Unfassbar, sozusagen.

Das Nebeneinander von Kulturen erlebe ich tagtäglich. Da muss ich nur mal mit zum Schützenverein meiner Frau gehen, bevorzugt zu Festivitäten. Da begegnet mir eine Kultur mit Waffen- und Uniformfetischismus, merkwürdigen Ritualen des Drogenkonsums und erschütterndem Musikgeschmack.

Möchte ich in so eine Kultur integriert sein? Lebendig bzw. nüchtern nie!

Wir haben doch ein Nebeneinander von (Sub)Kulturen. Seit Jahrhunderten. Kultur ist beispielsweise auch immer eine Klassenfrage. Nicht eine Frage der Nationalität.

"Volkszugehörigkeit" bedeutet doch nicht zwangsweise irgendwelche Gemeinsamkeiten, irgendeine "Nationale Identität" oder gar "Mentalität".

Ich bin der Meinung, dass irgendwelche zufälligen Geburtsorte oder Herkunftsländer, irgendwelche gewollten oder ungewollten Migrationsbewegungen den Begriff "Volk" als verwendungsunfähig erscheinen lassen.

Ich bin der Meinung, dass ein Staat aus den Menschen besteht, die darin arbeiten, ihre Steuern bezahlen, sich an die Gesetze halten und wählen gehen. Ist meine persönliche Meinung. Wo die Leute herkommen, was sie glauben oder wie sie aussehen, ist mir dabei völlig wurst und schert mich herzlich wenig.

Eine "einheitliche Kultur", eine "homogene Gesellschaft" gab es hierzulande höchstens scheinbar und auch nur unter erheblichen Zwängen. Aber selbst da existierten Unterschiede zwischen "oben" und "unten", zwischen Geschlechtern, Religionen und Regionen. Es gibt und gab halt gewisse Berührungspunkte, temporäre oder punktuelle Gemeinsamkeiten - aber mehr glücklicherweise auch nicht.

Deutsche Mentalität, deutsche Tugend. Da kommt dann immer so etwas wie Sauberkeit, Ehrlichkeit, Pünktlichkeit, Disziplin, Unbestechlichkeit etc.

Aber wem gehören dann eigentlich die Deutsche Bahn (Sauberkeit), die Deutsche Bank (Ehrlichkeit), die Deutsche Post (Pünktlichkeit),die Deutsche Bundeswehr (Disziplin) und der Deutsche Fussball-Bund (Unbestechlichkeit)?

Unterschiedliche Kulturen...
Diese Fragestellung geht von dem meiner Meinung nach falschen Denkansatz aus, dass alle Völker jeweils ihnen eigene Kulturen, Werte, Sitten und Gebräuche hätten, die jeweils alle Inhaber dieser Staatsbürgerschaft teilten oder zu teilen hätten.

Welche Kultur hat der schwule Emo mit dem dachdeckenden Neo-Nazi gemein?
Die Vorliebe für dicke Latten?

Welche Gebräuche hat der nordfriesische Halligbewohner mit dem oberbayrischen Bergbauern gemein?
Das Kassieren von EU-Förderung?

Welche Werte haben VW-Bosse und ihre Putzfrauen Ayse und Fatima gemein?
Penible Sauberkeit?

Welche Sitten haben katholische Kinderschänder und autonome Autoabfackler gemein?
Kerzen anzünden?

Das hiesse Regionen, Klassen, Geschlechter, Subkulturen etc., vor allem aber die Tatsache, dass es Individuen gibt, völlig ausser Acht zu lassen.

Wenn ich dem Beispiel meiner Tochter folgen würde und die dänische Staatsbürgerschaft annähme, wäre ich dann "Deutscher" oder "Däne". Hätte das irgendwelche spontanen Auswirkungen auf mich als Person? Würde ich mich ändern? Wäre ich gar nicht mehr ich selbst?

Den Geburtsort haben wir uns alle nicht aussuchen können, unsere Staatsangehörigkeit können wir wechseln - aber würde das unser Ich verändern?


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Fremdenhass - Wie ist das zu erklären?

13.08.2023 um 20:43
Hass gegen ganze Gruppen von Menschen ist nicht zu erklären.


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Fremdenhass - Wie ist das zu erklären?

13.08.2023 um 20:45
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Hass gegen ganze Gruppen von Menschen ist nicht zu erklären.
Und vor Allem: Durch nichts zu entschuldigen!


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Fremdenhass - Wie ist das zu erklären?

13.08.2023 um 21:27
Zitat von DoorsDoors schrieb:Deutsche Mentalität, deutsche Tugend. Da kommt dann immer so etwas wie Sauberkeit, Ehrlichkeit, Pünktlichkeit, Disziplin, Unbestechlichkeit etc.

Aber wem gehören dann eigentlich die Deutsche Bahn (Sauberkeit), die Deutsche Bank (Ehrlichkeit), die Deutsche Post (Pünktlichkeit),die Deutsche Bundeswehr (Disziplin) und der Deutsche Fussball-Bund (Unbestechlichkeit)?

Unterschiedliche Kulturen...
@Doors
Wollte hier jetzt auch keine Leitkultur Debatte lostreten. Überall gibt es schwarze Schafe, und das natürlich auch die Deutschen nicht besser.
Aber ich hab über die Jahre viel unterwegs und man kriegt ne Menge mit und vergleicht ja auch. Und bei den meisten Vergleichen schneidet Deutschland im Allgemeinen besser ab. Glaube schon das das auch mit der Einstellung der Menschen im Land zutun hat.


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Fremdenhass - Wie ist das zu erklären?

13.08.2023 um 21:33
Zitat von MahatmaMahatma schrieb:Und bei den meisten Vergleichen schneidet Deutschland im Allgemeinen besser ab. Glaube schon das das auch mit der Einstellung der Menschen im Land zutun hat.
In meinen Augen eher mit der politischen, sozialen und ökonomischen Geschichte dieses Landes als mit der "Einstellung der menschen" - denn die ist bekanntlich ausgesprochen wankelmütig, wie ein Blick in Geschichtsbücher zeigt. Ich halte "die Deutschen" (wer immer das sein mag) keinesfalls für bessere Menschen als irgendwelche anderen.


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Fremdenhass - Wie ist das zu erklären?

13.08.2023 um 21:44
Zitat von DoorsDoors schrieb:Ich halte "die Deutschen" (wer immer das sein mag) keinesfalls für bessere Menschen als irgendwelche anderen.
@Doors
Ich auch nicht. Bin aber trotzdem froh hier geboren und aufgewachsen zu sein. Denke du missverstehst mich da ein bisschen.
Ich war durch meinen Migrationshintergrund auch oft in der Türkei mit meiner Familie im Urlaub. Und da vergleicht man halt eben auch das Verhalten der Menschen im Alltag. Man vergleicht die Straßen, das Leben, alles. Bürgersteige, Behindertenparkplätze.
Ich will hier niemand schlechtreden, aber vieles war und ist hier einfach besser.


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